piwik no script img

Debatte EU-UrheberrechtsreformFilter sind eine Chance, keine Zensur

Ingo Arzt
Kommentar von Ingo Arzt

Manipulieren uns Google und Facebook? Merken würde das niemand. Die EU-Urheberrechtsreform kann die Chance sein, uns zu wehren.

Hunderttausende sind gegen die EU-Urheberrechtsreform auf die Straße gegangen Foto: Unsplash/Markus Spiske

H aben Google, Facebook oder Twitter die Debatte über die EU-Urheberrechtsreform manipuliert, in dem sie Timelines und Suchtreffer in ihrem Sinne geändert haben? Diese Frage ist fundamental für die Zukunft Europas.

Hunderttausende sind gegen die EU-Urheberrechtsreform auf die Straße gegangen, mehr als fünf Millionen haben eine Petition dagegen unterschrieben, im EU-Parlament zeigten Politiker*innen, dass sie ringen, kämpfen, Leidenschaft haben. Das war gut für die Demokratie, auch wenn viele im Netz die Reform für falsch halten.

Gleichzeitig ist ein Gedanke bei dieser Auseinandersetzung ziemlich gruselig: Die Debatte im Netz war abhängig von der digitalen Infrastruktur der Konzerne, über die debattiert wird. Sie könnten massiven Einfluss auf uns alle genommen haben. Natürlich nicht, indem sie unliebsame Meinungen einfach löschen. Sondern durch eine leichte Verschiebung dessen, was wir an Inhalten prominent im Netz finden. Das würde niemand merken. Und alle fühlten sich super informiert.

Das soll nicht heißen, dass hier irgendwer ein Bot ist. Die Proteste gegen die EU-Urheberrechtsreform waren absolut berechtigt. Eine Menge Menschen haben sich damit beschäftigt, wer das Netz kontrolliert. Genau davon braucht es noch viel mehr. Das ändert aber nichts daran, dass die Gefahr der Manipulation der öffentlichen Meinung durch das Silicon Valley real ist.

Manipulation durch Tech-Konzerne

Große Macht ohne Kontrolle wird missbraucht, das ist ein politisches Naturgesetz. In ganz Europa gibt es niemanden, keine Politiker*innen, keine Behörde, keinen Geheimdienst, keinen Staat, der die Kompetenz oder Befugnis hätte, zu kontrollieren, ob Google oder Facebook ihre Technik nutzen, um uns alle politisch in ihrem Sinne zu beeinflussen. An der Totalüberwachung unsere Lebens stört sich ja ohnehin niemand mehr.

Der Einfluss der Tech-Konzerne ist mit herkömmlichen Medien nicht vergleichbar: Da sitzen Journalist*innen in Medienkonzernen oder Rundfunkanstalten, jeder kann sich informieren, wie sie arbeiten, sie sind permanent Shit- oder Candystorms ausgesetzt. Silicon Valley dagegen kann uns manipulieren, bevor wir anfangen zu denken, indem es unsere Wahrnehmung von Argumenten beeinflusst. Der Netzpionier Jaron Lanier hat es in der Zeit ironisch ausgedrückt: „Das Schöne ist, dass Ihr nicht wahrhaben wollt, wie Ihr manipuliert werdet.“

Aus diesem Grund würde ich die 5-Millionen-Unterschriften-Petition „Stoppt die Zensurmaschine – Rettet das Internet!“ gegen das EU-Urheberrecht niemals unterschreiben: Das suggeriert, das Internet sei ein Hort der Meinungsfreiheit, der von gemeinen Politikern attackiert wird. YouTuber wie LeFloid unterstützten die Petition und verbreiteten hysterische Warnungen: Er müsse ja künftig bei jedem Bild und jedem Sound nachweisen, dass er die Rechte daran habe, wettert er. Der Arme. Als ob man heute einfach so durch Copyright geschütztes Material verwenden dürfte. Künftig ist bei Verstößen eben die Plattform mit haftbar und nicht nur, wer den Content generiert.

Die Zensur, von der LeFloid und andere sprechen, ist eine, die quasi nebenbei durch den politisch erzwungenen Einsatz von Uploadfiltern entstehen könnte: Mein Urlaubsvideo wird nicht hochgeladen, weil im Hintergrund „Last Christmas“ läuft, dafür hat die Plattform keine Lizenz, also filtert sie das ganze Video automatisch weg. So das Szenario. Abgesehen davon, dass ein „Last Christmas“-Boykott eine Plattform sehr sympathisch machen würde: einfach Ton stumm schalten, das Video mit „Die EU ist rattendoof“ untertiteln – niemand würde was wegfiltern. Wo ist hier Zensur?

Uploadfilter als Chance

Sollten die Filter zu viel sperren, wäre das ein technischer Defekt, keine Zensur. Zensur herrscht, wenn Menschen für mutige Sätze gegen die Mächtigen Berufsverbot bekommen oder in den Knast wandern. Bei uns darf LeFloid Politiker als „Heuchler und Lobbyisten“ und „Polit-Dullis“ beschimpfen und jungen Leuten suggerieren, man unterdrücke ihren Willen, wenn Parlamentarier aus 28 EU-Staaten die in zehn Sekunden unterschriebene Zensurmaschinen-Petition nicht mal schnell umsetzen. Nachdem sie fünf Jahre um einen Kompromiss gerungen haben.

Ich schlage vor, in den Uploadfiltern ganz pragmatisch eine Chance zu sehen. Die Macht über künstliche Intelligenz und unsere Timelines liegt doch eh schon im Silicon Valley. Uploadfilter wären die ersten Algorithmen, die unter Beobachtung der Netzgemeinde stünden, statt sich ihnen willenlos zu unterwerfen. Daraus könnte ein neues Bewusstsein entstehen, ein Bedürfnis, auch das Bisherige unter öffentliche Kontrolle zu stellen. Möglich wäre auch, solche Filter mit staatlicher Förderung in Europa zu entwickeln und kleine Plattformen zur Verfügung zu stellen.

Abgesehen davon priorisiert die Urheberrechtereform, dass Plattformen Lizenzen erwerben sollen und erst dann Uploadfilter einsetzen. In einer alten Fassung war es andersherum – die Änderung ist ein Erfolg des Protests. Der war also nicht umsonst, auch wenn YouTuber wie LeFloid das jetzt behaupten. Zu deren Geschichte gehört auch, dass sie nicht Vorkämpfer der Freiheit sind. Sondern ihr Geschäftsmodell verteidigen: LeFloid lebt vom Remix der Recherchen und Werke anderer, klebt Werbung dran und verdient eine Menge Geld damit. Das ist legitim, macht aber noch keine neue Bürgerrechtsbewegung.

Wer für Freiheit im Netz kämpfen will, der muss dafür kämpfen, Facebook und Google zu zerschlagen und ihre Algorithmen als systemkritische Infrastruktur zu überwachen. Das bräuchte sehr viel politische Courage und einen politische Lohn: Wähler*innen, die das Internet zurückfordern. Die Keimzelle dafür könnte der Protest gegen die Urheberrechtsreform sein. Mit einem LeFloid, der für die Zerschlagung, Besteuerung und Kontrolle von YouTube schmettert. Und das auf YouTube.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Ingo Arzt
ehem. Wirtschaftsredakteur
Beschäftigte sich für die taz mit der Corona-Pandemie und Impfstoffen, Klimawandel und Energie- und Finanzmärkten. Seit Mitte 2021 nicht mehr bei der taz.
Mehr zum Thema

46 Kommentare

 / 
  • Falsch! nach dem Recht des Herkunftslandes ist es vollkommen legal. Das ist ja keine Europäische Plattform. Man kann halt (INTER!net) von Europa aus darauf zugreifen. Außerdem dürfte es für die Spielepublisher ein leichtes sein die kostenlose Werbung für ihr Produkt zu unterbinden. Komisch das das scheinbar keiner macht?

  • Ich finde den Anfang wirklich unschön - die Vermutung aufzustellen, dass die Protestierenden manipuliert wurden, und damit deren Meinung zu relativieren,



    und direkt danach das Thema auf die Macht von Google & Co. zu werfen, sodass die Aussage 'hinter den Tisch fällt'.

    Zwar finde ich die Begründungen der Bürger meist absolut fehl-informiert (Memes und Satire, sowie 'fair-use' fallen nicht unter dem Filter wegen: Meinungsfreiheit), jedoch gibt es dennoch sehr wichtige Punkte, die vereinfacht im 'Meinungsfreiheit'-Protest eingeflossen sind.

    Was ich sehr problematisch finde:



    Mit einem so gerichteten Gesetz, müssten kleine und größere Social-Network-Anbieter (9gag, Pr0gramm, Disapora-Server, etc) Filter errichten, die erstmal trainiert werden müssen.



    Woher sollen diese kleineren Unternehmen alle urheberrechtlich Geschützten Inhalte her bekommen? Kaufen wäre ja sehr teuer - auch die Aktualisierung dieser Inhalte mit den neuesten Filmen, die in z.B.: Indien/ China veröffentlicht wurden, würde sehr schwer fallen.



    Geschweige denn der Rechenleistung und Datenmengen, die nötig wären.



    Die Größen dieses Gebietes würden davon unheimlich profitieren, da kaum jemand innerhalb von zwei Jahren eine ausreichende Benutzerzahl, Benutzer-Daten-Menge, Daten geschützter Inhalte und die benötigte Rechenleistung zusammenkriegen kann.



    Und menschliche Moderation ist aus Kostengründen auch nicht gerade sehr kosten effizient.

    TL;DR:

    Durch die benötigte Rechenleistung und Datenmengen, würde der (one-hin schon kleine) Konkurrenzkampf der Sozialen Medien weiter wegfallen.



    Manipulation (wie in diesem Artikel stark kritisiert) würde extremer werden, wenn die alternativen Plattformen wegfallen würden.

    Was wäre denn, wenn die Privatsphäre-Suchmaschine 'DuckDuckGo' Ihren Inhalt (Die Suchergebnisse) auf Urheberrechtlich geschützte Inhalte filtern müsste?



    Ich glaube, dass Google da mehr 'Freiheit' hätte, und weniger vorsichtshalber 'wegschneiden' müsste - die würden auch eher weniger Bankrott gehen.

  • Verzeihung, aber ich musste mich extra hier anmelden, weil das wirklich das dümmste ist, das ich in den letzten Jahren so auf dieser Seite gelesen habe.

    Welchen Grund sollten Google & Co haben gegen Artikel 13 zu sein?



    Diese Regelung wird diesen ein Monopol ein Monopol in Europa geben. Google ist aktuell so ziemlich der einzige der die Technologie besitzt solche Upload-filter einzusetzen. Dieser Artikel scheint als ob er von jemandem geschrieben wäre, der nicht weiter sieht als seine eigene Nase.

    Übrigens diese Upload-filter betreffen auf Seiten wie die taz, weil auch Kommentare (Text) sind potentiell Urheberverletzungen und müssen laut der Richtlinie gefiltert werden. Die Kosten hierfür dürften um ein vielfaches die Möglichkeiten kleiner Portale überschreiten.

  • Der eigentliche Grund ,der für diese Reform angeführt wurde, war ja, eine faire Vergütung und eine stärkung der Urheber zu erreichen. So steht es im ersten Absatz der Reform.



    Leider wird genau dieses Ziel aber vollständig verfehlt. Gerade die kleineren Urheber verlieren hier. Man muss schon in einer Verwertungsgesellschaft sein und dort auch vom Verteilerschlüssel profitieren um überhaupt etwas zu bekommen. Als Beispiel: Bei der GEMA bekommen 5% der Mitglieder 65% der Einnahmen. Ohne VG geht man sowieso schon mal komplett leer aus. Lizenzen werden, wenn überhaupt, auch nur über die VGs abgewickelt. Google, Facebook und Co werden mit Sicherheit nicht mit allen Urhebern in Einzeverhandlungen gehen. Wer so etwas glaubt, ist einfach nur naiv. In einem solchen Fall greift ann leider der Passus: wenn keine Lizenz erworben werden kann, darf der Inhalt nicht mehr hochgeladen werden...



    Dadurch werden sämtliche kleineren Urheber vollständig aus der Internetpräsenz eliminiert.



    Noch bedenklicher ist jedoch der Fakt, daß man ohne weiteres die nötigen Filtersysteme gezielt dazu einsetzen kann, unliebsame Meinungen zu verhindern.



    Beispiel:



    Jemand macht einen kritischen Video Beitrag über eine Firma und stellt diesen z.B. auf Youtube. Die kritisierte Firma geht nun hin unmd erhebt urheberrechtliche Ansprüche darauf, weil ihr Logo darin vorkommt und dieses ja geschützt ist und verlangt die Löschung und Sperrung. Folge: Es wird keine weiteren kritischen Beiträge mehr geben.

    Wenn das mal keine Zensur oder Meinungsmanipulation ist, was dann?

    Abgesehen davon, dass die derzeit existierenden Filtersysteme bei weitem nicht so gut funktionieren, wie es von den Befürwortern immer angenommen wird, ist es auch nahezu unmöglich, "mal eben" ein solches Filtersystem zu entwickeln. Die dafür nötige Infrastruktur und die nötigen Daten stehen derzeit nur Google zur Verfügung. Und selbst Google hat so seine Probleme mit diesen Filtern.



    Content ID funktioniert nur ansatzweise

  • Sorry, Herr Arzt, aber die Vorstellung Google, Facebook & Co könnten versuchen, die Debatte in Richtung 'gegen Artikel 13' zu lenken, ist völlig lächerlich.

    Von Artikel 13 werden primär 3 Firmen profitieren:



    1. Google



    2. Facebook



    3. Twitter

    Alles Unternehmen, für die es aufgrund ihrer Umsätze und dem schon vorhandenen Personal ein leichtes ist, Upload-Filter zu entwickeln, die zumindest "gut genug, um Verfahren abzuwehren" sind. Alle potentiellen Konkurrenten dieser Unternehmen hingegen haben da überhaupt keine Chance.

    Wir sehen hier gerade die Wiederholung der Debatte um das Leistungsschutzrecht. Den großen tut es gar nicht weh, und die kleinen existieren nur aus dem einen Grunde noch, dass die Verlage bisher darauf verzichten, zu versuchen, das Leistungsschutzrecht durchsetzen zu lassen. Und dennoch, obwohl gerade die großen davon profitieren, weil ihre Konkurrenz per Gesetz platt gemacht wird, laufen überall Verrückte herum, die behaupten, diese großen würden auf unlautere Weise versuchen, die kleinen Konkurrenten zu beschützen. Äh, wat?

    Berücksichtigt man "qui bono", und schaut sich die News bei Google und Facebook einerseits und den 'klassichen' Verlagen andererseits an, so wird schnell klar, dass in der Tat und intensiv manipuliert wurde - aber nicht bei Google und Facebook, sondern bei den klassischen Verlagen.



    Denn obwohl Artikel 13 Google und Facebook nutzt, waren gerade dort die Gegner sehr sichtbar - also war das die nicht-manipulierte Sichtbarkeit. Und damit ist klar, dass die überbordende Sichtbarkeit der Befürworter in der klassischen Presse eine Manipulation darstellt.

  • "YouTube & Co haben den Protest gegen die Urheberrechtsreform beeinflusst."

    Was ein Stuss! Zeitungen wie die FAZ haben nur Pro EU-Verordnung berichtet, Immerhin ist diese Verordnung nur im Interesse der Verleger und der Content-Industrie.

    Natürlich MUSS man auch den Bürger über die Vorgänge informieren. Was weis den ich was in Brüssel den lieben langen Tag beschlossen wird. Ich habe weder Zeit noch Lust das alles zu verfolgen.

    Und sind dafür nicht die Medien da? Die "professionellen" Journalisten haben wohl einfach Ihren Job nicht richtig gemacht. Gut das dann zumindest die Internetplattformen mit Reichweite dies gemacht haben.

    Ja, natürlich aus Eigeninteresse... aber das hatte die Gegenseite auch.

    Und einen Artikel mit "YouTube & Co haben den Protest gegen die Urheberrechtsreform beeinflusst." zu beginnen ist einfach nur einseitig und reißerisch. Man könnte auch sagen unsachlich.

  • Als ob es diese Manipulationen im herkömmlichen Mediennetz gaaaar nicht gäbe?

    P.S.: Es ist klug, statt dem Euphemismus "Urheberrecht" das Wort "Copyright" zu benutzen. Tatsächlich ging es ja bei der EU-Copyrightreform v.a. auch darum die Recht von Urhebern (Autoren, Musikern) zugunsten der Rechte bestimmter Verwerter (Verwertungsgesellschaften, klassische Verlage) zu beschneiden.

  • Für einen Kommentar braucht man zwar offiziell keine Fakten, die Qualität steigt aber ungemein, wenn man neben der eigene Meinung doch ein ein paar Bezüge zur richtigen Welt einbaut.



    Hier ein paar Tips zur Recherche:



    1. Die Technik und die Kompetenz, um politische Beeinflussung durch Google, Facebook und Twitter gibt es schon, sie wird auch eingesetzt. Siehe Fake-News Debatte und (Selbst-)Regulierung etwa von Wahlkampfbeiträgen auf Facebook und Twitter.



    2. Uploadfilter gibt es ebenfalls schon. Einfach mal ContentID googlen, da bekommt man schnell einen Überblick, was das ist, was mit dem Stand der Technik geht, und was nicht. Google + andere Firmen wären vielleicht auch zu Interviews bereit zur Frage, was man verbessern könnte, was das kostet, und was das bringt.



    3. Zur Komplexität des Themas Urheberrecht gibt es einen tollen Artikel von Malcolm Gladwell, einfach mal lesen, und dann bei einem schönen Glas Wein überlegen, wie man die Welt ein bisschen gerechter machen kann. (www.newyorker.com/...omething-borrowed)

    • @Peter_:

      Ich glaube, dass Google mit diesen Regelungen Ihren Filter dann doch etwas aggressiver machen wird (oder sogar sollte).



      Dieser ist ja auch etwas lasch, bzw man kann diesen gut austricksen.

      Mein Hauptproblem ist jedoch, dass kleinere Social Media eine harte Zeit haben werden, solche zu Entwickeln (Google hatte ja einige Jahr zeit dafür), und die Rechenleistung dafür fehlen dürfte, wenn man regelmäßig Hast-Algorithmen über Videos laufen lässt.

  • Upload-FILTER IST ZENSUR!

    Heute wird (primär oder angeblich) aus Lizenz-Gründen des UrhR zensiert, später zudem aus Grund X, dann noch aus Grund Y, ja und dann: weil "wir" finden, dass sich die Meinungsbildung in die "falsche" Richtung entwickelt.

    FILTER ist FILTER;



    deshalb sind sie abzulehnen, egal welche Prefix man dem FILTER wortbildend voranstellt.

    Wir sollten uns da nicht von Nebensächlichkeiten blenden lassen.

    • @tazeline:

      Upload - Filter müssen irgendwann her. Zahllose Menschen in den Schwellen- und Entwicklungsländern sind damit beschäftigt den ganzen Dreck aus dem Netz zu fischen. Jeden Tag sehen sie Gewallt, Hass, Kinderpornografie oder sonstigen perversen Scheiß. Irgendwann sind sie abgestumpft oder Traumatisiert. Das muss dringend automatisiert werden. Ist halt die Frage wie.



      Ansonsten sehe ich das wie Justin Teim.

    • @tazeline:

      Prinzipiell geht es aber um geistigen Diebstahl.

      Wenn ich das massenhafte verkitschen oder verarschen von wirkllich guten Sachen sehe, kriege ich das kotzen.

      Internet ist vorallem Beliebigkeit und Kontrolle der Lemminge.

  • Upload-Filter lassen sich bei Bedarf beliebig rekonfigurieren.



    Wir stellen uns mal vor, bestimmte Meinungen werden von AfD und Konsorten, wenn sie mal die Macht haben, oder Orban inkriminiert. Dann steht mit den Upload-Filtern ein Zensurinstrument bereit.



    Wehret den Anfängen.

    Das Urheberrecht kann gerichtlich durchgedrückt werden und die Verlage, die so laut jammern, die bekommen doch Traffic durch die Snippets. Springer und Co. wolen einfach an die Digitaltöpfe ohne eine eigene Leistung zu erbringen.

  • Es geht mittlerweile nicht mehr nur um den Artikel 13/17 und dessen Folgen, die man hier entweder nicht versteht, oder versucht runter zu spielen. Sondern es geht vor allem darum, dass die Regierung (der wir ja unser Vertrauen schenken sollen) augenscheinlich auf die Meinung, die Bedenken und die Entscheidung des Volkes Keinen Wert legt. Stattdessen werden die Entscheidungen zu Gunsten von Lobbyisten und der Chance zur besseren Manipulation der Massen einfach so umgesetzt. Man vergisst mittlerweile zu gerne, dass die aktuelle Regierungsform für das Volk sein sollte und nicht für einige Wenige die mehr Macht wollen. Das aktuelke Szenario erinnert mich an die Monarchie, in der man den dummen Menschen das erzählt, was sie glauben sollen und nicht an die Demokratie, in der die Menschen entscheiden können, was in Zukunft sein soll.

  • Was hier immer durcheinander gebracht wird, ist der Unterschied von Urheber- und Nutzungsrechten. Urheber ist der Texter, Fotograf u.s.w. Urheberrechte können nicht veräußert werden. Die Verlage haben die Nutzungsrechte, deren Umfang Vertraglich mit dem Urheber vereinbart werden. Das für die Arbeit anderer auch bezahlt wird ist richtig. Das Geld sollte nur dann auch Anteilig an die Urheber ausgeschüttet werden. Stichwort Zweitverwertung. Wir die freiberuflich tätigen kreativen sind diejenigen die die ganze zeit die Arschkarte haben und zusehen müssen wie wir finanziell klar kommen.Wenn Leute wie LeFoid meine Arbeit nutzen um Geld damit zu verdienen, will ich meinen Anteil haben. Das gleiche gilt für Google, Facebook und Co.

    • @Andreas J:

      Jeder Urheber kann schon heute illegaler Nutzung widersprechen, Inhalte löschen lassen oder wie z.B. bei Youtube sich an den Einnahmen beteiligen lassen.

      Die EU Verordnung wird den Urhebern keinen Cent bringen aber immense Schäden verursachen.

      Bereits gestern habe ich von einem Forum über Meme's gelesen das Beiträge aus Europa mit sofortiger Wirkung sperrt. Weil Privatleute weder das Risiko tragen noch die Gelder aufbringen können dieser Verordnung zu entsprechen.

      • @danny schneider:

        Schon klar, geht ja nicht um ihr Einkommen. Jeder kann sich im Netz äußern und seine Meinung kund tun. Aber Finger weg vom geistigen Eigentum anderer oder Lizenzgebühren bezahlen. Wo ist das Problem? Es geht auch nicht um Filter die das gesamte Netz kontrollieren. Wer sich seine Meinung über Youtube oder Facebook bildet hat sowieso nicht mehr alle Latten am Zaun. Bei privaten Blogs kann man auch einen Link zu den Orginalinhalten setzen ohne alles zu kopieren. Und was die Illegale Nutzung zu widersprechen angeht, ich bin Freiberufler und habe keine Rechtsabteilung die Leute die unter Pseudonym in sozialen Netzwerken meine Sachen veröffentlichen, ausfindig macht und verklagt. Da möchte ich mich doch bitte an den Netzwerkbetreiber wenden, der dies ermöglicht und Profit damit macht.

        • @Andreas J:

          Es gibt halt nicht nur Plattformbetreiber die Milliarden machen sondern auch noch Millionen kleine Plattformen, betrieben oft von Menschen in der Freizeit. Und dieses EU Gesetz macht zwischen Youtube und einer Tauschplattform für gemeinfreie Photos betrieben von 3 Freunden halt keinen Unterschied (2-3stellige Einnahmen pro Monat, seit 20 Jahren im Netz, hohe Anzahl Nutzer).

          Und Sie als Urheber können natürlich darauf spezialisierte Agenten beauftragen die für Sie das Netz durchsuchen un Ihre Rechte durchsetzen. Kostet halt einige Prozent vom Profit, aber so ist das halt im Kapitalismus.

          Sorry, Ich hoffe das die Urheber verlieren und die großen Plattformen durch Filtern und blocken die Contentindustrie der EU maximal schädigen! Verdient habt ihr es. Ihr nehmt viel größere Schäden billigend in Kauf.

          • @danny schneider:

            Eine Tauschplattform für gemeinfreie Photos hat doch gar nichts zu befürchten. Man muss nur seinen Laden sauber halten. Ist im normalem Leben auch so. Wenn ich anderer Leute Eigentum verteile oder damit Profit mache, hat das Konsequenzen. Und zu hoffen das die Urheber, ohne die das Internet eine ziemlich öde Angelegenheit wäre, weil sie es sind die die Inhalte liefern, finanziell geschädigt werden, ist schon ziemlich asozial. Die meisten haben wie ich, eher bescheidene Einkünfte. Ist ungefähr so, als würde ich in einem Laden gehen, was klauen, dem Angestellten wird es vom Lohn abgezogen und ich erzähle ihm anschließend, so ist halt der Kapitalismus. Eben Asozial!

            • @Andreas J:

              "Eine Tauschplattform für gemeinfreie Photos hat doch gar nichts zu befürchten."

              Doch hat sie, da sie sämtliche Kriterien aus Artikel 13/17 erfüllt und somit sicherstellen muss das kein Urheber geschütztes Material - auch falsch deklariertes - hochgeladen wird. Dazu muss sie entweder vorab eine Lizenz des Urhebers einholen oder mit geeigneten technischen Maßnahmen einen Upload verhindern.

              Sorry, schönreden hilft nicht! Die Richtlinie ist nun einmal so formuliert das es quasi alle trifft. Herzlichen Glückwunsch. Realität ist halt was anderes als das Wünschdirwasland.

              • @danny schneider:

                "Dazu muss sie .... vorab eine Lizenz des Urhebers einholen". Darum geht es ja. Bezahlung geleisteter Arbeit. Das ist die Realität und es ist eine Selbstverständlichkeit. Alles andere ist Ausbeutung und Diebstahl!!!

                • @Andreas J:

                  Woher soll die Plattform denn Wissen ob der Uploader des hochgeladenen Fotos überhaupt die Lizensrechte dafür hat?

                  • @Christian Pommer:

                    Ist nicht mein Problem. Die Plattform will mit der Arbeit anderer Profit machen. Dann muss sie auch einen Weg finden um sich mit den Urhebern zu einigen.Z.B Stockfoto-Agenturen haben kein Problem damit. Ich muss auch von meiner Arbeit leben. Steuern, Krankenversicherung, Altersvorsorge, Miete, Nahrung, u.s.w. Ich bin freier Fotograf und Videoproduzent.

                • @Andreas J:

                  Das Problem ist aber, dass auch diese Plattform irgendwie JEDEN Upload danach überprüfen muss, ob das Foto nun gemeinfrei, lizenziert oder geklaut ist.



                  Und das stellt ein Problem dar, denn manuell ist das ab einer gewissen Datenmenge nicht mehr manuell möglich und automatisiert ist das eben auch nicht (einfach so) machbar.



                  Die dafür notwendige Infrastruktur der Filter kann aktuell höchstens Alpha/Google oder Facebook aufbringen.



                  Dazu muss im Prinzip JEDES Urheberrechtlich geschütztes Werk in einer Datenbank erfasst und durchsucht werden.



                  Extra schwierig wirds dann noch, wenn eben nicht nur das gesamte Werk geprüft wird, sondern auch Ausschnitte (sei es bspw ein Foto vom Eifelturm bei Nacht, das ist geschützt, muss also auf jedem Foto gefunden werden, egal wer das wie verwackelt hochläd. Gleichzeitig muss noch erkannt werden, dass es auch wirklich der Eifelturm ist und keine Kopie die irgendwo anders steht)



                  Und noch schöner wirds, wenn noch unterschieden werden muss, ob die Nutzung nicht vielleicht in dem Kontext erlaubt wäre. Oder Teile des ganzen...

                  Das Gesetz ist halt Einschränkung per Gießkanne, als würde ich von einem Ladenbesitzer verlangen, dass er von jedem Besucher die Kassenzettel der Bekleidung überprüft, denn die könnte ja nebenan geklaut worden sein

                  • @Glimmlampe:

                    Es gibt auch Creative Commons Urheberrechtslizenzen und Stockfoto-Agenturen. Da ist man auf der Sicheren Seite. Sicherlich muss noch einiges an der Gesetzgebung verbessert und geändert werden. So rückt aber das Urheberrecht mehr ins Bewusstsein der Internetuser, die sich vorher einen Scheiß dafür interessiert haben alles kopieren was ihnen unter die Finger kommt und teilweise noch ein Geschäftsmodell daraus machen. Ich habe noch nie Musik oder Fotos anderer genutzt ohne eine Lizenz zu erwerben. Kostet halt Geld und Zeit.

                    "denn manuell ist das ab einer gewissen Datenmenge nicht mehr manuell möglich und automatisiert ist das eben auch nicht (einfach so) machbar".



                    Das wird dann wohl ein Gewerbe sein. Wenn man mit geistigen Eigentum anderer Kohle machen will, muss man sich vorher mit dem Urheber auseinandersetzen. So einfach ist das. Ist schon traurig wie wenig Solidarität die Urheber ( welche nicht die Verlage sind!) im Netz bekommen. Ihr wollt es nur schnell, einfach und vor allem umsonst. Copy, paste, fertig. Null Respekt vor der kreativen Arbeit anderer.

                • @Andreas J:

                  wie soll man eine Lizenz einholen für etwas das a.) von einer anderen Person hochgeladen wird, b.) von dieser Person als selbst erstellt deklariert wird.

                  Woher soll man denn wissen welches Photo wer irgend wann einmal geschossen hat. und woher soll man wissen das ein professioneller Photograph der es behauptet der wirkliche Urheber ist? vielleicht will der ja einem Konkurrenten schaden?

                  Das auf den Betreiber einer Plattform ab zu wälzen ist Blödsinn! wie soll man alleine einen möglichen Urheber ermitteln... es gibt davon Millionen!

                  • @danny schneider:

                    Schon mal was von Stockfotografie gehört? Es gibt jede Menge Seiten auf denen man Fotos auswählen und völlig unkompliziert eine Lizenz kaufen kann.

                    • @Andreas J:

                      Das adressiert ja nicht das Problem.

                      Nehmen wir an, ich schieße ein Foto vom Eiffelturm bei Nacht. Illegal, aber werde nicht erwischt. Will das irgendwo hochladen, werde geblockt. Fein.



                      Jetzt schieße ich ein Foto vor einer Fototapete mit einem Bild vom Eiffelturm. Jetzt müsste der Filter erkennen, dass es dieses Bild Copyright geschützt gibt, das vielleicht über Lizenzen geschützt ist und ich deshalb mein Bild hochladen darf.



                      Oder dritter Punkt, ich bastel mir eine hochaufgelöste Renderszene vom Eiffelturm bei Nacht und photoshoppe dann mein Selfie mit rein.



                      Wie soll denn das irgend ein Filter oder Lizenzmodell abdecken?

                      Es ist ja niemand gegen ein Modell das die Rechte der Urheber stärkt und deren Bezahlung besserstellt.



                      Wogegen aber viele sind ist, dass mit dem aktuellen Gesetz mehr Schaden als Nutzen entsteht. Als würde ich ein Haus absperren, weil vielleicht einer der Mieter Canabis im Schrank anbauen könnte.

                      • @Glimmlampe:

                        Tolles Argument. Fototapete vom Eiffelturm bei Nacht, im Hintergrund eines Bildes. Voll das alltägliche Problem. Und deshalb gegen die Stärkung der Urheberrechte. Sorry, ist mir alles zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Kann ich nicht ernst nehmen.

                          • @danny schneider:

                            Und? Eine Plattform deren Geschäftsmodel es ist Leute beim Spielen von Videogames zu zeigen, bekommt Probleme weil Bilder von den Spielen Urheberrechtlich geschützt sind. War dann wohl eh in einer rechtlichen Grauzone.Einfach die Hersteller um Erlaubnis fragen! Selbst schuld!

  • Wie inzwischen bei allen Gesetzen, um die es in der EU oder deren Mitgliedsländern geht, ist wieder mal nur der Profit der Wirtschaft, der Industrie und des Aktien Kapitals, ausschlaggebend!

    Dieses Gesetz wurde von den großen Medienkonzernen angestoßen, weil sie ihre Felle schwimmen gehen sehen, da Nachrichten sich im Netz schneller und umfangreicher verbreiten, da sie nicht redaktionell aufgearbeitet werden müssen, welches einen großen Kostenfaktor für die Konzerne ausmacht!

    Es ist den Politikern im Endeffekt völlig Gleichgültig, wer Nachrichten macht oder wie die Nachrichten entstehen, nur müssen sie eben ihr Klientel bedienen!

    Der zukünftige Gebrauch von Upload Filtern erscheint den Regierungen ebenfalls als gutes Mittel, die Meinungsbildung zugunsten der Regierungen zu beeinflussen!

    Anstatt durch gute Regierungsarbeit, sowohl auf EU Basis, wie auch auf nationaler Ebene etwas zu bewirken, was allen etwas bringen würde, wird immer wieder nur für die Hochfinanz gesorgt!

    Gerade auf nationaler Ebene sollte die Bundesregierung, die GroKo, doch endlich beginnen, dafür Sorge zutragen, das Deutschland sich nicht langsam aber Sicher selbst als unglaubwürdige Bananenrepublik outet!



    Die Regierung will ihre Versprechen zum Etataufbau bei der Verteidigung nicht einhalten, sie weigert sich, den europäischen Partnern bei gemeinsamen Rüstungsverträgen entgegen zu kommen und vieles mehr, welches das Vertrauen in Deutschland zerstört!

    Auch im Land geht die politische Agenda der Regierung nicht mehr auf, da sie selbst nicht umsetzen kann, was sie selbst schon einmal propagiert hat, z. B Klimaschutz in allen Bereichen, Förderung des Einsatzes von sehr umstrittenen Giften der Fa. Bayer usw.

    Schaut man sich die Bereiche an, die die Bevölkerung am stärksten interessieren dürften, sieht man ein Totalversagen, wie bei der Infrastruktur, Bildung, Energiewende, Dieselgate, BER, Stuttgart 21, Gorch Fock usw., usw....!

    Wir brauchen eine echte Alternative, nicht die AFD, im Land!!!

  • "Die Macht über ... unsere Timelines liegt doch eh schon im Silicon Valley."

    So wie die Macht über unsere Harleys in Wisconsin liegt? Weil Facebook und Google sich nicht dagegen wehren, mit persönlichen Daten der NutzerInnen überhäuft zu werden? Bleibt da nicht doch ein Rest Eigenverantwortung und Konsumentscheid?

    Bin ich einfach zu brainwashed, um im "politisch erzwungenen Einsatz von Uploadfiltern" besagte "Chance" zu entdecken? Klar ist das Sichern von Urheberrechten noch keine Zensur, aber macht's nicht auch Sinn, zu fragen, wozu diese Filter noch eigesetzt werden könnten? Wenn ich mein Vertrauen nicht diesem LeFloid schenken sollte, warum dann ausgerechnet "Politiker*innen", einer "Behörde", dem "Geheimdienst"?

    Nebenbei: Wenn man was "zerschlägt", was bleibt dann zum "kontrollieren" und "besteuern" über?

    • @Walter Sobchak:

      "Weil Facebook und Google sich nicht dagegen wehren, mit persönlichen Daten der NutzerInnen überhäuft zu werden?"



      Der ist gut: "nicht dagegen wehren". Diese Daten sind deren Geschäftsmodell um damit deren eigentliche Geldgeber, die werbende Industrie zu füttern. Die wehrt sich auch nicht nur nicht gegen dieses "Futter", nein die bezahlt tüchtig dafür. Folglich scheinen die Daten ja etwas wert zu sein.

      Wie subtil regelrechte Abhängigkeiten von den Diensten wie Facebook erzeugt werden, zeigt die Geschichte des "Like"-Buttons, dessen Erfinder sich mittlerweile deutlich davon distanziert hat.



      Diese Art Manipulation ist fast noch perfider als die durch Behörden, da letztere im Zweifel klar als Gegner ausgemacht werden können. Facebook ist es hingegen nicht nur gelungen, sich als Manipulator unsichtbar zu machen, nein, es erzeugt sogar noch die Fassade, ein Freund der User zu sein.

      Mitunter beschleicht mich das Gefühl, das diese Art "Gehirnwäsche" die effizienteste überhaupt zu sein scheint: wenn die Ausgenutzen Fans ihres Ausnutzers werden.

      • @jlMG:

        Ausgenutzt? Mit jeder Google-Suche?



        Als jemand, der keine Timeline unterhält, gibt's für mich nix zurückzuerobern. Diese "SiliconValley"-Nummer wirkt jedenfalls reichlich verschwörerisch...

        "Youtube zerschlagen" klingt nicht weniger aktionistisch als "Internet retten". Eher nach enttäuschtem Kunden und nach technischen Machbarkeitsfantasien - der Suche nach dem "demokratischen Filter", dem "guten Algorithmus". Woher genau kommt nochmal die Dringlichkeit, Geschäftsmodelle wie das von LeFloid auszutrocknen?

        Aber hey - ich bin kein "Netzpionier", auch ich hole mir ne Einschätzung von Profis ab. Sascha Lobo z.B. findet's doof und Herr Arzt konnte mich einfach nicht vom Gegenteil überzeugen

  • Da braucht Ingo Arzt aber ganz schön viele Worte um zu sagen, dass er eigentlich nicht genau versteht, was das Problem von Upload-Filtern ist und dass er LeFloyd nicht mag.

    Ist das mit der Manipulation durch Google und Co. eigentlich nur eine Unterstellung, oder gibt es da Hinweise? Das geht aus dem Kommentar leider nicht hervor.

  • Ein Uploadfilter wird ähnlich funktionieren wie eine Darklist für Emails: Eine zentrale Datenbank, in der Referenzen (ob das nun ein Hash ist, Einzelbilder oder das gesamte Werk) liegen. Wenn man in diese Datenbank Inhalte nach anderen Kriterien einspeist, funktioniert sie als Zensurliste. So könnte eine Regierung die Verbreitung eines Videos über massive Polizeigewalt unter Hinweis auf das Urheberrecht verhindern. Wenn die Technik erst einmal da ist, lässt sie sich auch anders nutzen.

  • Leider hat der Autor offenbar wenig Ahnung von Filtern.



    Zuerst Mal, es mag sein dass die Filterung weniger Auswirkungen hat als man befürchten mag. Der Spruch mit dem heiß Kochen passt hier halt auch.



    ABER grundsätzlich besagt dass Gesetz, das keinerlei urheberrechtlich geschütztes Werk hochgeladen werden darf. Das ist prinzipiell ziemlich viel. Vom Eiffelturm bei Nacht über Last Christmas bis hin zu einem Plakat irgendwo an Straßenrand. Was eben eine Überfilterung notwendig macht, sonst ist der Anbieter nämlich dran.



    Wie das ein Filter aktuell leisten soll ist ziemlich fraglich, ganz abgesehen davon wie der dann auch noch sowas wie erlaubte Satire erkennen soll. Das Überfiltern ist dann eben kein defekt, sondern einfach eine unmögliche Forderung.



    Dazu kommt die Zensur. Stimmt, das Gesetz erzeugt NOCH keine Zensur, es ruiniert nur einen Großteil dessen was web 2.0 ausgemacht hat. Aber vor allem installiert es eine Zensur Infrastruktur und die wird über kurz oder lang missbräuchliche Verwendung provozieren. Aktuell sind es noch Urheberrechtsverletzungen, aber der Filter kann dann genauso gut missliebige Meinungen filtern. Vielleicht erstmal islamistische Terror Botschaften, dann vielleicht hatespeech, dann nicht gender gerechte Sprache...



    Muss es dazu kommen? Nein



    Die Liste die die bayrische Regierung über Schwule geführt hat, waren erstmal ja auch nicht wirklich böse. Hat die ollen Nazis aber nicht davon abgehalten sich drüber einen Ast zu freuen

    • @Glimmlampe:

      Der Preis für den Nazi-Vergleich des Tages geht an ....



      Glimmlampe!

      • @Emmo:

        Auch wenn es kein Nazi Vergleich war. Wenn dann war es ein Bayern Vergleich

  • Die Urheberrechtsreform stand größtenteils unter der Beteiligung von Bertelsmann, GEMA und Verlagen wie Springer etc. Deren Methoden der Beeinflussung sollen also so viel besser und klar erkennbarer sein? Die Filter werden von Menschen geregelt. es wäre also ein leichtes im Falle eines Videos mit nachteiligen Informationen für die GEMA, den Inahlt als Copyright zu markieren und eine Weiterverbreitung zu verhindern. Eine eventuelle Beschwerdestelle würde vielleicht das Video nach einem Monat freischalten, aber bis dahin kann der Effekt schon wieder unwichtig sein. Und dies führt nicht zu einem Chilling Effect oder würde nicht zu einer zeitweisen Zensur im Falle von politischen Themen führen?

  • Einverstanden:

    Neben dem Fake Book und den anderen Tech-Konzernen (steuerbefreit wie einst Kirche und Feudalherren) soll ein "Internet von unten" zumindest wieder eine Chance bekommen.

    So bescheiden sind wir heute geworden.

    Aber was will uns Ingo Arzt damit sagen - Erklär-Bär gesucht:

    "... priorisiert die Urheberrechtereform, dass Plattformen Lizenzen erwerben sollen und erst dann Uploadfilter einsetzen." ?? Diese Änderung des Urheberrechts sei ein Erfolg des Protests?

  • Leider verstehen technische laien wie der autor obigen artikels nicht wie viele seiteneffekte das gesetzeskonglomerat haben wird. Das internet besteht nicht nur aus google und facebook, es gibt hunderttausende plattformen und dienste von ihr nicht mal träumen könnt. Filter werden overblocken müssen und es wird höchstens ein bis 2 filter geben (von google und evtl facebook betrieben). Zudem wird sich der rest der welt nicht unbedingt um die europäischen gesetze scheren weshalb wir über kurz oder lang viele digitale angebote in der eu nicht mehr erreichbar sein werden. Für kleinere anbieter ist der aufwand und die rechtsunsicherheit kaum zu stemmen, das europäische netz wird somit oligarcjiert. Als digital standort wird europa noch mehr und noch schneller an boden verlieren. Ein monumentaler wirtschaftlucher schaden long term der uns alle betreffen wird. Ganz zu schweigen von der tatsache das zumindest ein weitgehend zentralisierte zensurinfrastruktur geschaffen wird.

  • >>Haben Google, Facebook oder Twitter die Debatte über die EU-Urheberrechtsreform manipuliert, in dem sie Timelines und Suchtreffer in ihrem Sinne geändert haben? Diese Frage ist fundamental für die Zukunft Europas.>Der Einfluss der Tech-Konzerne ist mit herkömmlichen Medien nicht vergleichbar: Da sitzen Journalist*innen in Medienkonzernen oder Rundfunkanstalten, jeder kann sich informieren, wie sie arbeiten, sie sind permanent Shit- oder Candystorms ausgesetzt.



    Silicon Valley dagegen kann uns manipulieren, bevor wir anfangen zu denken, indem es unsere Wahrnehmung von Argumenten beeinflusst.>Und alle fühlten sich super informiert.

  • Diesem Artikel kann und möchte ich in vollem Umfang zustimmen!

    Das Thema Urheberrechte im Internet wurde in der Vergangenheit allzu nonchalant beiseite geschoben. Während die geblendeten "User" der erwähnten großen Netz-Konzerne mit dem Schein von Freiheit eingelullt wurden, weil ja scheinbar alles so einfach und bequem und vor allem "kostenlos" zu finden und herunter zu laden geht. Dass die Unmengen an preisgegebenen persönlichen Daten letztlich die Währung im Spinnen-"Netz" dieser machtvollen Giganten ist, auch das wurde ganz nonchalant ausgeblendet, man hat ja "nichts zu verbergen" und was soll schon mit diesem ganzen Datenwust schlimmes passieren.

    Vielleicht ist diese Urheberrechtsreform ja tatsächlich geeignet, dem Netz diese verschleiernde Maske herunter zu reißen und die User aufzuwecken und dafür zu sensibilieren, dass es tatsächlich die enorme Macht- und Kapitalkonzentration dieser Netz-Giganten ist, die auf Dauer die Freiheit des Internets gefährdet.

  • 1) LeFloid remixed nicht nur, sondern zitiert, berichtet, ordnet ein, übt Medienkritik. Dabei muss er zeigen dürfen, auf was er sich bezieht. Bald kaum mehr möglich. Die Debatte wird unterbunden bzw. Medienhäusern vorbehalten. 2) Ihre Gedanken zu Uploadiltern sind doch nicht realisierbar. Vor dem Hintergrund, dass solche Filter derzeit technisch gar nicht umsetzbar sind, ohne deutlich zuviel herauszufiltern. 3) Wie soll denn eine öffentliche Kontrolle der yuploasfilter aussehen? 4) YouTube zerschlagen? In was denn? YouTube ist kein Geflecht oder System, sondern ganz einfach ein Produkt. 5) Lizenzen erwerben? Von wem denn? Den Verlagen. Ja, also.