piwik no script img

Gelbwesten-Protest in FrankreichAbschreckung funktioniert nicht

Frankreichs Regierung versucht mit Härte, die Proteste in Paris zu verkleinern – ohne Erfolg. Selbst Klimaschützer zeigen sich nun in Gelb.

„Tous ensemble, he, he“ – Paris am 8. Dezember 2018 Foto: Reuters

Paris taz | Trotz Drohungen mit Repression und einer Einschüchterung mit Warnungen vor gewalttätigen Randalierern und Extremisten haben Zehntausende von Gelbwesten erneut in Paris demonstriert. Gleichzeitig gingen unzählige Protestaktionen dieser Bewegung in der Provinz weiter.

Damit steht Staatspräsident Emmanuel Macron weiterhin unter dem Druck der Forderungen nach einer Kaufkrafterhöhung und einer Änderung der Steuerlast. Der Regierung ist es mit ersten Zugeständnissen weder gelungen, die Bewegung zu stoppen, noch mit einem um Panzerfahrzeuge verstärkten Polizeiaufgebot zu verhindern, dass es in der Hauptstadt wieder zu Krawallen kommt. Das verschlimmert die Lage der Staatsführung erheblich. „Dies ist eine Niederlage für die Staatsmacht“, erklärte Jean-Luc Mélenchon von der linken Oppositionspartei „La France insoumise“.

Die Staatsmacht hatte nach den Erfahrungen mit den schweren Ausschreitungen an den vorherigen Samstagen die Taktik geändert. Schon am Vorabend wurden mehrere Personen, die angeblich zur Gewalt anstifteten, vorsorglich festgenommen. Dabei sollen unter anderem Molotow-Cocktails und sogar Sprengsätze konfisziert worden sein.

Schon ab 7 Uhr am Samstagmorgen wurden sodann an Bahnhöfen und auf den Straßen Menschen in Gelb von sehr mobilen Polizeipatrouillen auf gefährliche Gegenstände durchsucht. Dabei wurden aber auch Schutzmasken oder Skibrillen beschlagnahmt, welche die Demonstranten in Erwartungen von Tränengas mitgebracht hatten. Noch vor 9 Uhr waren bei solchen Kontrollen bereits 300 Gilets Jaunes, wie die Gelbwesten auf Französisch heißen, festgenommen worden.

Selle Streamt aus Paris

Für die taz ist Anett Selle am Samstag in Paris und berichtet per Twitter und Periscope live von den Protesten der Gelbwesten.

In diesem Stream von Samstag Nachmittag wird von der Polizei auf der Champs-Élysées so viel Tränengas eingesetzt, dass der Arc de Triomphe kaum noch erkennbar ist. Die DemonstrantInnen laufen weg und halten sich die Augen zu. Ein Demonstrant schenkt Selle Augentropfen.

Und hier erklären Demonstranten, warum sie teilnehmen: „Ich bin hier, weil es in Frankreich zu hohe Steuern gibt“, sagt zum Beispiel Jean, der nur seinen Vornamen nennen möchte.

Dies hielt aber Tausende nicht ab, den Weg zur Avenue des Champs-Elysées zu finden, wo sie sich vor dem Etoile-Platz mit dem Triumphbogen einem massiven Polizeikordon gegenüberfanden. In den folgenden Stunden strömten immer mehr Demonstranten auf der breiten Avenue zusammen, wo es immer wieder zu kurzen Scharmützeln mit den Einheiten kam, welche mehrere Seitenstraßen absperrten und beim geringsten Anlass Tränengas und laut krachende Granaten einsetzten.

Dennoch blieb die Situation im Vergleich zu den äußerst eindrücklichen Barrikadenkämpfen eine Woche zuvor fast friedlich. An mehreren Stellen diskutierten Gelbwesten mit Gendarmen, die im Unterschied zu ihren Kollegen der Ordnungspolizei nicht gleich ihre Helme aufgesetzt hatten. Mit Rufen „Les Gendarmes avec nous“ (Die Gendarmen mit uns!) hofften Demonstranten vergeblich auf Solidarität. Immer wieder stimmten die Gelbwesten die Marseillaise an und den alten Gewerkschaftsruf „Tous ensemble, he, he“ (Alle zusammen, ja, ja).

Doch inmitten dieser friedvollen Stimmung knallen dann wieder Granaten, die Avenue ist in einen Nebel von Reizgas gehüllt, die Menge gerät in Bewegung. Einige Demonstranten reißen Bretterwände von Geschäften, die damit ihre Schaufenster schützen wollten, und stecken diese in Brand.

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Zur selben Zeit rollen unweit des Pariser Centre Pompidou Panzerfahrzeuge, die Demonstranten in gelben Westen vor sich her treiben. Außerdem kommen überall dort Polizisten auf Pferden zum Einsatz, wo die Behörden Randalierer am Werk am sehen. In mehreren Stadtteilen lieferten sich gewalttätige Demonstranten Auseinandersetzungen mit mobilen Polizeieinheiten. Mehrere Fahrzeuge gingen in Flammen auf.

Allein bis zum frühen Nachmittag wurden in Paris mehr als 500 Personen wegen mutmaßlicher Beteiligung an Gewalt und Sachbeschädigung festgenommen, im ganzen Land waren es am Nachmittag knapp 1.000 vorläufige Festnahmen. Mehr als 720 Personen seien weiter in Gewahrsam, hieß es am Samstagnachmittag von Seiten der Polizei.

„Macron démission!“

Obwohl diese Szenen von den Nachrichtensendern und Online-Medien live übertragen wurden, kamen auf den Champs Elysées ständig neue Leute hinzu, längst nicht alle mit gelben Warnwesten, aber alle aufgebracht gegen Präsident Macron. Rufe wie „Macron démission!“ (Macron abtreten!) erklangen immer wieder, oft war auch Refrain der Marseillaise zu hören: „Aux armes citoyens“ („Bürger an die Waffen“).

Gleichzeitig fand in Paris ein Marsch für das Klima statt, bei dem viele Teilnehmende eine gelbe Weste trugen, weil sie nicht wollen, dass soziale Forderungen und die Klimapolitik gegeneinander ausgespielt werden. In zahlreichen anderen Städten Frankreichs demonstrierten ebenfalls Gelbwesten – zum Großteil friedlich, wie verschiedene Medien berichteten. Dabei wurden auch wieder mehrere Autobahnen blockiert.

Im Nachbarland Belgien wurden bei Gelbwesten-Protesten nach Angaben der Polizei rund 100 Menschen festgenommen. Vor allem im Europaviertel in Brüssel kam es zu Zusammenstößen von Protestierenden mit der Polizei. Rund 500 Demonstranten seien bis vor die EU-Gebäude in der Innenstadt gezogen, die von der Polizei abgeriegelt worden war. Einem kleinen Teil der Gruppe sei es gelungen, die Barrikade zu durchbrechen. In kleinerem Umfang gab es auch in den Niederlanden Protestaktionen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

38 Kommentare

 / 
  • Am ehesten erkenne ich daran die Lüge von einer EU, die nicht national orientiert ist.



    Für mich als Nichtkenner der französischen Politik ist der Protest auch schwer einzuordnen und wird erst jetzt nach dem Lesen der in den Kommentaren verlinkten Texten. z.B. von Édouard Louis etwas klarer. Solidarität erleben die Protestierenden wohl zur Zeit nur in dem ebenso französischsprechenden Teil Belgiens.

  • Die Haupstadt hat sich doch schon selbst zerlegt. Mit dem Auto ist kein fortkommen mehr, die stadt ist vollgestopft mit im Vergleich zur Stadtbevölkerung reicheren Pendlern. www.arbeitnehmerka...nen_Hotze_2015.pdf



    Gleichzeitig ist die Bevölkerungsdichte 6 mal so hoch wie in Berlin.

    Und den Gelbwesten fällt nichts besseres ein, als für die eh schon reicheren Pendler billigeren Sprit zu fordern und noch mehr billige 6 m2 Wohnungen für die Putz- und Hilfskräfte in den Pendlerarbeitsstätten.

    Auf die Idee,Industrieansiedlungen und Wirtschaftsförderung in den Pendlerherkunftsorten zu fordern kommt von denen keiner.

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Was haben Bremen, Hamburg und Berlin mit Frankreich zu tun?

      Hier eine Statistik zum Thema



      geoconfluences.ens...cile-travail-insee

      Eine weitere Statistik besagt, dass die Löhne in Paris wesentlich höher sind als in der Provinz. Die Pendler sind meistens Angestellte, die nicht genug verdienen, um in Paris intra muros zu leben.



      Paris intra muros hat 105Qm2 Fläche und 2.2 Millionen Einwohner. Das entspricht der gleichen Fläche wie Berlin innerhalb des S-Bahn Rings, wo ungefähr 1.2 Millionen Menschen leben. Die petite couronne entspricht den Berliner Aussenbezirken. Dort leben knapp 5 Millionen Einwohner. Insgesamt kommt man auf rund 10 Millionen, was den erweiterten Einzugsbereich von Paris anbetrifft, 1700Qm2. In den Berliner Aussenbezirken, die der petite couronne entsprechen, leben etwas über 2 Millionen Menschen und im erweiterten Einzugsgebiet innerhalb des Berliner Rings sind es 4.4 Millionen auf 2200Qm2 Fläche. Das Verhältnis wäre 1 zu etwas mehr als 2



      Man muss die Sache also differenziert betrachten.



      Es ist absolut unwissenschaftlich Grossberlin mit knapp 900Qm2 mit Paris intra muros 105Qm2 zu vergleichen. Man muss also Paris Metropole mit rund 850 Qm2 mit Grossberlin vergleichen. Das Verhältnis ist also 1zu 2 ungefähr 7 Millionen Einwohner für Paris Metropole und 3.5 Millionen für Grossberlin.



      Das soziologische Phänomen ist aber das gleiche: Die Verdrängung von Geringverdienern wegen überhöhter Mieten aus dem Kernbereich der Metropole an den Rändern. Die Menschen, die im Kernbereich arbeiten müssen pendeln. In Paris gibt es ein ÖPNV Angebot, wenn auch sehr teuer. In den Provinzmetropolen gibt es das kaum.

      Données 2014ParisMoyenne France



      Salaire moyen des cadres5 675 € nets / mois4 141 € nets / mois



      Salaire moyen des professions intermédiaires3 067 € nets / mois2 271 € nets / mois



      Salaire moyen des employés2 183 € nets / mois1 637 € nets / mois



      Salaire moyen des ouvriers2 341 € nets / mois

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @82236 (Profil gelöscht):

        Natürlich Quadratkilometer und nicht Qm.

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @82236 (Profil gelöscht):

        Korrektur: Die Geringeverdiener, die im Kernbereich der Metropolen arbeiten...

    • @Rudolf Fissner:

      "Und den Gelbwesten fällt nichts besseres ein, als für die eh schon reicheren Pendler billigeren Sprit zu fordern..."

      In Paris fährt man Metro.

      Das Problem ist die Provinz. Dort leidet man mangels Alternativen unter hohen Spritpreisen.

  • Warum fallen mir bei den Gelbwesten fast sofort irgendwelche agenturgesteuerten farbigen Bewegungen und "Revolutionen" ein, die in der Vergangenheit zumindest für Destabilisierung gesort haben und nicht selten in oligarchisch-autoritäre Strukturen mündeten.

    Neee, nee - alles nur Verschwörungstheorie...

  • Hier noch ein weiterführender Text, zugegeben etwas länger, aber mit den Infos hier ist es in dem Fall, bzw. wie so häufig nicht getan.

    crimethinc.blogspo...ng-im-handgemenge/

  • Let's Roll.



    (2001)

  • Der Linken-Vorstand folgt dem Unausweichlichen.



    www.deutschlandfun...drn:news_id=954080

  • Ach jottchen, die ganzen Revolutionsträumer hier. Nach der Mai-Revolte1968 holten die Gaullisten die absolute Mehrheit bei den nächsten Wahlen. Dies wird zwar kein Automatismus sein, aber ich sehe weder eine Organisation, die die die Proteste bündelt und zu einer dauerhaften politischen Kraft macht. Eher Trittbrettfahrer von rechts und links. Und zwar ein momentan einigendes Dagegen, aber im Dafür kocht jeder sein eigenes Süppchen.

    • @Hans aus Jena:

      "Ach jottchen, die ganzen Revolutionsträumer hier."

      Das hat Louis XVI. auch gesagt :-)

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ich sag mal, wenn den Leuten die Dieselsteuer zu teuer ist, sollen sie doch Tesla fahren!

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Noch ist so ein fetter Mittelklassediesel wohl noch billiger.

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @Hans aus Jena:

      Irgendwer hat auch gesagt" Kinder geht nach Hause, mit 30 seid ihr alle Notare". Der Innbegriff des langweiligen unattraktiven Typs in Frankreich, der sein Jurastudium geschmissen hat.



      Jetzt haben wir so einen, der Präsident geworden ist.



      Aber ist dieser Ihrer Sarkasmus berechtigt, wenn es nicht wie bei 68 um verwöhnte Bürgerstöchter und Söhne geht, sondern um die, die 68 stillgehalten haben, Arbeiter Lehrlinge, Gerîngverdiener aller Art?

      • @82236 (Profil gelöscht):

        Nun sind auch 68 die Gewerkschafte mitmarschiert.... Aber Sie haben einen meiner Punkte nicht verstanden. Ich habe eine Revolution schon mal mitgemacht. Am Ende haben die, die mutig die Revolution begonnen haben und etwa in ähnlichen Zahlen auf der Straße waren (wenn auch friedlicher) sich betreten in die Augen geguckt, denn andere haben die Revolution übernommen und am Ende haben wir Kohl bekommen.



        Und ich darf schon nochmal anmerken, dass hier das Gegen, aber nicht ein gemeinsames Programm oder Forderungen vorhanden sind. Und nur weil es ein Gegen gegen ein selbst verhassten Systen gibt, muss man ja deswegen nicht gleich in einen Erregungszustand verfallen und von Revolutionen träumen.



        Warten wir die nächsten Wahlen ab, wer recht bekommt.

        • 8G
          82236 (Profil gelöscht)
          @Hans aus Jena:

          Es gibt gemeinsame Forderungen ungefähr 42.



          Was die nächsten Wahlen anbetrifft, hat Macron die Karten in der Hand. Bei dem derzeitigen Stand der Dinge ist eine Auflösung der Nationalversammlung und Neuwahlen, die mit den Europawahlen zusammenfallen der beste Weg.



          Chirac ist diesen Weg gegangen und hat eine stabile Regierung unter der Führung von Lionel Jospin erhalten.

  • Zeit für eine Geste der Freundschaft und Solidarität. Merkel sollte Macron Asyl in d anbieten.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Vielleicht liege ich da ja falsch, aber die Ansage der Gilets Jaunes scheint mir die zu sein:

    "Macron, unser Leben wird immer teurer und mieser. Wenn sich das nicht ändert, kommen wir jedes Wochenende in deine schöne Hauptstadt und zerlegen sie."

    Dagegen kann man eigentlich nichts sagen.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Dank Anett Selles furchtlosem und charmanten, TränenGasKaummi kauendem LiveStream brauch ich kein Netflix mehr.

    Vielen Dank.

  • Was wollen die im Élysée-Palast?

  • The new pulse of Europe

    Zitat: „Im Nachbarland Belgien wurden bei Gelbwesten-Protesten nach Angaben der Polizei rund 100 Menschen festgenommen. Vor allem im Europaviertel in Brüssel kam es zu Zusammenstößen von Protestierenden mit der Polizei. Rund 500 Demonstranten seien bis vor die EU-Gebäude in der Innenstadt gezogen, die von der Polizei abgeriegelt worden war. Einem kleinen Teil der Gruppe sei es gelungen, die Barrikade zu durchbrechen. In kleinerem Umfang gab es auch in den Niederlanden Protestaktionen.“

    The new pulse of Europe

    • @Reinhardt Gutsche:

      "The new pulse of Europe" (R. Gutsche)



      Der Herzschlag eines neuen Europas ?! Wollen wir es mal hoffen. Allerdings: Solange die Deutschen nicht auch in die Puschen kommen leidet das neue (hoffendlich sozialere) Herz Europas unter einer gravierenden Insuffizienz. Wie wärs nun mal endlich mit AUFSTEHEN ?

  • 9G
    90857 (Profil gelöscht)

    Die Gelbwesten keine formale Organisationsstruktur und keine personifizierte Hierarchie .

    Die einzige Chance also, nicht korrumpiert, nicht pauschal diffamiert und nicht so leicht übernommen zu werden.

    Klar, das hat in der direkten Aktion auch gewisse Nachteile, sollte sich im Zeitalter der sog. Schwarmintelligenz, sprich: dem Internet jedoch relativieren.

    Die Forderungen klingen plausibel, sind nachvollziehbar und ein weiterer Beweis dafür, dass ehemals Linke (Parteien) und Gewerkschaften in ihrer institutionellen, im Grunde systemfrommen, Frieden mit dem Kapital gemacht habenden Struktur zunehmend obsolet sind.

    • @90857 (Profil gelöscht):

      "Schwarmintelligenz" ist ja ein netter Ausdruck, wenn man bedenkt, dass diese Schwarmintelligenz Leute wie Trump und Bolsonaro hervorgebracht hat und im Internet besonders die Rechtspopulisten aktiv sind, mit der Verbreitung von Fake News und Hetze. Glaube nicht, dass es besonders toll ist, wenn zunehmend Institutionen wie Parteien und Gewerkschaften durch Bewegungen mit oder ohne charismatischen Führer ersetzt werden.



      Aber Macron hat das ja vorexerziert, indem er mit seiner Bewegung die alten Parteien entmachtete.

      • 9G
        90857 (Profil gelöscht)
        @vulkansturm:

        "Glaube nicht, dass es besonders toll ist, ..."

        Wenn Parteien und Gewerkschaften sich primär als trojanische Pferde an der Leine der Herrschenden, der mittlerweile fast alles Besitzenden verstehen,

        dann scheint innerhalb dieser Instanzen, ausgehend von diesen Institutionen keine emanzipatorische Entwicklung mehr möglich.

        Bei Telepolis, via Mausfeld, kann man das gut nachvollziehen:

        www.heise.de/tp/fe...ltung-4241573.html

        • @90857 (Profil gelöscht):

          Der Mausfeld:

          „Mausfelds Beiträge zu medien- und kapitalismuskritischen Themen weisen nach Ansicht des Amerikanisten und Verschwörungstheorie-Forschers Michael Butter „stark populistische und mitunter auch verschwörungstheoretische Züge“ auf.



          Von seinem Fachgebiet her fehle Mausfeld die Kompetenz, sich über politische Themen zu äußern, er werde aber wegen seines Professorentitels als Autorität dazu wahrgenommen.“ de.wikipedia.org/w...83536670#Rezeption

        • @90857 (Profil gelöscht):

          Danke für den Link. Lesenswert. Entspricht genau der Strategie der sogen. progressiven Neoliberalen.

  • "Rund 500 Demonstranten seien bis vor die EU-Gebäude in der Innenstadt gezogen"

    Passt doch. Die rechtsextremen & populistischen Wutbürger meinen ihren Hass auf die EU freien Lauf lassen zu können.

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Ja wir haben in Paris gesehen, dass die Querfront von Gelbwesten bis Klimaschützern geht.



      Irgendwie ähnelt Macron immer mehr Ben Ali oder Mubarak. Trotz seiner Jugend schon so verbraucht, und so verstaubt.



      Das einzige, was mich bei Macron beeindruckt hat, ist, als er in Argentinien mit viel Kenntnis über Jorge Luis Borges und Julio Cortázar gesprochen hat. Ich glaube, er taugt eher zum Literaturkritiker als zum Staatspräsidenten. Das wäre ein ehrenvoller Abgang.

    • @Rudolf Fissner:

      Sie haben wieder einmal garnichts mitbekommen. Nicht einmal den Artikel gelesen...

  • „Es kommt der Tag, da will die Säge sägen.“ (Katlewski)

  • „Les Gendarmes avec nous“

    Das wird vielleicht noch...

  • "Gleichzeitig fand in Paris ein Marsch für das Klima statt, bei dem viele Teilnehmende eine gelbe Weste trugen, weil sie nicht wollen, dass soziale Forderungen und die Klimapolitik gegeneinander ausgespielt werden."

    Chapeau!

    • @pitpit pat:

      Die sind wie Ludwig XVI, als er während der Revolution den Jakobinermütze trug.

      Das System in F ist völlig abgerockt und am Ende. Macron kam nur ans Ruder weil die Leute glaubten, da wäre noch was. Nö.Irrtum.War nix.