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Jens Spahn besucht Hartz-IV-KritikerinSie aßen Kuchen

Zu seinem Treffen mit einer Hartz-IV-Empfängerin bringt Jens Spahn Obstkuchen mit. Selbst einen Monat lang nur von Hartz IV leben möchte er nicht.

Hat mit der Realität von Hartz-IV-Empfänger*innen nicht viel zu tun: Jens Spahn Foto: ap

Karlsruhe dpa/taz | Am Ende reichen Sandra Schlensogs Kraft und Nerven nicht, um noch einmal vor Kameras und Mikrofone zu treten. Auch Gesundheitsminister Jens Spahn eilt fast wortlos davon. „Es war ein gutes Gespräch miteinander“, sagt der 37 Jahre alte CDU-Politiker bloß und ist schon mit seiner Limousine verschwunden.

Zuvor haben das Aushängeschild der Konservativen in der Union und die Karlsruher Hartz-IV-Kritikerin gut eine Stunde lang ein vertrauliches Gespräch in privater Atmosphäre in Schlensogs Wohnung geführt. Mitgebracht hat er „sechs Stück leckeren Obstkuchen“, wie ihr Unterstützer Jörg Rupp sagt. Mitnehmen kann Spahn einen USB-Stick mit einer von der 40 Jahre alten Hartz-IV-Bezieherin initiierten Online-Petition, die bis Samstag rund 210.000 Unterstützer*innen gefunden hat.

Die Unterzeichner*innen fordern Spahn auf, selbst einen Monat lang von Hartz IV zu leben, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was Armut im Alltag bedeutet. Der Minister möchte das aber nicht, wie er hinterher schriftlich mitteilt. Er befürchtet, viele Bürger könnten es als „Farce“ empfinden, wenn er versuche, mit ganz schmalem Geldbeutel auszukommen. „Denn zu offenkundig käme mein beruflicher Alltag auch dann der realen Lage eines Hartz-IV-Empfängers nicht nahe.“

Schlensog bedauert, dass sie Spahn nicht überzeugen konnte. Die politischen Differenzen blieben bestehen. Auch wenn sie wisse, dass der Gesundheitsminister nicht der richtige Ansprechpartner sei, rücke sie von ihren Forderungen zum Thema Hartz IV nicht ab.

Entzündet hatte sich Schlensogs Empörung an einer Aussage Spahns, die einige Wochen zurückliegt. Er hatte gesagt, Hartz IV bedeute nicht Armut, sondern sei die Antwort der Solidargemeinschaft auf Armut. Sie trat ihm danach unter anderem in der Fernsehtalkrunde „Hart aber fair“ entgegen.

Respektvoller Umgang mit Hartz-IV-Empfänger*innen

Vor dem Treffen, zu dem auf Wunsch des Ministeriums zunächst nicht einmal Ort und Zeit bekannt gegeben wurden, gingen rund 100 Menschen in der Karlsruher Innenstadt auf die Straße und demonstrierten für mehr Geld und eine respektvollere Behandlung von Menschen, die auf Sozialleistungen angewiesen sind.

Schlensog selbst rief: „Wir sind hier, weil es Zeit ist aufzustehen.“ Sie wirft Spahn vor, mit seinen Aussagen auf denen herumzutrampeln, die sich am wenigsten wehren könnten. „Herr Spahn, leugnen Sie nicht weiter die Armut, die Hartz IV verursacht. Schämen Sie sich.“

Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Sylvia Kotting-Uhl forderte ein bedingungsloses Grundeinkommen. „Hartz IV hat es nicht geschafft die Menschen zu aktivieren.“ Andere Redner, darunter vom DGB, der Linken und der Landesarmutskonferenz, kritisieren den Gesundheitsminister unter anderem als Zyniker, weil Hartz IV krank mache, und loben Schlensogs Mut, gegen ihn aufzustehen. Auf Plakaten fordern Demonstranten: „Hartz IV abschaffen – sanktionsfreie Grundsicherung von 1.050 Euro monatlich“ oder „Teilhabe statt Hartz IV“.

Der Hartz-IV-Regelsatz beträgt für einen Alleinstehenden 416 Euro im Monat und für einen volljährigen Partner in einer Bedarfsgemeinschaft 374 Euro. Ein Kind zwischen 7 und 14 Jahren bekommt 296 Euro. 2017 gab es durchschnittlich 6,07 Millionen Hartz-IV-Bezieher. Als Minister bekommt Jens Spahn monatlich rund 15.000 Euro vom Staat.

Die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Katja Mast, will Spahn in die Pflicht nehmen: „Noch besser als so ein demonstratives Treffen wäre es, wenn sich Jens Spahn demonstrativ hinter den Koalitionsvertrag stellen würde“, teilt die Pforzheimer Bundestagsabgeordnete mit. „Denn dort sind viele konkrete Schritte beschrieben, wie wir Armut bekämpfen können und nicht stigmatisieren, wie Spahn das getan hat.“

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115 Kommentare

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  • Leider ist es so, dass in Frankreich und in Britain Kontroll- und Abfragesysteme eingeführt wurden, die dem Alg2 sehr genau entsprechen.

    Deutlich geschildert wird das z.B. in Ken Loachs "I Daniel Blake".

    In den USA gibt es Welfare mit Workfare Sanktionen, Kürzungen.

    Es gibt in Deutschland kein individuelles Grundrecht auf Streik, sondern ein ausschließlich der Lohnhöhenfindungsprozedur zugeordnetes Recht auf Ende der Friedenspflicht.

    Die höchst zentralisierten Gewerkschaften nutzen diese Konstellation, um jegliche Veränderung der arbeitenden Armen und Prekären auszublenden und nur ihre Stahlarbeiter zu hätscheln. Die DGBs verstärken nach Kräften das Denken von Superarbeit, Superleistung und Superstatus am Superstandort.

    Die Erwerbslosen (Langzeit) bekommen ein schlechtes Selbstkonzept eingeübt und trauen sich nichts mehr zu.

    Im Alg2 sammeln sich die Konkurrenzverlierer und sollen die restlichen Drecksjobs annehmen, die keiner sonst haben will. Dagegen wehren sich viele mit Krankschreibungen und juristischen Mitteln.

    Aber eine öffentlich sichtbare Protestbewegung braucht einen Stolz, eine positive Selbstsicht - so was wie "black is beautiful".

  • taz: "... gingen rund 100 Menschen in der Karlsruher Innenstadt auf die Straße und demonstrierten. [...] Schlensog selbst rief: „Wir sind hier, weil es Zeit ist aufzustehen."

     

    Da ist schon das Hauptproblem, denn gerade einmal 100 Menschen demonstrieren. Fünf Millionen Hartz IV Empfänger stehen seit Jahren in Deutschland nicht auf, sondern verharren im Dornröschenschlaf und lassen sich weiterhin von einer Behörde drangsalieren und mit dem SGB II zum Hilfsarbeiter degradieren. Wie sagte schon Lenin: "Wenn deutsche Revolutionäre einen Bahnhof stürmen, dann lösen sie vorher eine Bahnsteigkarte". - Ich bin sicherlich kein Freund von diesem Mann, der auch nur Leid für die russische Bevölkerung gebracht hat. Aber er hat die Deutschen und auch ihr devotes Verhalten vor der Obrigkeit schon richtig erkannt.

     

    Ehrlich gesagt warte ich schon lange darauf, dass Hartz IV in Frankreich eingeführt wird. Etwas besseres kann doch den deutschen Hartz-IV Empfängern gar nicht passieren, wenn in Frankreich das Hartz-System eingeführt wird. Das wird sicherlich lustig, wenn in Paris die französischen Arbeitslosen ihrem Präsidenten zeigen, dass in ihnen immer noch das Blut ihrer Vorfahren vom 14. Juli 1789 fließt. Vielleicht kommt dann der "Deutsche Hartzer" auch endlich aus seiner Lethargie heraus und steht am nächsten Tag auf der Straße.

     

    Der Deutsche ist und war immer ein Duckmäuser, der sich erst gegen ein Unrecht zur Wehr setzt, wenn ihn ein anderer ermutigt und mitschleift.

    • @Ricky-13:

      Kommentar entfernt. Bitte kommentieren Sie respektvoll.

      • @Rudolf Fissner:

        Merken Sie eigentlich gar nicht, dass Sie die Leute hier nur noch nerven mit Ihren sinnfreien Gegenkommentaren? Sie vergreifen sich jetzt allerdings gewaltig im Ton. Aber wie ich schon einmal bemerkt habe – Sie genießen hier wohl schon Narrenfreiheit.

  • Als Student in einem Masterstudiengang erhält man maximal 735 Euro, davon muss man dann allerdings alle Kosten (auch Wohnung und Fachliteratur) bestreiten - und das mindestens 2 Jahre lang. Danach darf man den Betrag auch noch zurückzahlen. Nicht jeder Akademiker verdient im Anschluss Spitzengehälter - sofern er überhaupt Arbeit findet. Als Hartz 4-Bezieher wird er dann tatsächlich finanziell besser gestellt.

    • @Frank Stippel:

      Nicht studieren, gleich Hartz IV beantragen...

    • @Frank Stippel:

      Für die BAföG-Rückzahlung gibt es klare Regeln. BAföG wird in den meisten Fällen zur Hälfte als Zuschuss und zur Hälfte als rückzahlbares, fast immer zinsfreies Darlehen gewährt. Der Staat lässt Ihnen für Ihre BAföG-Rückzahlung viel Zeit – im Standardfall bis zu 20 Jahre. Mit der BAföG-Rückzahlung beginnen muss man fünf Jahre nach Ende der BAföG-Förderungshöchstdauer. Maximal 10.000 € musst man auch nur zurückzahlen. Ob man das Darlehen auf einmal oder in Raten begleicht, bleibt dem frischgebackenen Akademiker auch überlassen.

       

      Wie Rainer B. schon sagte: Sie vergleichen hier Äpfel mit Glühbirnen. Aber vielleicht war das auch so gewollt, denn so langsam weiß man nicht mehr, wer hier schreibt und welche Absicht dahinter steckt. Einen Studenten mit einem Hartz IV Empfänger zu vergleichen oder sogar gleichzusetzen, ist schon sehr merkwürdig.

    • @Frank Stippel:

      Ein Masterstudiengang ist doch kein Arbeitserwerbsersatz. Schon von daher vergleichen Sie hier Äpfel mit Glühbirnen.

      • @Rainer B.:

        Jau. Korrekt!

         

        Aber er* meint doch in jesuitisch-brauner Tradition ~> mit Dr. Josef Goebbels gesprochen ~> " …es kann ja nicht sein - daß es unseren Elite-Studis schlechter geht als - HartzIVern!"

        &

        Wie? - Ja klar - bitte - "Das Wort hat der

        Abgeordnete Wehner!"

        https://m.youtube.com/watch?v=sLFMvdgKgCk

        Danke - Herr Wöhner!;)

        &

        Eben - Herr Frank Stippel* - ;(

        "Ich sage Ihnen Prost!"

        • @Lowandorder:

          Zu Wehners Zeiten haben die Abgeordneten in den Pausen immerhin noch fleißig aktive Gesundheitspolitik am eigenen Objekt betrieben (;-))

           

          //http://www.taz.de/!5499400/#bb_message_3626333

  • https://www.nachdenkseiten.de/?p=43722#h09

     

    Repressionsregime Hartz IV.

    • @Hartz:

      Gab es den sonst Mutige?

  • „Hartz IV hat es nicht geschafft die Menschen zu aktivieren.“

    Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Sylvia Kotting-Uhl

     

    Die Grünen demaskieren sich selbst.

    In den Mund gelegt:

    "Hartz IV Empfänger sind nicht leistung willig. Es bedarf einer Aktivierung, welche im ersten Anlauf scheiterte."

     

    Falsche Analyse!

    • @KnorkeM:

      Nö.

      Genau die richtige Analyse.

      Denn das ist so gewollt.

      Die Diffamierung ist Teil des Systems. Der Erhalt der Armut ist gewollt. Die Zementierung des Systems ist gewollt.

       

      Meines Erachtens:

      Armut = Streß = schlechte Ernährung = schlechtere Gesundheit = früherer Tod = Ersparnis an Sozialausgaben.

       

      Eigentlich ganz simpel. Nur um das aufrecht zu halten, muss viel Drumherum-Gelaber sein, damit die Menschen den Schwachsinn auch glauben un dnichts dagegen unternehmen.

       

      Armselig.

       

      Und wir sind so armselig, dabei auch noch still zu halten…

  • Nein der Niedriglohnsektor sollte eingeführt werden, um Deutschlands Standard international zu sichern.

    Deshalb konnte auch die verarbeitende Wirtschaft und die Dienstleistungen so gut den Süden Europas nach Einführung des Euros kaputtkonkurrieren.

    Für den Niedriglohnsektor gelten zwei Bedingungen:

    Flexibilität und Regulierung der Ausweichmöglichkeiten auf Seiten der Arbeitskräfte. Daher: Leiharbeit und Hartz IV: Vermittlungsdruck, jedes Angebot annehmen zu müssen.

    Diese Struktur hat seit 2004ff die Differenzierung der Klasse der Lohnabhängigen verstärkt - und die DGB-Gewerkschaften fördern mehr und mehr die noch nicht prekären Kernbelegschaften.

    Aber es gibt auch andere Gewerkschaften: die IWW.

    https://www.wobblies.org/

    https://twitter.com/_IWW

    Eine Fixierung auf Grundeinkommen führt in die Irre.

    Zentral ist was Bewegungen erkämpfen.

    Ob Jens Spahn Kuchen mitbringt oder Andrea Nahles als Arbeitsministerin von den Erwerbslosen die Rückzahlung von Essensgutscheinen fordert, ist beliebig.

    Schlimm ist, dass Erwerbslose AfD votieren nach dem Motto Strafe muss sein.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @nzuli sana:

      Siehe Kommentar von TON.REG unter diesem Artikel:

      //http://www.taz.de/Interview-mit-Spahn-Kritikerin/!5498993/

    • @nzuli sana:

      Sehr gut zusammengefasst! Klingt wie die Absprache in den Hinterzimmern vor Beschluss Agenda 2010.

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Wie hiess es in der Anstalt, 4€ und paar Zerquetschte fürs Essen und 0,05 € für Weiterbildung. Klar Hartz 4ler brauchen ja auch keine Bildung, wenn die nämlich früher in der Schule augepasst hätten, anstatt zu schwänzen oder auf den hinteren Bänken rumzualbern, hätten die auch einen BWL -Abschluss haben können und würden jetzt fleissig Kohle machen.

  • 7G
    7964 (Profil gelöscht)

    Selbst einen Monat lang nur von Hartz IV leben möchte er nicht.

     

    Klar, wollt ich auch nicht:

     

    Hartz 4 = 416 Euro im Monat.

     

    Bundestagsabgeordneter = 9541,74 Euro + Wohnung + Altersvorsorge + Bahncard + usw...

     

    Vielleicht sollten die beiden auch den Job tauschen...

  • Warum hat Rot-Grün im Vorgriff auf die „christliche“ Union damals Hartz IV nochmal eingeführt?

     

    Richtig - man wollte Arbeitslose dafür mit Armut und Ächtung bestrafen, dass sie immer noch Arbeitplätze mit Bezahlung suchen, obwohl das Geld ja vorab schon zur Wegrationalisierung ihrer Arbeitsplätze an die großen Arbeitgeber geflossen war. Gleichzeitig wollte man diejenigen, die trotz allem politischen Versagen der Herrschaften immer noch eine entlohnte Arbeit haben, von nennenswerten Lohnforderungen abhalten. Das funktioniert leider bis heute immer noch ganz hervorragend - ob ein Jens Spahn da nun mal einen Monat darbt, oder nicht. Wie sollte er das auch eigentlich glaubwürdig bewerkstelligen, ohne in eine dumpfe Publicity-Show abzugleiten?

    Nein, Hartz IV zementiert ganz gewollt den Klassenunterschied - da soll sich mal keiner was vormachen. Wohl fühlen kann sich damit gewiss niemand, egal auf welche Seite der Medaille man ihm aufgedruckt hat. Bevor man hier mal ernsthaft dafür Sorge trägt, dass es a l l e n gut geht, wie es das Sozialstaatsgebot des Grundgesetzes ja eigentlich unmissverständlich anmahnt, gräbt man lieber noch tiefere Gräben und spielt die Leute noch mehr gegeneinander aus. So regiert es sich bequemer und die SPD darf sich dabei auch noch schön selbst durch den Kakao ziehen. Man ist hier halt allseits so unglaublich praktisch veranlagt.

    • @Rainer B.:

      Das Ding mit dem "Arbeitslose dafür mit Armut und Ächtung bestrafen" ist nur ne billige Ausrede der Linksparteiler mit dem diese dasVerjubeln des Tafelsilbers für pseudosozialistische Experimente unterm Teppich kehren will.

       

      Man konnte nicht anders, nachdem die SED/Linkspartei bis 1989 einen solch imensen Totalschaden hinterlassen hat, dessen Behebung bis heute ein vielfaches aller H4 Kosten gekostet hat. https://de.wikipedia.org/wiki/Kosten_der_deutschen_Einheit

       

      Wer hat uns verraten? Wer ist das Kuckuksei? Die Linkspartei! Die Linkspartei!

      • @Rudolf Fissner:

        Sie scheinen die Linkspartei ja dermaßen zu verachten, wodurch Sie nun nicht mehr imstande sind, hinsichtlich Linkspartei eine Differenzierung vorzunehmen!

        Dadurch wird die Linkspartei für viele nur sympathisch und interessant!

      • @Rudolf Fissner:

        Trotz allem wird doch diese „Frau Wagenbach“ von Ihnen hier regelmäßig leidenschaftlich umworben, so dass Sie nicht selten schon in Ihrer Partei sehen.

      • @Rudolf Fissner:

        1. Niemand hat die BRD gezwungen den DDR-Markt zu übernehmen.

         

        2. Das Hartz-System wollen auch Staaten einführen, die gar keine Wiedervereinigung zu "stemmen" hatten, warum wohl?

         

        3. Das Sozialsystem, dass es davor gab hat weniger gekostet. Man gönnt sich den bürokratischen Mehraufwand von Hartz IV auch aus ideologischen Gründen.

      • @Rudolf Fissner:

        Die Linke ist auch Schuld an der Massenarbeitslosigkeit...

        Die haben die Leute entlassen.

        (Ironie)

      • @Rudolf Fissner:

        Der Totalschaden entstand durch den Raub bzw das Verscherbeln der DDR-Industrie an die Westdeutschen Oligarchen und der daraufolgenden profitsichernden Abwicklung.

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Stimmt in der DDR gab es noch keine Hartz 4ler, die das volkseigene Tafelsilber verjubelt haben, das hat dann die Treuhand besorgt.

        • @82236 (Profil gelöscht):

          Da gab es ja auch keinen Rechtsextremismus ;-) Und die Plumsklos hatten halt alle, das war dan auch ok. Oder knapper: Wenn alle unter Hartz4 bedingungen leben, dann merks auch keiner.

          • @Rudolf Fissner:

            Plumsklos sind aus heutiger Sicht doch ökologisch ganz weit vorne.

            • @Rainer B.:

              Ja? Sind die dort nicht wegen den Plumsklos eher gestorben in der DDR (geringe Lebenserwartung)? Man lernt ja immer was dazu.

              • @Rudolf Fissner:

                Sie dürften tatsächlich noch sehr viel dazulernen können - insbesondere auch über den Genitiv.

                Von einer geringeren Lebenserwartung durch die Benutzung von Plumsklos ist - ausser bei Ihnen - nichts bekannt.

                Wo haben Sie solches denn nun wieder errochen?

                https://de.wikipedia.org/wiki/Plumpsklo

      • @Rudolf Fissner:

        Zuvor hat ein anderes Regime in Deutschland (und der Welt) einen noch größeren Totalschaden hinterlassen.

         

        Vorschlag: Nach fast 30 Jahren Einheit vielleicht auch mal nach vorne schauen, um Probleme zu lösen.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Hanne:

          Das können Sie doch nicht machen: dem Mann seine Obsession wegnehmen!

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Wollte nur die tauben hier füttern ;-)

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Rudolf Fissner:

              Dass Sie immer wieder verkannt werden, Sie wahrer Menschenfreund!

      • @Rudolf Fissner:

        Sie beweisen hiermit völlige geschichtliche Ignoranz. Wenn Sie schon nach dem/n Schuldigen der Misere der 2. Hälfte des 20 Jh. suchen, dann müssen Sie schon weiter zurück zum Herrn Hitler. Im Unterschied zu der SED war er frei in seinen Entscheidungen.

    • @Rainer B.:

      Manchmal liest man etwas, wo man, abgesehen von der Zustimmung, bisschen neidisch ist - hätte ich auch gerne geschrieben.

       

      In Ihrem Beitrag ist eigentlich alles da wozu Hartz4 erdacht wurde und wozu es wurde - sozial und ökonomisch.

      Letztendlich dürfte sich diese Reform auf ca. Hälfte der Bevölkerung auswirken. Die Hälfte davon (oder auch mehr) würde es nicht mal vermuten.

  • Zu seinem Treffen mit einer Hartz-IV-Empfängerin bringt Jens Spahn Obstkuchen mit. Selbst einen Monat lang nur von Hartz IV leben möchte er nicht.

     

    Das soll er auch nicht, denn das wäre ohnehin nur Werbung für den Berufspolitiker Jens Spahn, der seit seinem 22. Lebensjahr im Bundestag sitzt. Es wäre aber schon einmal ein erster Schritt, wenn Jens Spahn verstehen würde, dass ein Existenzminimum ein Existenzminimum ist, und das man ein Existenzminimum nicht noch sanktionieren darf. Denn es gibt keine Sicherung der Existenz für arme Menschen in Deutschland, solange es Sanktionen gibt. Diese menschenverachtenden Sanktionen müssen endlich einmal abgeschafft werden und die Bundesagentur für Arbeit (BA) mit ihren Jobcentern könnte man dann auch gleich verschlanken. Die BA, die mit einem unglaublichen Bürokratismus und über 100.000 Mitarbeitern einen egozentrischen Aufwand betreibt, der in gar keinem Verhältnis zu den Vermittlungserfolgen steht, kostet Milliarden Euro und bringt letztendlich nichts - außer einen monatlichen Gehaltscheck für die Jobcentermitarbeiter und eine geschönte Arbeitslosenquote für die Politiker.

     

    Weiß jemand warum Jobcenter "Jobcenter" heißen? - Weil 100.000 BA- und JC-Angestellte einen Job haben.

    • @Ricky-13:

      Das geht doch schon mal in die richtige Richtung. H4 verbessern statt abschaffen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Ricky-13:

      Der mit dem JobCenter war gut. Richtig gut.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Ich fand den mit der geschönten Arbeitslosenquote cool. Die soll ja vor Hartz4 so dermaßen nach unten hin gelogen worden sein, dass heute keiner mehr weiß, welch fetter Berg an Arbeitslosen durch H4 abgebaut wurde.

        • @Rudolf Fissner:

          A ja, und der Berg der Geringverdiener kurz oberhalb und parallel zu H4 ist fett angewachsen und der steuert hart auf die Armutsrente zu. Toll!

          • @lions:

            Nö. Nicht toll. Sind ja krass drauf.

        • @Rudolf Fissner:

          Ein Beispiel aus der Statistik "Erwerbstätige":

           

          angenommen sie sind selbständig und gehen dann auch noch einem 450€-Job nach - die Statistik erfasst Sie als *zwei* Erwerbstätige. Gleiches für sämtliche, aus der Arbeit resultierende und bzgl. der Tätigkeit unabhängige Einnahmequellen.

           

          Die statistischen Tricks in der AL-Statistik sind sicherlich noch ausgeklügelter. Entscheidend ist jedoch zu welchem Preis die Leute arbeiten. Seit HartzIV hat sich der Anteil der unteren *Hälfte* der Bevölkerung am Brutto-Volkseinkommen um ein Viertel verringert - von 23% auf 17%. Oder anders - 40.000.000 Menschen hierzulande haben ca. 140.000.000.000 € brutto jährlich eingebüßt? Wo ist es hin? Fast komplett zu den oberen 10%.

        • @Rudolf Fissner:

          Schauen wir doch uns doch einmal an, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) die Arbeitslosenstatistik schönt. Eigentlich könnte man hier schon von "Fälschung" sprechen, aber sind wir mal nett und nennen es "Schönung der Arbeitslosenquote".

           

          Arbeitslose ab 58 Jahre tauchen in der Arbeitslosenstatistik nicht mehr auf. Auch Arbeitslose die in sogenannter "Weiterbildung" sind, tauchen in der Arbeitslosenstatistik nicht mehr auf. Oder die größte Idiotie - die Krankschreibung. Wenn Arbeitslose von ihrem Arzt krankgeschrieben sind, dann sind sie für die Zeit der Krankschreibung für die Bundesagentur für Arbeit offiziell nicht mehr arbeitslos und man kann sie aus der Statistik streichen. Wer hier noch eine Logik erkennt, der sollte auch schnellstens einen Arzt aufsuchen. Es gibt aber sicherlich noch mehr statistische Tricks mit denen man die Arbeitslosen herausrechnen kann.

           

          Wenn wir schon bei der Arbeitslosenstatistik sind, dann sollten wir uns auch anhören was ein echter Statistiker dazu sagt: "In der Bundesagentur für Arbeit spricht man von knapp 3 Millionen Arbeitslosen. Wir haben aber 5,3 Millionen erwerbsfähige Empfänger von Arbeitslosengeld I und Arbeitslosengeld II in Deutschland. Dazu kommt auch noch, dass die Bundesagentur für Arbeit 4,1 Millionen Unterbeschäftigte zugibt. Unterbeschäftigung bedeutet aber auch fehlende Arbeitsplätze." [Prof. Dr. Gerd Bosbach, Statistikprofessor vom Rhein-Ahr-Campus in Remagen]

           

          Die BA denkt sich wohl auch: "Glaubt keiner mehr die Mär, muss eben die Statistik her."

          • @Ricky-13:

            Bosbach hat sich nie mit dem Rückgang der Arbeitslosigkeit beschäftigt. Nach dem Gegenbeweis habe ich Sie schon mal gefragt. Das streitet nicht einmal die Linkspartei ab.

  • es gibt alle möglichen, bzw. unmöglichen vorurteile über münsterländer und münsteraner bürgerkinder.

    jens spahn bedient diese vorurteile aufs trefflichste. über 20 jahre lebte ich als zugezogener im münsterland. wo ich heimisch wurde.

  • Ich hätte es für sehr angemessen gehalten, sich bei Jens Spahn mit einer ganzen Sahnetorte zu revanchieren...

    • @Wagenbär:

      Treffend!

  • Eine bessere Darstellung über den Charakter des Ministers, der immerhin seine Diätenerhöhungen automatisch bekommt damit das Volk nicht meckert, kann es doch nicht geben. Immer vom Stamme "Nimm".

  • Linksparteiler sind für das BGE weil sie so nie die Lage kommen werden, ein bestehendes System per Vorbild selber nachleben zu müssen.

    • @Rudolf Fissner:

      WOW!

       

      der Herr Fissner mal wieder …

       

      mannomannomannomann

    • @Rudolf Fissner:

      Und die Grünen sind für Hartz IV.

      Dann doch lieber für das BGE!

    • @Rudolf Fissner:

      Immer diese linken Weltverbesserer. Und dann macht die "Die Anstalt" auch noch eine ganze Sendung über Hartz IV. Empörend!!! - Das sind sicherlich auch alles "linke Socken".

       

      Imagefilm Jobcenter - Die Anstalt vom 24. April 2018 https://www.youtube.com/watch?v=CuzzS8uTWEE

       

      Versuchslabor Jobcenter - Die Anstalt vom 24. April 2018 https://www.youtube.com/watch?v=XgZWQwiCdrM

      • @Ricky-13:

        Ach Gottchen, jetzt kommse auch noch mit ner „linken Socken“-Kampagne. Wenn die CDU die nicht erfunden hätte, dann hätte ein Linksparteiler die efunden.

         

        Es gibt ja Gott sei Dank auch noch Linke außerhalb der Linkspartei, die nicht Illusionen auf ein Leben nach dem Tode a‘la BGE als Politik verkaufen. Verbesserungen an H4, von denen ein H4ler auch am Ende was hat.

        • @Rudolf Fissner:

          Da Sie ja auch in fast jeden meiner Kommentaren "reingrätschen", dachte ich, ich mache Ihnen mal eine Freude und schmücke auch einen Ihrer Kommentare. Da Sie ja hier als ein "Freund der Linkspartei" bekannt sind, wollte ich den Witz mit den "linken Socken" natürlich nicht auslassen.

  • Ja wenn sie kein Brot hat, wollt er sie wenigstens Kuchen essen lassen.

     

    "Denn zu offenkundig käme mein beruflicher Alltag auch dann der realen Lage eines Hartz-IV-Empfängers nicht nahe."

     

    Aber ja doch, Herr Spahn! Mein Vorschlag zur Güte: Ein Jahr H4 und Ihr beruflicher Alltag dezimiert sich von ganz allein zu angestrebter Lebenslage.

  • Nahles hatte frei...

     

    Wo war denn die SPD?

    Die ist doch immer so sozial und will sich erneuern...

    (Ironie)

  • Alle Hartz-Politiker sollten davon leben müssen.

     

    Abraham Lincoln: "Zu mir kommen immer wieder Leute, die sagen: ,Die Sklaverei ist doch gar nicht so schlecht.'

    Aber keiner von denen will Sklave sein!"

     

    So isses...

  • Kneifer mit Sprüchen...

     

    Spahn ist ein politischer Maulheld. Er hat gekniffen.

    Aber die nächsten Sprüche kommen bestimmt!

    ...

  • Geht klar - "Sie aßen Kuchen"

     

    Joachim Ringelnatz 1883-1934

     

    Vaterglückchen, Mutterschößchen,

    Kinderstübchen, trautes Heim,

    Knusperhexlein, Tante Röschen,

    Kuchen schmeckt wie Fliegenleim.

    Wenn ich in die Stube speie,

    Lacht mein Bruder wie ein Schwein.

     

    Wenn er lacht, haut meine Schwester.

    Wenn sie haut, weint Mütterlein.

    Wenn die weint, muß Vater fluchen.

    Wenn er flucht, trinkt Tante Wein.

    Trinkt sie Wein, schenkt sie mir Kuchen:

     

    Wenn ich Kuchen kriege, muß ich spein.

     

    Danke - Herr Hans Gustav Bötticher

    So wird's wohl gewesen sein - kerr!

    Jau. Feine Beobachtungsgabe!;)

    Newahr.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      „Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie doch Kuchen essen!“

       

      Marie Antoinette

       

      :-)

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Der Satz ist aber nicht von Marie Antoinette. Er ist von Jean-Jacques Rousseau, es ihr unterzuschieben war republikanische Propaganda.

        https://www.zeit.de/2006/46/Stimmts-Revolutionskuchen

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Sven Günther:

          Dann haben Sie mich jetzt bei republikanischer Propaganda ertappt

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Es ist höchst umstritten, der Dame diese Worte zuzurechnen.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Klar - "Wer nie im Bette Kuchen aß!

        Weiß nicht - wie Krümel pieken!;)

         

        Das zu begreifen - hatte nicht nur diese Dame - keine Gelegenheit.

        Auch wieder wahr. Gellewelle.

    • @Lowandorder:

      na, immerhin hat ja er den kuchen mitgebracht: ganze 6 stück!

      • @christine rölke-sommer:

        Wenn es noch mehr Stücke Kuchen geewesen wären, wäre das der Betrofenen möglicherweise als Geldwertes Einkommen von der Harz IV Leistung abgezogen.

        • @Wagenbär:

          wie ich die job-center so kenne: ja.

  • „Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu.“

     

    Wenn Spahn also selbst nicht bereit ist dauerhaft von Hartz 4 zu leben, dann sollte er das auch niemand anderem zumuten.

    • @Tom T.:

      Die Frage ist also, wieviel mehr man bereit ist Steuern zu zahlen („... was man dir tut“) damit andere „bereit sind dauerhaft davon zu leben“?

      • @Rudolf Fissner:

        Wenn Sie mit "man" "die Reichen" meinen, dann ok.

        • @Uranus:

          Wo auch sonst?! Aber ab wann ist jemand für sie "reich"?

      • @Rudolf Fissner:

        Es geht gar nicht um bereit. Es geht darum, daß es ein Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit gibt, das von Hartz 4 nur mangelhaft gewährleistet wird (siehe: Armut und Isolation machen krank).

        • @kditd:

          Sie haben H4 und die Äußerung von Spahn nicht verstanden. Bei den Diskussionen um H geht es nicht um die körperliche Unversehrtheit und das Grundrecht auf Leben.

           

          Da ist ihr Standpunkt genau der von Herrn Spahn. Das ist gewährleistet.

           

          Es geht bei den Diskussionen um H4 um die neue Waschmaschiene, ein gebrauchtes Handy für die Tochter und um das Geld für den einmaligen Theaterbesuch im Jahr von Mama und Papa.

           

          Und die Frage dabei ist: Wieviele Waschmaschienen, Handys und Theaterbesuche sind Sie bereit für andere Menschen zu zahlen über ihre Steuern?

          • @Rudolf Fissner:

            Sie setzen da einem gewaltigen Irrtum auf. Sorry, gleich 2 Irrtümern.

            Zum einen ist Steuernzahlen keine Sache von Bereitschaft - die ist nämlich grundsätzlich nicht vorhanden. Zum anderen - Steuern sind nicht zweckgebunden, also keiner zahlt für "Waschmaschienen, Handys und Theaterbesuche" der Hartz-4-Empfänger.

             

            Übrigens, man könnte noch Ihren Einsatz für SPD, Grüne und "links-mitte" CDU irgendwie verstehen. Aber Spahn? Sind Sie irgendwie ein Kämpfer für die Verteidigung des gegenwärtigen Status-quo? Oder eher der Einsatz für den eigenen Status-quo?

            • @agerwiese:

              Natürlich ist es im wesentlichen eine Frage von Bereitschaft. Zu mindestens in einer Demokratie. Ihr System wäre eine Diktatur, dort wird nicht mehr "gefragt".

      • @Rudolf Fissner:

        Na ja, auf dass der Steuerzahler bei anderen Staatsausgaben genauso kritisch fragend sein möge

        • @lions:

          In der USA gab es mit Trump sogar eine Bewegung zu noch weniger soziale Unterstützung. Die RechtsPoPos dort hätten das „System Spahn“ schon längst zerfetzt.

          • @Rudolf Fissner:

            Oh ja, nach unten ist noch Raum, wenn Sie das meinen.

            Aber Herr Ober, der Stuhl ist doch viel zu hart! Ach was, haben Sie schon mal auf einem Kaktus platz genommen.

            • @lions:

              Eben. Und wie sieht es hier aus? Die Linksparteiler diskutieren derweil den Raum für Flüchtlinge kleiner zu machen und spielen auf der anderen Seite mit Illusionen vom BGE die nie umgesetzt werden. Vertane gedankenarbeit!

               

              In gedankliche Arbeit zur Verbesserung von H4 wird derweil kein Pfennig von der Linkspartei investiert. Wäre ja des Teufels, aktuelle Situationen von wirklichen Menschen zu verbessern.

              • @Rudolf Fissner:

                Voilà, ganz aktuell:

                 

                "Hartz IV: Paritätischer fordert menschenwürdige Neuausrichtung der Grundsicherung für Arbeitslose und Regelsatzanhebung auf 571 Euro"

                 

                //http://www.der-paritaetische.de/presse/hartz-iv-paritaetischer-fordert-menschenwuerdige-neuausrichtung-der-grundsicherung-fuer-arbeitslose-un/

                • @Hanne:

                  Jeep, eine berechtigte Forderung. Hab ich persönlich null Probleme mit.

              • @Rudolf Fissner:

                Mmmh kommt wohl auf die ganz persönliche Schmerzgrenze an; jedenfalls die man anderen zugedenkt.

                Eines ist aber doch in D möglich: Der Stuhl wird einem auch mal unterm Hintern weggezogen und das gibt schlimmere Verletzungen, als sich auf einen Kaktus zu setzen.

                Die sofortige Abschaffung der Sanktionen H4 werden nicht nur von der Linkspartei gefordert.

                • @lions:

                  Sicher! An H4 muss so einiges verbesssert werden.

      • @Rudolf Fissner:

        Steuern für die Reichen zahlen, damit die keine Steuern zahlen und Subventionen kriegen.

        So läuft die Kiste!

        • @Hartz:

          Natürlich können nur "reiche" Steuern zahlen. Wer sonst?! Aber wo fängt bei Ihnen "Reichtum" an?

        • @Hartz:

          "Keine Subventionen!" ist eine Forderung der Extrem-Neoliberalen.

          • @Rudolf Fissner:

            Sie verwechseln Libertäre mit "Extremen-Neoliberalen".

            • @agerwiese:

              Die Libertären:

               

              Wikidingsda: Libertarismus ist eine politische Philosophie, die an einer Idee der negativen Handlungsfreiheit als Leitnorm festhält und deren unterschiedliche Strömungen alle vom Prinzip des Selbsteigentums ausgehen und für eine teilweise bis vollständige Abschaffung oder Beschränkung des Staates sind

               

              Was finden Sie an denen nun wieder toll?

  • Hartz 4 bedeutet wohl beides: Armut und die Reaktion der Solidargemeinschaft auf diese. Richtig angenehm wird es wohl nie sein unter dem Diktat von Hartz 4 zu leben. Sonst würden vlt. zu wenige versuchen, Hartz 4 zu entfliehen und die Solidargemeinschaft würde langfristig ihrer Solidarität müde.

    • @Nikolai Nikitin:

      Entfliehen? Und wo sind denn die Jobs, von denen eine alleinerziehende Mutter mit kleinen Kindern leben kann? Wo sind die Jobs für eine 60-jährige geschiedene Ehefrau, deren Mann keinen Unterhalt zahlt mit dem Trick, daß er vorher einen Kredit aufgenommen hat, der zuerst bedient werden muß? Wo sind die Jobs, von denen man leben kann? Und wieviele der "Entflohenen" kommen nicht über Jobs hinaus, mit denen sie aufstocken müssen, sind also immer noch im System gefangen?

       

      Die Solidargemeinschaft ist eine Farce, solange man nicht bereit ist, den Leuten auch Perspektiven zu schaffen. Ist der Unternehmer, der seine Produktion nach China verlagert, etwa solidarisch? Und hat er Konsequenzen zu fürchten? LOL! Solidarität ist keine Einbahnstraße, die nur für Arme gilt!

    • @Nikolai Nikitin:

      "Richtig angenehm" ist ein Prädikat, was erst einmal definiert sein will. Ich denke so werfen Sie einen unbestimmten Brocken hin, der Ihren Kommentar überflüssig macht.

      • @lions:

        Wenn alle anderen Modelle nicht ziehen, kann man es so gestalten, wie einst in der DDR. Alle hatten einen Job. Alle hatten Geld. Doch leider nur solches, mit dem gerade die Grundbedürfnisse befriedigt werden konnten. Alle waren gleich, manche eben gleicher.

        • @Nikolai Nikitin:

          Ja wenn, doch wo bleiben denn die anderen Modelle?

    • @Nikolai Nikitin:

      Es besteht kaum die Möglichkeit eines Versuchs zu "entfliehen", mal abgesehen von den vielen, die diesen aus gesundheitlichen oder Altersgründen nicht machen können.

       

      Hartz IV bindet alle Energie, auch wenn sich das kaum einer vorstellen kann. Es nimmt einem die Luft zum Atmen und Denken - und damit auch zum Handeln - jenseits des nächsten Bescheides oder Termines. Die restliche Zeit geht mit überleben (essen besorgen und Gesundheit), sparen, vergleichen, Kostenfreies einsammeln und eventl. weiteren Anträgen stellen drauf. Dazu kommt mit der Zeit das Leben in einer sozialen Parallelwelt bzw. die Vereinsamung, weil man nicht an Freizeitaktivitäten der "bisherigen" Freunde und Bekannte teilnehmen kann.

       

      Also, alles Gründe genug, um "fliehen" zu wollen, aber es gibt oft keinen Ausweg aus Hartz IV, wohlgemerkt unter diesen, jetzigen Bedingungen!!!

      • @Hanne:

        Ja, Hanne, Sie haben absolut recht.

         

        AlG2 (ich hasse es, diesem "Herrn" Hartz auch noch mit Namensnennung zu "huldigen", und dass, obwohl die AlG2-Gesetze von der Bertelsmannstiftung geschrieben wurden) – AlG2 ist gesetzlich verordnete Armut, Angstinstrument, um die noch Arbeitenden auch im prekären Verhältnis zu halten, damit sie nicht in die Verachtung des angeblichen Schmarotzers fallen und eine absolut asoziale Verordnung von oben.

         

        Sozial schwach sind nicht die Armen (die sind ARM), sozial schwach sind unsere Politiker, die Reichen und die Konzerne, denen Steuer-Schlupflöcher garantiert werden von "unseren" Politikern.

         

        Armut ist die schlimmste Form von Gewalt.

        Mahatma Gandhi

         

        Armut beschämt nicht die betroffenen Menschen, Armut beschämt die Gesellschaft.

        Ruth Dreifuss

    • @Nikolai Nikitin:

      Armut motiviert und aktiviert nicht, Armut demotiviert, frustriert und macht oft depressiv.

       

      Das ist nicht meine Meinung, sondern durch Studien belegt.

       

      Es gibt auch keinen Grund, warum man Kinder, Erwerbsunfähige und Alte, die auch alle diese Regelsätze bekommen, dafür bestrafen sollte, dass sie Kinder, erwerbsunfähig oder alt sind.

      • @Tom T.:

        Ja, hinzu kommt, dass Armut auch krank macht. Generell ist die Lebenswartung in ungleichen Gesellschaften niedriger.

      • @Tom T.:

        Was kann mensch, was machen Sie abseits staatlicher Programme geggen diesen Zustand.

        • @Rudolf Fissner:

          Es ist abhängig von der gegenwärtigen Lebenslage. Schreiben Sie bspw die 60igste Bewerbung in einem viertel Jahr mit dem Zusatz 3 Kinder, alleinerziehend und es tut sich nichts an Ihrer Aussicht, der prekären Lage entfliehen nicht zu können, dann fehlt i-wann die Kraft, weiter zu schreiben.

          Müssen Sie sich wenigstens keine solche Gedanken um die Bezahlung einfachster Rechnungen machen, schreiben Sie weiter. Die Demotivation wegen der Armut geht Hand in Hand mit der Demotivation darin, ihr entfliehen zu können. Es tritt ein destruktiver, düsterer Realismus ein.

      • @Tom T.:

        So ist es. Leider gibt es für viele keinen Weg, dem zu entkommen. Vielleicht wäre BGE einer ? Aber weshalb haben die Finnen ihren Probelauf damit nun eingestellt ? Man darf rätseln.

        • @Nikolai Nikitin:

          Dieser Versuch war von an Anfang an befristet.

          Dieser Versuch wird jetzt (hoffentlich) ausgewertet.

          Es gibt Versuche aus Kenia und Kanada. Daten vorhanden, aber bisher nicht ausgewertet (mein Verdacht: zu erfolgreich für die Gesellschaft – zu viel Machtverlust für die Herrschenden)

          Wir "Kleinen" müssen endlich mal begreifen, dass mit dem BGE ein massiver Machtverlust für die Regierenden und deren Partizipierer einherginge. Davor haben die einfach nur ANGST.

           

          Wir wären nicht mehr dazu zu zwingen, denen die Geldbeutel und ihre Konten zu füllen.

           

          40% des von uns Erwirschafteten geht an Zinsen und Dividenden an die oberen 5 % (oder sind es 10%? – egal, ungerecht allemal) Reichen.

           

          Muss echt Spaß machen, dafür zu sorgen, dass es denen, die schon ZU VIEL haben, noch "besser" geht – wird ja auch alles teurer…

           

          Denkt hier eigentlich noch jemand mit?!

        • @Nikolai Nikitin:

          Machen wir nichts vor. Der Netto-Steuer-Zahler muss mit einem "anständigen" BGE noch mehr belastet werden, so viele "Reiche" haben wir nun auch wieder nicht. Und der wird sich seine Freunde darum eher nicht im BGE-Milieu suchen. Auch BGE wird soziale Ausgrenzung bedeuten und das Wort "Stilllegungsprämie" in weiten Kreisen tatsächlich zutreffen.Aber immerhin gewährleistet es ein würdiges Auskommen, ohne dass jemand vom Amt die Anzahl der Zahnbürsten und den Füllgrad des Kühlschranks kontrolliert und willkürlich sanktioniert.

      • @Tom T.:

        Inwiefern wird jemand bestraft mit den Regelsätzen? Ich dachte immer diese bekommt man (Sie suggerieren als würde etwas weggenommen) und dies ohne jedwede produktive Eigenleistung. Daraus eine Strafe zu konstruieren, darauf muss man erstmal kommen.