piwik no script img

Debatte Altersarmut unter FrauenAltersversorgung Ehemann

2030 werden Rentnerinnen oft weniger als als 1.000 Euro im Monat bekommen. Gegen Altersarmut hilft Heiraten mehr als das Rentensystem.

Nur Geld für das Nötigste – oder nicht einmal dafür? Rentnerin mit Rollator Foto: dpa

Altersarmut, mickrige Renten für Frauen und der Ehemann als Retter des Lebensabends: Die Rente hat das Zeug zum echten Streitthema in diesem Bundestagswahlkampf. Jetzt hat die Bertelsmann Stiftung auch noch Zahlen geliefert, die selbst die Schönredner verstummen lassen: Es wird noch schlimmer kommen, wenn die Generation der Babyboomer in Rente geht. Die, die zwischen Ende der fünfziger und Ende der sechziger Jahre so zahlreich auf die Welt kamen. Und denen manche vorhalten, sie würden, nachdem sie Jahrzehnte zuvor die Schulen und Ausbildungsstätten „überschwemmten“, demnächst die Rentenkasse plündern.

Nahezu jede dritte alleinstehende Frau, die in den 2030er Jahren in Rente geht, wird der aktuellen Studie zufolge auf Grundsicherung angewiesen sein, und schon jede zweite wird sich mit einem Alterseinkommen von maximal 950 Euro begnügen müssen. Da bleibt am Ende des Monats kaum etwas übrig für einen Kinobesuch, für ein Zeitungsabonnement, eine neue Waschmaschine oder einen Zoobesuch mit dem Enkel.

Von Teilhabe keine Rede. Dabei wurden für diese Prognosen neben der gesetzlichen Rente auch noch privat finanzierte Renten, Betriebsrenten und andere Einnahmen berücksichtigt. Und die Forscher identifizieren weitere „Risikogruppen“: Neurentner in den neuen Bundesländern; Rentner mit Migrationshintergrund, ohne Berufsabschluss, mit mindestens fünf Jahren Arbeitslosigkeit. In keiner dieser Gruppen ist der Anstieg so steil wie unter den alleinstehenden Frauen.

Ein Horrorszenario für die Zukunft einer ganzen Frauengeneration. Einer Generation, die gut ausgebildet und überwiegend berufstätig ist. Sie ist ein guter Indikator dafür, was falsch läuft mit der Rentenpolitik. Was können wir aus dem Blick auf diese Frauengeneration lernen? Erstens: Ausbildung und Erwerbstätigkeit schützen in Deutschland nicht vor Altersarmut. Zweitens: Niedrige Einkommen, Unterbrechungen der Berufstätigkeit oder Teilzeitarbeit (um Kinder großzuziehen, Angehörige zu pflegen, aber auch um sich fortzubilden oder eine Firma zu gründen) führen unausweichlich in die Rentenfalle.

Und drittens, so zynisch es klingen mag: Ein gut verdienender Ehemann ist offenbar für Frauen in Deutschland auch im 21. Jahrhundert noch immer die zuverlässigere Altersversorgung. Für viele zukünftige Rentnerinnen ist das nichts Neues, sie bekommen die „Abrechnung“ ja jedes Jahr per Rentenbescheid schwarz auf weiß ins Haus. Von Rentenpolitikern in Regierungsverantwortung werden diese Erkenntnisse seit Jahrzehnten ignoriert.

Mindestrente ab 20 Jahren Einzahlung?

Jede Abweichung vom Lebenslauf des Standardrentners wird mit Abzügen bestraft

Deshalb verstummt die CDU im Wahlkampf beim Thema Rente gleich ganz. Aber auch die Sozialdemokraten haben die Frauen mit den kleinen Renten nicht im Blick. Sie wollen das Rentenniveau zwar nicht wie geplant bis 2030 auf 43 Prozent absenken, sondern auf dem heutigen Stand einfrieren. Und sie wollen eine Solidarrente einführen, die 10 Prozent über dem Niveau der Grundsicherung liegt.

Ein höheres Rentenniveau bringt aber vor allem denjenigen ein sattes Plus, die sowieso schon eine gute Rente haben. Denen mit einer schmalen Rente beschert der prozentuale Zuschlag nur wenig und hebt sie im Zweifel nicht über die Armutsgrenze. Und die Solidarrente? Die Hürden liegen mit den geforderten 35 Beitragsjahren so hoch, dass nur wenige in den Genuss kommen. Offenbar war das Ziel nicht, möglichst vielen die Solidarrente zukommen zu lassen – sondern, möglichst viele davon auszuschließen.

Dabei könnte eine gut gemachte Solidarrente viele vor dem Absturz in die Sozialhilfe bewahren. Sagen wir: eine Mindestrente für Mitglieder der gesetzlichen Rentenversicherung, die nicht 35, sondern nur 20 Jahre einbezahlt haben. Das wäre eine relativ sichere Haltelinie nach unten und sie wäre weder „systemfremd“ noch revolutionär. Denn eine Mindestrente gibt es in den meisten Ländern Europas.

Eine Mindestpension kennt übrigens auch das Beamtenrecht. Die liegt – Achtung, alle Nichtbeamten tief durchatmen – bei 1.400 Euro, entspricht also etwa der „Standardrente“, die Rentenversicherte heute bekommen – falls sie 45 Jahre lang in Vollzeit gearbeitet und durchschnittlich verdient haben.

Nicht nur das Existenzminimum

Aber eine staatlich organisierte Rentenversicherung soll ja nicht nur verhindern, dass Menschen von der Fürsorge abhängig werden – spätestens seit Adenauers Rentenreform Ende der fünfziger Jahre gilt: Eine Rentenversicherung soll denen, die fleißig Beiträge einzahlen, mehr bieten als nur das Existenzminimum.

Genau davon werden aber im deutschen Rentensystem diejenigen ausgeschlossen, die im Lauf ihres Lebens weniger verdienen als der oben erwähnte „Standardrentner“, der ein Leben lang durchschnittlich (nach heutigen Maßstäben) etwa 3.000 Euro im Monat brutto verdient hat. Die Höhe der Rente bemisst sich gnadenlos am Einkommen. Jede Abweichung vom Lebenslauf des „Standardrentners“ wird mit Abzügen bestraft.

Christel Kuke
Kristina Vaillant

Kristina Vaillant, geboren 1964, arbeitet als freie Journalistin und Dozentin, schreibt über Themen aus Wissenschaft und Forschung und ist Expertin für sozialpolitische Fragen. 2016 erschien ihr Buch "Die verratenen Mütter. Wie die Rentenpolitik Frauen in die Armut treibt" (Droemer Knaur).

Dabei ginge es auch anders: In den neuen Bundesländern werden die im Vergleich zu den alten Bundesländern niedrigeren Löhne bisher in der Rentenversicherung aufgewertet und damit in eine höhere Rente umgemünzt. Warum hat man eine solche Regelung nicht auf ganz Deutschland ausgedehnt, anstatt sie zu streichen? In den USA wird eine ähnliche Variante der Umverteilung praktiziert: Der untere Teil des Einkommens wird höher gewertet als die darüber liegenden.

Übersetzt in das deutsche System hieße das: Das Rentenniveau wäre nicht einheitlich, es würde variieren und niedrige Einkommen zu 60 oder 70 Prozent in der Rente ersetzen, hohe Einkommen beispielsweise nur zu 30 oder 40 Prozent. So fände ein Ausgleich statt zwischen den unter- und überdurchschnittlich Verdienenden – und damit auch zwischen Frauen und Männern, zwischen Ost und West, zwischen Branchen und Regionen mit hohen Gehältern wie dem Maschinenbau oder der Automobil­industrie und solchen mit einem niedrigeren Lohnniveau.

So könnten Chancengleichheit und Solidarität im Rentensystem aussehen. Wenn dieses System für Frauen gerechter wird, profitieren davon am Ende alle.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

17 Kommentare

 / 
  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Das gegenwärtige Sicherungsystem strapaziert die Solidarität.

    Warum sollten die Enkel dieselben Wertmaßstäbe teilen wie ihre Großeltern?

    Nur weil eine Arbeit zu einem bestimmtem Zeitpunkt ökonomisch nachgefragt ist, bedeutet das nicht einen höheren Anspruch auf generationenübergreifende Solidarität. Der Informatiker hat schon sein ganzes Leben lang Vorteile gehabt gegenüber der Altenpflegerin.

    Wenn überhaupt sollte ein solidarischer Ausgleich doch in einer vermehrten Würdung der Leistungen liegen, die durch die Wirtschaftsweise nicht ausreichend honoriert werden.

     

    Deswegen halte ich ein bedingungsloses Grundeinkommen für die weitaus gerechtere Lösung (verbunden mit Kinder- und auch einem Elterngeld).

     

    Ein Arbeiter bei Porsche verdient einen Haufen Geld. Ich bewerte seinen Beitrag zur Wertschöpfung als negativ: Die Zeitgenoss*Innen bezahlen mit ihrer Gesundheit.

    Die nachkommenden Generationen müssen für die Klimafolgen herhalten. Warum sollten sie den Porsche-Arbeitern hohe Renten bezahlen wollen? Diese sind schließlich alles andere als solidarisch, wenn es darum geht, ihre Mitmenschen vor Lungenkrankheiten und der Erderwärmung zu schützen.

     

    Bei einem bedingslosen Grundeinkommen ist mensch vom ersten selbst-verdienten Cent an motiviert. Nichts wird verrechnet, wie bei der Agenda 2010. Feste Anstellungen werden dann genauso subventioniert wie jetzt die Mini-Jobs.

     

    Den Generationenausgleich als Bank zu benutzen ist m.E. ein Missbrauch.

    Es kann niemand eine Auszahlung einer hohen Rente verlangen, wenn die wirtschaftliche Lage schlechter ist oder das Verhältnis von Einzahlern zu Empfängern eine zu große Schieflage hat.

    Vielmehr wählen die Menschen beständig die neoliberalen Parteien, dann sollten sie auch selbst verantworten, wie und wo sie zusätzlich noch etwas für das Alter ansparen. Wenn das Ersparte dann mal wieder verspielt wurde, lernen sie vielleicht daraus und suchen sie sich andere, alternative Lösungen.

  • Mal meinen M o ------- dazu!

     

    Wie gewohnt etwas wirr!;) Schonn.

     

    Aber. Versuchs mal! Ja!!

     

    Im Zuge der Friedensbewegung war ich am Aufbau einer ArbeitslosenIni beteiligt. Die es zu meiner Veblüffung a netz & Hochglanz als eGmbH heute noch gibt! Anyway!;)

    Schon da - in den 70/80ern war es unserer Sozialarbeiterin ein Mühevolles - ja nicht selten gar Aussichtsloses Unterfangen - ganz Offensichtlich Sozialhilfeberechtigten Ihre Scham auszureden - & überhaupt Erst mal einen Antrag zu stellen - teils Nach Jahrzehnten!

    kurz - Solche Fasler von "Sozialer Hängematte" - könnt ich glatt & locker "Durch die Tür treten!" & auch klar!

     

    Diese Verachtung gilt uneingeschränkt

    Klassenverrätern - deren Mutter

    Putzen gegangen ist & die Agenda 2010 Bankenderegulierung &

    Mit Puff-Peter & den Grünen Hartz IV

    Verbrochen haben!

    EndeGelände.

     

    (& by the way - Das waren noch Zeiten -

    Als Vors. von Sozialhilfekammern viele Verfahren per Eingang am Telefon Erledigten & man - weil man "grad Reingeplatzt war" dachte - "Na da paßt Dem Sozial-Amtsleiter aber mal wieder kein Hut mehr!"

    Verweht Vergessen Vorbei!

  • Geben alle Frauen auf? Muss die Gesellschaft helfen?

     

    Es gibt nahe der U-Bahn Station „Hallesches Tor“ eine ältere Dame im Rollstuhl, die einen Einkaufswagen mit leeren Flaschen und sonstigen Sachen mit einer Hand vor sich her treibt. Mit der anderen Hand hält und bewegt sie ihren Rollstuhl. Sie nimmt auch kein Kleingeld. Ihren Stolz und ihre Menschlichkeit haben die Fehler der Gesellschaft nicht gebrochen. Sie gibt nicht auf.

     

    Frage: Muss die Gesellschaft trotzdem helfen?

     

    Antwort: Sind wir ein Sozialstaat und ist die Würde von jedem Menschen in unserem Land unantastbar?

  • Nachtrag.

     

    Meine verstorbene Mutter, geboren im Revolutionsjahr 1917, hatte ihre offizielle Erwerbstätigkeit 1931. Inoffiziell aber, als Kind aus einer bäuerlichen Familie: arme Bauern im hessischen Vogelsberg, bereits schon Jahre zuvor. Sie leistete 33 Vollzeitarbeitsjahre, auch wärend der Kriegsjahre, unter anderem, als Hausangestellte. Die wöchentliche Arbeitszeit an 6-7 Tagen (!), lag bei 50 bis 60-Wo.-Stunden [dabei noch die Stundenberechnung ohne die zusätzliche Hausarbeit, aber auch noch ohne Waschmaschine] Sie war die Mutter von drei Kindern. In ihrer Jugend durfte sie keinen Beruf erlernen [vor 1933 musste man dafür, für die Ausbildung der Frau, noch Lehrgeld bezahlen].

     

    Nun, nach ihren 33 Vollzeitarbeitsjahren, mit drei Kindern, bekam sie in der westdeutschen Bundesrepublik im Alter nur eine eigenständige Rente auf dem gerigen Niveau der Sozialhilfe - von der GRV. Ihre tatsächliche Belastung lag weit über der körperlichen und psychischen Belastung der meisten gut geschmierten Manager*innen. Aber ihre Arbeitsbelastung war auch durchaus größer, als bei den persönlich leistungslosen Quandt-Erben, welche zuletzt nur von der BMW AG mehr als eine Milliarde Euro an Jahresdividende erhielten [im März 2017]. -- Auch hier müsste eine demokratische Politik, von demokratischen Parteien (?!), mit nachhaltigen Veränderungen für eine gerechte Behandlung von Frauen ansetzen!

    • @Reinhold Schramm:

      Ohne Ihrer verstorbenen Mutter zu nahe treten zu wollen, wieviele Jahre hat sie in ihren 33 Vollzeitarbeitsjahren in das Rentensystem eingezahlt? Die Generation der Kriegbelasteten dürfte kaum mehr das Maß der Dinge sein.

      • @DiMa:

        Sie bekam nur einen geringen Arbeitslohn. Auch wurden Sozialbeiträge nicht korrekt von Vorgesetzten abgeführt. Nach meiner Erinnerung, hatte sie über einen Zeitraum von zehn Jahren keinen (Erholungs-)Urlaub und war fast ausnahmslos im täglichen Arbeitseinsatz für ihre "Herrschaften", vielfache Vermögens-Millionärinnen (Erbschafts-, Haus- und Kinobesitzerinnen in FfM). Da sie vor 1922 geboren wurde, bekam sie auch in den ersten Rentenjahren keine Anrechnung für ihre Kinder (erfolgte zeitverzögert um Jahre später). Auch für ihre zusätzliche Heimarbeit und Putzarbeit bei Pensions- und Offizierswitwen, wurde von den Damen keine Sozialabgabe abgeführt. Erst in späteren Jahren wurde sie - von ihren drei Söhnen (!) - an die Emanzipation der Frau herangeführt. Sie hätte gerne einen Beruf gelernt, aber nur die ältere Schwester bekam hierfür die Unterstützung. // Aber in Folge der Ehe, übte dann die Schwester den erlernten Beruf nicht aus und blieb lebenslang Hausfrau (wohl unfreiwillig und ohne Kinder).

  • Die Renten sind zu niedrig, ja.

     

    Unklar bleibt aber, weshalb Arbeitnehmer mit höheren und hohen Einkommen profitieren sollten, wenn ihre Rentenbeiträge mit Abschlägen bewertet werden, welche am Ende zu einer niedirgeren Rente führen ("...profitieren davon am Ende alle").

  • Ja. Diese Mickerrenten sind ein Skandal.

     

    Ja. Stimmt ~>

    "Und drittens, so zynisch es klingen mag: Ein gut verdienender Ehemann ist offenbar für Frauen in Deutschland auch im 21. Jahrhundert noch immer die zuverlässigere Altersversorgung. Für viele zukünftige Rentnerinnen ist das nichts Neues, sie bekommen die „Abrechnung“ ja jedes Jahr per Rentenbescheid schwarz auf weiß ins Haus. Von Rentenpolitikern in Regierungsverantwortung werden diese Erkenntnisse seit Jahrzehnten ignoriert.…" (kl. log. Fehler - egal!;)

     

    &

     

    @J.D. - Lob des Teams/der Ehe - hm!

    Geht klar. Sind die - hier inne taz so gern unter Wind - Männes doch mal was gut - jedenfalls düttmal - wa!

     

    Ja. Fein. Sein mer mal nich so. but -

    Gemach. Wie weit trägt das hohe Lied? In einer Scheidungsgesellschaft - kerr?!

    Mal was Wasser dabei - wenn "darin" - "die Pferde gewechselt werden!" - wa!

    1. Dame - gut 1/3 mehr - das aber nicht rentenrelevant verdient - Vers.Ausgl.

    Abzug direkt bei Männes Rente!

    Halbierungsanfrage nach Rente blieb unbeantwortet.

    2. Dame - spätberufene Juristin -

    U-Text "hat jahrelang vorgetäuscht sich an Ausschluß/Beschränkung Versorgungsausgleich zu halten aber keine notarielle Absicherung!"="Ätsch!" & Eine angebotene Halbierung abgelehnt.

    3.Dame - RA f. Asyl/Ausl/SozialR =lower level - Sie gut dotierte Stelle.

    Waaas??Versorgungsausgleich???

    Empörung ja tiefste Verstörung &

    "Frauenfeindliche Ausplünderung" als Geringstes!

    kurz - da scheint gesellschaftlich -

    Aber auch genderneutral -;) noch

    Nachhol&Lernbedarf.

    Da mähtste nix.

    Normal.

  • 2G
    25726 (Profil gelöscht)

    Da Sie schon nicht lesen können, ist wohl auch nicht zu erwarten, dass Sie sich sachlich zu etwas äußern, das Ihren Horizont übersteigt...

  • Unverzichtbar sind die Mütter für die Aufrechterhaltung des Beitragssystems. Die durch die Erziehung eintretetenden Verluste an Beitragsjahren werden ihnen aber nicht annähernd ausgeglichen. So müssen selbst Mütter, die nichts getan haben als "nur" 5 Kinder zu erziehen immer noch auf Grundsicherungsrente aufstocken.

  • Wurde bei den Werten die voraussichtliche [statistische] Teuerung der nächsten dreizehn Jahre berücksichtigt? Heute liegt in Westdeutschland die durchschnittliche GRV-Altersrente für Frauen deutlich unterhalb der gesetzlichen Grundsicherung. Mit Ausnahme im Staats- und Beamtendienst. Die durchschnittliche GRV-Erwerbslebenszeit liegt unter 32 Jahren im Westen. In Osten (noch) um Jahre deutlich höher als im Westen. Die große Mehrheit der westd. Frauen befindet in einer freiwilligen Rentenehe, außer den Beamtinnen. Diese Unfreiwilligkeit der Ehe blieb den ostd. Frauen wohl erspart. In Folge der Ausfallzeiten in den Erwerbsbiographien und der prekären Beschäftigung und der Mini-Minilöhne, in den Jahrzehnten nach dem Anschluss, wird auch das sich drastisch nach untern verändern. Damit steigt auch der Anteil der ostdeutschen Frauen in einer Rentenehe bzw. rechtzeitigen Witwenehe, so wie in der Politik. Letzteres ist wohl zum sozialpsychologischen Nachteil, verbessert aber deutlich die materielle Lebenssituation. Gesellschaftspolitisch könnte man auch von einer im bürgerlichen Sinne herbeigeführten gesetzlichen Prostitutionsehe bzw. -verbindung sprechen. Diese ungeschminkte nackte Wahrheit dürfte aber auch die Mehrheit der Frauen in einer solchen Finanzbeziehung empört zurückweisen. Es bleibt noch ein weiter Weg bis zur Emanzipation und Gleichstellung der Frau in der bürgerlichen Gesellschaft, nicht nur in der Bundesrepublik. Bei aller medialen und parteipolitischen Propagandaschlacht für die vorgebliche Gleichstellung von Frau und Mann im Erwerbsleben, vor allen für die Frauen in den gehobenen sozialen Ständen der bundesdeutschen Gesellschaft, für die große Mehrheit der Frauen gibt es im Kapitalismus und damit in der Gesellschaftsformation des alles dominierenden Patriarchats, so wie auch im vorausgegangenen Feudalismus, niemals eine Gleichstellung. Dafür müsste die Frau schon den Kapitalismus beseitigen.

  • Unwürdig ist es, wenn ein Partner_in aus Vermögens oder Gesundheitsgründen zum anderen hinaufsehen muss.

    Mann oder Frau sollten eine existenzsichernde Rente erhalten, das schützt auch vor Ausbeutung. Die Dauer des Rentenbezugs sollte außerdem nicht die Dauer des Erwerbslebens übersteigen. Zehn Jahre gearbeitet, zwanzig Jahre Rente, solche Fälle gibt es !

    • @Blingbling:

      "Unwürdig ist es, wenn ein Partner_in aus Vermögens oder Gesundheitsgründen zum anderen hinaufsehen muss."

       

      Ja, "wenn"...

       

      Selbst kenne ich viele Fälle, wo das ganz anders ist (meine Frau und mich eingeschlossen).

      Da "sieht keiner zum anderen auf", zumindest nicht aus Vermögensgründen.

       

      Mein eigenes Gehalt (IT-Bereich) war halt 3x so hoch, wie das meiner lieben Frau (Krankenschwester). Heute ist meine Rente immer noch doppelt so hoch, wie diejenige meiner Gattin. Hat uns nie gestört. Schon vor unserer Heirat sagten wir uns "Wir sind ein Team!" - Daran wird sich auch nie etwas ändern (wir wüssten auch beide keinerlei Grund). Bei vielen unserer Freunde/Bekannten/Kollegen ist es gerade so. Man sollte das "alte" Modell ("Paar als Team") nicht unterschätzen!

       

      Es ist älter als die kirchliche oder standesamtliche Trauung und funktioniert seit mindestens Jahrhunderttausenden...

  • was ist wenn länger Rente bezogen wurde, als eingezahlt oder gearbeitet wurde ? Die Grundrente sollte für alle gelten, Rentner erhalte dabei zwischen 850 und 900 Euro, was ja auch dem Grundsicherungssatz (mit Miete) entspricht. Unter den Babyboomern sind auch die Singles verbreitet, da müsste es auch heißen : Heiraten schützt vor Altersarmut.

  • Umverteilung in der Rente? Super Idee. Damit die Leistungsträger auch noch als Rentner bestraft werden.

    Was ist an 35 Jahren Einzahlungsdauer zu lange? Klar, wer bis 30 studiert, und dann zwischendrin vor sich hin lebt, bekommt evtl. ein Problem.

    • @schwarzwaldtib:

      Auch "Leistungsträger" sollten lesen können. Es geht nicht um Dauerstudenten. Es geht um die Frauen, die die künftigen Beitragszahler zur Welt gebracht und erzogen haben. Und da ist es eben sehr schwer, auf 35 Beitragsjahre zu kommen. Zumal es lange Zeit in der alten Bundesrepublik kein nennenswertes Betreuungssystem für Kleinkinder gab.

  • Danke für die gute Zusammenfassung!

     

    Vielleicht kommt ja in 15 Jahren (wenigstens) endlich ein Grundeinkommen für Rentner_innen - also diesbezüglich nicht bedingungslos, sondern altersabhängig.

     

    Oder freier Wohnraum für bedürftige Renter_innen.

     

    Irgendwas müssen wir uns ja einfallen lassen, damit die "Babyboomer" - dann Seniorenboomer - nicht zu einem großen Teil auf der Straße landen.