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Gedanken zum SPD-KanzlerkandidatenDas Schulz’sche Momentum

Martin Schulz hat seine Partei entflammt. Er könnte Merkel stürzen. Dennoch halten die meisten Linken nichts von ihm. Warum bloß?

Kann dieser Mann die SPD revolutionieren? Hmmh … Foto: reuters

Es wäre untertrieben, die Freude der SPD über ihren neuen Kanzlerkandidaten Martin Schulz als eine mächtige zu beschreiben. Vielmehr ist die Sozialdemokratie in Deutschland akut entflammt: Es ist, als wäre ihr ein Messias erschienen. Im Bundeskanzleramt wird man diese Begeisterung registriert haben, denn eine Angela Merkel weiß, dass ihr Konzept des Kleinredens der politisch Nächsten, ihrer bloße Einbindung in die Macht, mit Schulz nicht zu machen ist.

Und das völlig zu Recht, möchte man als einfacher, hart arbeitender „Anne Will“-Gucker sagen: Schulz konnte ob der angenehmen Inquisitionsart Wills seine Bereitschaft zur Aufwallung kaum verbergen, er wirkte – und auf Wirkung kommt es an! – wie ein demokratisch Machthungriger, der es will. Anders gesagt: Alles, was zählte, konnte Schulz in die eine wichtigste Stunde Sendezeit seiner Ära als Kandidat gegen Merkel packen – und vermitteln.

Der Unterschied zum noch amtierenden Parteichef Sigmar Gabriel war in jeder Sekunde spürbar: Der Niedersachse, der seine Partei in sieben Jahren an der Spitze immerhin davor bewahrt hat, sich zu zerfleischen, wie es die Sozialistische Partei Frankreichs gerade tut, wusste ja, dass er den Merkel-Rivalen nicht gut geben könnte. Gabriel weiß um die objektiven Nöte seiner Partei. Denn wo hat denn die SPD noch lebensnah mit jenen zu tun, die sich abgehängt fühlen? Wo geht es den Genoss*innen zu Herzen, dass in ihren Kerngebieten die öffentliche Infrastruktur zerbröselt, nichtgymnasiale Schulen verwahrlosen? Eben.

Gabriel mochte nie verhehlen, dass er an seiner Partei und ihren saturierten, im öffentlichen Dienst gebetteten Mitgliedern verzweifelt(e). Martin Schulz mag es ähnlich gehen. Er aber adressiert seine Message an die wahlkämpfenden Milieus der SPD, ganz so, als ob er ihnen nicht übelnimmt, mit den niedersten Ständen eigentlich nichts mehr zu schaffen haben zu wollen. Schulz, so scheint es, ist ein Erregungsredner mit diplomatischen Nebenqualifikationen: Er hinterlässt den Eindruck von Authentizität, von demokratischer Gegnerschaft, die ihr Anliegen – soziale Gerechtigkeit und Bewahrung jener Werte, die das Trump-Regime in den USA gerade zerstört – zum Ernstfall erklärt.

Es fehle am Konkreten

Das ist ziemlich viel Programm – aber vielen Linken, wie etwa dem Spitzenkandidaten der Linkspartei, Dietmar Bartsch, ist das nicht genug. Es fehle am Konkreten, an Zeitplänen, meckerte der im Deutschlandradio. Und auch ein Kommentar in der taz von Montag stieß sich an einer gewissen Spießigkeit Schulz', daran, dass eine „Revolution“ mit ihm nicht zu erwarten ist. Davon abgesehen, dass der Vorwurf des Biedersinns eines unhipp scheinenden Kandidaten nach Lektüre von Didier Eribons „Rückkehr nach Reims“ auf die Vorwerfenden zurückfällt, weil spießig zu sein eben jener Vorwurf an prekär lebende Menschen ist, der die in die Fänge von Rechtspopulisten treibt, ist es mit der Vokabel von der Revolution so eine Sache.

Denn: Revolution – ist es nicht gerade eine solche, die Trump und seine Regierung vollziehen? Und ist der Wunsch nach Umsturz nicht per se ein antipolitischer, weil er alles zu wollen scheint, aber deshalb nichts bekommt?

Anschließend an Dietmar Bartsch lässt sich sagen, dass es gerade ein Vorzug von Schulz ist, konkreter nichts zu sagen: Was morgen ist, wird morgen verhandelt. Wenn die Linkspartei ein Rezept für alle politischen Köcheleien will, verwechselt sie die politische Arena mit einer Versicherungspolice: Da bleibt kein Raum für ein Momentum mehr. Den aber hat gerade die SPD. Auf Spiegel Online schreibt Stefan Kuzmany richtig: Mit Schulz fühlt die SPD erstmals wieder, dass Merkel geschlagen werden kann. Das ist für die Linke überhaupt ein Unterschied ums Ganze.

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80 Kommentare

 / 
  • Scharping, Schröder, Steinbrück,

    da ging nichts vor, nur viel zurück.

    Ob Schröder oder Schulze,

    am Ende nur Gesulze.

    Und die Moral von der Geschicht,

    die SPD wähl besser nicht.

    • @Rainer B.:

      So ist es.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Rainer B.:

      L&O lässt grüßen...

       

      (In der 1. Zeile fehlt 'ne Silbe, irgendwie;-)

      • @571 (Profil gelöscht):

        Passt scho! Nix L&O.

        • @Rainer B.:

          Am 2. Amber dran lager ich mal aus -

          Unser Generalvertreter der

          Feinschliffigkeit - hat - unter

          Verstoß gegens UWG gleichzeitig -;)

          Völlig systemwidrig - klar -

          Vom allein angesagten - R-H & Cie

          Putzhobel - zur Ziehklinge -

          Nunja - gewechselt - ja gegriffen!

          kurz - nix L&O - gut erkannt!

          • 5G
            571 (Profil gelöscht)
            @Lowandorder:

            &@RAINER B.

             

            Ich nehm's zurück und -

            grüße das Amber-Nachtlager...

            • @571 (Profil gelöscht):

              Martin & Hannah grüßen zurück!;)(

  • Im Vergleich mit der Lobhudelei von

    Heribert Prantl in der SZ, ist der

    Kommentar von Jan Feddersen

    eine Wohltat. http://www.sueddeutsche.de/politik/spd-schulz-hat-was-merkel-fehlt-1.3354443

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @Zhijun:

      "Vielmehr ist die Sozialdemokratie in Deutschland akut entflammt: Es ist, als wäre ihr ein Messias erschienen."

       

      Das meint Herr Feddersen wirklich ohne jeglichen Hauch von Ironie. Damit toppt er den Prantl.

      Kritik gibt's natürlich keine. Nicht mal die leiseste. Der einzige Unterschied zwischen den beiden Panegyrika? taz versäumt es natürlich nicht, den Linken eins auszuwischen, was sich auch in der salopp-ironischen Sprache ("meckert", "alle politischen Köcheleien") ausdrückt.

      Herrlich auch wie der Autor versucht, die andere Lobhudelei (https://www.taz.de/!5375398/) als Kritik seines Redaktionskollegen hinzustellen: "Und auch ein Kommentar in der taz von Montag stieß sich an einer gewissen Spießigkeit Schulz', daran, dass eine „Revolution“ mit ihm nicht zu erwarten ist." Herr Asmuth stieß sich da an gar nichts. Er hat uns den Martin als tüchtigen Sozialdemokraten präsentiert, vom Schlage eines Münte, aber halt mit von der Innenpolitik unbefleckter Vergangenheit.

      taz-Redakteure sind halt wie ein gut gestimmtes Orchster - jeder spielt sein Instrument/Part in der "Gloria Martini".

      • @10236 (Profil gelöscht):

        Auch wenn Sie es nicht nachvollziehen können (oder partout nicht wollen), für mich ist Schulz jemand, dem ich abkaufe, was er sagt. Seine Position könnte nach meinem Geschmack zwar durchaus linker sein, aber Mehrheiten wären damit nur schwer zu gewinnnen. Das Programm des letzten Kandidaten Sreinbrück war gar nicht so schlecht, nur habe ich ihm keine Sekunde abgenommen, dass er auch nur versuchen wird, es ernsthaft gegen Widerstände umzusetzen.Dass in der Politik immer Kompromisse nötig sind, will man sich nicht hinter Rechthaberei und Besserwisserei verschanzen, meine ich damit nicht.

        Schulz ist zumindest jemand, bei dem ich nicht sofort sage, dass es die Merkel gleich weitermachen kann und halte deshalb nichts davon, ihn schon jetzt demontieren zu wollen. Damit scheine ich, bei allem Gemecker hier, nicht alleine zu sein.

        Schulz hat eine Chance verdient.

        • 1G
          10236 (Profil gelöscht)
          @Joba:

          "Auch wenn Sie es nicht nachvollziehen können..."

           

          Ich kann es. Ich habe Schröder 1998, 2002 und 2005 (!) gewählt.

           

          Ich behaupte auch nicht, dass Schulz ein Schauspieler ist, der vorne "Sozialgerechtigkeit" sagt und hinten sich dann schlapplacht.

           

          Was ihn und darauf bezogen seine PArtei belastet:

           

          1. SPD war in den letzten 19 Jahren 14 Jahre in der Regierung. Da wurde unglaublich viel Schaden angerichtet. Nicht nur im Sozialen. Auch in der Wirtschaftspolitik, Steuerpolitik und Außenpolitik.

           

          2. Die Partei bräuchte ein Reset - Schulz ist keines.

           

          3. Jeder weiß, dass er in Brüssel bleiben wollte. Muss nicht von Nachteil sein, ist sicherlich nicht von Vorteil.

           

          4. Er war an so vielen zwielichtigen Geschichten in Brüssel beteiligt (Trilog, CETA, Luxleaks) - das kann er fast nicht wett machen.

           

          5. Er will bestimmt kein RRG. Er will aber regieren (OK, kann man ihm nicht übel nehmen). Bekommt er was er will (und was für *diese* SPD sowieso nur einzige Option ist), dann gibt es die 3. GroKo innerhalb der 12 Jahre. Gut, die CDU wird wahrsch. andere Optionen bevorzugen, er wird sich aber denen kräftig anbiedern.

  • „Rot-Rot-Grün, wären Sie dazu bereit?“

     

    „Die Koalition die dafür sorgt, dass wir in diesem Land soziale Gerechtigkeit herstellen, […] Parteien, die uns dabei unterstützen wollen, dass wir die Europäische Union stark machen, weil der Binnenmarkt der EU die Wirtschaftskraft Deutschlands darstellt, […] dass wir Frieden in der Welt herstellen, […]

    die sind herzlich willkommen (!), in eine Koalition unter der Führung der SPD einzutreten.“

     

    „Die Parteien, die bereit sind, nach einer Bundestagswahl unter Führung der SPD eine solche Bundesregierung zu bilden, sind eingeladen mit uns darüber zu diskutieren. Es ist an diesen Parteien, zu klären, ob sie das mit uns tun wollen.“

    (Anne Will, 29.01.2017, 46:11–47:28)

     

    Des Weiteren beklagt Schulz im Hinblick auf CDU/CSU, dass die SPD „ständig mit einer anderen Partei Konzessionen machen muss, um das Schlimmste zu verhindern! Das ist doch die Realität, in der wir leben.“ (44:30)

     

    Das genügt mir zu diesem Zeitpunkt von Ihrer Seite, Herr Schulz. Danke!

  • "Dennoch halten die meisten Linken nichts von ihm. Warum bloß?"

     

    Vor 40 Jahren

     

    Politische Zensur in der BRD

    http://www.trend.infopartisan.net/trd0217/t130217.html

  • Herr Schulz ist eine männliche Ausgabe von Merkel, die Positionen unterscheiden sich kaum. Er könnte mit RotRotGrün bereits heute Kanzler sein, wenn er es denn ernsthaft wollte. Diese Mehrheit wird es nach der Wahl gar nicht mehr geben. Das bedeutet, dass er auf RotSchwarz setzt. Dazu müsste aber die Union schwächer und die AfD stärker werden. Warum sollten die Linken denn dafür sein?????

  • Mich würde immer noch interessieren, was die SPD anders macht, weil Schulz dran ist. Ein Genosse der Bosse wie gehabt. Gut, wird viele Gschichtla die nächsten Monate geben, Schulz über alles... Auf das Marketing kann man gespannt sein. "Wer hat uns verraten...?"-Show must go on, es läuft und läuft und...

    • @Jens Egle:

      Aber ich meine: Schröder konnte einen besser anlügen als Schulz. Viel besser.

  • "Mit Schulz fühlt die SPD erstmals wieder, dass Merkel geschlagen werden kann."

     

    Wenn das so ist - ist es schon mal gut.

     

    Angesicht der verrückten die gerade am Steuer sind und eine Mama M. die müde wirkt - schon fast eine Lichtgestalt.

     

    Ob es ein Flutlicht oder ein Rücklicht wird, bleibt abzuwarten.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    Herr Bartsch "meckert" also?

    Anscheinend darf Herr Schulz ab jetzt nicht mehr kritisiert werden, dieser 'Hoffnungsträger der deutschen Mittelschicht'.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...tja, und laut "Umfrage" hätte Trump niemals Präsident in den USA werden können. Soviel zum Thema 'Umfragen'.

  • Ja wie? Isses nich herrlich in so DrüberdrunterVertrumpter Zeit?

    Diese stupende Verläßlichkeit

    Der Edelfedern der taz?!

    Wo bitte jibbet ditt heute noch - wa?!

     

    "Es wäre untertrieben, die Freude der SPD über ihren neuen Kanzlerkandidaten Martin Schulz als eine mächtige zu beschreiben. Vielmehr ist die Sozialdemokratie in Deutschland akut entflammt: Es ist, als wäre ihr ein Messias erschienen…"

    Jau - da sachste was! &¿!?;)

     

    & stoffel di Kartoffel holter über Feld

    "PU - oder Wahrheitsseite!" - Denkste! Ja denkste!

    Die andere Edelfeder der taz.

    kurz - Was ein unbedarfter Schmonzes! Das ja.

    Aber Verlaß drauf! - is ja besser als nix - wa!

    Auch wieder wahr!

    • @Lowandorder:

      :-))))))

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Ja hallöle!

       

      Wieder mal feste druff auf die Projektionsfläche "Edelfedern de la taz"?

       

      Warum dieses "Urteil"? - In Bausch und Bogen runterzumachen ist - ja - schlicht & nicht nachzuvollziehen.

       

      Auch wieder wahr!?

       

      P.S.: Tazelwurm dürstet...

      • @571 (Profil gelöscht):

        Der Vorwurf ist mehr als Gerechtfertigt. Schulz wird tatsächlich als neuer Messias verkauft. Der TTIP und Ceta-Fan hat mit fiesen Tricks Abstimmungen verhindert und den Brüsseler Sumpf um Juncker zusätzliche Legitimität verliehen.

         

        Neben der augenblicklich etwas aufgeblasenen Medieneuphorie um Schulz gibt es noch einen wahren Schulz, den man recherchieren kann. Macht die taz aber fortgesetzt nicht. Ist lieber am Jubeln. Am Ende beschließt der neue Heilsbringer dann Hartz V bis VIII.

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @eremit:

          Hallo!

          Zu Schulzen habe ich keine Silbe verloren. Gucken Sie doch meine Antwort an Lowandorder nochmal an;-)

           

          Werde mich hüten, über Schulz zu urteilen, BASTA.

      • @571 (Profil gelöscht):

        Ps¿ - grad am Amber Lager!;))

         

        Ansonsten is doch auch sonst Verlaß!

        kurz - Immer wieder wunderbar!

        Die Elaborate der Exegetenschar!

        Aber in der Süppe - neben Perücke -

        Hie & da - ein gutes Haar! Na ja!

        Glaub auch - is Jürgen bald soweit:

        Bd.2 - Die neue Unübersichtlichkeit!

        Andere mögen ja dem Polken frönen!

        Kann'chmich schlichtnichan g'wöhnen!

        Schon unsElvis befand einst zu dessen

        Solche Eier? Nicht erst ganz aufessen!

        Auch sind die Geschmäcker hinieden!

        Wie Sie ja hier zeigen - verschieden!

        Also - weiter - Bon appetite!;)

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          "Ps¿ - grad am Amber Lager!;))"

           

          Schmeckt det juht? (H. Zille)

           

          (In Ermangelung des "Amber Lager" greife ich heute Abend zum "Premium-Pilsener" einer uns nahe gelegenen Braustätte:-))

           

          P.S.: Merci beaucoup

          • @571 (Profil gelöscht):

            ,) - wo se jrade meiner Mutter Zeitgenosse im

            Roten Wedding - er als Pinselheinrich un sie -

            Als Fürsorgerin - Lo die Perle - am Wickel haben -

            Bei ditt ihr Schrotpostenjepladder - Wär ´n Lager -

            Aber nich wat besser - mein Schwager?! &

            Nüscht for unjut -wa!;-)) & Jejönnt - aber immer!

  • Man sagt: "Neue Besen kehren gut".

    Für mich ist ein neoliberaler Besen

    kein gutes Werkzeug für positive

    soziale Veränderungen.

    An den Taten sollst Du deine Pappenheimer erkennen.

    Reichlich davon wurde bereits i.d. Union gezeigt und das im großen und ganzen nicht zum positiven.

    Wir wählen eine SPD niemals mehr, denn diese Kaste braucht kein Mensch mehr. Die echten "Sozialdemokraten" sind nur noch bei der LINKEN zu finden.

  • Die erste Umfrage, deren Erhebungszeitraum zum Teil schon nach der Verkündung des Chulz liegt, zeigt die SPD tatsächlich um 5% höher. Weniger hat nun die AfD (1,5), die FDP (1); die Grünen (1) und die Linke (0,5). 44$ für RRG stehen nun 52% gegenüber.

     

    Zumindest könnte Schulz verhindern, dass es zu schwatzgrün kommt, wenn er weiterhin von den Grünen Wähler zur SPD zieht. Ansonsten ist das nicht viel Veränderung im Lager RRG.

    http://www.wahlrecht.de/umfragen/insa.htm

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Age Krüger:

      Abwarten und mal zünftig einen würselen.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @571 (Profil gelöscht):

        & vor allem @AGE KÜGER

         

        ... für 44$ ;-)

        • @571 (Profil gelöscht):

          Dass ist mein Wetteinsatz, dass es dazu nicht kommt.

          • 5G
            571 (Profil gelöscht)
            @Age Krüger:

            Muss passen. Wetten verliere ich grundsätzlich...

  • Weniger als ein Viertel der Wahlberechtigten setzt das Kreuzchen bevorzugt bei der SPD. Tendenz: fallend. Eine Mehrheit dieses Grüppchens glaubt, mit Schulz könne man Merkel stürzen. Wie man jetzt daraus konstruiert, dass Schulz tatsächlich Merkel gefährlich werde könne (Zitat "Er könnte Merkel stürzen"), will ich gar nicht verstehen.

     

    Sinngemäß nach Heinz Strunk: Es wäre schön, wenn die feinen Herrschaften ihr Wolkenkuckucksheim namens Medienblase ab und an für eine Probebohrung in der Realität verlassen würden.

    • @Ivande Ramos:

      Zuletzt waren es 26% in Umfragen bei steigender Tendenz, aber das muss man erstmal noch abwarten, wenn der Wahlkampf richtig in Gange kommt. Umfragen sind ja Momentaufnahmen und nicht Zukunftsprognosen. Das kann in beide Richtungen gehen.

       

      Apropos Heinz Strunk: ein paar Kilometer nördlich von ihm gibt's ein Königreich namens Dänemark. Dort regiert eine Partei mit 19% alleine, weil man keine Koalition finden konnte. Und die Partei kam auch nicht auf Platz 1 bei den Wahlen, sondern 3. Es gibt neben Koalitionen eben noch andere Möglichkeiten, die Regierung (inkl. Regierungschef) zu stellen.

      • @Verkehrsfritze:

        Zuletzt waren es 26% bei exakt einer Umfrage, direkt nach Schulz' Nominierung. Selbst, wenn man diese INSA-Umfrage als Grundlage nimmt, braucht die SPD eine Dreierkoalition, um an der CDU vorbeizukommen. Derzeit sieht es danach aus, als könne sich Merkel aussuchen, mit wem sie koaliert.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Ivande Ramos:

          Sie verwechseln Meinungsumfragen mit Wahlergebnissen.

  • Dass Bartsch als Vertreter der Linken Konkretes einfordert , ist schon fast gespenstisch . Die Linke, die permanent allgemeine Weisheiten, Wünsche etc raushaut, ohne sich zB um deren Realisierungspotential zu kümmern , macht sich hier nur lächerlich.

    Zu Schulz: Für mich ist die verblüffende Hype um diesen Mann ein schlimmes Zeichen dafür, was der Wähler vom gegenwärtigen Personal der SPD hält : Alles, jeder, ist besser als die Riege, die sich nach der letzten Wahl in die Ministersessel hievte .

  • "Dietmar Bartsch, ist das nicht genug. Es fehle am Konkreten, an Zeitplänen, meckerte der im Deutschlandradio." Warum muss der Autor diese Kritik mit "meckern" bezeichnen - es verrät viel über seinen Umgang mit Kritik und mit Widerspruch zu seiner Meinung! Ich halte es auch für wichtig, dass sichtbar und erkennbar ist, für was die Politiker stehen und die Wähler den Politikern nicht wie Schafe oder Groupies folgt. Da bleibt trotzdem Platz in jedem Fall ein "Momentum" zu nutzen. Dieser Kommentar der taz ist wirklich gespickt mit Vorurteilsbewertungen - eigentlich nicht gerade ein journalistisches Meisterwerk.

    • @Georg Marder:

      Das "merckerte" ist mir auch negativ aufgefallen.

  • Mal nachdenken: Wie soll dieser EU Technokrat "Begeisterung auslösen? Im SPD-Altersheim? Wer diese hysterischen Medienmeldungen glaubt, ist selbst schuld. Die SPD wird bei 15 bis 20 % landen und die Einheitspartei CDUSPDGrünLinksFDP wird weiter regieren

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Franz Vege:

      Was meinen Sie mit "die Einheitspartei CDUSPDGrünLinksFDP wird weiter regieren"?

      Könnte es sein, dass Sie mit solcherart Meinung zeigen wollen, dass Sie eigentlich wirklichkeitsresistent sind, i. S. v. "postfaktisch", und das nicht einmal richtig?

       

      "Mal nachdenken" (siehe oben)

    • @Franz Vege:

      Ich finde es erstaunlich, wie lange sich dieses Einheitsparteien-Blabla hält.

       

      Die anderen Parteien vertreten nicht exakt die eigene Meinung? Zack! Einheitspartei. Dass die untereinander auch nicht wirklich einig sind und sich selbst innerparteilich streiten? Egal. Andere Meinung, alles Diktatur.

       

      Wie solche Leute durch die Welt laufen können, ohne sich über sich selbst totzulachen, wundert mich wirklich.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Franz Vege:

      "Die SPD wird bei 15 bis 20 % landen und die Einheitspartei CDUSPDGrünLinksFDP wird weiter regieren."

       

      Sie haben da was missverstanden. Was Sie Einheitspartei nennen, wird in der Politikwissenschaft als Meinungspluralismus bezeichnet. Verschiedene Parteien vertreten verschiedene Meinungsspektren, sind untereinander aber kompromiss- und koalitionsfähig.

       

      Die Regierung besteht zurzeit aus den Parteien CDU, SPD und CSU.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @74450 (Profil gelöscht):

        Die CSU hat @FRANZ VEGE auch noch glatt unterschlagen;-)

        • @571 (Profil gelöscht):

          Seit die bayerische CSU endgültig auf AfD-Linie umgeschwenkt ist, gehört sie halt nicht mehr zur Einheitspartei.

          • @sart:

            Noch nicht verstanden, dass die CSU nur rechts blickt, aber weiterhin mit Merkel geradeaus weiter donnert ? Nicht mal Merkels unbewältigte, weil chaotische Flüchtlingspolitik konnte sie letztendlich vom Kurs abbringen.

          • 5G
            571 (Profil gelöscht)
            @sart:

            Nach FRANZ VEGE "regieren" ja alle und die CSU hätte er noch untergebracht, wenn er sie nicht vergessen hätte in - seinem Übereifer...

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Die LINKE kann sich doch einen backen.

    Nur ist der noch nicht fertig, wenn Merkel längst auf 's Altenteil gewechselt ist.

  • Naja, medial gesehen ist Schulz als bärtiger Glatzkopf mit Fleischergesicht natürlich nach den üblichen Kriterien erstmal ein absoluter Reinfall. Aber genau das kann natürlich auch zur Stärke werden, wenn alles andere stimmt und er es richtig anstellt.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Mustardman:

      "Naja, medial gesehen ist"

      Merkel im Vergleich zu ihm eine Attraktion?

      Der Grund für ihre Beliebtheit?

      Eher nicht, sondern begehrte Karikaturistenvorlage.

      • @571 (Profil gelöscht):

        Ich denke eher das der Grund für ihre Beliebtheit die erfolgreiche Politik ist, oder etwa nicht?

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @IL WU:

          Meine Antwort bezog sich auf MUSTARDMAN und die Ihrige auf meine.

          Dazu nur das Eine: Sie ist noch so lange beliebt, bis die Konkurrenz was Besseres zu bieten hat, und Schulz könnte ihr trotz/wegen Mustardmans "Urteil" gefährlich werden...

        • @IL WU:

          *dass

          • 5G
            571 (Profil gelöscht)
            @IL WU:

            ... und davor noch ein Komma, dann passt's.

             

            Geht auch ohne 16 Semester Germanistik, oder?

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    Gibt es eine/n Redakteur/in bei der taz, die etwas Negatives über den Mann schreiben kann/darf? Seit seiner Ausrufung zum "Messias", also seit ca. 20 Artikeln, gibt es nur Lobhudelei. Merkt eigentlich eine Zeitung, wenn sie in Propagandamodus abgleitet?

     

    Als Nachhilfe: der Mann war bekannt für Selbstbedienungsmentalität. Der Mann war bekannt für undemokratische Prozesse innerhalb der EU. Der Mann war (doch) ein Befürworter der Agenda 2010. Der Mann war der beste Buddy vom europäischen Al Capone der staatlich organisierten Steuerhinterziehung un hat die Aufklärung dessen verhindert.

     

    Braucht's echt mehr?

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @10236 (Profil gelöscht):

      "Braucht's echt mehr?"

       

      Nö, danke.

       

      Aber Ihre (sattsam bekannte) Häme nutzt sich ab und wird

      nicht tragen bis zur Bundestagswahl.

      • @571 (Profil gelöscht):

        Vielleicht ist es keine Häme, sonder ein realistischer Blick?

         

        Hoffnung schön und gut, aber die Hoffnung sollte nicht blenden, wie wir gerade auch in den USA erleben.

         

        Nur weil es jetzt EINE neue Person im Wahlkampf gibt, drehen alle so durch? Das finde ich sehr gefährlich.

         

        Aber immer noch besser als AfD wählen...

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @571 (Profil gelöscht):

        Sind Sie ein Fan (von Martin natürlich)? Oder ist es einfach die unbekümmerte Bereitschaft für den Neuanfang mit dem dicken Schlussstrich unter Martins EU-Aktivitäten?

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @10236 (Profil gelöscht):

          "Sind Sie ein Fan (von Martin natürlich)?"

          Sie fragen einen

          "Sachen".

          Darauf muss man erstmal kommen...

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @10236 (Profil gelöscht):

      "Merkt eigentlich eine Zeitung, wenn sie in Propagandamodus abgleitet?"

       

      Ich würde es eher Wahlkampfmodus nennen.

       

      Schulz als Kanzler ist die einzige Chance auf RRG. Die einzige Chance, die von ihnen favorisierte Politik annähernd in die Praxis umzusetzen. Ihre Fixierung aufs negative der Kandidatenwahl hinterlässt hingegen den Eindruck, dass sie an realistischen Machtoptionen für die "Linke" gar nicht interessiert sind.

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @74450 (Profil gelöscht):

        Jetzt gehen wir von einem unwahrscheinlichen Fall aus und nehmen an, dass der Hype um den Martin und plötzlicher Gedächtnisverlust der sogar bis vor kurzem ihm gegenüber kritischer Medien bis zu den Wahlen halten und der so mit Propaganda gedopten SPD doch noch so etwas wie, hmmm... sagen wir 30% bringen. Grüne und Linke so jeweils gegen 10, AfD stürzt ab auf 7-9, FDP unter 5, CD/SU unter 40.

         

        Glauben Sie wirklich, dass der Mann so von der faz, Focus, SPON, taz und praktisch jeder Gazette gehypt wird,

         

        (hier mal nur die Suche bei faz

        http://www.faz.net/suche/?query=schulz&suchbegriffImage.x=0&suchbegriffImage.y=0&resultsPerPage=20

         

        und Focus http://www.focus.de/suche/schulz/)

         

        damit er dann mit den Sozialromantikern, Umverteilern und womöglich Globalisierungsgegnern regiert? Der Mann kämpft um Große Koalition und würde auch nie was anderes wollen. Was er davor sagt, ist völlig schnuppe. Wie sagte es nochmal sein Buddy Jean Claude? http://www.wiwo.de/politik/europa/luxemburg-leaks-wenn-es-ernst-wird-muss-man-luegen/10990302.html

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @10236 (Profil gelöscht):

          Wenn der unwahrscheinliche Fall einer ausreichenden Mehrheit eintreffen würde, macht eine weitere große Koalition für die SPD keinen Sinn.

           

          Dazu bedarf es aber einer gemeinsamen Strategie der drei stramm bis links bis links-liberalen Parteien. Klar ist gibt es für SPD und Grüne auch andere Optionen, aber von vornherein nur gegen RRG zu kämpfen, halte ich auch für nicht zielführend.

           

          Neben allerlei wirrem Zeug bemerkt sogar Albrecht Müller, dass es dem Wahlkampf nicht gut tut, wenn potenzielle Partner immer nur das Schlechteste im anderen betonen: http://www.deutschlandfunk.de/kanzlerkandidat-martin-schulz-seine-chancen-stehen-dann-gut.694.de.html?dram:article_id=377564 (im Audio, nicht im Text)

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Ja,genauso wie ein peinlicher Stasimops die einzige Chance für die entrechteten Mieter ist.

        • @andi brandi:

          Zuviel Brandi tut nicht gut, Andi!

           

          Ansonsten: zumindest die Grammatik stimmt im Grossen und Ganzen.

          • @Wuff:

            wau-wau

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @andi brandi:

          Sieht so aus, als hätten Sie nur auf einen günstigen Moment für Ihre Beleidigung gewartet.

          Unterirdisch...

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Schulz ist Mitglied des Seeheimer Kreises, Agenda-Befürworter und Juncker-Freund. Das "spannendste", was mit ihm nach der Bundeswahl passieren kann, ist Schwarz-Rot-Grün/Gelb.

    • 3G
      36855 (Profil gelöscht)
      @10236 (Profil gelöscht):

      Sehe ich ebenso!

      Anscheinend habe ich auch eine andere Sendung gesehen als Herr Feddersen.

      Schulz konnte nur sehr angespannt höflich bleiben gegenüber Frau Will und etwas wirklich bahnbrechendes gab es auch nicht.

      Der Mann hat auch TTIP massiv unterstützt. Schon vergessen?

      Vielleicht sind die TAZ Leute froh, wenn Merkel weg ist. Das kann ich nachvollziehen, aber Schulz bringt nicht das Glück auf Erden.

      • @36855 (Profil gelöscht):

        Auch an @JAROSLAW MAJCHRZYK:

         

        Ich wollte gerade schreiben: Lesen Sie mal die Druck-taz, da finde ich diesen Artikel hier auch online: http://www.taz.de/!5375707/

         

        Da kommt schon was rüber. Steht nur leider unter dem Thema des französischen Vorwahlkampf, aber immerhin. Und ich glaube, @JAROSLAW MAJCHRZYK:, sie haben selber schon auf den Blog von Herrn Bonse verwiesen.

        • 1G
          10236 (Profil gelöscht)
          @Age Krüger:

          Ja, hab gelesen. Ziemlich dürftig kritisch, weil es sich sehr knapp bezieht auf das Verhältnis DE-FR im Hinblick auf den (wohl zu niedrigen) Mindestlohn als Wettbewerbsvorteil. Sehr speziell.

           

          Naja, würde man jetzt nach einem Haar in der Suppe suchen, dann könnte man den vermeintlich kritischen Artikel als trojanisches Pferd sehen. Jetzt wo Schulz in den Schoss der nationalen Politik zurückgekehrt ist, klingt der Satz "Denn Schulz ist, wenn es darauf ankommt, kein großer Europäer, sondern ein Vertreter des deutschen Europa" schon sehr berechnend. Wie ein Angebot an die 2-3% von der AfD, die die SPD so gut gebrauchen könnte...

  • Also macht Schulz alles richtig, weil er ein gutes Gefühl ohne konkrete Inhalte vermittelt? Ist das die Aussage?

    Klingt so nach Grünen ...

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Max Mutzke:

      Wenn Sie nicht wirklich MAX MUTZKE heißen bzw. sind, würde ich Ihnen vorsichtshalber einen anderen Nickname empfehlen...

    • 3G
      36855 (Profil gelöscht)
      @Max Mutzke:

      Gefühle sind wichtig, denn es gibt ja auch nur die "gefühlt" Abgehängten!

      Heute in der Printausgabe der TAZ ein Artikel darüber, dass der Mindestlohn in vielen Fällen gar nicht gezahlt wird.

      Ist wohl von den Betroffenen auch nur so "gefühlt" beim Auszahlen des Lohns.

      Gefühlt habe ich das Gefühl, das gefühlte Gefühl geht an manchen Politikern und auch Journalisten total vorbei!