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Debatte Zukunft als MenschenrechtDie Zurückeroberung der Zukunft

Kommentar von Georg Seeßlen

Haben wir die Zukunft zu früh abgeschafft? Asyl müsste ausnahmslos allen Menschen ohne Zukunft gewährt werden, wäre sie Menschenrecht.

Ankunft in Lesbos im März 2016 Foto: dpa

G ibt es eigentlich ein Naturrecht, ein Menschenrecht auf Zukunft? Also auf etwas, das mehr ist als ein bloßes Überleben, ein Weitermachen, ein Nichtsterben? Nämlich einen Raum der Möglichkeiten, der Entscheidungen, der Veränderungen. Ein Weg ins Offene. Mensch sein heißt Zukunft haben, und alles, was die Zukunft raubt, darf unmenschlich genannt werden.

Die Eingangsfrage ist mehr als eine bloße Gedankenspielerei angesichts einer politischen Kultur, die sich mit dem Wirken von Sachzwängen, Marktbewegungen und des TINA-Prinzips (There is no Alternative) abgefunden zu haben scheint. Und wo immer mehr Menschen vor lauter Angst und Verachtung gegenüber der Zukunft in die Vergangenheit zurück wollen. In die Vergangenheit vor jener Moderne, die von sich behauptet hat, auf nichts so versessen zu sein wie auf Zukunft.

Zukunft haben, die Möglichkeit, aus eigener Kraft und mit der Hilfe von anderen Lebensumstände, Machtverhältnisse und Entscheidungsräume zu verändern, die Hoffnung darauf, von der Fremd- zur Selbstbestimmung zu gelangen, aber eben auch Ideen, Fantasien, Träume zu entfalten ohne Furcht und ohne Zwang, kann zweierlei bedeuten: Das Privileg weniger oder das Recht aller. Die Entscheidung zwischen beidem reicht in jeden Lebensbereich.

Ein Beispiel: Wenn es ein Menschenrecht auf Zukunft gibt, dann ist die Unterscheidung zwischen „Verfolgten“ und „Wirtschaftsflüchtlingen“ obsolet und heuchlerisch. Die sogenannten Wirtschaftsflüchtlinge fliehen nicht zu den größeren Fleischtöpfen im anderen Land, sondern in aller Regel vor der Zukunftslosigkeit ihrer Existenz: Keine Arbeit, keine kulturelle und politische Freiheit, keine eigenen Erfahrungen und Entscheidungen, keine Würde. Und oft nicht einmal genug zu essen. Asyl müsste ausnahmslos allen Menschen ohne Zukunft gewährt werden, wenn diese ein Menschenrecht wäre.

Wenn es allerdings kein Menschenrecht auf Zukunft gibt, dann erweist sich unser schönes demokratisch-kapitalistisches System als Chimäre. Freiheit ist nur etwas wert, wenn es eine wirkliche Zukunft gibt: nicht Verlängerung der Gegenwart, sondern einen Raum für Entscheidungen, Fantasien und Ideen.

Das Gegenteil von Zukunft

Alle Waren, Parteien, Dienstleistungen und Unternehmungen blubbern unentwegt „Zukunft“ und meinen damit genau das Gegenteil. Eine Marktwirtschaft hat dann jede Legitimation verloren, wenn sie immer mehr Menschen ärmer und immer weniger Menschen reicher macht und wenn sie Zukunft im Sinne ihrer Maschinen und Techniken definiert und nicht im Sinne der Menschen. Wer kein Recht auf Zukunft hat, dem ist auch mit anderen Menschenrechten kaum gedient.

Je mieser ein System, desto mehr verbietet es das Denken an die Zukunft

Die Abschaffung der Zukunft scheint es also in einer Luxus- und in einer Elendsversion zu geben. Einmal in der ewig um sich selbst kreisenden Logik von Verschuldung, Wachstum, Wettbewerb und Konsum, und einmal in Ausbeutung, Terror, Krieg und Rechtlosigkeit. Natürlich kann man das eine nicht mit dem anderen aufrechnen, sondern muss fragen, wie das eine mit dem anderen zusammenhängt.

Zukunft war einmal etwas Grandioses, bevor sie in kleine Alltags- und Technologiezukünfte aufgelöst wurde. Noch im Mittelalter hatte das Wort eine religiöse Bedeutung, als Zeit der Wiederkehr Gottes. Zukunft verband sich später mit den Utopien, mit dem Erreichen des gesellschaftlichen Idealzustands, dem Paradies der Arbeiterklasse oder vielmehr einer Welt ohne Arbeit: eine säkularisierte Heils­erwartung.

Soll aber Zukunft sein, dass die Fernseher so groß wie die Wohnzimmerwand sind, dass Datenbrillen den Weg zur nächsten Pizzeria weisen? Oder soll das Zukunft sein, dass man sich um Leib und Leben arbeitet, nur um noch tiefer in Schulden und Abhängigkeit zu geraten? Natürlich ist die Zukunft auch der Ausdruck der Fehler, der Verbrechen, der Gewalt und nicht zuletzt der Dummheit dessen, was gerade noch Gegenwart war. Je mieser ein System, desto mehr verbietet es das Denken an eine Zukunft, die etwas anderes ist als immer noch mehr von diesem System.

Etwas Unvernünftiges und Chaotisches

Das Denken an ein wirklich nächstes Kapitel ist in den Verdacht der kindlich-romantischen Schwärmerei geraten. Ist digital nicht jede beliebige Zukunft als Simulation herzustellen? Grammatisch und technisch kommt sie so oder so, die Zukunft; wer sich gegenwartskonform verhält und am richtigen Ende der Welt geboren ist, der bekommt ganz nach Bedarf Zukunft als Simulacrum-Droge. In der Wirklichkeit aber ist Zukunft etwas Unvernünftiges und Chaotisches.

Die Undenkbarkeit der Zukunft, die mit Francis Fukuyamas „Ende der Geschichte“ noch die tröstlich-langweilige Gewissheit versprach, dass „die liberale Demokratie und die Marktwirtschaft die einzig tragfähigen Möglichkeiten für unsere modernen Gesellschaften sind“, löst sich derzeit in Panik auf: Die liberale Demokratie scheint im rapiden Schwinden begriffen, und die Marktwirtschaft, an deren Freiheit schon lange niemand mehr glaubt, übt sich in der Kunst des An-die-Wand-Fahrens. Die ewige Gegenwart könnte nun nur noch heißen: Ewige Krise. Ewiger Terror. Ewige Dummheit.

Wo ist nun die Zukunft, jetzt, wo wir sie wieder brauchen könnten? Haben wir sie zu früh abgeschafft? Vielleicht gibt es jetzt neue Argumente dafür, Zukunft zum Menschenrecht zu erklären. Es ist dem Kapitalismus nie gelungen, den Menschen die Angst vor einer Immer-so-weiter-Zukunft zu nehmen. Fatalerweise ist es ihm aber beinahe gelungen, den Menschen auch vor jeder anderen Zukunft Angst zu machen. So blieben fast nur die Fraktionen derer, die sich in der ewigen Gegenwart von Arbeit und Konsum einrichten, und derer, die zurück in die Vergangenheit drängen. Dazu kommen Gruppen von jenen Ehrenwerten, die versuchen, das Schlimmste zu verhindern.

Doch es geht um mehr: Die Denkbarkeit der Zukunft muss zurückerobert werden. Als Menschenrecht. Auf der ganzen Welt. In gemeinsamer Arbeit. Die Zukunft bringt vielleicht kein Heil, aber sie ist voraussichtlich doch zu schön, um sie Google, AfD und der Deutschen Bank zu überlassen.

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37 Kommentare

 / 
  • Die Seesslens wie die Sloterdijks - die gleiche "Denker"-Liga , die angesichts des Blocks der schlechten Wirklichkeit die Flinte des Denkens schon ins Korn geworfen hat , bevor sie mit dem Denken anfangen . Als Ersatz bieten sie raunenden Neo-Heideggerverschnitt , Obskurantismus , weiße Salbe mit'm Spritzer Morphium . Aufklärung auf'n Hund gekommen .

    • @APOKALYPTIKER:

      Horch - er lebt noch;)

       

      Fein & Schön zu hören!

      Ohrgeräusche nach dem Aufwachen¿ - Normal!

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    "... Nämlich einen Raum der Möglichkeiten, der Entscheidungen, der Veränderungen. Ein Weg ins Offene. Mensch sein heißt Zukunft haben, und alles, was die Zukunft raubt, darf unmenschlich genannt werden."

     

    Es wäre zunächst nur 1 Schritt nötig:

    Alle Grenzen aufheben.

    Alles Weitere ergibt sich dann automatisch.

  • Gustave Guillaume. „Zeit und Verb“. Dort bezeichnet das ω die Vergangenheit und α die Zukunft. ω als Zeichen der Vergangenheit und α als Zeichen der Zukunft zeigt, dass der „speculative time complex“ die Richtung der Zeit beschreibt, die Gustave Guillaume schon 1929 angedeutet hat, nämlich, linear betrachtet, aus der Zukunft kommend. Religiös veranlagte Menschen, aber auch historische Materialisten, erfahren dies als messianische Zeit, als Utopie. Die Wirklichkeit, die Zeit in esse, beginnt in der Zukunft und hat als Ziel die Vergangenheit, in der sich alles vollendet. Nötig dafür ist immer auch die Schere der Parze, die blinkt und winkt, schneidet sie den Lebensfaden durch, beginnt die Auferstehung, die Erlösung, das Satori. Die Montage, der Schnitt im Film, arbeitet ähnlich. Geschnitten wird diese Zeit aber auch durch die diversen [Kriegs]Maschinen, die längst in Coevolution mit dem Menschen getreten sind. Diese Maschinen sind aber nicht mehr aus der Welt zu schaffen, es sei denn, die uns bekannte Welt nähme als ganzes ab. Insofern ist das Projekt der Aufklärung und der Menschenrechte nicht mehr etwas, das aus der Zukunft kommen könnte, wie wir es kannten. Angesichts von AI und Algorithmen kommt die Zukunft auf uns, nicht die Vergangenheit als schwache Kraft der Vergangenheit in Potentialität, die in der Gegenwart Gestalt und Stärke entfaltet, unseren Weg in eine Zukunft leitend. Eine Ethik wäre gefragt, die quer zu einer Welt liegt zwischen den Objekten, angefangen vom Plankton des Meeres über die Maschinen hin bis zu Konfigurationen kosmischen Sternenstaubs. Präzise horizontal, multilateral. Die Eule der Minerva bräuchte heute Instrumente, um ihren Nachtflug zu beginnen, von denen nicht einmal Niklas Luhmann zu träumen wagte. Eine objektorientierte Ontologie/Ethik hat gerade erst angefangen, zu sein, seien wir gespannt. Das Menschenrecht jedenfalls ist eine zuschanden gerittene Mähre; den Abdecker zu denunzieren, hieße, in den Chor der Larmoyanz einzustimmen.

    • @higonefive:

      Mensch - wenns - recht ist -

      Da bleibt - wenn nicht die Spucke

      für die Mucke - wech -

      Der Alte aus Wiedensahl;)

      Bitte - Herr Busch -

       

      Ende

      Feierlich, wie sich's gebührt,

      Ward die Trauung ausgeführt. –

      Hierbei leitet Klingebiel

      Festgesang und Orgelspiel

      Unter leisem Tränenregen,

      Traurig, doch von Amtes wegen;

      Während still im Kabinett

      Sutitt und Herr Mickefett

      Hinter einer Flasche Wein

      Ihren Freundschaftsbund erneun.

      Knopp der hat hienieden nun

      Eigentlich nichts mehr zu tun. –

      Er hat seinen Zweck erfüllt. –

       

      Runzlig wird sein Lebensbild. –

      Mütze, Pfeife, Rock und Hose

      Schrumpfen ein und werden lose,

      So daß man bedenklich spricht:

      »Hört mal, Knopp gefällt mir nicht!!«

      In der Wolke sitzt die schwarze

      Parze mit der Nasenwarze,

       

      Und sie zwickt und schneidet, schnapp!!

      Knopp sein Lebensbändel ab.

      Na, jetzt hat er seine Ruh!

       

      Ratsch! Man zieht den Vorhang zu.

      • @Lowandorder:

        Wunderbar. Meine Tochter las meinen Kommentar. Dann scrollte sie. Dann sagte sie: "Das ist ja wie bei Big Bang Theory, wer von euch ist eigentlich Sheldon?" Tragen sie CINELLI-T-Shirt's, Herr LOwndorder?!

        • @higonefive:

          Ich trage was - ¿!

           

          Big Bang Theorie -;)

          "Die ist so wahrscheinlich -

          Wie ein Tornado über Arizona rast &

          Anschließend steht eine 747 da !"

          Meinte über den hype verblüfft -

          Ihr Erfinder;)

           

          "Hinter die Grund&Menschenrechte

          Führt nichts zurück!"

          Walter Jens aka momos

          Irgendwannwo!

          So isset! & deswegen genau die

          Benennen - die sie

          Zuschanden Reiten!

           

          kurz - bei Busch war alles drin!;) &

          Ihr kluges Kind - gegrüßt -

          Die fechtens besser aus!

          Gegenfeuer! &

          Wer denn sonst¿!

  • Was Sie meinen, wäre ein Recht auf Wohlstand. Nun, das kann es nicht geben, da die Ressourcen es nicht hergeben.

     

    Was es geben könnte, wäre Gerechtigkeit, sprich Einheitslohn für alle. Würde also letztlich bedeuten, alles gleichmäßig zu verteilen.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      "Was Sie meinen, wäre ein Recht auf Wohlstand. Nun, das kann es nicht geben, da die Ressourcen es nicht hergeben."

       

      Stimmt, die Ressourcen sollen ja für "uns" da sein.

      • @LiebeSonneScheine:

        "Stimmt, die Ressourcen sollen ja für "uns" da sein."

         

        Das ist Ihre Interpretation. Ich hingegen bin mir darüber bewußt & dazu bereit, auch die Armut gleichmäßig auf alle Schultern zu verteilen, denn dann trägt sich´s für den Einzelnen leichter. Freilich: Ob BMW dann noch Autos für 70.000,- Euro verkaufen kann, ist fraglich. Ich will ein solches nicht und brauchen tut es auch niemand.

      • @LiebeSonneScheine:

        Sie dürfen ihre gern weitergeben :)

        • @Thomas_Ba_Wü:

          Kaum jemand im Schland, dem nicht zugemutet werden könnte, 50% seines Wohlstandes abzugeben, wobei gilt: Je größer der Wohlstand, desto mehr.

  • Anfang & Ausblick - schonn ok! &

     

    Pascht scho!

    Warum ichs gerade jetzt wieder

    Durchschmöker¿! - Weiß der Deibel!

    "Der Hintern des Teufels"

    Ernst Bloch - Leben undcWerk

    by Peter Zudeick &

    "Wo noch niemand war" -

    Erinnerungen an Ernst Bloch

    by Gert Urding.

     

    "Der Hintern des Teufels ist die Unruhe,

    die Langeweile ist der Hintern Gottes",

    So E.B. schon 12.7.1911 an Georg Lukáks

     

    Das ist zwar was her - aber um so mehr stimme ich dem letzten Absatz

    des Beitrages besonders zu. &

    Die Bremer Stadtmusikanten spielen

    den Bordunton dazu!;))

  • 2G
    24636 (Profil gelöscht)

    Nach "Bürger erhebt Euch!" ist das aber nun wieder die Ohrensesselperspektive der guten Stube. Dabei wäre die heute einzig noch erträgliche Gestalt kritischer Reflexion eine Wegweisung zu Praxen des Widerstands. Was sollen denn diese (nicht nur diese hier, sondern allerorten) sich stetig wiederholenden Gedankenspiele, von den Literaturhalden des Poststrukturalismus hierzu mal völlig abgesehen, während an unseren Grenzen die Menschen ertrinken? Wo sind die leitenden Gedanken, wenn es darum geht Plattformen zu entwickeln, um diese Politiken der Niedertracht zu bekämpfen? Stattdessen ein Stuhlkreis fürs besinnliche Fabulieren wie wir die Menschenrechte neu auformulieren können?

     

    In ihren Versuchen mit Moral besinnlich zu unterhalten, erscheinen mir solche Texte (und die taz überhaupt) wie ein Teil der Blödmaschinerie fürs linksliberale Separee. Mir fehlt hier die Antwort auf den Stand der Dinge des Elends der Welt. Bauman hatte das schon vor einem Jahrzehnt analysiert. Theorie, die sich angesichts des Grauens und der eigenen Verantwortung, vor der Vermittlung in die Praxis zurückzieht, ist über Medien vermittelte Unterhaltung. Und in der stetigen Wiederholung: Produkt der Blödmaschinerie.

    • @24636 (Profil gelöscht):

      Na na - was selbstgefällig - odr¿!

       

      Soo einfach ist das mit dem

      Vom Kopf auf die Füße stellen -

      Ja nun auch wieder nicht - odr!

      And now - it's your törn!;()

  • Was für ein Unfug!

     

    Zukunft ist kein staatlich garantierbares Recht.

     

    Zukunft kann sich jeder nur selbst machen. Man muss sie sich jeden Tag erkämpfen...

     

    Dazu ist es wenig hilfreich, das Land zu wechseln.

    Unsere Armutskarieren sind ein Beispiel, hier zu scheitern.

    Warlord zu werden, ein Beispiel in Afganistan erfolgreich zu sein.

     

    Zu den Menschenrecht gehört höchstens, jedem eine ähnliche Chance einzuräumen.

    Doch sicher glaubt kein klar denkender Mensch, es sei die Aufgabe des deutschen Staats, jedem Menschen weltweit die gleichen Chancen einzuräumen?

    • @mensch meier:

      klar - ein - öh Leben im

      präRechtsstaat ist - wie im

      post-Rechtsstaat auch - möglich;

      insbesondere Ihnen offensichtlich

      Erstrebenswert?!

      Aber - sie leben in dieser Republik

      'schland & das ist ein Rechtsstaat!

      In dem gemäß Art 19 abs 2 - "Wesensgehaltsgarantie" - des Grundgesetzes - GG - der Verfassung dieses sozialen Rechtsstaates - die Grund&Menschenrechte der Art 1 bis 19 GG - zu denen auch das Recht auf Asyl gehört in ihrem Wesensgehalt unabänderlich - also vor einer Abschaffung geschützt sind.

      kurz - Ihr abwegiges Wunschkonzert ist verfassungswidrig!

      klar - Auswandern ist immer ne

      Alternative!

      • @Lowandorder:

        Danke! Schön gekontert! :-)

  • Nur leider ist das Asylrecht abschaffbar. Und es würde von jeder reichen Demokratischen Bevölkerung abgeschafft werden, die ein Quäntchen Egoismus hat, sollte die Ausweitung auf "Zukunftslose" ausgeweitet werden.

    • @Tim Leuther:

      & weils zu Ihrer Räuberhöhlemphamtasie noch besser

      Paßt - gern a-gähn!

       

      klar - ein - öh Leben im

      präRechtsstaat ist - wie im

      post-Rechtsstaat auch - möglich;

      insbesondere Ihnen offensichtlich

      Erstrebenswert?!

      Aber - sie leben in dieser Republik

      'schland & das ist ein Rechtsstaat!

      In dem gemäß Art 19 abs 2 - "Wesensgehaltsgarantie" - des Grundgesetzes - GG - der Verfassung dieses sozialen Rechtsstaates - die Grund&Menschenrechte der Art 1 bis 19 GG - zu denen auch das Recht auf Asyl gehört in ihrem Wesensgehalt unabänderlich - also vor einer Abschaffung geschützt sind.

      kurz - Ihr abwegiges Wunschkonzert ist verfassungswidrig!

      klar - Auswandern ist immer ne

      Alternative!

  • 1G
    12294 (Profil gelöscht)

    Viel schlimmer ist doch, dass Zukunft räumlich gedacht wird und nicht zeitlich. Migranten sehen ihre Zukunft an, besser, IN einem bestimmten Ort (Europa/Deutschland). Ganzen Landstrichen/Kontinenten wird eine Zeitdimension geraubt - "dat wird nix hier". Dem muss man entgegenwirken. Nicht nur auf europäischer Seite jedoch, nein, die Migranten selbst müssen einsehen, dass Land kein Konsumprodukt ist, dass man einfach wegwerfen kann - "der Kontinent passt mir nicht, ich nehm lieber den". Zeit ist kein Ort - die Zukunft findet man nicht auf der Landkarte.

    • @12294 (Profil gelöscht):

      es steht ihnen ja auch frei,diese verwaisten landstriche wieder zu bevölkern.also,ab nach afghanistan,die zukunft finden!

      • 1G
        12294 (Profil gelöscht)
        @pippilotta_viktualia:

        Und im Übrigen können das die Leute von Sauti Kuu - the Auma Obama Foundation viel besser als ich, die haben darin Erfahrung. Von daher spende ich lieber denen, als das selbst zu machen.

      • 1G
        12294 (Profil gelöscht)
        @pippilotta_viktualia:

        Klingt ein bischen wie "Haben Sie schon Flüchtlinge bei sich zuhause aufgenommen?"

    • @12294 (Profil gelöscht):

      Seufz! Also ich find's doch immer wieder erstaunlich, wie platt und kurzsichtig Menschen denken können, denen alle Möglichkeiten der Information über Geschichte, Tagesgeschehen, Politik etc. offen stehen!?!

  • Was für eine schöne Einleitung und schöne Diskussionsgrundlage....

     

    Und dann kommen wir wieder mit Datenbrille zur nächsten Pizzeria, Luxus - und Elendsversion und sinnschweren Schuldzuweisungen; Schade!

    • @Tom Farmer:

      ??? Wo sehen Sie jetzt hier die "nächste Pizzeria" oder gar "sinnschwere Schuldzuweisungen"?? Kann es sein, dass Sie in den Text etwas hineinphantasieren, was gar nicht da steht?

      Schuldkomplex oder "Gutmenschen"-Allergie?

      • @LiebeSonneScheine:

        Sorry, beim 3. Mal lesen doch noch die "nächste Pizzeria" gefunden. Bloß: was hat das jetzt alles mit "Schuldzuweisungen" zu tun?

        • @LiebeSonneScheine:

          Vielleicht dann nochmal lesen? ... oder um es abzukürzen eine der vielen Passagen die ich schlecht finde im Kontext einer REALISIERUNG oder SENSIBILISIERUNG einer kritischen Masse an Lesern zum Gedanken Recht auf Zukunft:

           

          "...Einmal in der ewig um sich selbst kreisenden Logik von Verschuldung, Wachstum, Wettbewerb und Konsum, " ....also das sind Sie und ich!

          "....und einmal in Ausbeutung, Terror, Krieg und Rechtlosigkeit."

          das sind nicht Sie und ich.

           

          "...wie das eine mit dem anderen zusammenhängt."

           

          Das kann man natürlich diskutieren; zumal wir dann auch mal die Konsum- CO2 Footprint und Gedankenpolizei bei den werten TAZ Redakteuren vorbeischicken sollten; oder bei Ihnen und mir..

          ... nur bekommen "wir" damit nullkommanull Mitstreiter für egal welche tatsächliche Änderung weil ich das als destruktives Schlechtgewisseneintrichterung empfinde.

  • Die Zukunft ist nicht abgeschafft. Sie hat nur das gleiche Schicksal erfahren wie die EU. Sie wurde kastriert. Sie wurde reduziert auf ihre materielle Basis. Genauer: auf eine rein finanzielle Komponente. Seltsamerweise nicht, wie man befürchtet hatte, von marxistischen Materialisten, sondern von einem, wenn man so will, idealisierten Kapital.

     

    Weltweit hat ein neuer Glaube um sich gegriffen. Der Glaube, eine Zukunft, die "mehr ist als ein bloßes Überleben, ein Weitermachen, ein Nichtsterben", sei nur mit Geld und noch mehr Geld zu machen. Dieser Glaube wurde nicht von einer Conquista mit Feuer und Schwert verbreitet, sondern von Großhändlern und Bankern mit Hilfe von Werbespots, weswegen er auf wenig Widerstand gestoßen ist.

     

    Mensch sein heißt Zukunft haben, das war der Ausgangspunkt der Überlegungen. Zukunft ist Geld, war dann der nächste Teil der frohen Botschaft. Ein Teil, der glaubwürdig geklungen hat in einer Welt, in der man beinah alles kaufen kann. Doch wenn man alles, was die Zukunft raubt, unmenschlich nennen darf, dann darf man auch all jene hassen, die dafür sorgen könnten, dass das eigne Konto schrumpft.

     

    In einem nach rechts abdriftenden Europa prallen sie nun aufeinander, die Zukunftssucher aus den armen Ländern und die Bevölkerung der reichen Staaten, die ihre Zukunft schwinden sieht. Politische Kultur? Ist der Ideologie vom Geld nicht weniger verfallen als das Volk, das sie zu führen hätte. Weshalb sie die Verachtung jener, die sich haben (ver-)führen lassen von ihr, auch ganz besonders wuchtig trifft.

     

    Dass Völker Lebensumstände und Machtverhältnisse aus eigener Kraft und mit der Hilfe von Freunden ändern, war nie gewollt. Es hätte ja bedeutet, dass die Mächtigen für ihre Zukunft fürchten müssen. Zukunft (sprich: Geld) soll unbedingt das Privileg weniger bleiben. Notfalls wird Zwang angewendet und Furcht verbreitet. Wozu hat man denn seine Macht?

    • @mowgli:

      Ja, aber das ändert nichts daran, dass ohne eine funktionierende Wirtschaft und Warenaustausch und damit Geld nix geht. Dass das nicht alles ist, stimmt. Daraus aber einen unauflösbaren Widerspruch zu machen, ist auch nicht zukunftsfähig. Und es ist einfach Tatsache, dass sehr viele Menschen gerne ihre ganz essentiellen Probleme mit unseren Luxusproblemen tauschen würden.

       

      Mir hängt dieses Gejammer über die bösen Kapitalisten und Banker einfach zum Hals heraus. Was man NICHT will, hilft einem genau gar nicht weiter, wenn man nicht weiß, WAS man will und wie das konkret aussehen soll und wie man konsensfähig dorthin kommt. Das taugt nämlich nur zum Zerstören des Bestehenden und dann wird die Machtfrage erst richtig im Raum stehen. Genau das ist die Lehre, die wir aus dem Arabischen Frühling eigentlich schon lange hätten ziehen müssen.

      • @Mustardman:

        Wer hat denn was von unauflösbarem Widerspruch gesagt? Ich nicht. Ich habe darauf hingewiesen, dass Georg Seesslen nicht ganz richtig liegt, wenn er behauptet, die Zukunft wäre abgeschafft.

         

        Dass das "Gejammer über die bösen Kapitalisten und Banker" ihnen "zum Hals heraus[hängt]", merkt man im Übrigen ganz deutlich. Sie haben eine Art von Allergie, richtig? Sie wissen schon: So eine körperliche Überreaktion, die auch dann auftritt, wenn es gar keinen Grund dafür gibt.

         

        Nein, die Kapitalisten sind nicht das Problem. Auch nicht die Banker. Problematisch ist der ideologisch bedingte Tunnelblick der Massen, der ausschließlich auf sie fixiert ist. Der ist gewollt und wird gefördert, macht aber jede Menge Ärger. Wir sollten ihn uns abgewöhnen, finde ich.

         

        Europa ist mehr als eine grenzenlose Wirtschaft und Zukunft ist mehr als ein endlos wachsender Kontostand. Was ganz genau Europa und wie die Zukunft sein sollten, darüber müssten wir mal wieder ernsthaft reden. Und zwar, bevor die nächste Revolution ausbricht. Noch eine Chance zu vermasseln, können die Deutschen sich nämlich nicht leisten.

         

        Auch wenn Sie es vielleicht nicht glauben: Ich weiß ziemlich genau, was ich will und wie das konkret aussehen könnte. Nur das mit dem Konsens ist nicht ganz leicht für mich. Mit Extremisten, mit Leuten, die immer und überall den eigenen "Erfolg" maximieren müssen, kann man nämlich gar nicht gut verhandeln. Die halten jeden, der sich in der Mitte treffen will mit ihnen, für einen Schwächling, den sie unterbuttern müssen.

      • @Mustardman:

        Lamentieren hilft aber auch nicht recht weiter - odr?

         

        Vielleicht mal so -

        "Man kann die Welt nicht ändern,

        Aber gewisse Schweinereien kann man abstellen" Georg Simmel. &

        Ein Banker - der öffentlich 25% Rendite verspricht - ist Krimineller -

        Auch wenn Angie ihm ein Essen ausgibt. Denn jeder Insider weiß - was dann ja auch aufkippte - solche Margen lassen sich nur über kriminelle Tricks realisieren.

        Und schonn fein dass so ein Leistungsträger sich vor Gericht wiederfindet! - odr¿!

        kurz - ich für mein Teil kann dieses Gesundbeten solches wie ähnlicher Krimineller Schröder/Hartz & Kriegstreiber wie Fischer/Schröder mit 'schland als verfassungs-&völkerrechtswidriger Kriegspartei in zwei Kriegen - schlicht nicht mehr hören.

        (zu Verfassungsfeinden wie FrozenThomas&v.d. Lie-ing hab ich via e-taz-forum schon genug gesagt!)

        • @Lowandorder:

          "Denn jeder Insider weiß - was dann ja auch aufkippte - solche Margen lassen sich nur über kriminelle Tricks realisieren."

           

          ökonomischer Schwachsinn. 25% Rendite auf das Ek einer AG ist ja nun nicht eine Rendite von 25% bezogen auf den Wert der Aktien. Reich sind die Aktionäre der DtB zumindest mit dieser Aktie nicht geworden.

           

          Ein Windpark mit küstennahem Standort wirft locker EK-Renditen von 30% und höher ab. Was ist daran kriminell?

          • @A. Müllermilch:

            Ahja - Milch wieder sauer -

            Sonn Pech aber auch!

             

            Lassen wir mal Ihren Wind vor de

            Hoftür beiseite -

            Ackermännchen hat in einem gaahrp

            Geschäftssegment - in dem

            10+ schon gut ist -

            25% avisiert - was nur mit mit kriminellem Handwerkszeug erzielbar war. Punkt.

             

            Das irgendwo Renditen von mehr als 10+ erziehlbar sind - heißt doch rein gar nichts - die Risikomarge ist dann dementsprechend!

            Wenn Ihnen solches Schwachsinn ist -

            Dann lassen wir's einfach.

            Besser is das;)

            Zumal es mir darum geht - die

            Macher - die wasted land anrichten -

            Nicht noch nachträglich den Bauch zu pinseln, sondern wenn möglich zur Verantwortung zu ziehen! &

            Ihnen nicht volldämlich ein Essen Auszugeben - Auf STAATSKNETE!

            Das - ist in der Tat nicht nur -

            Ökonomischer Unsinn!

            Bitte die Kette dieser

            Hofierten Dünnbrettbohrer - &

            Taschenvollmacher - doch doch -

            Selbst ergänzen! Danke!

  • Bei dem Beitrag handelt es sich um reine Utopie. Insofern kann man darauf nur wie folgt antworten:

     

    Wenn es eine Weltregierung gibt, die dieses Recht auf Zukunft einführen, gewährleisten und finanzieren kann, soll dieses Recht auch weltweit eingeführt werden. Bis dahin entscheidet jede Regierung auf nationaler Ebene auf der Grundlage der dafür geltenden Bestimmungen und berücksichtigt dabei auch die Interessen der jeweiligen Bevölkerung des jeweiligen Landes.