piwik no script img

Kommentar AfD-NSDAP-VergleichInhaltlich blödsinnig

Kommentar von Klaus Hillenbrand

Der Zentralrat der Muslime vergleicht die AfD mit der NSDAP. Das ist schief und krumm, geschichtsvergessen und politisch gefährlich.

Das ist nicht Hitler, sondern AfD-Chefin Frauke Petry Foto: reuters

D ummheit ist ein religions- und parteiübergreifendes Phänomen. Dies einmal mehr zu beweisen, trat am Montag der Zentralrat der Muslime in Deutschland an. Ihr Vorsitzender sagte, mit der AfD gebe es „zum ersten Mal seit Hitler-Deutschland eine Partei, die erneut eine ganze Religionsgemeinschaft diskreditiert und sie existenziell bedroht“.

Da ist er mal wieder, der beliebte Nazi-Vergleich – schief und krumm, inhaltlich blödsinnig, geschichtsvergessen und politisch gefährlich. Mit kaum etwas anderem lässt sich der politische Gegner so nachhaltig diskreditieren. Und gleichzeitig kann man sich selbst in der Pose des Verfolgten darstellen. Es braucht nicht viel Verstand, um dieses Spiel zu durchschauen.

Wer sich auch nur ein wenig mit der deutschen Vergangenheit beschäftigt hat, der weiß, wie sehr ein solcher Vergleich die jüdischen Opfer herabwürdigt. Sie werden als „Beweis“ für etwas instrumentalisiert, was nicht zu vergleichen ist. Denn der schäbige Subtext lautet: Wenn es mit den Juden damals so zuging wie heute mit den Muslimen, dann kann es ja alles nicht schlimm gewesen sein.

Die Gleichsetzung ist zudem von keinerlei Sachkenntnis getrübt. Denn mit der NPD stand in der Parteiengeschichte der Bundesrepublik schon einmal eine Partei kurz vor dem Einzug in den Bundestag, die weiß Gott „eine Religionsgemeinschaft diskreditiert“. Und wer sich ein wenig mit politischer Psychologie auskennt, der kommt schnell darauf, dass eine solche Behauptung dazu führt, dass sich die in der Tat muslimfeindlichen AfD-Anhänger erst recht verfolgt und damit bestätigt fühlen werden. In diesem Fall haben sie damit sogar recht.

Es taugt nicht als Rechtfertigung, dass auch andere Kleingeister Nazi-Vergleiche von sich gegeben haben, etwa der damalige Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller, der die angebliche Diskriminierung von Katholiken mit der Judenverfolgung gleichsetzte. Oder der Ökonom Hans-Werner Sinn, der sagte, 1929 „hat es die Juden getroffen, heute sind es die Manager“.

Konsequenzen muss der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime indes nicht fürchten: Zumindest in diesem Fall werden Muslime wie Christen in Deutschland gleich behandelt – mit bemerkenswerter Nachsicht. Übrigens, nur so als Anregung: Sinn hat sich damals entschuldigt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

taz-Autor
Jahrgang 1957, ist Mitarbeiter der taz und Buchautor. Seine Themenschwerpunkte sind Zeitgeschichte und der Nahe Osten. Hillenbrand ist Autor mehrerer Bücher zur NS-Geschichte und Judenverfolgung. Zuletzt erschien von ihm: "Die geschützte Insel. Das jüdische Auerbach'sche Waisenhaus in Berlin", Hentrich & Hentrich 2024
Mehr zum Thema

80 Kommentare

 / 
  • Der Zentralrat der Muslime spricht nicht für Muslime in Deutschland, das ist nur eine rechtskonservative Sekte auf der Suche nach Pöstchen.

    • @Ansgar Reb:

      ja und? das giltet auch für csu bis dieLinke

  • @warum_denkt_keiner_nach? hat die richtige und wichtige Frage gestellt:

    "Ein paar Bibelzitate, die heute kaum noch ernst genommen werden. Warum nehmen Sie dann jeden Satz ernst, der im Koran steht?"

     

    Eben weil gläubige Muslims jeden Satz des Koran ernst nehmen und ernst nehmen müssen (weil das der Kern ihres Glaubens ist).

     

    Die Nazis hatten behauptet, daß die Existenz jedes einzelnen Juden schlecht für diese Welt sei.

    Der AFD würde es völlig ausreichen, wenn der Islam ohne politischen Einfluß bliebe.

    • @Werner W.:

      "Eben weil gläubige Muslims jeden Satz des Koran ernst nehmen und ernst nehmen müssen (weil das der Kern ihres Glaubens ist)."

       

      Das stimmt aber so pauschal nicht. Die Auslegung des Koran gehört zur islamischen Theologie. Und in dieser Auslegung gibt es eine große Spannweite. So wie es "lockere" und extrem strenge Christen gibt. In einem haben Sie aber Recht. Der Anteil der "Strengen" ist z.Z. im Islam höher.

  • Unter folgendem Link wurden die beiden Parteien AfD und NSDAP anhand deren Programme miteinander verglichen.

    https://www.facebook.com/GegenDieAlternativeFuerDeutschland/photos/a.414040782034323.1073741828.358546407583761/770200243085040/?type=3&theater

     

    Es gibt durchaus Ähnlichkeiten.

    • 3G
      3784 (Profil gelöscht)
      @Stefan Mustermann:

      Danke!!!

  • Der Zentralrat der Muslime vergleicht die AfD mit der NSDAP.

     

    Gibt es da Ähnlichkeiten?

     

    Ein kleiner Vergleich.

     

    Ein Ziel der NSDAP war: „Staatliche Kontrolle über ausländische Zeitschriften.“

     

    Wie sieht es mit der AfD aus?

    David Schraven, der Gründer des gemeinnützigen Recherchebüros Correctiv, hat einen Entwurf des AfD-Grundsatzprogramms analysiert. Darin schreibt die AfD u.a. dass ARD und ZDF durch zwei steuerlich finanzierte Rundfunk- und TV-Sender ersetzt werden sollen. Der bisherige Rundfunkbeitrag soll wegfallen. Schraven bezeichnet diesen Plan als „staatlich kontrolliertes Fernsehen“.

     

    In beiden Fällen also sowohl bei der NSDAP als auch bei der AfD handelt es sich also um Einschränkung der Pressefreiheit.

     

    Man darf niemals vergessen, dass eine Partei, die beispielsweise es vorgeschlagen hat, auf Flüchtlinge mit Waffen zu schießen, mehr Macht bekommt, kann die dadurch wie NSDAP noch radikaler werden.

  • Ich frage mich, welches Bildungsniveau die hier lebenden Moslems haben, deren Sprecher meint, Menschen mit semitischer Abstammung seien von den Nazis wegen ihrer religiösen Vorstellungen verfolgt worden.

    • @Age Krüger:

      Die Einordnung wurde aber letztlich über die Religionszugehörigkeit gemacht. Man musste eine bestimmte Anzahl christlicher Vorfahren vorweisen. Das ist übrigens ein schönes Beispiel für die Unsinnigkeit der Rassentheorien im 3. Reich.

    • @Age Krüger:

      Nun, Herr Mazyek hat folgendes gesagt: "Zum ersten Mal seit Hitler-Deutschland gebe es eine Partei in Deutschland, die erneut eine ganze Religionsgemeinschaft diskreditiert und sie existenziell bedroht."

      Von "semitischer Abstammung" war nirgends Rede.

       

      Die Nazis haben bekanntlich vor allem Menschen jüdischen Glaubens systematisch verfolgt. Zur Rechtfertigung dafür wurden von ihnen abstruse Rassetheorien bemüht, in denen die Juden als "Semiten" bezeichnet wurden, weil die Hebräer ein semitisches Volk gewesen seien. Wegbereiter des Antisemitismus wie Eugen Dühring (1833 - 1922) gingen schon vor den Nazis so weit, "die Juden als schlimmste Sorte der Semiten zu bezeichnen, die selbst von den anderen Semiten (Arabern) gehasst werden." (Quelle: Wikipedia)

      Analog dazu greifen heute AfD und Konsorten eine tief verwurzelte Fremdenfeindlichkeit auf, um Pogromstimmung gegen Muslime zu schüren. Die Parallelen sind doch völlig unverkennbar.

      • @Rainer B.:

        Wenn man die Entwicklungszeit des Antisemitismus von vor, bis hin zur Nazizeit betrachtet, stößt man auf die als sehr verrucht angesehene, nationale Heimatlosigkeit des "jüdischen Volkes". Zum Beispiel Richard Wagner bestritt, dass solche Heimatlandlosen überhaupt Musik machen könnten, die nennenswert sein könne (leider wurde ihm darin sogar von einigen seiner jüdischen musikalischen Mitarbeiter beigepflichtet, die nämlich seine Kompositionen unnachahmlich großartig fanden- leiderleider)

         

        Goethe sprach von "niemals zu Europa gehören können", weil man als Volk dazu "durchs Christentum gegangen sein müsse" usw...usf....

      • @Rainer B.:

        "Die Nazis haben bekanntlich vor allem Menschen jüdischen Glaubens systematisch verfolgt."

         

        Nein, eben nicht - sie haben Menschen einer konstruierten "jüdischen Rasse" verfolgt. Antisemitismus war schon lange vor den Nazis ein geläufiger Rassismus, der auch religiös indifferente bzw. atheistische Juden traf. Konversion oder Apostasie hätten gegen die Verfolgung also nicht geholfen. Die Nazis handelten biologistisch und nicht religiös motiviert - deshalb ist es falsch, Religionszugehörigkeit überhaupt in diesen Argumentationszusammenhang zu bringen.

        • @Marzipan:

          So, so - dann war es wohl Zufall, dass die SS zuerst die Synagogen niederbrannte!?

        • @Marzipan:

          Es gibt auch einen religiösen Antisemitismus bzw. es gab ihn. Der spielte aber schon zur Nazizeit kaum noch eine Rolle.

           

          Es ist daher viel naheliegender, Parallelen zu finden in der Denkweise von Nazis und Afdlern in den Strukturen, die das religiöse Denken so weit abstrahieren, dass daraus rassistische Gedanken werden. Hier liegt die AfD bzw. sagen wir lieber die Islamhasser den Nazis viel näher. Sie haben gar keine Bedenken gegenüber der Religion aus eigenen religiösen Überzeugungen. (Frau Petry würde sich z.B. sehr freuen, wenn sie, lebte sie zu Calvins Zeiten in Genf, nach der Trennung von einem evangelischen Geistlichen nach islamischer Tradition nur den Kopf abgeschnitten bekäme und nicht gefoltert, gerädert und verbrannt worden wäre.)

          Die Anti-Islamisten argumentieren gegen eine Religion ohne selber eine religiöse Überzeugung zu besitzen. Sie bemühen jetzt schon kulturelle Meme, um ihren Haß zu propagieren.

           

          Da sind wesentlich mehr Parallelen wie in der Ablehnung einer Religionsgemeinschaft.

          • @Age Krüger:

            -?- "argumentieren gegen eine Religion ohne selber eine religiöse Überzeugung zu besitzen" -?-

            ------

            "Das Judentum hat für das historische jüdische Volk etwas ganz anderes bedeutet als das Christentum für die christlichen Völker. Denn das Judentum war der Inhalt des jüdischen Volkstums. Das Christentum war niemals Inhalt des Deutschtums."

            (Yeshayahu Leibowitz)

             

            Nochmals! Soviel zu: "ohne selber eine religiöse Überzeugung zu besitzen"

            ----

            Für das sich Positionieren gegen den Islam sehe ich ähnliche Begründungs-Zusammenhänge. Nämlich, insoweit man (am energischsten die AfD) behaupten und begründen möchte, dass die Religion in den Mittelpunkt der (auch nationalen) Identität gestellt werden soll.

             

            Selbst viele Panarabische Versuche das mal zu ändern, scheiterten nicht zuletzt an der Forderung, den Stellenwert des Islam keinesfalls zu schmälern.

            • @H.G.S.:

              tja, is sich großes problem

              weil

              1. verwechseln die meisten glauben+denken mit institution

              und 2. lassen sich die leutz islam am liebsten von muslimbrüdern erklären, die sich zu the white man's burden konvertiert haben

              was 3. daran liegt, dass das eigene hellenistische denken gern mit aufklärung verwechselt wird, das der anderen hingegen mit dem alten orient.

  • Der Zentralrat der Muslime sollte einen Blick in verschiedene Auslegungen des Koran werfen, die Nicht-Muslime als Menschen 2. Klasse und Tiere darstellen. Würde er auf die Idee kommen, diese Auslegungen mit der NSDAP-Ideologie, die zum Holocaust führte, zu vergleichen? Wohl kaum. Der Zentralrat der Muslime relativiert die Verbrechen der Nazis und verhöhnt Millionen von Nazi-Opfern.

    • @Nicky Arnstein:

      Der Zentralrat der Muslime warnt vor den Anfängen. Mehr nicht. Da eine Verhöhnung der Opfer zu sehen, ist schon sehr böswillig.

    • @Nicky Arnstein:

      Ein Vergleich als Methode ist noch keine Gleichsetzung, sondern kann im Ergebnis zu Unterschieden führen. In dem Fall ist der Unterschied, dass die aktuelle Intensität der Bedrohung der Muslime nicht an das Erlittene von Juden und anderen Naziopfern annähernd heran reicht.

      Was Herr Mazyek sagt, bedeutet nicht mehr als das seit Hitlerdeutschland eine etablierte Partei eine Religionsgemeinschaft bedroht. Über die Stärke der Bedrohung hat er keine Aussage gemacht. Das Absolute, was Sie da hinein interpretieren, ist Polemik.

  • Natürlich ist das eine absurde Verharmlosung. Vielleicht sollten die vehementen Verteidiger des Islam ruhig mal den Lackmus-Test machen und die ihnen bekannten Muslime fragen, wer den Koran geschrieben hat oder welche Sprache Gott spricht. Da stößt man auf ganz erstaunliche Antworten, die in der Tat nahe legen, dass es sich beim Islam nicht unbedingt um eine Ideologie handelt, die mit dem Grundgesetz kompatibel ist. Aber das ist meines Erachtens ohnhin keine der monotheistischen Religionen, wobei man mit vielen Christen zumindest noch über das Dogma der unbefleckten Empfängnis diskutieren kann, ohne in ihren Augen sofort ein todeswürdiges Verbrechen zu begehen. Das sehen viele gläubige Muslime durchaus anders, was mir wiederum doch erheblich zu denken gibt, auch ohne dass ich Sympathien für die AfD hege.

  • "angebliche Diskriminierung von Katholiken "

     

    In keinem der mehrheitlich muslimischen Länder sind Katholiken/Christen gleichgestellt. Ja Katholiken werden diskriminiert.

     

    Von den 1,6 Milliarden Muslimen sind ca. 1 Milliarde Muslime in Staaten organisiert, die entweder passiv durch Nichtanerkennung oder aktiv durch Krieg, die Vernichtung des Staates der Juden betreiben. Die Muslime in ihrer absoluten Mehrheit sind gegenwärtig die Hauptmacht, die die antisemitische Internationale anführen.

     

    Ganz nett, Herr Hillenbrand, aber nicht konsequent.

    • @Philipp Derne:

      "In keinem der mehrheitlich muslimischen Länder sind Katholiken/Christen gleichgestellt."

      Na dann lass das gleiche machen nur anders herum?

       

      "von 1,6 Milliarden Muslimen sind ca. 1 Milliarde Muslime in Staaten organisiert"

      WTF?

      Die einzelnen Staaten sind vielleicht "organisiert" aber sicher nicht alle darin geborene Menschen!

      Und was sagt uns diese Zahl?

       

      "Ganz nett, Herr Hillenbrand, aber nicht konsequent."

      Was wäre den konsequent?

    • @Philipp Derne:

      Hallooo - Philipp,

      so ist die Welt der Muslime früher gar nicht gewesen. Die Christen waren die Terroristen, die die Juden aus Spanien nach Nordafrika vertrieben haben und die Blutbäder in Palästina anrichteten. Noch vor der Öl-Export-Kraft war der vorderasiatische Bereich sehr säkular. Wenn es heute zu den Konflikten kommt, dann war der Kolonialismus die Ursache. Heute sind es die Nachbeben des 20. Jahrhunerts, die uns in den Islamischen Terrorismus - IS, Al Kaida etc- stürzen.

      • @Johannes Spark:

        Also Sie konzedieren, dass die muslimische Welt so ist, wie beschrieben.

         

        Aber die Muslime sind irgendwie nicht dafür verantwortlich - was sie denken und wie sie handeln? Darf ich dem entnehmen, dass Sie der Ansicht sind, dass Muslime/Araber grundsätzlich irgendwie anders sind (Stichwort Biologie)?

         

        Die Präsenz von Muslimen in den meisten Gegenden dieser Welt ist Resultat von Eroberung und Kolonialismus. Das gilt ganz besonders für Israel.

         

        Vgl.

        http://www.israelnationalnews.com/Articles/Article.aspx/18701#.VxYtEI9OJkd

      • @Johannes Spark:

        "Wenn es heute zu den Konflikten kommt, dann war der Kolonialismus die Ursache."

         

        Was war denn Ihrer Meinung nach die Ursache für die damaligen Blutbäder durch die Christen?

        • @Marzipan:

          - Keine Meinung, sondern Geschichte - mindestens 4000 Jahre. Wer nicht begreift, dass es ein B e w u s s t s e i n im Zeit u. Gravitationsgefüge gibt, in dem Menschen aller Nationen, die Natur und das Weltall eine Verbindung haben, der versteht überhaupt nichts von den Ausgrabungen, Gentechnischen Untersuchungen und wissenschaftlichen bis zu den mathematischen Zusammenhängen im Kernforschungszentrum Cern.

          Die Chinesen beispielsweise haben eine komplett andere Geschichte. Doch Menschen ohne Bildung oder praktische Erfahrungen sind immer auch manipulierbar.

          • @Johannes Spark:

            Mindestens 4000 Jahre Geschichte sind ein weites Feld. Wenn Sie die Ursachen christlich motivierter Gewalttaten so ins Ungefähre zurückdatieren möchten, will ich Ihnen keinesfalls widersprechen. Die Worte "Geschichte - mindestens 4000 Jahre" weisen sehr schön auf die Multikausalität historischer Phänomene hin, bieten nur leider wenig Hilfe für eine konkretere Ursachenbenennung.

             

            Allerdings frage ich mich (und Sie), warum Sie wiederum zu einem so monokausalen Erklärungsmodell kommen (der Kolonialismus als DIE Ursache), wenn es um die Ursachen islamistischer Gewalt geht.

             

            Das ist vollkommen ahistorisch und widerspricht insofern auch Ihren weiteren Ausführungen zur Bedeutung von Geschichte

            (wobei ich darin Ihre Bemerkungen zu Chinesen und Manipulierbarkeit nicht so recht in einen Zusammenhang bringe, aber das nur nebenbei).

            • @Marzipan:

              MARZIPAN, die Geschichte ist immer mit der menschlichen Psyche verbunden. Das kann j e d e r , ob männlich oder weiblich, nachvollziehen. Die Tiefe unseres organischen Systems mit der Verbindung zu den Vorläufern der Entwicklungsgeschichte ist deswegen bei jedem einzelnen Menschen vorhanden. Allerdings ist die Forschung noch nicht so weit, wie die kollektive Vernetzung der Psyche funktioniert. Das ist ein Projekt, das auch im Begriff "Massenpsychologie" und Hypnose und anderen Bereichen experimentell untersucht wird. Dazu sollte man nicht auf Kommentarseiten diskutieren, sondern sich einmal mit der Fachliteratur beschäftigen.

  • Der Subtext im Fall des Zentralrats der Muslime lautet nicht: "Wenn es mit den Juden damals so zuging wie heute mit den Muslimen, dann kann es ja alles nicht schlimm gewesen sein." Sondern: "es gibt Parallelen hinsichtlich der AfD-Programmatik und dem Beginn der Judenverfolgung im Hitlerdeutschland. Wehret den Anfängen!" Schade, dass Hüllenbrandt die rechtlichen Anpassungen 1933 nicht genannt hat, dann würde sein Vergleich mit Sinn und den Managern ziemlich schäbig ausfallen. Im übrigen sind sich viele Beobachter einig darin, dass der Vorwurf der Afd, Muslime wären per se Ideologen und in ihrer Ideologie deshalb verfassungswidrig, selbst verfassungswidrig sei, da solche Aussagen sich gegen die Religionsfreiheit richten. Auch hier passt der Vergleich mit 1933.

    • @Alex Levi:

      Der Vergleich mit dem Antisemitismus der Nazis ist insofern blödsinn, als dass der Nazi-Antisemitismus u.a. auf der verqueren Rassentheorie der Nazis beruht und eine Weiterentwicklung des religiösen Antisemitismus (Luther & Co.) war, so wie heute der sog. Antizionismus und die Israelphobie nichts anderes als eine Weiterentwicklung des Antisemitusmus ist.

  • Es ist die richtige Erkenntnis, die nach Diktatur strebende AFD als vergleichbare Gefahr für Demokratie, Freiheit, Religion...zu bezeichnen, wie damals die NSDAP.

    Es ist das gleiche System - zu beobachten in Russland, Ungarn, Polen, Türkei - wie damals unter Hitlers NSDAP und es ist eine unverschämte Verharmlosung dieser Terrorherrschaften, die blosgestellt gehören!

  • 3G
    3784 (Profil gelöscht)

    Wer sich ein wenig mit wissenschaftlicher Sozialpsychologie beschäftigt hat, dem ist der Begriff „shifting baselines“, der die Veränderung des Referenzrahmens der Wahrnehmung und Deutung von Ereignissen und Situationen behandelt, die von niemandem bemerkt wird, kein Fremdwort. Sie brauchen nicht lange suchen:

    http://www.taz.de/Essay/!5293438/

     

    Der Unterschied zur NPD liegt darin, dass diese nie in den Bundestag einzog, da sie nie über die Fünf-Prozent-Hürde kam. Das Gemeinsame mit der NSDAP ist schlicht unübersehbar: Die Reduzierung auf ein ganz spezifisches Merkmal, das alle anderen Merkmale negiert, aufhebt, und die Ausrichtung danach. Ob als Merkmal dafür „Rasse“, Religion, oder die ADAC-Mitgliedschaft dafür herangezogen wird, verändert nur die davon Betroffenen.

    Dies nicht zu erkennen oder erkennen zu wollen, belegt nicht nur, dass da einer von keiner Sachkenntnis getrübt wurde, sondern vermutlich zu jenen gehört hätte, der auch damals unfähig dazu gewesen wäre, sich gegen die ersten signifikanten Anzeichen lautstark zur Wehr zu setzen, da er die Reduzierung auf ein ganz spezifisches Merkmal, das alle anderen Merkmale negiert, schon vom Grundsatz her ablehnt. Dann, und erst dann, würde dieser die 6 Millionen ermordeten Deutschen jüdischen Glaubens würdigen. Zur Vertiefung der Sachkenntnis empfehle ich die Lektüre dieser Recherche, ab Seite 21:

    http://www.birdstage.net/pdf/gretels_albums.pdf

    • @3784 (Profil gelöscht):

      Der Referenzrahmen hat sich nie stark verändert; Er heißt Wohlstand und die Perspektiven auf Pluralismus, Menschlichkeit, Demokratie und Fremdenfreundlichkeit sind Randnotizen, die bei Bedarf ausgeblendet werden. "Unsere" Werte sind primär, verdammt noch mal, materielle.

      • 3G
        3784 (Profil gelöscht)
        @lions:

        Ich weiß nicht, wen Sie mit "unsere" meinen, in diesem Zusammenhang aber zu argumentieren, diese wären primär materieller Natur, fallen Sie auf einen Vorwand herein. Ich habe versucht, Ihnen dies zu erläutern:

        http://www.algorithmics.is/wordpress/de/2016/04/20/der-affe-der-ein-pferd-war/

         

        Vielen Dank für die Anregung dazu!

        • @3784 (Profil gelöscht):

          mit "unsrere" meine ich sehr viele hierzulande, vll sind sich diese dem gar nicht bewußt, aber es deutet in Hinsicht auf die Geschichte einiges darauf hin, dass Begriffe wie Ethik mit Wohlstand verknüpft sind. Wer sich der Illusion hingibt, dass bspw ein wirtschaftlicher Niedergang auch einen menschlich geordneten Rückzug zur Folge hat, den ehrt sein Menschenbild, aber es ist zu naiv. Der Referenzrahmen ist im Gro auf den Erhalt des Wohlstands des Einzelnen reduziert, selbst in den besten Zeiten. Der Rest ist revidierfähige Modifikation.

  • Hillenbrand, oh Hillenbrand, Vaterland ist abgebrannt! Arme TAZ auf Seite 1. Da schmeckt der Kommentar nach Kacke.

    Wer die deutsche Geschichte studiert hat und damit sein Examen, - "Terror und Hoffnung in Deutschland", als Grundlage für die Psyche der deutschen Mitläufer, der kann heute sagen, die AFD bereitet gerade das vor, was das HERRENMESCHENTUM der Nazis wollte: Die Macht.

    Wer als Minderheit, egal ob Sinti u. Roma, Homosexuelle, Erbkranker Nachwuchs, Kommunisten und auch Zeugen Jehovas im KZ landete, wurde ebenso ermordet wie die Juden Europas. Das müssen heute alle wissen, auch diejenigen, die auf Minderheiten spucken!

    • @Johannes Spark:

      Gibt es irgendeine Partei, die nicht die "Macht" möchte?

  • Autsch.

    Die AfD ist weder im Bundestag noch gar die Regierung stellend. Ihre Aussage zum Islam begründet also weder parlamentarisches noch regierendes Handeln. Insofern schießt Ihre Schlussfolgerung, Herr Hillenbrand, soweit am Ziel vorbei wie Forsa mit ihren Prognosen: Die jüdischen Opfer werden weder herabgewürdigt noch instrumentalisiert.

    Weiterhin hat Sinn sich ganz konkret auf die Juden bezogen, Mazyek nicht, der bezieht sich explizit auf die Nachkriegszeit. Sie erkennen den Unterschied?

     

    Erwähnenswert wäre auch, dass die AfD meinte, der Islam sei nicht grundgesetzkonform; er sei verfassungswidrig. Viel Phantasie bedarf es nicht, um gedankliche Linien von solchen Aussagen zur Pogromstimmung zu ziehen: Sie bedrohen unsere (Volks)Gemeinschaft!

    (Das, Herr Hillenbrand, ist kein konkretes Szenario, es ist en mögliches. Was meine Aussage übrigens ebenfalls von der eines Herrn Sinn unterscheidet.)

     

    Und trotzdem ist der hitleröse Vergleich nicht unbedingt passend gewesen. Insbesondere da Mazyek selbst die Uneigentlichkeit der "Islamkritik" betont und darauf verweist, dass es der Partei um einen Staatsumbau geht. Das unterscheidet dann die AfD tatsächlich von der NSDAP. Jene wollte zwar auch einen Staatsumbau, aber der Antisemitismus war durch und durch ernst gemeint.

  • Die NSDAP muss anfangs sehr reizvoll gewesen sein. Sie hat mit einem Sozialprogramm aufgewartet und das Establishment verflucht. Dass nebenbei Juden und die Demokratie offen verteufelt wurden, konnte aufgrund der noch fehlenden nachfolgenden Geschichte eben relativ frei ins Programm aufgenommen werden.

    Heutige Nazis werden sich hüten, das zu tun. Ich halte den Vergleich von Herrn Mazyek für gar nicht so abwegig.

    • @lions:

      Nachtrag: Herr Mazyek war es offensichtlich nicht wert, als Redner des Zitats namentlich im Artikel erwähnt zu werden. Entpersonifizierung - bestenfalls ein Freud´scher Unterlasser ?

  • Naja, zumindest sollte man den Kern der Aussage von Herrn Mayzek betrachten, dann wird man feststellen, daß der Vergleich leider gar nicht sooo weit hergeholt ist.

     

    „zum ersten Mal seit Hitler-Deutschland eine Partei, die erneut eine ganze Religionsgemeinschaft diskreditiert (...)"

     

    Daran kann ich nichts grundlegend falsches erkennen.

  • "… Und wer sich ein wenig mit politischer Psychologie auskennt, der kommt schnell darauf, dass eine solche Behauptung dazu führt, dass sich die in der Tat muslimfeindlichen AfD-Anhänger erst recht verfolgt und damit bestätigt fühlen werden. In diesem Fall haben sie damit sogar recht.…"

     

    Vom Eingang&Ausgang(?) - politischer Dummheit in Redaktionsstuben - auch der taz - war hier schon die Rede.

    Aber das ist wie die obige Sentenz -Auch&gerade in ihrer aberwitzigen conclusio ja - zeigt nicht nur - & erneut - auf Herrn Hillenbrandt beschränkt - Nein.

    Daher denn - auch hier die eine eine Frage -

     

    Liest solches - wie den komplett windschiefen Rest - denn niemand

    Korrektur? Da müssen sich doch alle

    Zehnägel - nach innen biegen!

    Ist die geistige Indolenz wirklich schon Derart bis zur Taubheit fortgeschritten?

    Scheint's schonn!

    • 3G
      3784 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Kann auch sein, dass der Autor seinen Artikel gleich selbst rezensiert hat, und das Ergebnis seiner Rezension dann als Überschrift wählte.

    • @Lowandorder:

      Wer weiß, vll ist´s so gemeint, wie´s da steht.

      • @lions:

        …das steht leider zu befürchten!

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Gut - immer noch - dass die taz sich nicht auf "Linie" bringen und so - immer noch - jeden schiefen/krummen Schmarrn zulässt.

      Für uns Leser eröffnen sich dann fast täglich reichlich Möglichkeiten des Mit-und Nachdenkens und auch des Korrekturlesens. Wir sind es unseren Zehennägeln und nicht zuletzt unseren Kindern schuldig.

      • @571 (Profil gelöscht):

        ok - mit Paul Klee

         

        "Kein Tag ohne Linie"

        Aber der - mit Verlaub -

        Verstand ja auch sein Handwerk;))

  • 8G
    88406 (Profil gelöscht)

    Mein Gott, Herr Hillenbrand. Das ist wirklich der mit Abstand dümmste Kommentar, den ich jemals in der taz gelesen habe.

    Und das will schon etwas heißen, denn ich kenne die taz nun schon seit über 20 Jahren und hatte sie auch jahrelang abonniert.

    Jeder einzelne Absatz ist so unsäglich borniert, anmaßend, unpassend und schlicht dämlich, dass ich gar nicht im Einzelnen darauf eingehen will.

    Nur die Überschrift ist gelungen. Ganz unfreiwillig komisch, wie sie die Qualität dieses Kommentars auf den Punkt bringt.

  • Wieso, was ist denn daran so blöd? Haben Sie mal die Videos im youtube gesehen: Frau Petri im holzgetäfelten Gasthof, umringt von seriös anmutenden Herren in Anzügen; sie quasselt lang und inhaltsleer, voller Parolen, brav, wohlerzogen, so, als sei sie klug, vor ihr besorgte Bürger mit besorgten Fragen zu Sicherheit und Geldangelegenheiten. Die beanzugten Herren geben Klatscheinsatz. Hey ja, das gab es schon mal! Die NSDAP hat genau so angefangen, in Saubermannanstrich, besorgt um deutsche Arbeiter Jugend Frauen und Kinder. Und haben nebenbei andere Menschen als den Teufel an die Wand gemalt und atackiert, so hat es allerdings begonnen und warum wird denn bei so einer Aussage nun die Shoa verniedlicht? Darum geht es jetzt doch nicht, aber darum wie hier Meinung gemacht und Wählervolk aktiviert wird. Um den Diskurs von Frauke und diesem Schullehrer aus Thüringen etc. Wenn der nicht nationalsozialistisches "Gedankengut" in sich trägt, wie nennen Sie das denn dann? Immer mehr Gewalt von rechts. Die AfD ist nicht die NSDAP, und heute ist nicht gestern. Man muss die Leute nicht Nazis nennen, darüber freuen die sich nur. Aber ihre Strategie beziehen sie anscheinend aus dem historischen Vorbild der frühen NSDAP. Die Nachfolgerin der NPD ist schon da - salonfähig so wie damals? Die waren auch vielen salonfähig!

    Der Artikel hier kann doch so nicht stehen bleiben!

    • @CV:

      Die Beschreibung hört sich nach einer normalen Parteiveranstaltung an.

       

      Der Rest ist Mutmaßung.

       

      Bitte sachlich bleiben!

    • @CV:

      Ja, aber das kann man sicher auf fast jeder Parteiveranstaltung sehen - und zwar aller Parteien (ok, bei den Grünen evtl. weniger Anzugträger). Inhaltsleeres Gelaber und Claquere sind doch kein Alleinstellungsmerkmal von Frau Petry und der AfD.

  • Ich finde die Aussage korrekt, dass es ungeschickt ist, die AfD in so eine Alleinstellungsrolle zu stellen.

     

    Reden wir doch lieber wieder über Parteien, die wirklich etwas an der Politik ändern wollen. Wie die Piraten oder die Linken.

     

    Oder, wenn das alles nicht ausreicht, reden wir über die PARTEI. Die hat oft die besten Antworten — so traurig das für die anderen Parteien ist.

  • Kluger Artikel - so habe ich das noch garnicht gesehen.

  • Die TAZ nennt einen Vergleich von AfD und NSDAP "dumm", "schief", "gefährlich"...

     

    Hä? Nachdem die TAZ selbst die AfD über Monate hinweg in übelster Weise als Nazi-Partei denunziert hat.

     

    Was ist geschehen?

    • @Renée Bürgler:

      Was "geschehen" ist? Das nennt man Pluralismus, wenn ich nicht irre. Die einen sagen so, die anderen sagen so - und beide werden am gleichen Tag in der selben Zeitung abgedruckt. Wieso? KLAUSK hat es geschrieben: Damit wir Leser "fast täglich reichlich Möglichkeiten des Mit-und Nachdenkens und auch des Korrekturlesens" haben. Wegen der "Zehennägel" also. Und um unserer Kinder willen. So lange Meinungsvielfalt möglich ist, haben die Rechtsextremen auch noch nicht gesiegt. Es ist also beinah egal, wie sie sich nennen lassen.

      • @mowgli:

        Ok ok - Meinungsvielfalt - Pluralismus - tägliche Kauknochen für

        Foristen einschl. deren Kinder - Aber -

        Die taz als Beschützende Werkstätten;)

        Das geht denn doch über die Hutschnur - & die Grenzen der Belastbarkeit -jedenfalls meiner Zehnägel;)

        "An einer Seite Prosa arbeiten -

        Wie an einer Säule - So siehste aus!"

        Kurt Tucholsky - könnte so die

        Linie sein.

        Danke.

  • Aber natürlich hinkt der Vergleich: Die Juden wurden von den Nazis nicht wegen ihrer Religion, sondern wegen ihrer angeblichen rassischen Minderwertigkeit abgelehnt - als physische Individuen. Die AfD dagegen wirft einer bestimmten Weltanschauung vor, nicht mit Artikel 1 Abs 1 GG kompatibel zu sein. Davon kann man halten, was man will, und ihr unterstellen, dass sie am liebsten die Anhänger dieser Weltanschauung aus dem Land haben will. Aber so ganz an den Haaren herbeigezogen ist die Frage nach der Verfassungsgemäßheit eines Glaubens nicht, der für den Ausstieg die Todesstrafe vorsieht und es seinen weiblichen Anhängern verbietet, Männer anderen Glaubens zu heiraten (Mazyek übrigens erklärt auf seiner Seite islam.de, warum das so zu sein hat, das muss man sich mal anschauen und sich wundern, wie uns so einer mit "Aufklärung" kommen kann).

    • @severino:

      Die sog. "Nürnberger Rassengesetze" waren wissenschaftlich völlig haltlos basierten jedoch ausschließlich auf - (unterstellten) Religionszugehörigkeite mittels des sog. "Kleinen Ariernachweis" bis einschließlich zu den Großeltern und der "Große Ariernachweis" (für SS-Führungskader) bis 1800 bzw. 1750.

      . "

    • @severino:

      „…Es soll aber ein Dieb wiedererstatten; hat er nichts, so verkaufe man ihn um seinen Diebstahl.“

       

      „Die Zauberinnen sollst du nicht leben lassen.“

       

      „Wer bei einem Vieh liegt, der soll des Todes sterben.“

       

      „Wer Vater und Mutter schlägt, der soll des Todes sterben.“

       

      „Wer Vater und Mutter flucht, der soll des Todes sterben.“

       

      Ein paar Bibelzitate, die heute kaum noch ernst genommen werden. Warum nehmen Sie dann jeden Satz ernst, der im Koran steht?

  • Dämonisierungen sind verlockend. Taugen aber zu nichts. Die Eichmanns war nicht zuerst Dämonen. Sie waren im Kern pflichtbewußte, immer korrekte Menschen. Das machte sie so bedrohlich! Ihnen fehlte der "freie Flug der Seelen".

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Gion :

      Die Eichmanns?

      Im Kreise meiner Verwandten und Bekannten tummel(te)n sich zahlreiche Mitläufer, allesamt "erfolgreich" entnazifiziert.

  • Quatsch, alles positiv. Muslime haben etwas anderes als Ungläubige schätzen gelernt. Eine durchaus lernfähige Religion.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Schon mit dem ersten Satz fällt Herr Hillenbrand in Schnappatmung und hält sie durch bis zum letzten Punkt, ohne auch nur einmal über das Gewicht dessen nachgedacht zu haben, was er dem Zentralrat der Muslime vorwirft, nämlich (mindestens) Dummheit...

    Ihm wäre jetzt zudem noch Blindheit vorzuwerfen.

  • Wenn man feststellt, dass die AfD mehr mit Nazi-Deutschland als mit dem Grundgesetz zu tun hat, ist das schlichtweg eine schwer zu übersehende Tatsache. Vielleicht sollte Herr Hillenbrand die Äußerungen von Aiman Mazyek erstmal in Ruhe lesen und sich auch den Kontext, aus dem heraus er sie tätigte, mal in Erinnerung rufen. Im übrigen waren die Nazis zwar zutiefst antisemitisch geprägt, was sie aber nie daran hinderte, auch andere gesellschaftliche Gruppierungen, die nicht in ihr Konzept passten, rigoros zu verfolgen. Wird leider heute ständig übersehen und deshalb bin ich Herrn Mazyek auch sehr dankbar für seine klaren Worte. Ansonsten findet man hierzulande ja nur noch geschichtslose Schönfärberei der AfD und Konsorten, die allmählich mächtig zum Himmel stinkt. Im Gegensatz zu vielen ihrer Wähler, sind das nämlich ganz und gar keine harmlosen "besorgten Bürger".

  • Ich denke der Autor missachtet, dass er eine Generation von Leser hat, die den Nationalsozialismus in der Schule rauf und runter gepauckt hat und nicht daran vorbei kommen kann sich intensiv mit der NSDAP auseinanderzu setzen. Zwar scheint Herr Hillenbrand in dem Fach bewandert bewandert. Historische Vergleiche mit der Anfangszeit der NSDAP werden nicht bemüht. Und Herr Mazyek als kleingeistig zu bezeichnen, wird dessen Bildungsstand inklusiver seiner politischen Bildung nicht gerecht. Auch der einleitende Satz "Dummheit ist(...)" grenzt an Diffamierung. Herr Mazyek hat nicht eine Verfolgung von Moslems in der BRD mit der der Juden vor 1945 gleichgesetzt. Sondern er hat behauptet, dass die AFD wie die NSDAP eine Relegionsgemeinschaft diskreditiert und sie existentiell bedroht. Wie Herr Mazyek auch sehe ich die Forderungen der AFD oft außerhalb dessen was unsere Verfassung gestattet. Man fragt sich bei dem Artikel, ob nicht selbst die Welt Online inzwischen reflektierter mit dem Thema umgeht als vorliegend. Und auch die FAZ scheint hier vergleichsweise passendere Töne gefunden zu haben: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/zentralrat-der-muslime-vergleicht-afd-mit-hitlers-nsdap-14184728.html

  • dummheit, politische zumal, macht auch vor redaktionsstuben nicht halt.

    • 1G
      12294 (Profil gelöscht)
      @christine rölke-sommer:

      Und vor Gerichtssälen uns Anwaltskanzleien auch nicht. So what?

    • @christine rölke-sommer:

      Seit wann sitzt Herr Mazyek in einer Redaktionsstube?

      • @Chutriella:

        Ja. Klar. Mit dumm kann ja nur der Moslem gemeint sein...

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @christine rölke-sommer:

      Die geht dort ein und (hoffentlich auch mal wieder) aus.

  • Meine Güte, Herr Hillenbrand. Was für ein Kommentar-Rohrkrepierer!

    Jawohl: Mit der AfD diskreditiert und bedroht eine Partei erneut eine ganze Religionsgemeinschaft.

    Und nein: Sie ist nicht die erste Partei nach Hitlerdeutschland, die das tut.

    Und bitte: Der Vergleich mit der Aussage von Hans Werner Sinn hinkt an allen Ecken und Enden.

    Und an welcher Stelle in der Aussage des Zentralratsvorsitzenden bzw. wodurch genau wird die Bedeutung des Holocaust relativiert, und das gar nach dem von Ihnen herbei schwadronierten "Subtext"?? DAS grenzt fast schon an Geschichtsklitterung.

  • "Denn der schäbige Subtext lautet: Wenn es mit den Juden damals so zuging wie heute mit den Muslimen, dann kann es ja alles nicht schlimm gewesen sein."

     

    Ist heute der Tag der merkwürdigen Artikel in der TAZ? Wie kann man denn Aussagen so verdrehen? Vielleicht will der Zentralrat der Muslime darauf hinweisen, dass es "mit den Juden" so angefangen hat? Oder hatte Hitler 1923 in München im Keller eine Gaskammer?

    • 3G
      33324 (Profil gelöscht)
      @warum_denkt_keiner_nach?:

      Nicht auszuschließen.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @33324 (Profil gelöscht):

        Was denn?

         

        Es wurden 4 Fragen gestellt...

        • 3G
          33324 (Profil gelöscht)
          @571 (Profil gelöscht):

          Ich habe mich lange mit dem Islam beschäftigt. Am Ende kam er mir suboptimal vor.

          • @33324 (Profil gelöscht):

            Sie sollen ja auch nicht konvertieren. Akzeptieren reicht völlig.

  • 9G
    970 (Profil gelöscht)

    Der Vergleich hinkt doch gar nicht. Die AfD zeigt ihre faschistische Fratze, und die taz kommentiert das, als wäre es nicht geschehen.

     

    Diese Partei ist brandgefährlich und sollte auch so behandelt werden. Und erinnert nicht nur den Zentralrat der Muslime an die NSDAP!

    • @970 (Profil gelöscht):

      faschistische Fratze?

       

      Der feingeistig dreinschauende und auch so sprechende Adlige Wern-h-er von Braun z. B. war der Held meiner Jugend...

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @Gion :

        Zugegeben, deutlich vor 68 hatten wir noch andere Helden-Bilder vor Augen und mancher Schul-Kamerad ließ sich im Pausenhof mit dem "Landser" sehen - unbehelligt...