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Debatte Krebsverdacht gegen PestizidVerbietet Glyphosat!

Jost Maurin
Kommentar von Jost Maurin

Die EU will das unter Krebsverdacht stehende Pestizid Glyphosat weiter erlauben. Höchste Zeit, das Zulassungssystem zu reformieren.

Da ist was drin, was da nicht rein gehört Foto: dpa

W ir Konsumenten müssen uns nicht groß um die Sicherheit unseres Essens kümmern – sagen Ernährungsbranche, Behörden und rechte Politiker immer wieder. Denn „noch nie waren unsere Lebensmittel so sicher wie heute“. Der Staat würde uns etwa vor schädlichen Chemikalien schützen.

Doch der Fall des meistgebrauchten Pestizids in Deutschland, Glyphosat, beweist das Gegenteil. Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, die Chemikalie weitere 15 Jahre zuzulassen. Am Montag und Dienstag wollen die Mitgliedstaaten darüber beraten und möglicherweise abstimmen. Vermutlich werden sie über kurz oder lang grünes Licht geben.

Wissenschaft ist tief zerstritten

Damit setzt sich die EU darüber hinweg, dass Glyphosat unter Wissenschaftlern so umstritten ist wie kaum ein anderes Pestizid, das regelmäßig beispielsweise in Äpfeln auftaucht. Zwar hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit auf Grundlage eines Gutachtens des deutschen Bundesinstituts für Risikobewertung den Unkrautvernichter als unbedenklich eingestuft. Doch die Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation brandmarkt ihn als „wahrscheinlich krebserregend“. Sie beruft sich vor allem auf Tierversuche, in denen der Wirkstoff Tumoren ausgelöst habe. Aber das Bundesinstitut hat diese Ergebnisse – manche sagen: willkürlich – anders interpretiert.

Rund 100 Wissenschaftler von Universitäten und Behörden zum Beispiel in Deutschland, Frankreich oder den USA warfen deshalb dem Bundesinstitut vor, sein Urteil sei nicht glaubwürdig. Darunter waren viele emeritierte Forscher. Aber sogar Schwedens Chemikalienbehörde hat den Glyphosat-freundlichen Bericht des Amts kritisiert und sieht den Stoff mindestens in der Kategorie „Verdacht auf krebserregende Wirkung“.

Es ist normal, dass Forscher die Gefährlichkeit von Substanzen unterschiedlich bewerten. Doch in diesem Fall warnen besonders viele und seriöse Experten. Bei so großen Zweifeln sollte die EU nach dem Vorsorgeprinzip handeln und Glyphosat verbieten.

Dass die EU das nicht tun, liegt auch an zu großen Nähe vieler Überwachungsbehörden zur Industrie. Die Ämter stützen sich laut der EU-Verordnung über die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln auf Studien der Hersteller. Sie müssen die Untersuchungen noch nicht einmal veröffentlichen, so dass unabhängige Wissenschaftler sie kaum kontrollieren können. Lediglich Zusammenfassungen der Analysen finden sich in Glyphosat-Bericht des Bundesinstituts. Diese Inhaltsangaben übernahmen die Beamten nach eigener Darstellung fast eins zu eins von der Industrie. Das wäre bei der Internationalen Krebsforschungsagentur undenkbar. Sie wertet zu Recht nur öffentlich zugängliche Studien aus.

Die Risiken von Pestiziden werden so schlecht geprüft, dass wir uns selbst schützen müssen

Hinzu kommt, dass die Substanzen, mit denen die Wirkstoffe zu handelsüblichen Pestiziden gemischt werden, und die Mischungen an sich noch schlechter kontrolliert werden. Für Mischungen sind bislang keine Experimente vorgeschrieben. Obwohl Studien zeigen, dass sich die schädlichen Veränderungen der Einzelsubstanzen in Pestiziden addieren, teilweise sogar potenzieren. So konnte es passieren, dass die Beistoffgruppe der POE-Tallowamine zugelassen ist, obwohl selbst die deutschen Behörden sie seit Jahren für so gefährlich halten, dass die EU sie verbieten sollte.

Kein gutes Licht auf die Pestizidkontrolleure wirft auch, dass sie gemeinsam mit Industrievertretern in von der Branche finanzierten Organisationen an neuen Prüfverfahren gearbeitet haben. Das Bundesinstitut lässt sich nach eigenen Angaben bis heute in seiner “Kommission Pflanzenschutzmittel“ von Industrievertretern beraten – beispielsweise über Strategien zur Einschätzung von Pestiziden.

Solchen Behörden, die solche industriefreundlichen Gesetze umsetzen, sollten wir Verbraucher keinesfalls blind vertrauen. Stattdessen müssen die Konsumenten selbst einen Teil der Verantwortung für die Sicherheit ihrer Lebensmittel übernehmen. Die Risiken durch Pestizide werden so mangelhaft geprüft, dass man nur empfehlen kann, Nahrungsmittel aus ökologischem Landbau zu essen. Denn Biobauern müssen ohne chemisch-synthetische Pestizide wie Glyphosat produzieren.

Pflug statt Chemie

Dieses Verbraucherbewusstsein darf nicht zu Panik führen. Denn die Giftrückstände in konventionellen Nahrungsmitteln sind in der Regel gering. Wer sie ab und an zu sich nimmt, erhöht das – bislang ja noch nicht zweifelsfrei bewiesene – Risiko, etwa für Krebs, nur minimal. Aber warum sollten wir auch so kleine Risiken eingehen für so einen Stoff? Schließlich wird Glyphosat nur eingesetzt, weil die Chemieindustrie mit ihm viel Geld verdient und weil er den Bauern die Arbeit erleichtert. Selbst die konventionelle Landwirtschaft könnte auf den Wirkstoff verzichten, wie das bundeseigene Julius-Kühn-Forschungsinstitut für Kulturpflanzen schreibt. Die Landwirte müssten eben etwas häufiger zum Pflug als zur Pestizidspritze greifen, um Unkraut zu zerstören.

Als Bürger sollten wir dafür kämpfen, das Pestizidzulassungssystem zu reformieren. Eine Möglichkeit wäre, dass für die Zulassung die Studien über die Sicherheit der Substanzen künftig nicht mehr von den Herstellern direkt, sondern von einem unabhängigen Fonds in Auftrag gegeben werden. In ihn könnten Gebühren fließen, die die Hersteller für die Zulassungsanträge zahlen. Die Untersuchungen wären zu veröffentlichen, alle Zutaten von Pestiziden genau zu prüfen – auch die Mischungen.

Damit würde der Aufwand für die Industrie gewaltig steigen, Pestizide würden teurer werden. Aber das wäre im Interesse der Allgemeinheit. Schließlich würden die Bauern dann weniger Ackergifte einsetzen. Im Gegenzug müssten sie beispielsweise Jahr für Jahr wieder mehr Früchte pro Feld abwechseln, damit Schädlinge und Krankheiten schlechtere Chancen haben. Vielfältigere Fruchtfolgen hätten auch den Effekt, dass wieder mehr Tier- und Pflanzenarten überleben könnten.

Klar, die Bauern würden weniger ernten, aber bei der Überproduktion, die wir zum Beispiel bei Schweinefleisch oder Weizen haben, wäre das kein Beinbruch.

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Jost Maurin
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 1974. Er schreibt vor allem zu Ernährungsfragen – etwa über Agrarpolitik, Gentechnik, Pestizide, Verbraucherschutz und die Lebensmittelindustrie. 2022 nominiert für den Deutschen Reporter:innen-Preis 2022 in der Kategorie Essay, 2018, 2017 und 2014 Journalistenpreis "Grüne Reportage". 2015 "Bester Zweiter" beim Deutschen Journalistenpreis. 2013 nominiert für den "Langen Atem". Bevor er zur taz kam, war er Redakteur bei der Nachrichtenagentur Reuters und Volontär bei der Süddeutschen Zeitung.
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37 Kommentare

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  • Tja, man kann lange diskutieren, ja man kann auch mit BIO-ANBAU Lebensmittel produzieren,fragt sich aber nur wieviel. Am Anfang des Agrarchemie Einsatzes bewohnten ca 1,5 Mrd. Menschen unsere Erde jetzt sind wir mehr als 7 Mrd. Diese Menschen sind auf Agrarchemie angewiesen ansonsten steigen die Preise für Nahrungsgüter ausbaden müssten das dann die Ärmsten der Armen wir natürlich nicht wir haben ja Geld im Überfluss,wir können der Bio-Landwirtschaft das Wort reden. Verhungern müssen die anderen

  • Dass die Menschen früher eher gestorben sind, weil sie die "Segnungen" der modernen Agrarchemie nicht kannten und die gestiegene Lebenserwartung darauf zurückzuführen ist, dass sich "Unkräuter" heute bequem "wegspritzen" lassen, gehört wohl zu den typischen Mythen und Märchen der einschlägigen Lobbyisten und ihrer Nachplapperer.

     

    Der Stechapfel ist ein sehr altes Heilkraut, dessen medizinische Wirkung vor allem im amerikanischen und asiatischen, aber auch im osteuropäischen Raum geschätzt wird. Daneben findet er auch in Mitteleuropa als Rauschmittel und Aphrodisiakum Verwendung.

     

    Wenn die von Ihnen zitierte "backwaren aktuell" zu den Vergiftungsfällen durch Stechapfelsamen schreibt, "zum Glück liegen bisher keine neueren Fallberichte aus Deutschland vor", so ist das wenigstens Verbrauchertäuschung der übleren Art, denn genau genommen liegen ÜBERHAUPT keine solcher Fallberichte für Deutschland vor. An der Bio-Landwirtschaft wird es also eher nicht liegen, wenn z.B. Menschen in Slowenien mit Stechapfelsamen kontaminierten Buchweizen verzehren, da dort der Stechapfel zu medizinischen Zwecken ebenfalls angebaut wird. Eher schon an Unachtsamkeiten bei Transport, Lagerung und Verarbeitung.

     

    Andere Nutzpflanzen aus der Familie der Nachtschattengewächse sind die Kartoffel, die Tomate, die Paprika und die Aubergine. Auch sie enthalten entsprechende Alkaloide.

  • Mit einem generellen Verzicht auf Herbizide kommen beinahe ausgerottete Giftkräuter als geschützte Pflanzen wieder auf unseren Speisezettel. Die Vorhut bildeten vor einigen Jahren die lebergiftigen Greiskräuter mit ihren ebenfalls hochtoxischen Pyrrolizidinen, aktuell kommen die Nachtschattengewächse zum Zug. Weil moderne Technik unsere Lebensmittel sicherer gemacht hat, ging das Gefühl dafür verloren, dass eine natürliche Landwirtschaft wie früher üblich auch zum frühen natürlichen Tod führen kann. Betroffen von den Rückrufen waren bisher überwiegend Anbieter von Bio-Lebensmitteln. Das ist auch kein Wunder. Denn dort werden gefährliche Unkräuter nicht einfach mit Herbiziden weggespritzt. Herbizide wurden ja nicht nur zur Arbeitserleichterung eingeführt – sie senkten auch die Belastung unserer Nahrung mit giftigen Samen. Hätte ein Herbizid auch nur im Entferntesten die Toxizität von Tropan-Alkaloiden, wäre es nicht zugelassen.

     

    Wer sich informieren möchte gern hier http://euleev.de/images/andere_Redaktionen/backwaren_aktuell_Tropan-Alkaloide.pdf

    • @Manfred Stein:

      Wer pflanzenkundig ist, kann giftige von essbaren Pflanzen unterscheiden. Sollte man etwa auch alle giftigen Pilze mit Fungiziden ausmerzen?

    • @Manfred Stein:

      Die Greiskräuter zählen mit über 1250 Arten zu den artenreichsten Blütenpflanzen überhaupt. Sie sind nahezu weltweit verbreitet. Sie als "beinahe ausgerottet" zu bezeichnen ist schlicht Unsinn.

       

      "Pyrrolizidinalkaloide (...) sind schätzungsweise in 3% aller Blütenpflanzen enthalten und dienen diesen zum großen Teil zur Abwehr von Verbiss. Unter den Giftpflanzen dürften pyrrolizidinalkaloidhaltige Pflanzen die weltweit verbreitetsten sein (...) Besonders häufig kommen diese Alkaloide in den Pflanzenfamilien der Korbblütler, Raublattgewächse, Hülsenfrüchtler (Crotalaria) und Orchideen vor." (Wikipedia)

       

      Zu den Korbblütlern gehören u.a. Karotte, Pastinake, Petersilie, Fenchel, Kümmel und Anis, Borretsch und Vergissmeinnicht sind bekannte Vertreter der Raublattgewächse, unter den Hülsenfrüchten finden sich alle Arten von Erbsen und Bohnen, eine Orchidee dürfte auch schon jeder einmal gesehen (nicht gegessen!) haben. Ich denke, alleine an dieser Auflistung wird deutlich, wie irreführend, untauglich und naturfeindlich Ihre Argumentation tatsächlich ist.

       

      Es scheint, Sie wollten Selbstmord begehen, aus Angst vor dem Tod.

       

      Zu Stechapfel ("Nachtschattengewächse"): siehe oben.

      • @cursed with a brain:

        Mist. Habe Korb- mit KREUZblütlern verwechselt. Bitte das zu entschuldigen.

         

        Zu den Korbblütlern gehören einige Salate von Endivie und Chicoree bis zum herkömmlichen Kopfsalat, ausserdem Artischocke, Schwarzwurzel und Topinambur, Löwenzahn, Arnika, Wermut, Estragon, Beifuss, Ringelblume, Sonnenhut, Kamille und Sonnenblume. Um nur die bekanntesten Vertreter zu nennen.

  • Glyphosat ist in Deutschland für rud 3 € das Liter zu bekommen 2 Ltr ja ha reichen um den Acker "sauber" zu machen. Der Landwirt kann sich das Pflügen sparen und spart damit rd 15 ltr Diesel/ ha. Daneben verhindert der Verzicht auf den Pflug massiv Bodenerosion, das ist wohl der Haupteffekt. Anfang der 80er Jahre kostete das Liter Glyphosaat über 100,- € , Monsanto hatte damals noch Patentschutz, damals wurde Glyphosaat nur sehr sehr wenig eingesetzt. Auch heute könnte die Landwirtschaft ohne Glyphosat, die Nachteile wären dann: Mehr Kraftstoffverbrauch und mehr Erosion. Übrigens, auch 2.4. D ist ein Uralt Mittel, es ist spott-billig, kann aber nicht viel und wird deshalb nur sehr wenig eingesetzt.

    • @Bernhard Hellweg:

      Ach Bernhard Hellweg...

      ..haha... "roundup" zum `saubermachen´.. meine Güte doch!

      Ja klar: weg mit allen natürlichen Lebenskeimen auf dem Acker! Weg mit den Insekten und dem `Unkraut´ !

      Wogende Felder ohne Vogellaute, ohne Insekten, Bienen, Blumen.. Todesstille. Nur ein seltsam chemischer Duft falls der Bauer mit seinem Gifttraktor vorbeituckert!

      "roundup" spart.. (hoho..) was sagt die Dieselindustrie? Klar: die Nationalökonomie mag "roundup": Leute werden mehr unfruchtbar, das Immunsystem geschwächt: die Pharmaindustrie jubelt!

      • @vergessene Liebe:

        Der Pflug macht nichts anderes auch danach stehen auf dem Acker keine Pflanzen mehr. Übrigens Glyphosat tötet grüne Pflanzen. Pflanzenkeime und Samen werden im Gegensatz zu vielen anderen Herbiziden nicht erfasst. Auch die Bodenlebewesen leiden wesentlich weniger als duch Pflügen.

        • @Bernhard Hellweg:

          Der Pflug kommt zum Einsatz um Pflanzenmaterial des Oberbodens in tiefere Schichten zu verlagern und den Boden insgesamt zu durchmischen. Am Pflügen zur Bodenvorbereitung kommen Sie bei den meisten halbjährigen/einjährigen Feldfrüchten, z.B. Getreidearten, Mais, Raps, Kartoffeln, Zuckerrüben, Kohlarten, etc. überhaupt nicht vorbei.

           

          Die sanfteren Methoden der Bodenbearbeitung erfolgen später, z.B. Grubbern und Eggen zur Saatbeetvorbereitung. Das kostet aber etwa genausoviel Sprit, wie das Ausbringen von Giftcocktails, das Bodenleben bleibt allerdings erhalten.

           

          Statt der befürchteten Bodenerosion (bei Wind UND Trockenheit) kommt es dann bei letzterem zu Verwehungen des Giftes auf benachbarte Flächen (bei jeder Wetterlage, Wind reicht aus), daneben auch zur Verlagerung im Boden (besonders bei Nässe) bis ins Grundwasser.

        • @Bernhard Hellweg:

          Welche Pflanzen stehen nach Glyphosat noch ? Resistente Pflanzen, die zur Plage werden. Wenn Wildkräuter nicht mehr zur Blüte gelangen, ist da ja auch nichts mehr an Samen, die nicht geschädigt werden können. Den letzten Satz hamse sich schön aus`m Hut gezaubert. Glyphosat verändert das Bodenleben heftig, wie Bevorteilung von Schadpilzen. Und Ihre Dieselrechnung: Glyphosat verbraucht in der gesamten Herstellung pro Liter die Energie von 7 Litern Diesel. Davon werden im Schnitt 3,6 Liter pro ha und Jahr ausgebracht.

          Beim Flachpflügen (20-25 cm Tiefe), gut eingestelltem Schlepper und Pflug kann man je nach Bodenart fast die Hälfte Treibstoff sparen. Der Verbrauch liegt dabei im Schnitt um die 60 l Diesel/ ha, konventionell 120 l.

          Also nix mit Ökoglyphosat.

          • @lions:

            Äh 60- 120l insgesamt fürs ganze Jahr. Pro Durchgang etwa 15 l.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    ... and the winner is

     

    MONSANTO!

     

    Es lässt in Abwesenheit, aber schon im Voraus grüßen: TTIP

    • @571 (Profil gelöscht):

      Monsanto hat schon längst das Interesse an Glyphosat verloren. Der Markt wird schon seit einiger Zeit von billigen Nachahmerpräparaten bedient, da Patent ausgelaufen. Monsanto bietet längst teuere Nachfolgeprodukte an und ist am Verschwinden von Glyphosat brennend interessiert.

  • Wirtschaftliches Denken und Handeln geht immer vor der Menschenwürde.

    Gesundheit und Wohlbefinden sind schöne Worte aber praxisuntauglich.

  • Seit Fukushima ist mir völlig klar geworden (bis dahin hatte ich es irgendwie unterbewusst geahnt,

    aber auch irgendwie immer wieder verdrängt, weil viele aus meinem Bekanntenkreis ("sozialen Bezugsystem") Grünwähler

    sind/waren) wie krankhaft antriebsschwach sehr viele Grünwähler sind, denn die allermeisten

    bezogen viele Jahre nach der Möglichkeit zu wechseln (Strommarktliberalisierung) immer noch Atomstrom!

    Ähnlich "lahmarschig" ist/war auch der Umgang mit gespritzten Nahrungsmitteln:

    Statt ökologisch erzeugte Nahrungsmittel zu kaufen sparten viele für die Flugreise nach Neuseeland oder ähnliches.

     

    Wie geistig schwerfällig muss man eigentlich sein, dass man nicht ahnt

    was für ein Gift das sein muss, welches Wildkraut, das schon mindestens drei Zentimeter groß ist, totätzt.

     

    Es ist auch ein schweres Versäumnis im Bildungsbereich(Schule), dass so etwas

    nicht bekannt ist.

    Aber es wundert einen eigentlich nicht, denn die allermeisten Lehrer(innen)

    sparen auch lieber für eine neue Einbauküche oder ein neues Auto oder

    sonstigen Plunder, anstatt vernünftige Nahrungsmittel zu kaufen.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @tsitra:

      "Es ist auch ein schweres Versäumnis im Bildungsbereich(Schule), dass so etwas nicht bekannt ist. Aber es wundert einen eigentlich nicht, denn die allermeisten Lehrer(innen) sparen auch lieber für eine neue Einbauküche oder ein neues Auto oder

      sonstigen Plunder, anstatt vernünftige Nahrungsmittel zu kaufen.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @571 (Profil gelöscht):

        @TSITRA

        Unter LehrerInnen dürften diejenigen in der Mehrheit sein, die überwiegend vernünftige Nahrungsmittel statt sonstigen Plunder kaufen.

  • Dass das Glyphosat jetzt nicht verboten wird, ist ein Faustschlag ins Gesicht derer, die bereits durch Pestizide/Herbizide/Fungizide/Insektizide krank geworden sind oder noch krank werden.

     

    Der Mensch besteht zu ca. 60% aus Wasser! Einverstanden?

     

    Diese üblen Gifte (Pestizide/Herbizide/Fungizide/Insektizide) sind größtenteils gar

    nicht mehr aus dem (Grund-) Wasser heraus zu bekommen!

    Auf den Verpackungen der Pestizide/Herbizide/Fungizide/Insektizide sind (wegen gesetzlicher Verpflichtung)

    in der Regel Totenköpfe als Gefahrhinweis angebracht.

     

    Genau betrachtet ist es dümmlich und ignorant, wenn Leute ihr gespritztes konventionelles Obst/Gemüse dann "gründlich" abwaschen.

    Es zeigt: Ich will das nicht, das soll weg!

    Das GIFT kommt aber leider, zwar vorerst verdünnt, wieder über das Grundwasser doch diesmal INNERHALB der Nahrungsmittel doch in unsere Körper.

    Wir haben hier auf der Erde ein geschlossenes System

    oder glauben Sie, dass in paar Jahren das Wasser der Erde irgendwie von extern ausgetauscht wird?

     

    Viele Paare wünschen sich vergeblich ein Kind, was auch durch sogenannte "Pflanzenschutzmittel" verursacht wird.

     

    Ökologisch erzeugte Nahrungsmittel halten die meisten Verbraucher(innen) für zu teuer, aber

    für das "neue" Auto und sonstigen Plunder wird jedoch "wie mit Scheuklappen" gespart, und was Krebs angeht, scheint jede® zu denken:

    "Mich wird es schon nicht treffen!" Und dabei scheint jede®

    ihre(seine) Familie, ihre(seine) Freunde und Bekannten und

    erst recht fremde Menschen zu vergessen!

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    "Stattdessen müssen die Konsumenten selbst einen Teil der Verantwortung für die Sicherheit ihrer Lebensmittel übernehmen."

     

    Klar, die Konsumenten. Die sind entweder von all den "wissenschaftlichen" Meldungen voll verwirrt oder so sturzkonservativ, dass sie sehr gerne Konservierungs- und sonstige Mittel en masse schlucken, wenn's denn der Industrie und deshalb dem "Faserland" dient.

     

    Die Konsumenten müssen sich in einer Demokratie darauf verlassen können, dass Gesetze und Verordnungen der Gesundheit der Bevölkerung dienen. Ist dies nicht so, haben wir keine Demokratie, sondern eine Oligarchie. So einfach ist das!

    • @849 (Profil gelöscht):

      Genau. Und damit haben wir uns so oder so abzufinden. Egal ob Monarchie oder Demokratie - es ist wie es ist!

    • @849 (Profil gelöscht):

      Parteispenden verbieten und statt dessen Parteien aus Steuermitteln oder Mitgliedsbeiträgen finanzieren.

       

      Das wäre der erste Schritt solche Klüngelsümpfe trockenzulegen, denn dann müsste sich Politik wieder dem Bürger und den eigenen Parteimitgliedern zuwenden um Wahlkämpfe und Posten zu finanzieren...

  • Lücken gibt es vor allem bei der Neubewertung des Herbizids 2,4-D: Die IARC hat im Juni 2015 2,4-D als möglicherweise krebserregend (Gruppe 2B) eingestuft (https://www.iarc.fr/en/media-centre/pr/2015/pdfs/pr236_E.pdf). Der 8 (in Worten: "acht") Seiten (!) umfassende Review-Report (http://ec.europa.eu/food/plant/pesticides/eu-pesticides-database/public/?event=activesubstance.ViewReview&id=974) schweigt sich dazu völlig aus. Komisch: Warum hat sich denn hier niemand drum gekümmert? Ist der Name ev. zu sperrig? "2,4-D" klingt irgendwie total harmlos und kaum chemisch - wahrscheinlich nicht kampagnenfähig. Völlig unbehindert von NGOs und Grünen Ökopolitikern ist im letzten Jahr 2,4-D einfach durchgewunken worden. Apropos Vorsorgeprinzip: Der Wirkstoff wird in Kombination mit Dicamba (Hilfe, Monsanto: http://www.reuters.com/article/monsanto-dicamba-idUSL1N0ZA1XN20150624) und Dünger vor allem im Hobbygartenbereich für Zierrasen eingesetzt. Wo bleiben die offenen Briefe an die Baumärkte? Wo bleibt das Verantwortungsgefühl von NGOs und Grünen?

    • Jost Maurin , Autor des Artikels, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
      @Susanne Günther:

      Dass wir so viel über Glyphosat hören und weniger von anderen Pestiziden hat vor allem einen Grund: Glyphosat ist das mit Abstand meist verkaufte Pestizid in Deutschland und weltweit.

      • @Jost Maurin:

        o.k., aber aufgrund der Glyphosat-resistenten Unkräuter in Übersee werden dort auch andere Mittel eingesetzt, für die es auch bereits gentechnisch verbesserte Pflanzen gibt: Glufosinat, 2,4-D und Dicamba. Jedenfalls bauen die großen Chemieriesen für diese Wirkstoffe ihre Produktionskapazitäten aus. Meiner Meinung nach wurde hier schlicht und ergreifend eine Marketing-Entscheidung gefällt und es geht nicht um die Sache. 2014 hatte Christoph Then noch eindringlich vor 2,4-D gewarnt: https://schillipaeppa.net/2016/03/05/durchgewunken/

  • "Vielfältigere Fruchtfolgen hätten auch den Effekt, dass wieder mehr Tier- und Pflanzenarten überleben könnten."

    Die Agrarindustrie produziert, was der Markt verlangt. Futtermittel, "Bio"-Treibstoff, ja... und auch Nahrungsmittel.

    Erstere sind nun mal Mais bzw. Raps und bspw Kartoffeln werden immer weniger gegessen, die in der Fruchtfolge als Unkrautunterdrücker und Bodenlockerer sehr wichtig wären;

    Vom Anbau von Leguminosen zur Gründüngung ganz zu schweigen.

    Eine sinnvolle Fruchtfolge bedarf eines Marktes, der die Früchte daraus auch adäquat abfragt. "Esst mehr Kartoffeln", wäre dem Verbraucher dann doch a bisl viel Planwirtschaft. "Wir haben für euch immer billigstes Fleisch" kommt dann schon besser an und das bisschen Glyphosat wird da in Kauf genommen.

    • @lions:

      Ja und nein. Wenn der Bauer minimal was von seinem Handwerk versteht, ist Fruchtfolge kein Problem. Man muss halt drauf kommen, dass man von 100% Fläche nicht 100% von einer Frucht macht, sondern 25% Mais, 25% Raps, 25% Kartoffeln, 25% was der Markt halt noch verlangt. Das kann man rotieren lassen und schon klappts trotz und wegen der Marktnachfrage.

      • @LeSti:

        Die Vermarktung halte ich nicht für so unproblematisch, denn der Markt bestimmt, was gebraucht wird. Würden bspw mehr Kartoffeln angebaut als benötigt, sinkt der Preis ins Bodenlose. Der Bauer reagiert, er agiert da nicht. Das machen die Discounter. Bauern müssen unter diesen Bedingungen existieren und da ist eine Gewinnmarge, wenn überhaupt, eben mit Futter- und Energiepflanzen eher zu erzielen.

    • @lions:

      "das bisschen Glyphosat": So sieht´s besser aus.

  • Und heute, am 7.3.2016 fällt das Europaparlament die Enscheidung..

    • @vergessene Liebe:

      Und, was wurde entschieden?

  • Noch nie gab es in landwirtschaftlichen Fachzeitschriften diese Flut von kritischen Beiträgen zur Praxis der Pestizidanwendung auf den Feldern und dem unreflektierten Verhalten der Mehrheit der Landwirte. Wie sagte schon Rachel Carson in ihrem Buch " Der stille Frühling " von 1962 sinngemäß: Hochwirksame und hochgifte Pestizide gehören nicht in Bauernhand, wenn ihnen die nötige sittliche , ethische Reife und das nötigen Wissen fehlt, diese sinnvoll anwenden zu können. Es ist eine Freude zu beobachten , daß wichtige Multiplikatoren gerade auch in der Kammer noch ein Gewissen haben oder zumindestens die Zeichen der Zeit erkennen können und es zunehmend Wissenschaftler gibt , die sich vom Dunst - und Förderkreis der Hersteller abwenden. Gerade ihnen müssen neue Geschäftfelder eröffnet werden. Mensch und Natur braucht Chancengleichheit im Verhältnis zum Kapital.

  • Och......die EU muß die Grenzwerte erhöhen......( Ironie aus )

    Hans-Ulrich Grefe