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Plädoyer im Sürücü-Prozess

BERLIN dpa ■ Im Berliner „Ehrenmord“-Prozess gegen drei Brüder hat der Verteidiger Freispruch für den 26-jährigen Angeklagten beantragt. Er habe als religiöser Mensch auf gar keinen Fall den Tod seiner Schwester gebilligt, sagte Anwalt Heinz Möller gestern vor dem Berliner Landgericht. Die 23-jährige Hatin Sürücü war im Februar 2005 auf offener Straße erschossen worden. Die Brüder sollen ihre Schwester getötet haben, weil ihnen ihr Lebensstil nicht passte. Die Staatsanwaltschaft hatte wegen gemeinschaftlichen Mordes lebenslange Haft für die 25- und 26-jährigen Angeklagten sowie eine Jugendstrafe von neun Jahren und acht Monaten für den jüngsten, inzwischen 20-jährigen Bruder gefordert, der zur Tatzeit 18 war. Er hatte die Bluttat allein auf sich genommen. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft hat er das von den drei Brüdern gefällte Todesurteil vollstreckt, der älteste soll die Waffe besorgt haben. Das Urteil wird am 13. April erwartet.

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