piwik no script img

Cameron droht Dschihadisten

GROSSBRITANNIEN Nach dem Mord an einem Entwicklungshelfer will der Premier „alles Notwendige“ zur Zerstörung des Islamischen Staates unternehmen

LONDON afp | Nach der Hinrichtung eines britischen Entwicklungshelfers hat der britische Premierminister David Cameron in einer Fernsehansprache angekündigt, „alle notwendigen Schritte“ zur Zerstörung der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) zu unternehmen. „Wir werden die Verantwortlichen jagen und zur Rechenschaft ziehen, egal wie lange es dauert“, sagte Cameron am Sonntag nach einer Krisensitzung mit seinem Sicherheitskabinett. Die Mörder des in Syrien verschleppten David Haines bezeichnete Cameron als „Verkörperung des Bösen“.

Zusammen mit den USA und weiteren Verbündeten werde Großbritannien die IS-Kämpfer „zurückdrängen, zerschlagen und schließlich zerstören“, sagte Cameron. „Wir werden ruhig und überlegt vorgehen, aber mit eiserner Entschlossenheit“. Haines sei ein „britischer Held“, sagte Cameron. „Seine Selbstlosigkeit, sein Anstand und sein brennender Wunsch, anderen zu helfen, kostete ihn das Leben.“ Die radikalsunnitischen IS-Kämpfer seien „keine Muslime, sondern Monster“.

Cameron machte keine Angaben, ob sich sein Land an den US-Luftangriffen auf IS-Stellungen im Nordirak beteiligen wird. Die britische Luftwaffe liefert schon länger von anderen Nationen zur Verfügung gestellte Waffen in den Nordirak. Seit vergangener Woche schickt London zudem selbst Waffen an die kurdischen Peschmerga-Soldaten.

Die IS-Extremisten hatten am Samstag ein Video veröffentlicht, das die Enthauptung von Haines durch einen Vermummten zeigt. Haines sei als Vergeltung dafür enthauptet worden, dass sich die britische Regierung an der US-geführten Koalition gegen den IS beteilige, sagte der Henker in dem Video.

Ausland SEITE 11

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen