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Antwort auf Trumps FriedensplanHamas will „alle Fragen“ klären

Sie sei zur „Freilassung aller Geiseln“ bereit, sagt die Hamas in Reaktion auf den 20-Punkte-Plan des US-Präsidenten. Bei der Entwaffnung sieht das anders aus.

Hamas-Kämpfer bei einer Geiselübergabe in Gaza Stadt Foto: Mohammed Hajjar/ap/dpa

Jerusalem afp | Die Hamas im Gazastreifen hat sich nach eigenen Angaben zu Gesprächen über den von US-Präsident Donald Trump vorgelegten Friedensplan bereiterklärt. Die islamistische Palästinenserorganisation sei bereit, „unverzüglich Verhandlungen aufzunehmen, um alle Fragen zu klären“, sagte ein namentlich nicht genannter hochrangiger Hamas-Funktionär am Samstag der Nachrichtenagentur AFP.

Die Hamas habe den Vermittlern mitgeteilt, dass sie bereit sei, „sofort mit der Umsetzung des Austauschs“ der Geiseln gegen palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen zu beginnen, „sobald eine Vereinbarung zur Vorbereitung der Bedingungen vor Ort getroffen“ worden sei, sagte der Hamas-Funktionär weiter.

Die Islamisten-Gruppe hatte zuvor mitgeteilt, sie sei zur „Freilassung aller Geiseln“ bereit. Zudem wolle sie die sterblichen Überreste toter Geiseln an Israel übergeben, wie in dem US-Plan vorgeschlagen. Ihrer ebenfalls vorgesehenen Entwaffnung stimmte die Hamas bisher jedoch nicht ausdrücklich zu. Dennoch erklärte Trump danach, dass die Hamas offenbar „zu einem dauerhaften Frieden bereit“ sei.

Netanjahu kündigt „sofortige Umsetzung“ an

Israels Regierung erklärte daraufhin, dass sie die „sofortige Umsetzung“ des Trump-Plans zur Befreiung der israelischen Geiseln aus dem Gazastreifen vorbereite. „Nach der Reaktion der Hamas bereitet sich Israel auf die sofortige Umsetzung der ersten Phase des Trump-Plans zur Freilassung aller Geiseln vor“, erklärte das Büro von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu am Samstag.

„Wir werden weiterhin eng mit dem Präsidenten und seinem Team zusammenarbeiten, um den Krieg im Einklang mit den von Israel festgelegten Grundsätzen zu beenden, die mit der Vision von Präsident Trump übereinstimmen“, hieß es weiter.

International wurden die jüngsten Entwicklungen begrüßt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, erklärte, ein Ende des Krieges im Gazastreifen sei „in greifbarer Nähe“. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sprach von der „besten Chance auf Frieden“.

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