Anti-Atom-Ikone Marianne Fritzen ist tot: Die vor der Polizeikette? Das war ich
Seit den 70ern kämpfte die Grünen-Mitbegründerin Marianne Fritzen gegen das geplante Atomendlager in Gorleben. Nun verstarb sie mit 91 Jahren.
Fritzen war 1972 durch das geplante Atomkraftwerk Langendorf politisiert worden und hatte dann Jahrzehnte an führenden Stellen den Bürgerprotest gegen das geplante Atomendlager Gorleben vorangebracht, unter anderem war sie langjährige Vorsitzende der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg und Mitgründerin der Grünen. 2001 trat sie aus Protest gegen deren Regierungsatompolitik aus.
Sie war auch die erste Frau im Kreistag und brachte die Emanzipationsbewegung voran, in einer Zeit, in der Politik und öffentliches Sprechen fast ausschließlich von Männern betrieben wurde. „Du hast als Person Orientierung in die Bewegung, die Politik und die Gesellschaft gebracht“, sagte ihre Weggefährtin Rebecca Harms, Fraktionsvorsitzende der Grünen im EU-Parlament, in einer Laudatio anlässlich der Verleihung des Petra-Kelly-Preises 2010 an Fritzen.
Marianne Fritzen wurde 1924 im Elsass geboren, wuchs zweisprachig auf, lebte zeitweise in Taiwan und seit 1968 im Lüchower Stadtteil Kolborn. Sie war verheiratet und Mutter von sieben Kindern. Ihr Mann starb 1996.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Bis 1,30 Euro pro Kilowattstunde
Dunkelflaute lässt Strompreis explodieren
Studie Paritätischer Wohlfahrtsverband
Wohnst du noch oder verarmst du schon?
Ex-Wirtschaftsweiser Peter Bofinger
„Das deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr“
Wissenschaftlerin über Ossis und Wessis
„Im Osten gibt es falsche Erwartungen an die Demokratie“
Armut in Deutschland
Wohnen wird zum Luxus
Ansage der Außenministerin an Verbündete
Bravo, Baerbock!