Alkoholverkauf in Indonesien: Geschäfte ohne Bier
Indonesien schränkt den Alkoholverkauf ein. Zehntausende kleine Geschäfte dürfen seit Donnerstag keinen Alkohol mehr verkaufen.
JAKARTA afp/dpa | Kleine Geschäfte in Indonesien dürfen künftig kein Bier oder andere leicht alkoholische Getränken verkaufen. Ein entsprechendes Gesetz trat am Donnerstag in dem Land in Kraft. Die mehrheitlich hinduistische Touristeninsel Bali ist von der Regelung ausgenommen.
Die Maßnahme betrifft 55.000 Einzelhändler und 16.000 Minimärkte in dem südostasiatischen Land. Deren überwältigende Mehrheit verkaufte bislang bereits keinen starken Alkohol. Dafür sind schwer erhältliche Sondergenehmigungen erforderlich.
Liebhaber von thailändischem Bier sind ab jetzt auf Supermärkte und Einkaufszentren angewiesen. Hotels, Restaurants und Bars sind von dem Verbot nicht betroffen. Für Bali sagte der Handelsminister Rachmat Gobel besondere Bestimmungen zu. So sollen an den Stränden weiterhin Bier und andere niedrigprozentige Alkoholika verkauft werden dürfen.
Islamische Parteien treten unterdessen für ein vollständiges Alkoholverbot ein. Die Abgeordnete Fahira Idris, Gründerin der Nationalen Anti-Alkoholbewegung, bezeichnete Alkohol als „Tötungsmaschine unserer Jugend“.
In Indonesien machen immer wieder Massenvergiftungen durch gepanschten Alkohol Schlagzeilen. Ein größeres Alkoholproblem in der Bevölkerung gibt es nach Umfragen aber nicht. Kritiker argwöhnen jedoch, dass das Land mit 250 Millionen Einwohnern mit einem an sich moderaten Islam konservativer wird.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Geschasste UN-Sonderberaterin
Sie weigerte sich, Israel „Genozid“ vorzuwerfen
Fake News liegen im Trend
Lügen mutiert zur Machtstrategie Nummer eins
Prognose zu Zielen für Verkehrswende
2030 werden vier Millionen E-Autos fehlen
Mord an UnitedHealthcare-CEO in New York
Mörder-Model Mangione
Vertrauensfrage von Scholz
Der AfD ist nicht zu trauen
Deutsche und das syrische Regime
In der Tiefe