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Aktuelle Nachrichten in der CoronakriseEinschränkung des Bewegungsradius?

Bund und Länder beraten über Coronaregeln. Eine Beschränkung des Bewegungsradius wird diskutiert. Großbritannien verhängt einen harten Lockdown.

So bleibt es wohl vorerst: die verlassene Innenstadt Hannovers Anfang Januar Foto: dpa

Eingeschränkte Bewegungsfreiheit laut Beschlussvorschlage

Bund und Länder wollen die Bewegungsfreiheit in Corona-Hotspots verschärfen: In Landkreisen mit einer 7-Tage-Inzidenz von über 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner sollen die Länder weitere lokale Maßnahmen nach dem Infektionsschutzgesetz zur Einschränkung des Bewegungsradius auf 15 Kilometer um den Wohnort entweder prüfen oder anordnen, heißt es in dem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Entwurf für die Coronabeschlüsse von Bund und Ländern. Dies gelte, sofern kein triftiger Grund vorliege. „Einkaufen, Reisen und tagestouristische Ausflüge stellen explizit keinen triftigen Grund dar“, heißt es in der Vorlage. Als strittig gilt in den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel mit den 16 Ministerpräsidenten aber noch, ob die Länder diese Maßnahmen nur prüfen oder gleich anordnen sollen. (rtr)

Kontroverse über Bewegungsradius vor Bund-Länder-Runde

Vor den Beratungen zur Verlängerung des Coronalockdowns haben Bund und Länder teilweise kontrovers über noch offene Fragen diskutiert. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen wurde am Dienstagvormittag unter anderem beraten, ob es in Kreisen mit einer hohen Neuansteckungsrate Einschränkungen des erlaubten Bewegungsradius um den Wohnort geben soll. Es war aber noch offen, ob der Punkt wirklich in das Beschlusspapier aufgenommen wird. Eine Entscheidung sollte es erst in der Runde der Regierungschefs mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Nachmittag geben. Der ursprünglich für 11.00 Uhr geplante Auftakt wurde um zwei Stunden nach hinten geschoben.

Nach einem Bericht des Wirtschaftsmagazins Business Insider soll Merkel den Vorschlag am Montagabend in einer Vorbesprechung unterbreitet haben. Zuvor hatte in einer weiteren Runde auch nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur eine Expertin des Max-Planck-Instituts erklärt, dass es zur Senkung der Infektionszahlen „möglicherweise“ eine „Stay-at-home“-Anordnung beziehungsweise einen eingeschränkten maximal fünf Kilometer großen Bewegungsradius um den Wohnsitz brauche. Sinnvoll sei auch eine Reduktion der Fahrgäste im öffentlichen Nahverkehr auf 25 Prozent der Sitzplätze.

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Eingeschränkte Bewegungsradien gibt es in Deutschland bisher nur in Sachsen, hier dürfen sich die Menschen maximal 15 Kilometer von ihrem Wohnort entfernen. Auch in Thüringen hatte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) eine entsprechende Regelung jüngst vorgeschlagen. Auch in anderen Ländern – darunter Frankreich – wurde die Praxis in der Vergangenheit bereits angewendet. (dpa)

Bund-Länder-Gipfel am Dienstag

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kommt am Dienstag um 13 Uhr mit den Ministerpräsident:innen der Länder zusammen, um über eine Verlängerung des Mitte Dezember beschlossenen harten Lockdowns zu beraten. Seit 16. Dezember sind viele Geschäfte in Deutschland, aber auch Schulen und Kitas dicht.

Während über eine Verlängerung des Lockdowns weitgehend Einigkeit herrscht zwischen Bund und Ländern, dürften die Themen Schulöffnungen und Impfungen in der Runde wahrscheinlich für Diskussionen sorgen.

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Die Kultusminister:innen hatten am Montag beschlossen, dass eine Wiederaufnahme des Schulbetriebs in Stufen möglich ist – „sollte es die Situation in den einzelnen Ländern zulassen“. CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer spricht sich unterdessen für einen vorsichtigen Kurs aus. „Ich wünsche mir, dass wir in den Schulen und in den Kitas keine oder so wenig Präsenz wie möglich haben“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, kritisierte die Pläne der Kultusminister:innen und forderte die Ministerpräsident:innen zu Nachbesserungen auf. „Die Kultusminister haben zwar einen Stufenplan vorgelegt – aber sie haben es versäumt, ihn mit Angaben zu versehen, ab welchem Inzidenzwert welche Stufe greift“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Dienstag).

An mangelnder Impfstoffbeschaffung gibt es seit Tagen Kritik – auch aus der SPD. CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer hat diese zurückgewiesen. Zwar gebe es berechtigte Fragen und auch Verbesserungsbedarf in den Abläufen. Die SPD-Kritik sei aber „der billige Versuch, inmitten der Pandemie Wahlkampf zu machen“.

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Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) warf der SPD ebenfalls parteipolitische Profilierungsversuche im Superwahljahr vor und warnte vor einer Aufkündigung des überparteilichen Zusammenhalts in der Coronakrise. „Deutschland hat sich in dieser Pandemie von anderen Ländern unterschieden, indem die Krise nicht parteipolitisch aufgeladen wurde. Das hat nur ein Akteur gemacht – die AfD“, sagte Kretschmer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wies Kritik an der Impfstoffbeschaffung erneut zurück. „Zuerst einmal ist es weiterhin aus meiner Sicht richtig, diesen europäischen Weg gegangen zu sein und zu gehen“, sagte der CDU-Politiker am Montagabend im ZDF-“heute journal“. Weiter bekräftigte Spahn: „Das Ziel ist tatsächlich, dass wir bis zum Sommer jedem ein Impfangebot in Deutschland machen können.“ (dpa)

Harter Lockdown in Großbritannien

Wegen der Ausbreitung der neuen Virusmutation werden die Coronamaßnahmen in Großbritannien erneut verschärft. Der britische Premierminister Boris Johnson kündigte am Montag einen sechswöchigen harten Lockdown in ganz England an, der am Mittwoch in Kraft tritt. Auch die schottische Regierung beschloss strenge Ausgangsbeschränkungen, die bereits von Dienstag an gelten.

In England werden von Mittwoch an die Schulen geschlossen und es gilt eine Ausgangssperre, wie Premierminister Johnson am Montagabend in einer Fernsehansprache ankündigte. Die rund 56 Millionen Engländer:innen dürfen ihr Zuhause dann nur noch in begründeten Fällen verlassen, etwa um zu arbeiten, einzukaufen oder für Ärzt:innenbesuche. Arbeitnehmer:innen sollen möglichst im Homeoffice arbeiten. Die strengen Maßnahmen sollen voraussichtlich bis Mitte Februar aufrechterhalten werden.

In Großbritannien grassiert derzeit eine Mutation des Coronavirus, die ersten Erkenntnissen zufolge deutlich ansteckender ist als das Virus in seiner bisherigen Form.

Rund 44 Millionen Engländer:innen sind bereits von einem harten Lockdown betroffen, da in ihren Regionen die höchste Corona-Alarmstufe gilt. Nun werden die Beschränkungen auf ganz England ausgeweitet. „Es ist klar, dass wir mehr tun müssen, um diese neue Variante unter Kontrolle zu bekommen, während die Impfstoffe verteilt werden“, sagte Johnson in seiner Ansprache.

Mit mehr als 75.000 Corona-Todesopfern zählt Großbritannien zu den am schwersten von der Pandemie betroffenen Ländern weltweit. Täglich infizieren sich derzeit mehr als 50.000 Brit:innen mit dem neuartigen Coronavirus. Am Montag wurden rund 59.000 Neuinfektionen gemeldet. Rund 27.000 Infizierte werden stationär behandelt.

Corona in Grafiken

Die Coronapandemie geht um die Welt. Welche Regionen sind besonders betroffen? Wie ist die Lage in den Kliniken? Den Überblick mit Zahlen und Grafiken finden Sie hier.

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Die Regierung in London setzt im Kampf gegen Corona auch auf eine schnelle Impfkampagne. Am Montag begannen in Großbritannien die weltweit ersten Impfungen mit dem gemeinsam vom britisch-schwedischen Konzern AstraZeneca und der Universität Oxford entwickelten Impfstoff. Seit dem 8. Dezember wurden bereits mehr als eine Millionen Brit:innen mit dem Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer geimpft.

Johnson gab das Ziel aus, alle Risikogruppen bis Mitte Februar zu impfen. Bis dahin müssten die Bürger:innen aber wieder zu Hause bleiben, um das Gesundheitssystem zu entlasten und „Leben zu retten“, betonte der Regierungschef. (afp)

Deutscher Ärztepräsident will einheitliche Impfstrategie

Ärztepräsident Klaus Reinhardt fordert ein bundesweit einheitliches Vorgehen in der Corona-Impfkampagne. „Auch und gerade in einem föderalen System“ müsse es bei einer so wichtigen Aufgabe wie der Bekämpfung der Pandemie möglich sein, bundeseinheitlich koordiniert vorzugehen, sagte der Präsident der Bundesärztekammer den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). „Ein Potpourri länderspezifischer Regelungen, welche Bevölkerungsgruppen zuerst geimpft werden und wie Impftermine vereinbart werden können, führt nur zu Verunsicherung und stellt Krisenmanagement infrage.“

Die Menschen erwarteten, dass sich die Länder auf ein bundesweit einheitliches Vorgehen verständigen, wann sie wo geimpft würden, sagte Reinhardt weiter. Dazu seien auf der Bund-Länder-Konferenz am Dienstag „verbindliche Beschlüsse“ erforderlich.

Dass die Corona-Impfquoten aktuell vergleichsweise niedrig sind, ist nach Ansicht des Ärztepräsidenten verständlich. Zunächst würden größtenteils alte Menschen in Pflege- und Seniorenheimen durch mobile Impfteams aufgesucht. „Das braucht seine Zeit“, sagte Reinhardt. (epd)

Fast 12.000 Neuinfektionen gemeldet

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 11.897 Coronaneuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 944 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Dienstagmorgen bekanntgab. Eine Interpretation der Daten bleibt weiter schwierig, weil um Weihnachten und den Jahreswechsel Coronafälle laut RKI verzögert entdeckt, erfasst und übermittelt wurden.

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Dienstagmorgen bei 134,7. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch enorm: Die höchsten Inzidenzen hatten am Dienstag Sachsen mit 298,7 und Thüringen mit 241,8. Den niedrigsten Wert hatte Schleswig-Holstein mit 77,1.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Bericht vom Montag bei 0,85 (Sonntag: 0,91). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 85 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Das RKI betonte, dass der R-Wert wegen der Verzögerungen gegebenenfalls unterschätzt werde. (dpa)

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27 Kommentare

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  • war gestern bei dm. Fotos drucken. Suchte mir den Bildschirm aus, der am weitesten von anderen Kunden entfernt war. Kommt eine Mitarbeiterin nahe, tschuldigung, darf ich? Wartet die Antwort nicht ab, holt eine Kamera raus, setzt einen Mann direkt neben mich, macht ein Passfoto ohne Maske, natürlich. Hä? Hat dm nix begriffen? Diese und viele andere Dinge sind es....

    • @Maria Burger:

      Haben Sie es sich denn gefallen lassen bzw. nicht die Mitarbeterin darüber in Kenntnis gesetzt, dass das nicht geht? Ich stelle oft fest, dass viele Mitmenschen nicht den Mut haben, andere zu "belehren"....

      • @Jossi Blum:

        nee, denn meine Einwänder zur extrem kalten Klimaanlage im Sommer bei dm wurden auch immer nur mit Schulterzucken beantwortet. Die arbeiten langärmelig und mit Kittel in total runtergekühltem Raum, Kunden kommen mit Spaghettiträgern rein und erleiden den Kältschock um Hals udn Schultern. So wird das nix mit dem Klima, auch nix mit Corona. Habe an dm geschrieben... werde wohl eine gestanzte Antwort bekommen. Tun aber auf Öko.

  • Gibt es irgendwo eine Erklärung dafür, warum man auf die 15km gekommen ist? Ist der Virus ab einem Bewegungsradius von 16km virulenter?

  • > Solange vorwiegend Menschen getestet werden, die das Virus bereits weitergegeben haben, solange es keine verbindlichen Regeln für den Arbeitsplatz gibt die über allgemeinen Arbeitsschutzvorschriften hinausgehen, ist die deutsche "Strategie" nichts weiter als Schweden durch die Hintertür: Operation Herdeninvalidität.

    Das ist leider richtig. Nur symptomatische Fälle und nachgewiesene Kontakte zu testen, Leute aus der Quarantäne zu entlassen, bevor die maximale Inkubationszeit von zwei Wochen vorbei ist, und die Quarantäne nicht zu kontrollieren und durchzusetzen, ist einfach nicht genug. Es wäre ja schön, wenn es so funktioniert, aber Großbritannien ist ein warnendes Beispiel dass es ganz und gar nicht funktioniert.

    Australien und Neuseeland und eine Reihe anderer Länder haben gezeigt wie es geht. Und fast alle Länder die Erfolg hatten und nun nahezu Covid-frei sind, haben die Quarantäne konteolliert (und zT auch flächendeckend Verdienstausfall für Leute unter Kontakteinschränkungen und Quarantäne bezahlt. in Neuseeland auch für SexarbeiterInnen).

  • Eine Idee, die ich so habe: Es wird ja immer behauptet, ein harter Lockdown schade der Wirtschaft mehr als eine massenhafte weitere Verbreitung des Virus.

    Nun sind die Toten für "die Wirtschaft" ja recht billig, die kosten nicht so viel, von der menschlichen Tragödie, die ich nicht unterschlagen will, mal abgesehen.

    Anders sieht es aus mit den Spätfolgen, also Long Covid Fällen, die bis zu 10% der Infizierten betrifft. Bei einem Teil dieser wird das sicherlich auch zu Krankheitstagen und Arbeitsunfähigkeit führen. Und das wird auch für unser Gesundheitssystem = die Krankenkassen sehr teuer.

    Nun, wenn die Menschen jetzt ihre Gesundheit für das möglichst reibungslose Funktionieren der "Wirtschaft" hin halten sollen, wie wäre es mit dem folgenden Deal:

    Die Arbeitgeber bezahlen die Solidarität der Menschen damit, dass sie den vollen Anteil übernehmen, sollte es durch Covid zu Erhöhungen der Krankenkassenbeiträge kommen, und Arbeitsunfäuigkeit aufgrund von Long Covid wird als Kündigungsgrund gesetzlich ausgeschlossen, auch wenn wie Arbeitsfähigkeit auf Null fallen sollte. Also, die Leute übernehmen jetzt das Risiko einer Erkrankung, um den Unternehmen zu helfen, und die Unternehmen übernehmen später die Kosten für das Gesundheitssystem und die Kosten von Arbeitsunfäigkeit, weil sie von den Lockerungen profitiert haben. Das muss natürlich wasserdicht und gesetzlich festgeschrieben werden. Insbesondere sollten Unternehmen auch eine Zahlungsausfallversicherung abschließen, falls sie pleite gehen.

    Na, ist das ein Deal?

    • @jox:

      Sorry, aber das wäre doch viel zu schön um wahr zu sein. Das hieße ja, "die Wirtschaft" würde sich in den Dienst des großen Ganzen stellen und mit den Angestellten quasi auf Augenhöhe agieren.



      Ich fürchte, all die steuerflüchtigen, bzw. -vermeidenden Konzerne werden sich dafür nicht so recht erwärmen können.

      • @Fezi:

        Die meisten Arbeitgeber in Deutschland sind nicht irgendwelche Mega-Konzerne sondern sowas wie die Frittenbude und der Gas-Wasser-Schexxx Instalateur um die Ecke, die jedes Quartal schon die Hosen runterlassen, um die Gewerbesteuer aufzutreiben. Na klar, lassen wir die alles bezahlen, Tante Emma mit ihrem Laden war schon immer ne Kapitalisten-Sau .

  • > Wegen der Ausbreitung der neuen Virusmutation werden die Coronamaßnahmen in Großbritannien erneut verschärft.

    Wie krass die Entwicklung in Großbnritannien ist, ist kaum zu unterschätzen. Hier eine Grafik von Kai Kupferschmidt, einem Wissenschaftsjournalisten:

    twitter.com/kakape...346087715901681665

    Die Fallzahlen sind also seit dem 15. Dezember von 15000 Fällen täglich auf über 50000 registrierte Fälle gestiegen. Und dies in der Feiertagsperiode, wo weniger getestet wird.

  • 2G
    2284 (Profil gelöscht)

    Tja, wäre mal auf Weihnachten geschissen worden, statt diesem dumm populistischen Flickwerk, was wir die letzten Wochen hatten.

    Hätte Söder sich mal so verhalten wie es angemesssen wäre und hätte die völlig beknackte Wirtshaus Wiesn untersagt, die, ich werde nicht müde das zu betonen, in München gefeiert wurde OBWOHL als erste Millionenstatd der Inzidenzwert von 50 überschritten wurde. Indoor wohlgemerkt. Das war nicht klug, aber hey, da gings ja auch um seine Stammwähler und die wollen halt drinnen saufen egal ob corona.

    Wäre mal dafür gesorgt worden, dass die Polizei auf Querdenken Demos wirklich den Einhaltung des Infektionsschutzes garantiert.

    Ich bin es so fucking leid länger im lockdown zu sitzen, damit irgendwelche konservativen Traditionsärsche ihe Klientelpolitik machen können aus Angst die AFD könnte ihnen Stimmen abgraben.

    Ich halte mich seit Anfang an die Regeln und das einzige was ich dafür kriege ist ein herzliches "fick dich" von Seiten der Regierung, jedes mal wenn der deutsche Urlaub gerettet wird, Volksfeste gefeiert und Querdenken Demos von der Polizei durchgewunken werden.

    Oh an dieser Stelle nochmal herzlichen dank für die geilen 95€ corona Bonus, weil meine Assistenzstelle inklusive kompletter Pflege scheinbar zu 13 prozent Altenpflege ist. Cool.

    Natürlich halte ich mich weiter an die Maßnahmen, weil alles andere gerade Wahnsinn werde, und werde das auch weiterhin tun, solange es nötig ist.

    Würde jetzt gerne mit einem aber enden, aber so läuft das leider. Wer Rücksicht nimmt ist egal, wer wie ein 10jähriger schreit, weil einmal der Urlaub ausfällt kriegt Sonderrechte.

    So kriegt man langfristig gesellschaftliche Solidarität prima und zuverlässig kaputt.

    • @2284 (Profil gelöscht):

      "Tja, wäre mal auf Weihnachten geschissen worden, ..."



      Ich verstehe Ihre Wut, und klar hätten Weihnachten, Wirtshaus-Wies´n und was nicht verboten werden können.



      Wäre es aber auch möglich gewesen, das alles zu kontrollieren?



      Mich erschüttert viel mehr, dass es tatsächlich die ganze Zeit eine nicht geringe Anzahl an Leuten gibt, die trotz aller Zahlen derartige "Veranstaltungen" frequentieren, weil sie nicht verboten sind, obwohl es dem gesunden Menschenverstand komplett zuwider läuft.



      Was nicht zu verbieten ist das eine, alles Nicht-Verbotene aber auszureizen bis der Arzt (meist für andere) kommt zeigt doch schon, dass es mit der gesellschaftlichen Solidarität nicht sonderlich weit her ist.

  • Sie sollten endlich mal konsequent sein.

    Solange als Ausgangssperren-Ausnahme fast schon automatisch "Der Weg zur Arbeit" aufgeführt wird, bringt das doch alles nix. Was nutzt es, die Kinder einzusperren, aber anderseits rammeln Tag für Tag abertausende "quitschvergnügt" zur Arbeit, als ob es kein Morgen gebe..

    Pflicht zum Homeoffice, wo es die Arbeitsart prinzipiell zuläßt. Und wirklich *prinzipiell*, auch wen die Firma behauptet "Wir sind noch nicht soweit." Telefon und Email wird doch wohl gehen? Na also.

    • @Bunte Kuh:

      Für das von Ihnen beschriebene Szenario bereiten sich die Prepper bereits seit Jahren vor.



      Ich nun auch...

      • @PS007:

        Letzendlich wäre es freilich vernünftig, auch nach Corona, sollte dieser Fall tatsächlich mal eintreten, Verkehr zu reduzieren.

        • @Bunte Kuh:

          Mangels Arbeitsplätze wird es deutlich weniger Pendler geben - Verkehrsziel erreicht. Welche weiteren Ziele es ggf. noch gibt, sehen wir dann wohl später.

  • 8G
    89598 (Profil gelöscht)

    @AIRIKR Ja, genau so eine zielgerichtete Strategie des Schutzes wird häufig auch von Fachleuten empfohlen, hat sich aber nicht durchgesetzt.



    @ IngoBernable Pauschale Maßnahmen zielen eben nicht auf konkrete Risiken bzw. begrenzen sie. Deshalb nicht nachvollziehbar

    • @89598 (Profil gelöscht):

      Dann lassen sie es mich anders formulieren. Das konkrete Risiko einer Infektion besteht nicht nur bei bestimmten Kontakten, sondern bei jedem Konkakt. Deshalb ist die generelle Vermeidung von Kontakten die spezifisch passende Gegenmaßnahme für dieses konkrete Risiko.

    • @89598 (Profil gelöscht):

      Von "Fachleuten" wie Bildzeitungs-Streeck vielleicht.

      Solange rund 20% der Gesellschaft zu einer Risikogruppe gehören, und das bei einem Großteil davon (alle mit der "Neandertaler-Mutante", die auch bei kjerngesunden jungen Menschen zu tödlichem Krankheitsverlauf führen kann) nur durch einen Gentest festzustellen ist, ist diese "Strategie" völliger Schwachsinn.



      Zumal sie übersieht, dass wir es mit einer ansteckenden KRankheit zu tun haben - und je mehr Infizierte frei herumlaufen, desto mehr Ansteckende laufen frei herum, desto sichwieriger wird es, noch den kleinsten Teil der Bevölkerung zu isolieren.



      Das Problem sind wie vor 11 Monaten die 80% Übertragungen vor Auftreten von Symptomen. Die meisten Menschen, die andere anstecken, haben zu diesem Zeitpunkt noch gar keine Ahnung, dass sie selber infiziert bzw ansteckend sind! Das macht dieses Virus so heimtückisch.

      Und pauschale Maßnahmen sind immer dann gerechtfertigt, wenn ein Risiko nicht eingrenzbar ist. Kann man bei jeder Bombenentschärfung in einer Großstadt betrachten: seit Jahren gibt es da so gut wie keine Toten (allenfalls der Sprengmeister), weil einfach großräumig evakuiert wird, selbst wenn es nur um 125-Kilo-Bömbchen geht, die maximal ein einziges Gebäude zerstören können: man weiß halt nie, wie weit die Trümmer fliegen, aber man weiß, dass sie mehrere 100 Meter weit fliegen *können*, und dass die, die von ihnen getroffen werden, tot oder schwerverletzt sind.

  • Die zentrale Frage ist doch ob man ausreichend sicher davon ausgehen kann, dass eine Verlängerung der bestehenden Maßnahmen ggf. mit den diskutierten weiteren Beschränkungen ausreichend ist um die benötigte sehr deutliche Trendwende bei den Infektionszahlen zu erreichen. Mir scheint dafür wenig zu sprechen. Deshalb sollte man statt schon wieder über die Öffnung der Schulen zu streiten endlich auch die Schließung aller nicht lebensnotwendigen Betriebe inclusive der Supermärkte, eine allgemeine Quarantäne und Ausgangssperren in Erwägung ziehen.

    • @Ingo Bernable:

      Solange vorwiegend Menschen getestet werden, die das Virus bereits weitergegeben haben, solange es keine verbindlichen Regeln für den Arbeitsplatz gibt die über allgemeinen Arbeitsschutzvorschriften hinausgehen, ist die deutsche "Strategie" nichts weiter als Schweden durch die Hintertür: Operation Herdeninvalidität.

      Eine Änderung scheitert vorwiegend an Merkel, Spahn und Wieler. Die unverfassungsgemäße "Ministerpräsidentenkonferenz" ist nichts weiter als ein Feigenblatt der Bundeskanzlerin, die ihr vom Grundgesetz vorgeschriebene Verantwortung für die Folgen ihrer desaströsen Politik abzuwälzen.

      Dabei wäre es so einfach: nur soundsoviel Personen pro Kubikmeter Innenraum (egal ob beim Einkauf oder auf der Arbeit), kontaktlose Temperaturmessungen, und wer über 37,5°C hat, bleibt verdammt noch mal zu Hause bis der (kostenlose) Test negativ ausfällt. Das scheitert aber an der Habgier der GKV-Funktionäre, die lieber ihren NachfolgerInnen die immensen Reha-Kosten aufbürden, als zugunsten einer vernünftigen Teststrategie ihre Porsche-SUV-Sammluing nivht ganz so schnell auszubauen, wie sie es gerne wollen. Und auf solche Leute hört Merkel natürlich, und gibt deren freundliche Bitten an das RKI weiter.

      So sieht "Politik" in CDU/CSU-Deutschland aus: das ist keine Wurst mehr, das ist nur noch Latrine.

  • Wenn der Radius eingeschränkt wird, sollte man auch nicht mehr mit ÖPNV fahren und zur Arbeit gehen. Sonst hat das 0,0 Effekt. Ebenso sollten die Einlassregeln in Supermärkten etc. verschärft werden.

    Aber mal ehrlich: die wirklich sinnvollste Massnahme - Schützen von Seniorenheimen , Kliniken,...- wäre vermutlich die wirksamste Massnahme ohne Lockdown.

    • @airikr:

      "die wirklich sinnvollste Massnahme - Schützen von Seniorenheimen , Kliniken,...- wäre vermutlich die wirksamste Massnahme ohne Lockdown."



      Dafür spricht wenig. Das hat in Schweden nicht funktioniert und in den USA noch weniger. Und wie soll ein Schutz von Seniorenheimen , Kliniken, etc. auch funktionieren wenn gleichzeitig der 'Normalbetrieb' außerhalb dieser Institutionen zu explodierenden Infektionszahlen führt, die zwangsläufig irgendwann auch das Pflegepersonal treffen. Zudem ist es falsch anzunehmen, dass tödliche Verläufe nur Pflegeheimbewohner betreffen, massive Infektionen würden also auch dann zu vielen Toten führen wenn es (hypothetisch) gelingen würde Altenheime etc. komplett und sicher zu isolieren und sich nur die jüngeren Jahrgänge anstecken würden. Ganz abgesehen davon, dass sich die Anzeichen mehren, dass ein relevanter Anteil der 'Genesenen' massive Langzeitfolgen davonträgt.

      • @Ingo Bernable:

        > Ganz abgesehen davon, dass sich die Anzeichen mehren, dass ein relevanter Anteil der 'Genesenen' massive Langzeitfolgen davonträgt.

        Bis zu 10% auch in mittelalten Altersgruppen und auch bei Leuten die anfangs gar nicht schwer erkranken.

    • @airikr:

      Seh ich auch so. Mir ist absolut schleierhaft, warum es bis heute keinen flächendeckenden Schutz dieser Einrichtungen, keine Versorgung mit Schnelltests und FFP2 Masken gibt und es so immer wieder zu fatalen Ausbrüchen kommt.

      Auch beim ÖPNV fehlt mir ein schlüssiges Konzept. Da stehen die Leute mit Mundschutz an der Haltestelle, um sich kurz danach wie die Ölsardinen in die Bahn zu zwingen.

      Abstandsregeln, Mundschutz, keine Großveranstaltungen, keine unnötigen Reisen in Risikogebiete, konsequenteres Durchgreifen bei Verstößen. Und das flächendeckend, nicht nur in Hotspots und nicht nur für 6 Wochen. Ich bin mir relativ sicher, dass man so besser durch die Krise gefahren wäre und ein harter Lockdown gar nicht nötig wäre.

      • @Deep South:

        > Auch beim ÖPNV fehlt mir ein schlüssiges Konzept. Da stehen die Leute mit Mundschutz an der Haltestelle, um sich kurz danach wie die Ölsardinen in die Bahn zu zwingen.

        Meine Befürchtung ist, dass die "Sicherheit" im ÖPNV die nächste Lebenslüge der Politik ist, die sich in Untersuchungen als haltlos herausstellt. Im ÖPNV hat man viele verschiedene Leute oft in engem Kontakt in geschlossenen Räumen. Seit die Sache mit den Aerosolen klar ist, ist auch klar dass dies die Verbreitung des Virus fördert. Man kann sicher was tun, um die Situation zu verbessern, aber sicher ist das ja wohl nicht.

  • 8G
    89598 (Profil gelöscht)

    Eine nachvollziehbare Begründung für deutliche pauschale Einschränkungen des Bewegungsradius ist m. E. nirgendwo zu hören.

    • @89598 (Profil gelöscht):

      Weniger Kontakte bedeuten auch weniger Infektionsmöglichkeiten und damit weniger Infektionen. Nachvollziehbar genug? Insbesondere Massenaufläufe wie jüngst in Winterberg oder 'Hygiene-Demos' zu denen dann Leute aus der ganzen Republik anreisen dürften sich damit wohl unterbinden lassen.



      Das Virus ist längst in der Breite der Bevölkerung verteilt und deshalb sind auch pauschale Maßnahmen richtig und notwendig. Die Idee es müsse immer erst ein besonders erhöhtes Risiko nachgewiesen werden bevor man zu Verboten und Maßnahmen greift ist deshalb schon längst so falsch wie fahrlässig, weil das durchschnittliche Risiko bereits viel zu hoch ist und mit der absehbaren Verbreitung der noch infektiöseren Mutation gilt das nur um so mehr.