Airport-Blockaden der Letzten Generation: Fluglinien prüfen Klagen
Aktivist:innen der Letzten Generation haben mehrfach Flughäfen lahmgelegt. Nun wollen betroffene Fluggesellschaften juristisch gegen sie vorgehen.
Nach Einschätzung des Hamburger Luftfahrtexperten Gerald Wissel könnte es bei den Klagen um eine mindestens siebenstellige Summe gehen. „Insgesamt kann es zu Schadenersatzforderungen in Höhe einiger Millionen Euro kommen“, sagte er der Zeitung. „Da mussten Hotels für Passagiere gebucht werden, es entgingen Ticketeinnahmen, Ersatzflugzeuge mussten gefunden werden, andere Crews mussten eingesetzt werden, da kommt einiges zusammen.“ Insgesamt waren dem Bericht zufolge 48 Flüge storniert worden, zwei wurden umgeleitet.
Der Flughafen Düsseldorf hatte demnach zuvor mitgeteilt, er habe Strafanzeige wegen „gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr, Störung öffentlicher Betriebe, Sachbeschädigung, Nötigung und Hausfriedensbruch“ erstattet. Bei einer Verurteilung wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr drohe eine Strafe von bis zu zehn Jahren Haft, schreibt das Blatt.
Jedoch sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Düsseldorf der Rheinischen Post, dass zwar wegen des Verdachts der Sachbeschädigung und des Hausfriedensbruchs ermittelt werde, es derzeit aber „keine zureichenden Hinweise auf einen gefährlichen Eingriff in den Luftverkehr“ gebe, „da dies eine konkrete Gefahr für Leib, Leben oder Sachen von bedeutendem Wert voraussetzen würde“. Nach den bisherigen Erkenntnissen sei das nicht der Fall gewesen, weil Flugzeuge rechtzeitig umgeleitet worden oder gar nicht gestartet seien.
Am 13. Juli hatten Aktivisten der Letzten Generation für mehrere Stunden die Flughäfen in Düsseldorf und Hamburg blockiert. Die Aktion traf viele Urlauber, die zu Beginn der Sommerferien mit dem Flugzeug verreisen wollten.
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