Abschied vom Verbrenner: Autokonzerne wollen weg von Benzin
Die Autoindustrie hat sich lange hartnäckig geweigert, auf Elektroantriebe zu setzen. Zumindest einige von ihnen preschen nun vor.
Sie soll in Zukunft besonders klimaschädliche Autos verbieten, nämlich solche mit Verbrennungsmotor. Ab 2035 sollen nur noch „Null-Emissions-Fahrzeuge“ verkauft werden dürfen. Gemeint sind Autos, die beim Fahren keine Abgase produzieren, also vor allem E-Autos. Bei der Erzeugung des Stroms zum Laden und Autobauen und bei der Rohstoff-Förderung können trotzdem CO2-Emissionen und weitere Umweltschäden anfallen.
In einem offenen Brief an EU-Parlament und sämtlichen Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten argumentiert das Bündnis mit der durchschnittlich langen Nutzungsdauer eines Autos: Ohne ein Verbrenner-Verbot zur Mitte des nächsten Jahrzehnts sei nicht gewährleistet, dass solche Fahrzeuge im Jahr 2050 von der Straße sind – aber dann will die EU ihren eigenen Klima-Versprechen zufolge klimaneutral sein.
Die EU-Kommission, die in Europa für das Initiieren von Gesetzen zuständig ist, müssen die Unternehmen gar nicht erst überzeugen – die hat das längst selbst vorgeschlagen. Zuletzt hat auch der Umweltausschuss des EU-Parlaments dafür grünes Licht gegeben. Im Juni steht aber noch die Abstimmung im großen Plenum des EU-Parlaments an – und vor allem muss jeder einzelne Mitgliedsstaat an Bord sein. Da dürfte noch einiges an Überzeugungsarbeit nötig sein.
Volvo, das seit 2010 dem chinesischen Fahrzeugkonzern Geely gehört, und Ford Europa wollen nach bisherigen Ankündigungen ab 2030 nur noch voll elektrische Autos verkaufen. Auch auf dem deutschen Auto-Markt, international bekannt für schwere Verbrenner, bewegt sich in dieser Hinsicht etwas. Opel will schon ab 2028 nur noch E-Autos verkaufen, bei Audi sollen 2033 die letzten Verbrenner vom Band rollen. Volkswagen hat sich noch nicht ganz festgelegt, plant aber mit einem Datum zwischen 2033 und 2035 für den vollelektrischen Umstieg.
Es ist ja so: Wer vor dem Ästetrimmen den Zweig wechselt, der fällt auch nicht herunter.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Weltpolitik in Zeiten von Donald Trump
Schlechte Deals zu machen will gelernt sein
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
Wahlarena und TV-Quadrell
Sind Bürger die besseren Journalisten?
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Trump macht Selenskyj für Andauern des Kriegs verantwortlich
Emotionen und politische Realität
Raus aus dem postfaktischen Regieren!