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Abgesagte Preisverleihung in MünchenKein Preis für Israel-Boykott

Die Stadt hat die Ehrung einer Frauengruppe abgesagt. Sie soll israelische Waren boykottiert und den Staat Israel dämonisiert haben.

Der Stein des Anstoßes: Die Kampagne „Boycott, Divestment and Sanktions“ gilt als antisemitisch Foto: ap

München taz | Heidi Meinzolt nimmt die Sache mit, und sie ist wütend. „Ich bin sehr betroffen von dem Vorwurf, antisemitisch zu sein“, sagt die Münchnerin, die schon seit Jahrzehnten in der Frauenbewegung aktiv ist. Am Donnerstagabend hätten sie und ihre Mitstreiterinnen von der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit (IFFF) im Rathaus am Marienplatz gewürdigt werden sollen. Die Gruppe hatte den Anita Augspurg Preis der Stadt München erhalten – aber nur für ein paar Wochen.

Der Preis, benannt nach einer frühen Frauenrechtlerin, ist mit 5.100 Euro dotiert und ging in der Vergangenheit schon an ein Frauentherapiezentrum, eine Lesbenberatungsstelle oder einen Mädchentreff. Diesmal sollte der Münchner IFFF-Ableger dran sein. Die Organisation blickt auf eine mehr als hundertjährige, internationale Geschichte zurück. In 43 Ländern ist sie mit insgesamt 40.000 Mitgliedern vertreten.

Doch zur Preisverleihung kam es nicht. Nach dem einstimmigen Beschluss des zuständigen Stadtrats-Ausschusses meldete die CSU-Fraktion Bedenken an. Wirtschafts-Bürgermeister Josef Schmid störte sich daran, dass die IFFF eine Aktion zum Boykott israelischer Waren unterstützt. Es handelt sich dabei um die Kampagne BDS (Boycott, Divestment and Sanctions). Zudem wurde recherchiert, dass Heidi Meinzolt im Jahr 2009 in einem Artikel die israelische Politik scharf kritisiert und sie im Palästinenserkonflikt als „Vernichtungsmaschine“ bezeichnet hatte.

Ist das ein antisemitischer Kampfbegriff? Die Grünen-Stadträtin Lydia Dietrich, die für die Auswahl der Preisträger-Gruppe zuständig war, findet den Begriff „ausgesprochen schwierig“. Meinzolt selbst sagt: „Ich würde den Ausdruck so nicht mehr verwenden. Ich habe festgestellt, dass er sehr verletzend ist.“ Einen Israel-Boykott wiederum habe es vom Münchner IFFF-Ableger selbst nicht gegeben: „Wir haben weder an solchen Veranstaltungen teilgenommen noch dazu aufgerufen.“

Nachdem sie das auch dem zuständigen Ältestenrat des Stadtrats gesagt hatte, schien zunächst alles in Ordnung – bis die CSU ihre Zustimmung zur Preisverleihung doch noch verwehrte. Eine „echte Distanzierung“ von den Boykott-Aktionen sei seitens des IFFF-Ablegers nicht erfolgt, sagte Bürgermeister Schmid.

Obsessive Beschäftigung mit Israel

Da es üblich ist, einstimmig für den Preisträger zu votieren, wurde der Preis wieder aberkannt und die Verleihung gestrichen. Das CSU-Verhalten empfindet Lydia Dietrich als „sehr unglücklich und unfair“.

Richtig ungut wird die Angelegenheit, weil die Israelitische Kultusgemeinde München nun schon seit Tagen wüste antisemitische Zuschriften in ihrem Briefkasten findet. Der unterschwellige Vorwurf: Die Gemeinde-Vorsitzende Charlotte Knobloch habe über CSU-Stadtrat und Gemeindemitglied Marian Offman Einfluss auf die Entscheidung und die Preisverleihung genommen.

Das bestreitet die Gemeinde allerdings. „Im Vorfeld haben wir von der Preisvergabe nichts gewusst“, sagt ein Sprecher entschieden.

Erst nachdem der Preis abgesagt worden war, hatte sich Charlotte Knobloch überhaupt öffentlich geäußert. Ihre Haltung ist klar. Die internationale IFFF-Dachorganisation beschäftige sich, sagt sie, „völlig übermäßig und obsessiv mit Israel“ und schrecke dabei nicht vor „üblen, überzogenen Diffamierungen und Dämonisierungen des israelischen Staates“ zurück.

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49 Kommentare

 / 
  • Nachdem alle Araber (als Kinder des Sem) auch Semiten sind, ist 'antisemitisch' eine Falschbezeichnung, die zur Diffamierung und Beleidigung eingesetzt wird.

     

    Richtig wäre es 'judenfeindlich' zu sagen, was unterbleibt.

     

    Die Prominenten Frau Ditfurth als auch Frau Knoblich sind inzwischen wegen dieser Diffamierung gerichtlich verurteilt worden.

     

    Die Diffamierung 'Antisemit' bzw. der *falsche* Antisemitismusvorwurf (der viele politische Vorteile brachte) ist in Ö und in D klagbar.

     

    Das finde ich gut.

  • Ich denke es kommt darauf an was mit Boykott alles gemeint ist:

    Geht es um die Kennzeichnung der Produkte aus den besetzten Gebieten der Westbank?

    Geht es um einen vollständigen und kulturellen Boykott Israels, also auch aller Musiker- und KünstlerInnen?

    Letzteres habe ich von Omar Barghouti gelesen, in dem Buch von Hermann Dierkes und Sophia Deeg 2010: "Bedingungslose für Israel?"

     

    Nein, niemand ist bedingungslos für irgendwas.

    Aber der totale Boykott Israels kann eben sehr wohl mit den bekannten Ressentiments aufgeladen werden und von der Sachlage in Hebron abheben.

    • @nzuli sana:

      es geht nicht um pro/kontra boykott.

      es geht darum, dass die münchener IFFF-gruppe für etwas abgestraft wird, das sie nicht getan hat.und es geht darum, dass sie sich nicht von etwas distanzieren kann, das sie nicht getan/befürwortet/unterstützt hat.

       

      einfach http://www.no-to-nato.org/2016/03/kein-anita-augspurg-preis-fur-die-ifff/

      lesen. da steht es drin.

       

      diese auffassung zu sinn oder unsinn von sanktionen ist auch nicht neu. im gegenteil. seit dem 3.irak-krieg ist sie international verbreitet.

       

      könnte mann alles wissen - ordentliche recherche vorausgesetzt.

      • @christine rölke-sommer:

        Bei codepink in Bayreuth haben die Rechtszionisten auch die Antisemitismus-Diffamierung eingesetzt um eine Preisverleihung zu verhindern. (zu googeln)

         

        Dieser Antisemitismus-Trick ist ja gut, denn er lenkt von den Mißständen ab, die den Boykott hervorrufen. Moshe Zuckermann hat diesem Trick sogar ein ganzes Buch gewidmet. (amazon:'Antisemit!')

         

        Blamiert hat sich hier vor allem München; die hätten sich Bayreuth zum Vorbild machen sollen, die sich eine Riesenblamage bei codepink erspart haben.

  • ganz kühl: der artikel ist eine aus halbwahrheiten zusammengestoppelte frechheit.

    warum er das ist, ergibt sich aus http://www.no-to-nato.org/2016/03/kein-anita-augspurg-preis-fur-die-ifff/

  • 1G
    1393 (Profil gelöscht)

    Was den Boykott gegen ISAREL betrifft, erübrigt sich auch jede Diskussion über den Handel mit Israelischer Industrie im Land der Palästinenser, also hinter der grünen Linie betrifft.

     

    Israel kann seine STAATLICH ORGANISIERTEN Verbrechen gegen Palästinenser nur ausüben, weil die USA noch die SICHERE WAHL Palästinas zum UN Mitglied mit Vetos verhindert.

     

    Einzig so können die Palästinenser gehindert werden, ihr Recht beim IGH einzuklagen.

     

    Sobald die USA nicht mehr die rassistischen Verbrechen Israels mit Vetos gegen eine Wahl zu unterstützen bereit sind, sind WIR bei Anklagen Palästinas vor dem IGH AUFGRUND UNSERER GESETZE und den vorhersehbaren Gerichtsurteilen GEZWUNGEN, nicht nur den Staat Israel zu boykottieren, sondern auch Regressforderungen gegen unsere Industrie hinzunehmen, die mit den Siedlungen Handel betrieben haben und so dem Israelischen Staat bei seinen Verbrechen unterstützt haben.

     

    Steht alles im Rechtgutachten zur Landraubmauer, oder lässt sich daraus erschließen:

    http://www.icj-cij.org/docket/files/131/1677.pdf

     

    "Israel is under an obligation to make reparation for all damage caused by the construction of the wall in the Occupied Palestinian Territory"

     

    Genaugenommen ruft der IGH zu Boykott auf:

     

    "All States are under an obligation not to recognize the illegal situation resulting from the construction of the wall and not to render aid or assistance in maintaining the situation created by such construction"

     

    Jedweger Israelische Raub hinter der grünen Linie ist Reparationspflichtig und Mittäter können natürlich belangt werden. Im Urteil ging es nur um die Verbrechen im Zusammenang mit der Mauer. Wenn der restliche Raub hinter der grünen Linie angeklagt wird, ist gleiches zu erwarten!

     

    PS: Das neben den historischen Verbrechen Israels. https://de.wikipedia.org/wiki/Resolution_194_der_UN-Israael Israel ist ein auf geraubten Eigentum aufgebautes Land!

  • Der Text hinter Ihrem Link stammt aus dem Jahre 2005. Da sind Sie ja vollkommen up-to-date und auf Augenhöhe mit der aktuellen Diskussion... [ironie-off]

     

    Ist Israel eigentlich der im vergangenen November beschlossenen Kennzeichnungspflicht inzwischen nachgekommen, welche jedem Verbraucher in Europa eine einfache Unterscheidung zwischen Waren aus Israel und aus von Israel illegal besetzten Gebieten garantieren würde?

    • @cursed with a brain:

      Sie können es gerne auch aktueller haben, zum Beispiel hier: http://bdsmovement.net/make-an-impact

      Unter der Überschrift "What should I boycott?" ein Transparent mit der Aufschrift "BOYCOTT Israeli agricultural products". Das ist wohl eindeutig und deutlich genug.

      "

      • @kdw59:

        was spricht denn dagegen, landwirtschaftliche produkte zu boykottieren, die mit in der westbank geklautem wasser gezogen wurden?

        und oftmals auf land wuchsen, das bis zum absentee's properties law in arabischem besitz war...

        • @christine rölke-sommer:

          Richtig, was spricht dagegen, Benzin aus Öl zu boykottieren, dass die Irren von DAESH an Konzerne verkaufen und von den Gewinnen werden wieder ein paar Köpfe abgeschlagen? Was spricht dagegen, Waren aus China zu boykottieren, weil die chinesischen Machthaber seit über 50 Jahren Tibet besetzt halten, und eine Apartheidspolitik gegenüber den Tibetern betreiben? Nichts. Aber niemand tut es, nur Israel wird abgestraft - sind ja nur Juden. Das die BDS-Bewegung eine heuchlerische, abscheuliche Erfindung der Terrorismusindustrie ist, interessiert auch nur insofern, als das es gegen Juden geht. Und, der Witz daran, wem wirklich mit dieser Bewegung geschadet wird, sind die Palästinenser, die durch den Judenhass arbeitslos werden. http://www.audiatur-online.ch/2015/11/03/arbeitslose-und-verzweifelte-palaestinenser/

          • @Daniel Anderson:

            Die "Irren von DAESH" handeln ihr "Benzin" (besser gesagt ihr Rohöl, denn Raffinerien für Exportprodukte haben sie praktisch keine) nur auf dem Schwarzmarkt, vorrangig wohl mit der Türkei, Erdogan sei Dank.

             

            Ich vermeide derzeit so einige Herkunftsländer beim Einkauf, China und Türkei (-> Kurden, Leugnung des Aghet) sind da schon länger dabei, auch wenn man den Tibetern die Wiedereinführung ihres feudalen Kastensystems einfach nicht erlauben kann.

             

            Dass aber z.B. der China/Tibet-Konflikt "niemanden interessiert" ist angesichts der nun fast vier Dekaden andauernden diplomatischen Bemühungen des Westens um eine Lösung schlicht Unfug.

             

            Dass sich nun also die Verteidigungslinie der israelischen Aussen- und Siedlungspolitik mehr und mehr an einem "die anderen mach(t)en es doch auch" orientiert, ist mehr als nur makaber. Zumal diese sich nicht, oder wie die Türkei immer weniger, an rechtsstaatlichen Maßstäben orientieren. Ist dies nun allen Ernstes ein intellektuell akzeptabler Weg für die "Freunde Israels"?

             

            Die zunehmende Isolation nicht nur in der Welt, sondern vor allem innerhalb der Gemeinschaft er westlichen Demokratien scheint auf einer ungesunden Portion unbarmherziger Starrköpfigkeit, unbelehrbarer Rechthaberei, instrumentalisiertem Verfolgungswahn und offener Verachtung selbst gegenüber allen konstruktiven Kritikern gegründet zu sein.

          • @Daniel Anderson:

            nu, wenn Ihnen Tibet so am herzen liegt, dann unterstützen Sie den Dalai Lama.... und wenn Ihnen die reinheit des benzins so wichtig ist, dann tanken Sie...

            ich täte Ihnen darob keine vorwürfe machen und Ihnen sonstwas unterstellen. wie ich auch nie auf die idee gekommen wäre, den süd-afrika-boykott-leutz zu unterstellen, sie hätten was gegen die *sind ja nur buren* und gegen *die neger* sowieso.

             

            im übrigen finde ich die idee, dass das einfordern von gleichen rechten und selbstbestimmung terrorismus sei, ausgesprochen lustig. nicht zuletzt deshalb, weil auch die suffragetten mal als terroristinnen galten.

        • @christine rölke-sommer:

          Zu der Lüge vom geklauten Wasser siehe diesen ausführlichen Artikel: https://lizaswelt.net/2015/04/18/israel-palaestinenser-wasser/

          • @kdw59:

            immer wieder ein vergnügen zu beobachten, wie der olle Feuerherdt sich abmüht, die nach internationalem recht illegalen jüdischen siedlungen in den gebieten unsichtbar zu machen. und es eben doch nicht hinkriegt.

            • @christine rölke-sommer:

              "Der olle Feuerherdt" hat ziemlich gründlich recherchiert, und ich lege seinen Artikel allen ans Herz, die denken, an der von Christine Rölke-Sommer ins Spiel gebrachten Behauptung, Israel würde den Palästinensern das Wasser klauen, könnte etwas dran sein.

  • Hier ein Überblick zu Israels anti-demokratischer Kampagne gegen die BDS-Bewegung:

    http://mondoweiss.net/2016/03/israels-legal-warfare-on-bds-fosters-repression-and-mccarthyism-across-the-world/

  • Gutes Zeichen, der IFFF unterstützt die BDS Kampangne und deswegen finde ich diese Entscheidung völlig korrekt. Bin zum ersten mal positiv überrascht von der CSU. Und wenn sie jetzt die israelitische Kultusgemeinde dafür verantwortlich machen zeigt das nur noch mehr das dies nichts mit Israel zu tun hat sondern reiner Atisemitismus ist.

     

    Um eure Kritik mal schon vorweg zu nehmen. Ja es gibt einen Unterschied zwischen Israelkritik und Antizionismus (und natürlich Antisemitismus), nur wenn ihr die BDS Kampangne nicht kennt solltet ihr sie nicht als Israelkritik verschönigen.

     

    Shabbat shalom!

    • @Alerta!:

      "Und wenn sie jetzt die israelitische Kultusgemeinde dafür verantwortlich machen... " - Wer bitte ist "sie"?

  • Zw. einen kritischen Blick auf Israel und Antisemitismuss gibt es wohl eine sehr sehr grosse Bandbreite!

    .

    Die Handlungen der israelischen Regierung machen es sehr schwer, wohlwollend immer diesem Land gegenüber zu stehen. Gleich welche Vergangenheit ein Staat, ein Volk hat, in der Gegenwart muss es sich mMn. an seinen Handlungenmessen lassen!

    .

    Der STAAT wohlbemerkt, nicht der Menschen, gleich welchen Glaubens er ist, dort und auch hier!

    .

    MMn. ist es in unserer heutigen Zeit müssig, gar falsch, Religion zu Entscheidungen heran zu ziehen.

    .

    Das das mal anders war, ist sehr bedauerlich, sollte aber nicht die Sicht fat Fakten&Handeln gleich welcher STAATEN verzerren!

    .

    Meint

    Sikasuu

    (dem die Religion seiner Mitmenschen egal ist, wenn sie ihn nicht missionieren, ihnen die aufdrägnen wollen und gleich wer es auch ist, die allgemeinen demokratischen Spielregeln & die postulierten Menschrechte füt ALLE gelten lassen!)

  • 1933 sagten Nazis

    "Kauft nicht bei Juden!"

    2016 sagt BDS:

    "Kauft nicht bei Juden!"

    BDS hat sich das Prädikat "antisemitisch" redlich verdient.

    • 1G
      1393 (Profil gelöscht)
      @Neville Longbottom:

      Schon Irrwitzig, wie hier Lügen frei verbreitet werden dürfen, die einzig darauf abzielen, die üblen (auch IGH rechtsbewerteten )Menschenrechtsverbrechen Israels zu unterstützen.

       

      Natürlich ist die BDS Boykott-Kampagne gegen die vom Staat Israel an Palästinensern begangenen Verbrechen gerichtet und nirgends heißt es, "Kauft nicht bei Juden".

       

      Das ist eine widerliche LÜGE !

       

      .Dass ist nur eine der vielen sogar recht dummen Lügen, die aus dem Propagandaapparat Israels kommen und hier auch gern von unserer Presse (z.B. gegen Naomi Klein http://www.taz.de/!5168498/) verwendet werden.

       

      Es ist eine Schande, dass Antirassisten, die sich ausschließlich für Menschnerechte einsetzen, als Antisemiten öffentlich mit so offensichtlichen Lügen verleumdet werden dürfen!

       

      Dass Medien Anzeigen wegen übler Nachrede nicht fürchten, wundert mich ein wenig. Zumindest ist unsere Justiz der Objektivität verpflichtet. Aber immer darauf zu hoffen, dass die Opfer dieser Verleumdungen auf Anzeigen wegen "übler Nachrede" verzichten, ist ja auch eine Methode.

    • @Neville Longbottom:

      Plumpe Gleichsetzung, für die man auch noch die zweite Aussage mehr oder weniger frei erfinden muss, um eine "geschichtlichen Parallelle" zu suggerieren, wo es keine gibt.

       

      Das ist schon ein kleines Lehrstück an Heuchelei und der Versuch pauschalisierender Verfemung von Kritikern in der Absicht, den Gegenstand der Kritik - die nach dem Völkerrecht und auch nach israelischem Recht illegale und willkürliche Okkupation - aus dem Fokus zu ziehen.

    • @Neville Longbottom:

      Hat @NEVILLE LONGBOTTOM für sich, die Bezeichnung Nazi-affin zu sein verdient?

      Er benutzt den Begriff 1933.- Klingt doch sehr nach einer stilbildenden Bezugsgröße für diesen @NEVILLE LONGBOTTOM. Dass der überhaupt hier schreiben darf-, man wundert sich.

      • @H.G.S.:

        Ich schreibe FÜR Israel, ich schreibe für den einzigen Staat im Nahen Osten, der keine Diktatur ist, ich schreibe FÜR die Demokratie und FÜR die Menschenrechte.

        BDS hat nur ein Ziel: Die Vernichtung Israels, WEIL Israel ein jüdischer Staat ist. Das IST Antisemitismus pur, genau der gleiche Antisemitismus, den die Nazis propagiert haben.

        Sie haben offensichtlich ein Problem mit Auffassungen, die den Ihren nicht entsprechen. Das ist aber IHR Problem.

        • @Neville Longbottom:

          Also "für Menschenrechte" und "für Demokratie" schreiben Sie definitiv NICHT.

           

          Die Absicht des BDS haben Sie grundlegend nicht verstanden, vermutlich haben Sie sich nie selbst damit befasst.

           

          Alles, was Ihnen zum Thema einfällt, klingt sehr entschieden nach billiger, einseitiger und völlig überzogener Hetze im Sinne staatlich gelenkter Propaganda.

           

          Als Gesprächspartner haben Sie sich damit leider vollkommen disqualifiziert.

        • @Neville Longbottom:

          -?-„Sie haben offensichtlich ein Problem mit Auffassungen, die den Ihren nicht entsprechen."-?-

          ---

          Ach, meine absurde Zynismus-Inszenierung hat gewirkt?- Fein! Allerdings nicht sehr einfallsreich von Ihnen, meine Spiegelung Ihres Argumentierverfahrens (und das so vieler "Antisemitismus-Rufer") mir nun meinerseits als Spiegel vorhalten zu wollen.

          ----

          -?-„BDS hat nur ein Ziel: Die Vernichtung Israels, WEIL Israel ein jüdischer Staat ist. Das IST Antisemitismus pur, genau der gleiche Antisemitismus, den die Nazis propagiert haben."-?-

           

          Ähm- das ist eine von Ihnen vollkommen belegfrei gebliebene, sehr viel blindwütige Besessenheit offenbarende Hasstirade, gegen eine noch niemals durch Waffengewalt aufgefallene, eher mit friedlichen Mitteln Friedfertigkeit anmahnende Menschengruppe. Kann im dortigen Nahen-Osten (Diktatur oder nicht) niemand von sich behaupten.

          ----

          Zu Ihrem : „2016 sagt BDS:`Kauft nicht bei Juden!` “

           

          Das nun, ist nicht nur jenes, ausgerechnet von Ihnen mir gegenüber beklagte „Problem mit Auffassungen, die den Ihren nicht entsprechen“- sondern glattweg eine böswillig konstruierte Unwahrheit. Lassen Sie uns doch über eine beliebige, aber unverfälschte Textstelle von BDS diskutieren.- Ist aber vermutlich zwischen einem obsessiven Israel-Verteidiger und einem nüchternen Presseberichte-Leser nicht möglich.-Oder?

    • @Neville Longbottom:

      BDS hat als Ziel ein Ende der illegalen und rassistische Politik Israels, die Bewegung hat also nichts mit Religion zu tun.

       

      Zitat von der BDS Webseite:

      "Drawing inspiration from Nelson Mandela and the international boycott that led to the end of apartheid in South Africa, the Occupied Palestine and Golan Heights Advocacy Initiative (OPGAI) formulated a strategy that could be shared around the world. The call for Boycott divestment and Sanctions was able to gain wide acceptance and ever-growing international support, including Jewish and Israeli groups, through its emphasis on non-violence and the core issues of Israel’s violations of international law and human rights."

      Weiteres: http://bdslist.org/why/

      und, wer lieber Video mag: https://youtu.be/6An11X_Jvh0

    • @Neville Longbottom:

      sagt BDS nicht:

       

      "kauft nicht Dinge aus den esetzten geiten in Israel/Palätina?"

       

      (ernstgemeinte Frage)

      • @pippilotta_viktualia:

        Zu Ihrer Frage:

        Auf der deutschen BDS-Seite wird auf dieses Dokument verwiesen: http://bds-kampagne.de/aufruf/aufruf-der-palstinensischen-zivilgesellschaft/

        Dieser Aufruf beschränkt sich nicht auf "besetzte" Gebiete.

         

        Auszug: "Rufen wir ... dazu auf, weitgreifend Boykott und Investitionsentzug gegen Israel durchzusetzen, ähnlich der Maßnahmen gegen Südafrika während der Apartheid."

         

        Ich denke mal, dass in den Köpfen dieser Leute sowieso das ganze Israel als besetztes palästinensisches bzw. arabisches Gebiet angesehen wird. Die Forderung, "die Besetzung und Kolonisation allen arabischen Landes" zu beenden und die Forderung nach einem Rückkehrrecht für die palästinensischen "Flüchtlinge", was praktisch das Ende des jüdischen Staates Israel bedeuten würde, deuten stark darauf hin.

        • @kdw59:

          ich denke mal...

          ein gründlicher blick in die grundbücher würde zeigen, dass Israel (innerhalb der green line) tatsächlich ziemlich viel von arabisch/beduinisch besiedeltem+bewirtschaftetem land besetzt, enteignet und jüdisch kolonisiert hat. näheres dazu erfahren Sie bei http://zochrot.org/

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @christine rölke-sommer:

            Wo kommt den bloß diese Besessenheit bei Ihnen her. Falls die Frage gestattet ist. Wenn man Ihre Beiträge liest, kann man nur zu dem Schluss gelangen, dass es sich bei Israel um das schlimmste aller Länder auf der Erde handelt....

          • @christine rölke-sommer:

            Israel innerhalb der Green Line...

            Das ist eben das Problem, dass die linken Israel-"Kritiker" ebenso wie die Araber die Legalität Israels weder in den "Grenzen" von 1967 noch in denen des UN-Teilungsplans von 1947 noch in irgendwelchen anderen Grenzen anzuerkennen gedenken.

             

            Zum Glück hat sich in Israel weitestgehend die Erkenntnis durchgesetzt, dass die lange verfolgte Formel "Land for Peace", deren hoffentlich letztes Resultat der Rückzug aus Gaza war, auf einer Illusion beruhte und Israel nicht sicherer sondern verletzlicher gemacht hat.

             

            Die Konsequenz aus dieser Erfahrung kann nur sein, dass Israel seine Grenzen selbst, nach seinen eigenen Beurteilungen und Bedürfnissen und ohne Rücksicht auf die sowieso heulenden Israelkritiker festlegt.

            • @kdw59:

              Sie lenken ab!

              in den grundbüchern ist nachzulesen, welches land wem gehörte, von wem in welcher rechtsform genutzt wurde. und dann ist nachzulesen, was nach flucht+vertreibung+und israelischer bodengesetzgebung geschah. fein säuberlich dokumentiert.

              weshalb nachvollziehbar ist, wenn leutz dazu sagen, da hätten sich fremde auf ihrem land breitgemacht.

              was hindert Sie, das zur kenntnis zu nehmen?

              was zwingt Sie, stattdessen andere leutz zu beschimpfen?

               

              im übrigen kann auch Israel seine grenzen nicht ganz allein bestimmen. bekanntlich it needs two to tango.

    • 2G
      25726 (Profil gelöscht)
      @Neville Longbottom:

      Wie einfach man sich die Welt doch machen kann, wenn sie nur ins eigene Bild passt. Soweit ich erinnere, galt der Boykottaufruf Waren aus illegal gebauten Siedlungen.

       

      Ebenso können Sie Amnesty International anheften, rassistisch zu sein. AI hatte den Boykott südafrikanischer Waren während der Apartheid befürwortet. Ihrer Logik folgend hat AI also gemeint: "Kauft nicht bei Negern"

  • Wer sich so häufig, wie das auch in Israel geschieht, kritisch über die syrische Staatsmacht oder den Iran äußert, ist doch in Wirklichkeit ein dumpfer Antischiit bzw. Antialevit? Vermutlich alles irgendeine Form von Rassismus dort in Israel? Könnte das so sein?? Oder muss man seitens Israel andauernd kritisieren dürfen, was aus der dortigen Sicht berechtigt sein soll, ohne sich irgendeine Form von Rassismus anhängen lassen zu müssen???

  • Wenn man jede Organisation verdammen würde, die sich mit einem bestimmten Unrecht intensiv beschäftigt und andere unrechte Dinge unerwähnt lässt, so müssten wir alle Organisationen verdammen.

    Wer die USA sachlich richtig kritisiert ist "antiamerikanisch" (das klingt nur dumm aber nicht ehrenrührig), wer vor allem Israel kritisiert, ist dann aber gleich antisemitisch (das klingt nach Rassismus und Rechtsextremismus).

    Andere Organisationen, die sehr einseitig agieren, sind jedoch gut gelitten: Bei Gewalt von Männern gegen Frauen, ist die umgekehrte Sichtweise tabu - selbst dann wenn es um psychische Gewalt geht, bei denen Frauen den Männern in nichts nachstehen. Organisationen, die sich nur um männliche Opfer kümmern, würden keine öffentliche Förderung erhalten und würden als höchst sexistisch angeprangert. Die umgekehrte Sexismus gilt jedoch als vorbildlich und höchst förderungswürdig.

    Auf diese Art und Weise leiden Gerechtigkeit und Meinungsfreiheit. Das fällt dann allerdings nur auf, wenn eine Gruppe, die eigentlich in das Raster passt, an anderer Stelle aus dem Raster fliegt.

    Auch wenn das "gut gemeint" ist, so fördert ein solches Verhalten Extremismus massiv. Zum einen werden Institutionen und Presse als parteiisch und einseitig empfunden. Der Staat ist nicht mehr gerecht, sondern fördert die ihm politisch Nahestehenden. Die Glaubwürdigkeit des Staates sinkt und politisch andersdenkende werden nicht mehr für diesen Staat eintreten wollen.

    Zum anderen wird die Einschränkung der Meinungsfreiheit hoffähig gemacht.

    Gerade in einer Zeit, in der Menschenrechte überall zurückgedrängt werden und auch in den westlichen Demokratien zur Disposition stehen, schaffen wir damit das ab, was wir verteidigen wollen. Nicht Terrorismus und Extremismus sind die Hauptgefahr für unsere Freiheit, sondern "Sicherheits"behörden und staatliche Zensur.

  • 1G
    1393 (Profil gelöscht)

    Es ist schon irgendwie verblüffend, wenn der Boykott einer Nation aufgrund seiner systematischen mit tödlicher Gewalt durchgesetzten Raub- und Menschenrechtsverbrechen hier sozial geächtet wird!

     

    Wenn man unsere Gesetz & Gericht als Grundlage nimmt, dann liegt es auf der Hand (http://www.icj-cij.org/docket/index.php?pr=71&code=mwp&p1=3&p2=4&p3=6&ca) , dass es eine glasklare vom Staat Israel organisierte Kriminalität gegen Palästinenser gibt und auf Landlarten kann man sehen, wie Palästina in der Besatzung mit Landraub immer weiter vernichtet wird. http://archive.peacenow.org/map.php

     

    Schon verblüffend, wenn man jene ächtet, die sich gegen nachgewiesene Verbrechen einsetzen, und das zugunsten dieser Menschenrechtsverbrechen wie die glebte Israelische Apartheid in Zone C auf 60 % Palästinas http://www.btselem.org/topic/area_c

     

    Alles belegt, aber boykottieren soll man diese Verbrechen nicht dürfen.

    Vielleicht darf man ja die Fakten einbringen.

  • Lieber TAZ, was soll dieser hetzerische Schlagzeile! Sie übernehmen damit 1:! die unbegründete Vorwürfe der CSU.

     

    Im übrigen hat diese von der Netanjahu-Regierung-gesteuerte Kampagne gegen die BDS-Bewegung internationale Ausmass erreicht - siehe neue UK und Kanadische Beschlüsse dazu, Diese Kampagne ist nichts anders als ein billiger Versuch Meinungsfreiheit einzuschränken. Auch in Israel. Aber BDS und die anti-rassistische Gedanke dahinter wird gewinnen! Siehe Ramzy Barouds Bericht dazu: http://tinyurl.com/he76msf

    • @Ninetto:

      Für die neuen: gestern um Mitternacht hiess die Schlagziele: "Kein Preis für Anti-Semiten" oder so ähnlich. Wenigstens jetzt gibt es eine kleine Verbesserung.

      Was aber bleibt: die Verleumdung gegen BDS.

       

      WAS,bitteschön, ist an der BDS-Kampagne "antisemitisch", wie in der Bild-Unterschrift behauptet???

      Wann wird über die rassistische Israeli Politik berichtet, die tagtäglich unerträglicher wird? Siehe z.B. http://tinyurl.com/zs2ayzw

      oder : https://youtu.be/6An11X_Jvh0

       

      WARUM berichtet die TAZ nicht darüber , dass gerade gestern die BRD und Frankreich Israel wegen einen weiteren illegalen Landraub verurteilt haben?

      Quelle: http://www.reuters.com/article/us-israel-palestinians-france-idUSKCN0WI1LS

  • und hier *Israel hat sich in einer exponentiellen Gewaltspirale festgebissen und mit diesem Krieg eine Vernichtungsmaschine in Gang gesetzt, die nichts mehr zu tun hat mit einem "gezielten Schlag gegen terroristische Akte". *

    der inkriminierte satz aus http://www.wilpf.de/aktuelles/flugblaetter-presseartikel/israel-ausserhalb-der-internationalen-voelkergemeinschaft.html

    und die frage, was falsch daran ist, einen krieg als vernichtungsmaschine zu bezeichnen.

     

    im übrigen sieht http://www.wilpf.de/themen/nahostkonflikt/ nicht gerade nach "obsessiver beschäftigung" mit Israel in Palästina aus.

    • @christine rölke-sommer:

      Es müsste eben zu einer friedlichen Koexistenz kommen, jeder erkennt jeden an. Die Politik in den Anrainerstaaten ist höchst zweifelhaft.

    • @christine rölke-sommer:

      Die Überschrift des verlinkten Artikels

       

      > Israel außerhalb der internationalen Völkergemeinschaft

       

      sagt doch schon recht viel. Israel wird also als Staat voller unmenschlicher Monster dargestellt. Auch der Rest des Artikels besteht aus purer Dämonisierung Israels ohne palästinensische Terrorangriffe gegen die Zivilbevölkerung auch nur zur erwähnen.

       

      Eine obsessive Beschäftigung liegt insofern vor, dass der Nahostkonflikt als einziger eine eigene Rubrik auf der Webseite bekommt. Der Artikel über Women, Water, War http://www.wilpf.de/themen/women-water-war-/ verbringt den längsten Absatz damit sich über Israel zu echauffieren. Andere Ländern werden nur am Rande in Aufzählungen erwähnt.

       

      Zwei von 5 Themenbereichen sind also überwiegend oder ausschliesslich der Dämonisierung Israels gewidmet.

      • @Nase Weis:

        ob Sie mir wohl belegen könnten, wo genau Israel "als Staat voller unmenschlicher Monster dargestellt" wird?

        ich habe nämlich nichts von monstern zu lesen gefunden.

      • @Nase Weis:

        Im Artikel Women-Water-War werden 19 von 74 Zeilen einem aktuellen, durch Maßnahmen der israelischen Regierung provoziertem Konflikt geschildert. Das sind etwa 20% des Artikels. Zudme wird beschrieben, wie dort Frauen aus dem Libanon, Israel und Palästina zusammenarbeiten. Es geht also gar nicht um eine "anti-israelische" Einheitsfront, sondern um ziviles Engagement gegen eine - aus Sicht der Aktivistinnen - fehlgeleiteten Staatspolitik.

         

        Oppositionelle Meinungen und ziviles Engagement gegen die Politik einer israelischen Regierung pauschal als "antisemitisch" zu denunzieren und in die Nähe von "terroristischen Aktivitäten" zu rücken, die sich gegen die Existenz des Staates Israels richten würden, zeigt nur ein umfassenden Mangel an grundlegender demokratischer Bildung und rechtsstaatlichem Verständnis.

      • 2G
        25726 (Profil gelöscht)
        @Nase Weis:

        "Eine obsessive Beschäftigung liegt insofern vor, dass der Nahostkonflikt als einziger eine eigene Rubrik auf der Webseite bekommt."

         

        Aha. Greenpeace beschäftigt sich nach dieser Lesart also obsessiv mit Umweltverschmutzung und Ressourcenverschwendung. Wie verwerflich.

         

        "Zwei von 5 Themenbereichen sind also überwiegend oder ausschliesslich der Dämonisierung Israels gewidmet"

         

        Ihre Zählweise folgt hier wohl Ihrer Intention, nicht mathematischen Grundregeln. 40% ist nicht gleich "ausschliesslich".

         

        In diesem Sinne halte ich fest: Ihr gesamter Beitrag ist ausschliesslich der Dämonisierung von Kritik an Menschenrechtsverletzungen gewidmet.

  • Also wir halten fest, jegliche Kritik an Israel ist Antisemitismus.

  • Oh, ich vergaß einen Punkt. Wenn diese rassistischen Antisemiten mit ihrem Gehetze wie "Vernichtungsmaschine" auf Widerstand stoßen, dann würden sie "den Ausdruck so nicht mehr verwenden." Denn, "Ich habe festgestellt, dass er sehr verletzend ist." Wie wahr.

  • Was ist los? Werden jetzt sogar Deutsche Politiker wach? Auch wenn es Feministinnen sind, ist BDS ekelhaft antisemitisch.