235 Millionen brauchen humanitäre Hilfe: Extreme Armut nimmt durch Corona zu
Innerhalb eines Jahres ist die Zahl der Menschen, die humanitäre Hilfe brauchen, um 40 Prozent gewachsen. Die UN warnt vor der „dunkelsten Stunde“.
Damit habe die Zahl der Menschen, die von außen versorgt werden müssen, einen Höchststand erreicht, erklärte UN-Generalsekretär António Guterres. Innerhalb eines Jahres sei die Zahl der Bedürftigen um 40 Prozent gewachsen.
Guterres rief die Weltgemeinschaft zur Solidarität mit den Menschen in deren „dunkelster Stunde“ auf. Sie litten nicht nur unter den wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Coronapandemie, sondern auch unter Konflikten, Vertreibung, extremem Wetter und Naturkatastrophen. Guterres veranschlagt 35 Milliarden US-Dollar (29 Milliarden Euro), um die humanitäre Hilfe im kommenden Jahr zu finanzieren.
Die UN und ihre Partner wollen für 160 Millionen besonders bedürftige Menschen Lebensmittel, Wasser, Medizin, Kleidung und Unterkünfte bereitstellen. Zudem sollen Kinder, etwa in Flüchtlingslagern, unterrichtet werden und Impfungen erhalten. Zu den 56 Ländern, in denen die Hilfe geleistet wird, gehören Afghanistan, Jemen, Mali, Myanmar, Südsudan, Syrien und Venezuela.
Im Zuge der Coronapandemie riegelten zahlreiche Länder ihre Grenzen ab und schlossen Betriebe, Märkte und öffentliche Einrichtungen. Dadurch gerieten ohnehin schwache Volkswirtschaften in eine bedrohliche Lage, die Armut weitete sich stark aus. Besonders die Menschen in den Staaten des Südens seien die Leidtragenden der globalen ökonomischen Talfahrt, erklärten die UN.
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