+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Zwei Tote in Charkiw
Eine Fliegerbombe hat ein Wohnhaus in Charkiw getroffen. Die USA und Südkorea fordern den Abzug nordkoreanischer Truppen. Russland verteidigt die Zusammenarbeit mit Nordkorea.
Zwei Tote und 34 Verletzte in Charkiw
Bei einem russischen Bombenangriff auf ein Gebäude in der nordostukrainischen Stadt Charkiw sind am Mittwochabend nach Angaben des örtlichen Gouverneurs mindestens zwei Menschen getötet und 34 weitere verletzt worden. Bei einem der Getöteten handele es sich um einen elfjährigen Jungen, erklärte Gouverneur Oleh Synehubow und fügte hinzu, es könnten noch mehr Menschen in den Trümmern verschüttet sein. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hatte eine gelenkte Fliegerbombe das Haus getroffen. (afp)
USA und Südkorea fordern Abzug nordkoreanischer Truppen
Die Verteidigungsminister der USA und Südkoreas haben Nordkorea aufgefordert, seine Truppen aus Russland abzuziehen. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte, die Vereinigten Staaten würden „weiterhin mit Verbündeten und Partnern zusammenarbeiten, um Russland davon abzuhalten, diese Truppen im Kampf einzusetzen“. Es bestehe jedoch die „hohe Wahrscheinlichkeit“, dass Russland dies dennoch tun werde. Die nordkoreanischen Truppen würden mit russischen Uniformen und Waffen ausgestattet.
Sein südkoreanischer Kollege Kim Yong Hyun sagte, er glaube, dass der nordkoreanische Einsatz „zu einer Eskalation der Sicherheitsbedrohungen auf der koreanischen Halbinsel führen kann“. Dies liege daran, dass es eine „hohe Wahrscheinlichkeit“ gebe, dass Pjöngjang im Austausch für den Einsatz seiner Streitkräfte Technologietransfers von Moskau verlangen werde, um seine Waffenprogramme zu unterstützen – darunter taktische Atomwaffen, Interkontinentalraketen und Aufklärungssatelliten.
Russland und Nordkorea haben ihre politische und militärische Zusammenarbeit im Laufe des Ukraine-Krieges vertieft. Am Montag hatte das Pentagon erklärt, die Zahl der von Nordkorea nach Russland geschickten Soldaten auf 10.000 zu schätzen. Am Dienstag sagte ein Ministeriumssprecher, dass in der russischen Region Kursk an der Grenze zur Ukraine nach Einschätzung der US-Regierung inzwischen eine „kleine Zahl“ nordkoreanischer Soldaten stationiert worden sei. (afp)
EU-Chefdiplomat: Nordkorea muss Unterstützung Putins stoppen
EU-Chefdiplomat Josep Borrell fordert von Nordkorea einen Stopp der möglichen Unterstützung russischer Kriegsanstrengungen gegen die Ukraine. „Eine fortgesetzte militärische Unterstützung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine durch Nordkorea wird mit einer angemessenen Reaktion beantwortet werden“, teilte Borrell mit. „Die Europäische Union stimmt sich in dieser Angelegenheit mit ihren internationalen Partnern ab, auch was die Reaktionen betrifft.“
Es sei ein einseitiger, feindlicher Akt Nordkoreas mit schwerwiegenden Folgen für den Frieden und die Sicherheit in Europa und weltweit, so der EU-Außenbeauftragte. (dpa)
Russland: Nordkorea-Kooperation richtet sich nicht gegen Drittstaaten
Russland hat seine militärische Zusammenarbeit mit Nordkorea vor dem UN-Sicherheitsrat verteidigt. „Sie richtet sich nicht gegen Drittstaaten. Sie stellt keine Bedrohung für die Länder der regionalen oder internationalen Gemeinschaft dar“, sagte Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja bei einer Dringlichkeitssitzung des mächtigsten UN-Gremiums in New York. Moskau beabsichtige, die Kooperation „in Zukunft weiterzuentwickeln, und niemand kann uns daran hindern.“ Russland hatte vergangene Woche einen Vertrag über eine allumfassende strategische Partnerschaft mit Nordkorea besiegelt. (dpa)
Schwerer russischer Raketenangriff auf Odessa
Die russische Armee hat die südukrainische Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer mit einem Schwall von Raketen beschossen. In der Stadt seien Explosionen zu hören, meldete die Nachrichtenagentur Ukrinform. „Der Feind hat etwa zehn Raketen verschiedener Typen auf das Gebiet Odessa abgefeuert“, schrieb Militärgouverneur Oleh Kiper auf Telegram.
Auch die ukrainische Luftwaffe meldete den schweren Angriff. Auf ukrainischen Warn-Apps hieß es, die Raketen seien teils von russischen Flugzeugen über dem Meer, teils von der russisch besetzten Halbinsel Krim abgefeuert worden. (dpa)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Müntefering und die K-Frage bei der SPD
Pistorius statt Scholz!
Angeblich zu „woke“ Videospiele
Gamer:innen gegen Gendergaga
Unterwanderung der Bauernproteste
Alles, was rechts ist
Experten warnen vor Trump-Zöllen
Höhere Inflation und abhängiger von den USA
Die Brennelementefabrik und Rosatom
Soll Lingen Außenstelle von Moskaus Atomindustrie werden?
Klimagipfel in Baku
Nachhaltige Tierhaltung ist eine Illusion