piwik no script img

+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++Russland wehrt Drohnenangriffe ab

Die Ukraine soll die besetzte Krim mit Drohnen angegriffen haben. US-Finanzministerin Janet Yellen bewertet Hilfen für die Ukraine auch als nützlich für die Weltwirtschaft.

US-Finanzministerin Janet Yelle bei einem Treffen der G7 in Indien Foto: Amit Dave/reuters

Drohnenangriffe auf die Krim

Auf der von Russland annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim sind laut Behörden am Sonntag neun ukrainische Drohnenangriffe abgewehrt worden. „Heute Morgen ist der Versuch des Kiewer Regimes, einen Terrorangriff zu verüben, vereitelt worden“, teilte das russische Verteidigungsministerium in Moskau mit. Es sei niemand verletzt worden. In Sewastopol hat die russische Schwarzmeerflotte, die im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt wird, ihren Hafen.

Die Flugabwehr habe zwei Drohnen abgeschossen, fünf weitere seien durch die Einheiten der radioelektronischen Aufklärung zum Absturz gebracht und zwei über dem Wasser vernichtet worden, teilte der Gouverneur der Hafenstadt Sewastopol, Michail Raswoschajew, am Sonntagmorgen mit. Das Verteidigungsministerium sprach im letzten Fall von zwei „unbemannten Booten“, die zerstört worden seien.

Die Angriffe waren diesmal nach offiziellen Angaben vergleichsweise massiv und ausdauernd. „Jetzt ist es in der Stadt ruhig“, schrieb Raswoschajew im Nachrichtenkanal Telegram. Die Flugabwehr habe die Lage weiter unter Kontrolle. Auf der Krim machen im Sommer viele Russen trotz der Gefahr Urlaub. „Wir behalten die Ruhe“, meinte der Gouverneur

Weder in der Stadt noch in den Buchten von Sewastopol seien „irgendwelche Objekte“ beschädigt worden, teilte der Gouverneur mit. Die Schwarzmeerflotte sei gemeinsam mit den Einheiten der Flugabwehr im Einsatz gewesen. Demnach waren neben der Bucht von Sewastopol auch der Stadtteil Balaklawa betroffen und das Gebiet der altgriechischen Siedlung von Chersones, die zum Weltkulturerbe der Unesco gehört.

Von ukrainischer Seite gibt es immer wieder Drohnenangriffe auf die von Russland schon 2014 annektierte Halbinsel. Der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj hat nach einem Bericht der US-Zeitung Washington Post Angriffe seines Landes auf russisches Staatsgebiet zugegeben. Demnach sagte er, dass er im Land produzierte eigene Waffen für diese Schläge nutze. (dpa)

Russischer Angriff fordert Toten

Bei einem russischen Angriff auf die Region Cherson ist nach ukrainischen Angaben ein Mensch getötet und einer verletzt worden. Bei dem Angriff auf ein Dorf in der Region Saporischschja seien sieben Menschen verletzt worden, teilen örtliche Behörden mit. (rtr)

US-Finanzministerin: Ukraine-Hilfe nützt der Weltwirtschaft

US-Finanzministerin Janet Yellen hat die Unterstützung der Ukraine vor einem Treffen mit ihren Kollegen der anderen G20-Staaten als äußerst hilfreich für die globale Weltwirtschaft bezeichnet. „Die Beendigung dieses Krieges ist in erster Linie moralisch geboten“, sagte Yellen am Sonntag vor Journalisten im indischen Gandhinagar. Aber es sei „auch das Beste, was wir für die Weltwirtschaft tun können“. Die Finanzminister und Zentralbankchefs der G20-Staaten kommen am Montag und Dienstag im indischen Gandhinagar zusammen.

Vor dem Treffen diskutieren am Sonntag die Finanzminister der Gruppe der sieben großen Industriestaaten (G7) separat über zentrale Themen wie die Unterstützung für die Ukraine, die Schuldenprobleme wirtschaftlich schwächelnder Staaten, eine Bankenreform und ein globales Steuerabkommen. Zu den G7-Staaten gehören neben den USA und Deutschland auch Großbritannien, Frankreich, Japan, Italien und Kanada.

US-Finanzministerin Yellen sagte am Sonntag, sie werde sich „gegen die Vorstellung wehren“, dass es einen „Zielkonflikt“ zwischen der Unterstützung der Ukraine und der Unterstützung des globalen Südens gebe. (afp)

Wagner-Gruppe in Belarus

Ein großer Konvoi der russischen Privatarmee Wagner hat am Samstagmorgen nach Angaben von Beobachtern Belarus erreicht. Wie die unabhängige Beobachtergruppe Belaruski Hajun berichtete, die die Bewegungen von Streitkräften in Belarus verfolgt, trafen mindestens 60 Lastwagen, Busse und andere große Fahrzeuge in Begleitung der belarussischen Polizei ein in dem Land ein.

Die Gruppe legte zunächst keine Fotos oder Videos der Fahrzeuge vor, sagte aber, diese hätten Kennzeichen aus von Russland besetzten Gebieten im Osten der Ukraine gehabt, wo Wagner-Kämpfer an der Seite der russischen Truppen kämpften, bis es im Juni zu einem kurzlebigen Aufstand der Privatarmee und ihres Chefs Jewgeni Prigoschin in Russland kam.

Der Konvoi bewegte sich den Angaben zufolge in Richtung eines Militärstützpunkts außerhalb der Stadt Ossipowitschi, die etwa 230 Kilometer nördlich der Grenze mit der Ukraine liegt. Satellitenbilder, die die Nachrichtenagentur AP im Juli analysierte, hatten Reihen zeltähnlicher Strukturen gezeigt, die an dem Stützpunkt mutmaßlich zwischen dem 15. und 30. Juni errichtet wurden.

Kurz vor dem kolportierten Eintreffen des Konvois hatte das Verteidigungsministerium in Minsk am Freitag verkündet, es plane gemeinsame Übungen des Militärs und der Söldnertruppe. (ap)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • ... " nützlich für die Wirtschaft "



    - klaro, an Kriegen wird verdient was datt Zeug hält- war doch schon immer so...