+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Cherson meldet massiven Beschuss
Laut ukrainischem Generalstab hat Russland 33 Raketen auf zivile Ziele der Stadt abgefeuert. Präsident Selenski sieht 2023 als „entscheidendes Jahr“.
Landesweiter Luftalarm in der Ukraine
In der Ukraine gibt es den Behörden zufolge wieder landesweit Luftalarm. Auch in der Hauptstadt Kiew heulen die Sirenen. Laut Berichten in sozialen Medien wurde der Luftalarm ausgelöst, nachdem russische Kampfjets von Stützpunkten im benachbarten Belarus aufgestiegen seien. (rtr)
Italienischer Minister bedeckt bei Bitte um Luftabwehrraketen
Italiens Verteidigungsminister Guido Crosetto reagiert zurückhaltend auf die ukrainische Bitte um Luftabwehrraketen. Das System könne nur geliefert werden, wenn dies auch möglich sei, sagt er der Zeitung Il Messaggero. Das Luftverteidigungssystem SAMP/T müsse aus Beständen der Armee entnommen werden. Die aber dürften nicht ausgedünnt werden. Am Dienstag hatte der ukrainische Präsident Selenski nach einem Telefonat mit der italienischen Regierungschefin Georgia Meloni getwittert, die neue rechtspopulistische Regierung in Rom erwäge, die Raketensysteme zu liefern. (rtr)
Neue russische Angriffe auf Cherson
Aus der südukrainischen Stadt Cherson werden neue russische Angriffe gemeldet. Die russischen Streitkräfte hätten dort in den 24 Stunden bis zum frühen Mittwochmorgen 33 Raketen auf zivile Ziele abgefeuert, teilt der ukrainische Generalstab mit. Zudem seien bewohnte Gebiete am rechten Ufer des Flusses Dnipro nahe der im vergangenen Monat von der ukrainischen Armee zurückeroberten Regionalhauptstadt mit Mörsern und Artillerie beschossen worden.
An der Front im Osten der Ukraine tobten die schwersten Kämpfe weiter um die Stadt Bachmut, die seit Monaten massiv von russischen Truppen angegriffen wird, sowie weiter nördlich in den Städten Swatowe und Kreminna. Hier versuchen die ukrainischen Streitkräfte russische Stellungen zu durchbrechen. Der Frontverlauf habe sich kaum verändert, aber der russische Druck habe sich erhöht, weil Russland zusätzliche Panzer, gepanzerte Fahrzeuge und Soldaten in die Kampfgebiete verlegt habe, sagt der ukrainische Militäranalyst Oleh Schdanow. (rtr)
Von Notz fordert Überprüfung der Sicherheitssysteme bei den Geheimdiensten
Der Vorsitzende des parlamentarischen Kontrollgremiums, Konstantin von Notz, hat nach der Festnahme eines Mitarbeiters des Bundesnachrichtendienstes (BND) wegen mutmaßlicher Spionage für Russland eine Sicherheitsüberprüfung bei den Geheimdiensten gefordert. Es müsse geprüft werden, ob das Sicherheitssystem noch zeitgemäß sei, ob es gut funktioniere, oder ob es nachgeschärft werden müsse, sagte der Grünen-Politker am Mittwoch im Deutschlandfunk. „Es geht sicherlich auch darum, wie in den Diensten selbst mit Informationen umgegangen wird, wie der Zugang zu bestimmten Dokumenten ist, wie die Kontrollen sind.“
Von Notz betonte: „Was einfach bei allen ankommen muss, dass sozusagen wie in den Hochzeiten des Kalten Krieges schwere nachrichtendienstliche Aktivitäten stattfinden, und dass man sich gerade in Zeiten, in denen in Europa ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg von Russland gegen die Ukraine geführt wird, sehr scharf aufstellen muss.“ Die Bundesanwaltschaft hatte in der vergangenen Woche einen BND-Mitarbeiter wegen mutmaßlicher Spionage für Russland festgenommen. Ihm wird Landesverrat vorgeworfen. (rtr)
Selenski: 2023 wird entscheidendes Jahr
Die Militärführung der Ukraine hat nach Worten von Präsident Wolodimir Selenski bei einem Treffen die Maßnahmen festgelegt, die kurzfristig ergriffen werden sollen. „Wir werden weiterhin die Streitkräfte und die Sicherheit der Ukraine für nächstes Jahr vorbereiten. Es ist ein entscheidendes Jahr. Wir begreifen die Risiken des Winters. Wir verstehen, was im Frühjahr getan werden muss“, sagte Selenski in seiner nächtlichen Videoansprache. (rtr)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
BGH-Urteil gegen Querdenken-Richter
Richter hat sein Amt für Maskenverbot missbraucht
Umweltfolgen des Kriegs in Gaza
Eine Toilettenspülung Wasser pro Tag und Person
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Biden genehmigt Lieferung von Antipersonenminen
Streit in der SPD über Kanzlerkandidatur
Die Verunsicherung
BSW stimmt in Sachsen für AfD-Antrag
Es wächst zusammen, was zusammengehört