+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Guterres warnt vor Tragödie in Rafah
Der UN-Generalsekretär hat Waffenruhe gefordert, um eine Tragödie in Rafah zu vermeiden. Seit Kriegsbeginn wurden mehr als 27.000 Menschen in Gaza getötet.
Knapp 28.000 Menschen im Gazastreifen getötet
Im Gazastreifen sind nach Angaben der Gesundheitsbehörde bei den israelischen Angriffen insgesamt 27.947 Menschen getötet worden. 67.459 Palästinenserinnen und Palästinenser seien zudem seit Kriegsbeginn verletzt worden. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien 107 Menschen getötet und 142 verletzt worden. Die Zahl der Opfer könnte noch weitaus höher sein, da viele Menschen vermisst werden und vermutet wird, dass sie unter den Trümmern zerstörter Gebäude verschüttet wurden. (rtr)
USA greifen erneut Huthi-Ziele im Jemen an
Das US-Militär hat neue Luftangriffe auf die Huthi-Rebellen im Jemen geflogen. Das US-Zentralkommando teilte am Freitag mit, dabei seien am Donnerstag vier mit Sprengstoff beladene Drohnenboote und sieben mobile Abschussvorrichtungen für Marschflugkörper zerstört worden, die auf Schiffe im Roten Meer gerichtet sein könnten.
Die Waffen hätten eine unmittelbare Bedrohung für Schiffe der US-Marine und Handelsschiffe in der Region dargestellt, erklärte das Zentralkommando. „Diese Maßnahmen werden die Freiheit der Schifffahrt schützen und die internationalen Gewässer für Schiffe der US-Marine und Handelsschiffe sicherer machen.“ Die Huthi räumten die Verluste nicht ein.
Seit November griffen die Rebellen vorgeblich wegen der israelischen Offensive im Gazastreifen wiederholt Schiffe im Roten Meer an. Ziel waren dabei häufig auch Schiffe, die nur geringe oder gar keine eindeutigen Verbindungen zu Israel haben. Die Angriffe gefährden den Schiffsverkehr auf einer wichtigen Handelsroute zwischen Asien, dem Nahen Osten und Europa. In den vergangenen Wochen flogen die USA und Großbritannien, unterstützt von anderen Verbündeten, Luftangriffe auf Raketenarsenale und Abschussrampen der Huthi. (dpa)
Biden: Israels Vorgehen in Gaza „überzogen“
US-Präsident Joe Biden hat das militärische Vorgehen Israels im Gaza-Krieg als „überzogen“ bezeichnet. Er bemühe sich weiterhin „unermüdlich“ darum, Israel und die Hamas zu einer längeren Kampfpause zu bewegen, erklärte Biden am Donnerstagabend (Ortszeit) im Weißen Haus. Er arbeite auch daran, dass weitaus mehr humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen gelangten als bislang. Darüber sei er telefonisch mit Katar, Ägypten und Saudi-Arabien im Gespräch.
„Unablässig“ bemühe er sich aktuell um ein weiteres Abkommen über eine Feuerpause und eine Freilassung von Dutzenden verbliebenen Geiseln der Hamas, die bei deren Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt worden waren. Für einen neuen Deal hat die Hamas von Israel die Entlassung von Hunderten palästinensischen Gefangenen sowie eine Beendigung der Militäroffensive im Gazastreifen verlangt. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat dem indes eine Absage erteilt. (ap)
Israel: 30 Raketen aus dem Libanon abgefeuert
Nach dem israelischen Angriff auf einen Anführer der islamistischen Hisbollah-Miliz im Libanon sind aus dem Land rund 30 Raketen auf Israel abgefeuert worden. Die Raketen seien am Donnerstagabend vom Libanon aus auf die nordisraelischen Gebiete Ein Seitim und Dalton abgefeuert worden, sagte ein Sprecher der israelischen Armee der Nachrichtenagentur afp. Nach bisherigem Kenntnisstand sei damit niemand verletzt worden.
Zuvor war ein Hisbollah-Kommandeur nach Angaben aus libanesischen Sicherheitskreisen schwer verletzt worden, als sein Auto bei der Einfahrt in die südlibanesische Großstadt Nabatäa von einer israelischen Rakete getroffen wurde. Nabatäa war von den seit Monaten andauernden Auseinandersetzungen zwischen der Hisbollah und der israelischen Armee bisher weitgehend verschont geblieben.
Die Hisbollah nimmt seit dem Beginn des Krieges zwischen der mit ihr verbündeten islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und Israel regelmäßig Stellungen der israelischen Armee unter Beschuss. Israel reagiert darauf mit Angriffen auf den Süden des Libanon, insbesondere mit Drohnenangriffen auf Hisbollah-Kämpfer. (afp)
UN-Generalsekretär warnt vor Tragödie in Rafah
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen hat eine sofortige humanitäre Waffenruhe im Gazastreifen gefordert, bevor es zu einer „gigantischen Tragödie“ in der südlichen Stadt Rafah komme, wenn Israel dort Militäroperationen in derselben Intensität wie in anderen Teilen des Küstengebiets vornehme. António Guterres sagte bei am Donnerstag, mehr als die Hälfte der 2,3 Millionen Menschen im Gazastreifen sei auf der Suche nach Sicherheit vor der israelischen Militäroffensive nach Rafah gedrängt worden. „Sie können nirgendwo hin“, sagte er. „Sie leben in überfüllten Behelfsunterkünften unter unhygienischen Bedingungen, ohne fließendes Wasser und Strom.“
Guterres beklagte Verstöße gegen das Humanitäre Völkerrecht, das den Schutz von Zivilisten und die Befriedigung ihrer grundlegenden Bedürfnisse vorsieht, durch Israel. Er verurteilte aber auch Verstöße der Hamas, die bei ihrem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober etwa 1.200 Menschen tötete.
Auf die Frage, ob es einen Notfallplan für Zivilisten in Rafah gebe, sich an einen anderen Ort zu begeben, und ob er darauf drängen werde, dass die Grenze nach Ägypten geöffnet wird, antwortete Guterres: „Ich denke, wir sollten darauf drängen, die Tragödie zu vermeiden, anstatt auf Dinge zu drängen, die die Tragödie erleichtern.“
Seit Ausbruch des Krieges hat sich Ägypten gegen Forderungen gewehrt, in großer Zahl palästinensische Flüchtlinge aufzunehmen. Kairo befürchtet, dass Israel verhindern könnte, dass sie in den Gazastreifen zurückkehren. Ägypten hat zudem davor gewarnt, dass sich Kämpfer unter die Flüchtenden mischen könnten. (ap)
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