piwik no script img

Social-Media-Star im BundestagswahlkampfWie ein Phoenix aus der roten Asche

Lange sah es aus, als ob die Linke aus dem Bundestag fliegt. Jetzt ist sie im Aufwind, auch dank Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek. Wie macht sie das?

Rampenlicht? Kann sie. Heidi Reichinnek Ende Januar beim Wahlkampfauftakt der Linken in Berlin Foto: Stefan Boness

Berlin/Bocholt/Nürnberg/Würzburg taz | Die Schlange steht die gesamte Schaufensterlänge der Tommy-Hilfiger-Boutique in der Würzburger Innenstadt entlang. An ihrem Ende lächelt Heidi Reichinnek, Spitzenkandidatin der Linken für die anstehende Bundestagswahl, vor dem Wahlkampfstand in Handykameras. Ihre Fans, fast allesamt Gen Z, drücken einem Mitarbeiter Reichinneks ihre Smartphones in die Hand. Die Jugendlichen umfassen ihre Taille, um gemeinsam zu posieren. Reichinnek mit hochgerecktem Daumen, Reichinnek mit selbstgebastelter Legoblume, die sie gerade eben geschenkt bekommen hat. „Die sieht echt so aus wie auf Tiktok“, sagt eine junge Frau, „Voll cool, dass sie nicht so viele Filter benutzt.“

Jana M., 21 Jahre alt, Lehramtsstudentin, steht schon ziemlich weit vorn in der Schlange. „Heidi war unter den Top drei meiner Celebrity Crushes im letzten Jahr“, erklärt sie ihren Freun­d*in­nen. Die vier schwänzen gerade eine Vorlesung in Erziehungswissenschaft, um mit Reichinnek ein Selfie zu machen. Auf Tiktok hat die 36-Jährige mit den vielen Tattoos mittlerweile mehr als 500.000 Follower, über 300.000 mehr als Olaf Scholz. „Heidi for Bundeskanzlerin“, steht in den Kommentaren, oder „Meine Löwin“.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

2021 ist Reichinnek über die niedersächsische Landesliste in den Bundestag eingezogen. Im November 2024 wurde sie mit Jan van Aken zur Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl gekürt. Nun soll sie nicht nur die jungen Erwachsenen aus Gen Z begeistern, sondern die Partei zum Wiedereinzug in den Bundestag führen. Als Friedrich Merz im Bundestag die Brandmauer zu Fall brachte, ging Reichinnek mit ihrer wutentbrannten Rede viral und erreichte weit mehr Menschen als die übliche Linken-Wählerschaft.

In Umfragen kam die Linke Ende Januar erstmals seit Herbst 2023 wieder bundesweit auf 5 Prozent, die Forschungsgruppe Wahlen sieht sie inzwischen bei 7. Ob die Partei am 23. Februar wirklich die Sperrklausel überwindet oder drei Direktmandate gewinnt, die auch für den Wiedereinzug ins Parlament reichen würden, bleibt ungewiss. Aber es sieht gut aus.

Schneller Aufstieg

Und Reichinnek schafft einiges. Nach ihrem Eintritt in die Linke 2015 steigt sie schnell auf. 2016 wird sie Stadträtin in Osnabrück, kurz darauf Landessprecherin der Linksjugend, 2019 Parteivorsitzende in Niedersachsen. 2021 folgt der Einzug in den Bundestag. Reichinnek beginnt, auf Tiktok und Instagram über ihre Arbeit im Parlament zu informieren. Es geht um ihren Fachbereich, also Kinder-, Jugend-, Frauen- und Familienpolitik, aber auch um Rente, Friedrich Merz und die AfD. Sich selbst bezeichnet sie als Feministin, Sozialistin und Antifaschistin. Studiert hat Reichinnek Nahoststudien und Politikwissenschaft, zudem in der Jugendhilfe und mit minderjährigen Geflüchteten gearbeitet.

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Reichinnek ist ambitioniert. 2022 hatte sie schon einmal für den Parteivorsitz kandidiert, gestützt vom damaligen Fraktionsvorsitzenden Dietmar Bartsch und auch von Sahra Wagenknecht. Sie unterlag der amtierenden Vorsitzenden Janine Wissler. Rund anderthalb Jahre später trat sie im Februar 2024 erneut an, diesmal für den Gruppenvorsitz, nachdem die Linkspartei durch Wagenknechts Weggang den Fraktionsstatus verloren hatte. Heute bezeichnet Reichinnek das BSW in ihren Reden gern als „outgesourcten Personenkult.“

Diese Wahl gewann sie. Zuvor hatte Reichinnek sich schon über die Fraktion hinaus einen Namen gemacht, vor allem wegen ihrer Präsenz auf Social Media. Bei vielen älteren Parteimitgliedern in Ostdeutschland kommt ihr zugute, dass sie in Merseburg geboren und im sachsen-anhaltinischen Obhausen aufgewachsen ist – eine von ihnen.

Freitag vor Weihnachten, in Reichinneks Bundestagsbüro steht Stollen auf dem Tisch. „Hier ist in den letzten Wochen richtig gute Laune“, sagt Reichinnek. „Ich weiß gar nicht, wohin mit meiner ganzen Energie.“ Wie sie damit klarkommt, dass das Schicksal der Linkspartei auf ihren Schultern liegt? „Wir gewinnen zusammen, und wir verlieren zusammen“, sagt Reichinnek, „nicht ich als Einzelperson. Ich reiße es hier nicht alleine, und ich versaue es hier auch nicht alleine.“ Klar, die Wahl zum Gruppenvorsitz hätte anders laufen können, findet sie. Aber man sei darüber hinweggekommen, die Gruppe habe sich zusammengerauft.

Klare Arbeitsteilung

Genau genommen war die Wahl zum Gruppenvorsitz eine Katastrophe. Ein neues Zeichen der Geschlossenheit hätte von ihr ausgehen sollen. Stattdessen gewannen Reichinnek und Sören Pellmann in zwei Kampfabstimmungen mit 14 zu 13 Stimmen gegen Clara Bünger und Ates Gürpinar. Die Unterlegenen wurden von den damaligen Parteivorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan unterstützt, Reichinnek und Pellmann von Ex-Fraktionschef Bartsch. Das Signal der Wahl: Auch ohne Wagenknecht zerstreitet sich die Linke in Grund und Boden.

Parteitag in Halle an der Saale im Herbst 2024. „Wir gehen auf ein Wahljahr zu, an dessen Ende wir es entweder grandios in den Sand gesetzt haben, oder eines, an dessen Ende wir sagen können, dass wir es geschafft haben, das Ruder rumzureißen“, ruft Reichinnek den Mitgliedern zu. In Halle wählt die Partei ihre neue Führung: Jan van Aken und Ines Schwerdtner übernehmen. Ihr erklärtes Ziel: Sie wollen die alten Streitereien hinter sich lassen. Wenige Wochen später ist die Ampel passé, Reichinnek wird zusammen mit van Aken zum Spitzenduo für den Bundestagswahlkampf gekürt. Die Aufgaben sind klar verteilt: Van Aken übernimmt die Talkshows, Reichinnek ist für Social Media zuständig.

Auch mit hunderttausenden Haustürgesprächen will die Linke neue Wäh­le­r*in­nen gewinnen, allein in Berlin hat sie bis Anfang Februar an über 130.000 Türen geklopft. „Persönliche Begegnungen an Haustüren und Ständen als erster Kontakt sind wichtig“, sagt Benjamin Höhne, Parteienforscher an der TU Chemnitz. Leute aus prekären sozialen Schichten erreiche die Linke momentan kaum, obwohl sie genau deren Themen bearbeite. Auch in der Mittelschicht finde sie mit ihrem Politikangebot nur wenig Resonanz, obwohl diese in Großstädten ein großes Problem mit steigenden Mieten habe. Um potenzielle Wäh­le­r*in­nen stärker an die Partei zu binden, bleibt kaum noch Zeit.

Reichinnek tingelt durchs Land, zu Infoständen, Bürgerzentren, Betriebsräten. Nach Hamburg, wo 1.500 Menschen sie am vergangenen Dienstag erwarteten. Nach Mannheim, Köln, Duisburg, Bamberg – und Bocholt. Die meisten, die dort vor dem historischen Rathaus auf ihre Ankunft warten, wählen dieses Jahr zum ersten Mal den Bundestag mit. Viele gehen noch zur Schule. Sie haben für Reichinnek Freundschaftsarmbänder geknüpft – „Fuck the Patriarchy“ und „Female Rage“ kann man auf den Perlen lesen – und eine Puppe für sie gehäkelt. „Heidi hat ja noch Röhrenjeans an“, beobachtet einer in modischer Schlaghose, „aber sie kann das tragen.“ Sie erzählen Reichinnek von ihren Problemen, etwa von Eltern, die AfD wählen.

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Mithalten bei der Personalisierung des Wahlkampfs

Die Zeit, die Reichinnek am Infostand verbringt, wird sie von den vielen neuen Parteimitgliedern in Anspruch genommen und von denen, die sie ohnehin schon wählen. Auf den jungen Menschen liege jetzt ihr Fokus, sagt Reichinnek. Vor allem bei jungen, progressiven Erwachsenen ist die Politikerin zur Identifikationsfigur geworden. Dank Reichinnek kann die Linke mithalten in der Personalisierung des Wahlkampfs, die andere Parteien vormachen. „Sie ist der absolute Glücksfall für unsere Partei“, sagt der 47-jährige Linken-Bundestagsabgeordnete Jan Korte. „Erst dachte ich, dass sie nur die Tiktok-Community adressiert. Aber sie füllt auch die Hallen.“

Ein kalter Januartag, Neujahrsempfang der Linken in einem Nürnberger Kino. Die Veranstaltung beginnt verspätet, weil der Saal überfüllt ist. Mehrere hundert Menschen sind vor allem wegen Reichinnek gekommen, so erklärt sich der Nürnberger Ortsverband den Ansturm. „Entschuldigung, ich hab den Faden verloren, ich bin so nervös bei so vielen Leuten“, sagt eine überwältigte Kreisrätin, und findet dann doch zurück in ihr Redemanuskript. Das Publikum, im Durchschnitt wohl nicht älter als 25 Jahre, klatscht und jubelt. Eine fränkische Pop-Band zupft auf Gitarren, dann ist Reichinnek an der Reihe.

Sie spricht über Kinderarmut, hohe Mieten und den Rechtsruck. „Guckt euch um in diesem Kinosaal“, sagt Reichinnek. „Wir sind noch immer die Mehrheit in diesem Land.“ Der Applaus nach ihrer Rede klingt eher nach Popkonzert als nach einer Rede über ein Wahlprogramm. Reichinnek verneigt sich. „Heidi, Heidi, Heidi!“, rufen Besucher*innen. Viele stehen auf. Reichinnek wischt sich die Augen. Das Publikum klatscht weiter. „Freunde, ihr macht Heidi verlegen“, ruft Direktkandidat Titus Schüller in den Saal.

Sie spricht über Kinderarmut, hohe Mieten und den Rechtsruck. „Guckt euch um in diesem Kinosaal“, sagt Reichinnek. „Wir sind noch immer die Mehrheit in diesem Land.“ Der Applaus klingt dann eher nach Popkonzert als nach einer Rede über ein Wahlprogramm. Reichinnek verneigt sich. „Heidi, Heidi, Heidi“, rufen Besucher*innen. Viele stehen auf. Der Applaus endet noch immer nicht. Reichinnek wischt sich die Augen. Das Publikum klatscht weiter. „Freunde, ihr macht Heidi verlegen, nochmal richtig“, ruft Direktkandidat Titus Schüller in den Saal und überreicht Reichinnek eine Weinflasche. „Du bist so rot, dass du einen weißen bekommst“ – „politisch rot“, versucht er sich zu korrigieren.

Proletarischer als sonst

„Ich habe jedes Mal vorher ’nen flauen Magen“, sagt Reichinnek einige Tage später über Veranstaltungen wie die in Nürnberg. „Ich will das gut machen.“ Eine Rede bei einem Neujahrsempfang ist nicht mehr nur eine Rede, wenn die Tiktok-Community ihren Star dort zum ersten Mal leibhaftig vor sich sieht, wenn Reichinneks Instagram-Videos längst zum Identitätsangebot geworden sind. „Ich hab Angst, dass ich die Erwartungen der Leute enttäusche“, sagt Reichinnek. Manchmal mache sie sich Sorgen: „Wie lange halte ich das durch? Wie viel kann ich geben?“ Mittlerweile wäre eine Niederlage der Linken doch auch eine persönliche Niederlage von Reichinnek.

Außerordentlicher Bundesparteitag Mitte Januar in Berlin. Hier will die Linke ihr Wahlprogramm verabschieden. „Proletarischer als sonst“, kommentiert Mechthild Greim, Delegierte aus Bayern, das Parteitags­am­biente in einem ehemaligen Postbahnhof. „Sonst waren wir immer in großen Messehallen.“ Reichinnek trägt heute ein Freundschaftsarmband in Grün mit der Aufschrift „Mietendeckel“, sie hat es passend zu ihrem Outfit ausgesucht.

Im Saal geht es schließlich auch um Sanktionen gegen Russland. Aber anders als früher, findet Greim: „Es gibt keine verbalen Schläge unter die Gürtellinie.“ Man spüre den Willen, zusammenzuarbeiten. Die konstruktive Stimmung, die auch Delegierte aus Sachsen, Nordrhein-Westfalen und Bremen bestätigen, speist sich nicht nur daraus, dass es bei der Linken jetzt ums Ganze geht.

Auch in der Linken-Gruppe im Bundestag habe sich viel verändert, sagt Korte, der langjährige parlamentarische Geschäftsführer der früheren Fraktion. Inzwischen kämen wieder alle zu den Sitzungen. Der Streit sei zwar weiterhin hart in der Sache, aber nicht mehr verletzend. Reichinnek gebe auch denen Raum, die „nicht immer ihre Kumpels waren, und die honorieren das auch“. Auch die, die beim Gruppenvorsitz gegen sie gestimmt hatten, unterstützten Heidi Reichinnek nun, nur wenige noch zähneknirschend, „weil sie liefert“.

„Auf die Barrikaden!“

Korte glaubt, dass es Reichinnek zugute kommt, noch nicht so lange in der Partei zu sein. „Meine Generation hat sich in einer Unerbittlichkeit gestritten, die nicht mehr zu kitten war“, sagt er. Es sei einfacher, die Partei hinter sich zu vereinen, wenn man bei vielen Auseinandersetzungen gar nicht dabei gewesen sei. „Dann sind da auch nicht so viele Verletzungen, die man verarbeiten muss.“ Auch Reichinneks frühere Kontrahentin Janine Wissler sagt, dass die Gruppe an einem Strang ziehe. „Heidi begeistert Leute für Politik, die wir bisher so nicht erreicht haben“, sagt Wissler. „Das ist beeindruckend.“ Beim Wahlkampfauftakt der hessischen Linken standen Wissler und Reichinnek gemeinsam auf der Bühne.

Dann kommt der 29. Januar – jener Tag, an dem die Union im Bundestag zum ersten Mal auf eine Mehrheit mithilfe der AfD setzt. Nach der Abstimmung hält Reichinnek die vielleicht beste Rede ihrer bisherigen Karriere, in jedem Fall die meistgesehene an diesem Tag. „Gebt nicht auf, sondern wehrt euch!“, ruft Reichinnek „den Menschen da draußen“ zu, „Auf die Barrikaden!“ Knapp 6 Millionen Aufrufe hat der Clip allein in den Tagen danach.

Während Robert Habeck sich in den Tagen darauf mit einem 10-Punkte-Plan zu Migration bei Friedrich Merz anbiedern wird, zeigt Reichinnek ihr Entsetzen über den Unions-Flirt mit der AfD. Mittlerweile sieht es so aus, als ob ihr und ihrer Partei das Bekenntnis zu Menschenrechten am Wahltag zugutekommen wird. „Plötzlich wird diese Sozialistin gefährlich für Merz“, titelte die Bild. Mehr als 85.000 Mitglieder hat die Linke inzwischen – so viele wie seit 2007 nicht mehr. Und der Höhenflug geht weiter.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

21 Kommentare

 / 
  • "Heute bezeichnet Reichinnek das BSW in ihren Reden gern als „outgesourcten Personenkult.“"

    Treffend. Noch dazu wirkt Sarah W. neben ihr verbiestert und eingestaubt.



    Sarah und Oskar haben der Linken einen großen Gefallen getan. So entrümpelt man ein vermöltes Haus. Einfach ausziehen. 😁

    Hoffen wir mal, dass der Aufwärtstrend anhält und wenigstens eine Partei im Bundestag vertreten ist, die nicht bei jeder Gelegenheit über das Migrationsstöckchen springt.

  • Liggers. Als gebürtiger Sachsen-Anhaltiner -



    Kann ich es nur begrüßen - daß die Linke auch ohne Merseburger Zaubersprüche - 🙀🥳🧙‍♀️ -



    Wählbar bleibt

    ps——- zur Mythologie—



    Der Phönix (griechisch Φοῖνιξ Phoînix, von altägyptisch Benu: ‚Der Wiedergeborene / Der neugeborene Sohn‘; lateinisch Phoenix) ist ein mythischer Vogel, der am Ende seines Lebenszyklus verbrennt oder stirbt, um aus dem verwesenden Leib oder aus seiner Asche wieder neu zu erstehen.



    de.wikipedia.org/w...B6nix_(Mythologie)



    In der Spätantike wurde der Phönix dann zum Symbol der Unsterblichkeit, da er die Fähigkeit hatte, sich zu regenerieren, wenn Feinde ihn verwundet hatten. …Christen galt er als Sinnbild der Auferstehung.



    Die mythische Gestalt des Phönix entstand im Umfeld einer religiösen Weltanschauung, um die über viele Menschenalter dauernde zyklische Entwicklung von Glaubens- und Wertegemeinschaften zu erklären. Mit der Vorstellung, das Licht der Sonne sei die Grundlage allen Lebens, manifestierte sich die Idee, dass das göttliche Licht den Lebenszyklus bestimmt.



    Vielen religiösen Kulturen sind diese langen Zyklen bekannt, wie beispielsweise den Sumerern, alten Ägyptern, Chinesen & Maya“

  • Bis zum russischen Überfall habe ich Die Linke immer für einen notwendigen und wichtigen Teil unserer parlamentarischen Demokratie gehalten. So lange die Linke sich in Ihrer Haltung zu Putin, Russland und damit zum Überfall auf die Ukraine nicht eindeutig und unmissverständlich positioniert und weiter, wie bis zuletzt (z.b. taz-Talk mit van Aken 21.Jan25) rumschwurbelt, hat die Linke nichts im Bundestag zu suchen!

  • Es ist nie gut für eine Demokratie wenn die (Extremen) Ränder zu stark werden. In Deutschland wurde schon einmal eine Demokratie zwischen Rechts und Links aufgerieben.

    • @Günter Witte:

      Hufeisentheorie steigt schon wieder aus dem Grab? Siehe auch eins tiefer

      Wenn ich zwischen den Extremen Menschenfeinde und Menschenfreunde wählen muss(?), weil dem Rest der eigene Vorteil am Nächsten ist, dann bin ich doch gerne extremistischer Menschenfreund.

    • @Günter Witte:

      Die Linke insgesamt als extremen Rand zu bezeichnen ist lächerlich. Damals wie heute sind es die Konservativen die die Demokratie gefährden, indem sie dem Schulterschluss mit den Rechten suchen. Es ist nie gut für eine Demokratie wenn die Konservativen aus Machterhalt Rechte Positionen übernehmen, im Glauben so die Rechte kontrollieren zu können. Bitte an die eigene Nase fassen!

      • @Andreas J:

        Danke, ganz meine Meinung.

  • Ist Die Linke wirklich im Aufwind aus eigenem Zutun oder profitiert sie nur vom Richtungsstreit der Grünen?



    Wir erleben schließlich seit Monaten das vor allem die Grüne Jugend gegen den Kurs der Parteispitze offen rebelliert, inkluvise medienwirksamen Rücktritts ihres kompletten Vorstands und just seitdem steigt Die Linke...



    Für mich ist das eher ein Spiegelbild zu rechts - so wie da seit langem enttäuschte Wähler zur AfD rennen ohne das die wirklich etwas dafür leistet, so scharen sie sich nun enttäuschte Grüne halt bei Der Linken.

  • Joa, danke für den Artikel. Ich denke links ist die neue Mitte. Schauen wir mal.

    • @leachimus:

      „Links ist die neue Mitte!“



      Ein super Wahlkampfslogan, der überall plakatiert werden sollte. Das sollten Sie sich patentieren lassen.😉

    • @leachimus:

      Wenn die Erben von Ulbrich und Honecker jetzt die Politische Mitte sind, dann läuft sehr, sehr viel schief in Deutschland

      • @Günter Witte:

        Schön - daß der Unker v.D. sich nicht zwischen sich selbst zerreibt - sondern -



        Einfach nur schön unkt! Gellewelle

        unterm— sorry —



        Geht an die wundersamen Unken!;)



        Wer im letzten Büchsenlicht zB an der Gloer - ihrem glockenreinen Unken gelauscht hat - weiß was



        “…wohnt ein Zauber inne“ meint. Wollnich

      • @Günter Witte:

        ?



        Sie meinen van Aken und Reichinnek?

  • Leider hat sie sich noch immer nicht wirklich mit Armutsbekämpfung befasst, das ist für eine LINKE schon etwas peinlich und wird sie meine Stimme kosten. Siehe ihre Antwort auf meine Frage zum BGE bei www.abgeordnetenwa...sen-grundeinkommen



    Eine bedürftigkeitsgeprüfte Sozialleistung erreicht nunmal nicht Bedürftigen, weil immer welche an der Bürokratie scheitern oder aufgrund von Scham und Stigma die Leistungen nicht abrufen.

  • Bin schwer begeistert von Reichinnek. Wenn das BSW mit der FDP aus dem Bundestag fliegt und die Linke mit der SPD einigermaßen liefert ist eine linke Koalition mit den Grünen möglich. Hoffentlich ohne Scholz, der im Gegensatz zu Reichinnek eine unpersönliche und arrogante Politikmaschine ist.



    Die Linke sollte die Kraft und das Talent von Reichinnek gut schützen, damit sie nicht wie Kühnert, einem weiteren linken Supertalent im Bundestag, am Politikbetrieb gesundheitlich Schaden nimmt.



    Kühnert und Reichinnek sind strategisch gesehen die Zukunft der Linken in der BRD-Politik.



    Ricarda Lang hat ihr linkes Gewissen längst verkauft, sonst wäre sie nicht zum Lächelfototermin bei einem Bild-Event mit andereren Politikern von SPD und CDU erschienen.

  • Die SPD hingegen bereitet sich schon mental auf Schwarz-Rot vor anstatt kraftvollen Anti-Merz-Wahlkampf zu machen. Selbst schuld.

  • Beeindruckend, dass man mit ein paar wahren Worten die Menschen mal wieder wecken kann. Ein Teil des Erfolgs dürfte ja sein, dass man Frau Reichinnek ihre Empörung auch abnimmt, während bei den anderen eher schlecht gespielt ist.

  • Heidi Reichinnek kommt halt frisch rüber, ist kämpferisch und vor allem wirkt sie authentisch - persönliche Eigenschaften, die man nicht oft findet im Politikbetrieb.



    Inhaltlich stehen gerade sie als Person für eine kämpferische Entschlossenheit, die AfD wieder zurückzudrängen - mich überzeugt das. Und es wird auf das Konto der Linken einzahlen. Bei Grünen und SPD hatte ich zuletzt doch das Gefühl, sie fahren dem Faschismus im Schlafabteil entgegen.



    Obwohl, meine Heidi heißt Ines.😉

  • Ein schöner Artikel, der das Versöhnliche in den Vordergrund rückt und auch Verständnis für alte Verletzungen erzählt.



    Auch für mich war Reichinecks Rede die richtige Antwort auf merz "afd" Politik.



    Ich wünsche der Linken, dass Sie wieder in den Bundestag einzieht.



    SO haben sie es sich redlich verdient!

  • Dank Reichinnek oder dank Merz?

    • @rero:

      egal - der Effekt zählt