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Attacke in Zug zwischen Hamburg und KielZwei Tote bei Messerangriff

Ein Mann hat in einem Zug nahe Brokstedt auf Passagiere eingestochen und zwei von ihnen tödlich verletzt. Der Angreifer wurde festgenommen.

Brokstedt: Einsatzkräfte der Polizei und Feuerwehr an einem Bahnübergang Foto: Jonas Walzberg/dpa

Flensburg afp/dpa | Bei einer Messerattacke eines Mannes auf Passagiere in einem Regionalexpress von Kiel nach Hamburg sind in Schleswig-Holstein am Mittwoch zwei Menschen getötet worden. Das sagte die Innenministerin von Schleswig-Holstein, Sabine Sütterlin-Waack, der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Es habe eine Festnahme gegeben, sagte die CDU-Politikerin. Die Ministerin bekam die Nachricht im Landtag und beriet sich mit Ministerpräsident Daniel Günther.

Mehrere Menschen seien zudem verletzt worden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei in Flensburg. Das Landesinnenministerium in Kiel sprach von fünf Verletzten. Der Angreifer wurde am Bahnhof Brokstedt festgenommen.

Die Tat ereignete sich nach Angaben der Bundespolizei kurz vor 15 Uhr vor der Ankunft des Zuges im Bahnhof Brokstedt im Kreis Steinburg.

Der Bahnverkehr auf der Strecke wurde eingestellt, die Polizei war im Großeinsatz. Eine Sprecherin der Polizei in Itzehoe sagte, die Lage sei noch unübersichtlich. Weder zum Zustand der Verletzten noch zum Hintergrund des Angriffs ließen sich genaue Angaben machen. Die Deutsche Bahn teilte mit, dass es zu Zugausfällen im Fernverkehr komme.

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18 Kommentare

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  • Mein Beileid für die Familien, die so unvermittelt von so einer schrecklichen Gewalttat getroffen worden.

    Leider wird es jetzt wieder eine Menge Leute geben, die daraus politisch Profit schlagen wollen. Das ist widerlich und würde mir als Angehöriger sehr gegen den Strich gehen.



    Auch Panikmache, dass es so unsicher in Deutschland geworden sei, ist nicht angebracht - die Zahl der Morde in Deutschland sinken seit Jahren, und die Anzahl der Verkehrstoten übersteigt jedes Jahr die Zahl (aller!) Mordfälle bei weitem. Trotzdem trauen die meisten von uns sich immer noch auf die Straße.

  • Die Faeser redet von schärferen Gesetzen, will am liebsten Schreckschusswaffen und Böller verbieten . Aber was wird gegen Messerangriffe gemacht. Heute 2 Tote im Zug,



    in Essen wurde eine Frau erstochen.



    Wie will Sie die Bevölkerung SCHÜTZEN.

    • @Stoffel:

      Welchen Zusammenhang sehen Sie im Zusammenhang mit Opfern und Taten? Wie soll konkret geschützt werden?

  • Tragisch. Hier fragt sich Mensch immer, wie hätte sowas verhindert werden können, wenn die Täterin oder der Täter beispielsweise schon auffällilg geworden war.. Mein Mitgefühl den Familien und Angehörigen der Opferinnen.

  • Die Morde werden nun wieder hetzerisch in Bezug auf die Nationalität des Täters instrumentalisiert werden. Daher biete ich mein folgendes Konzept an. Die einschlägigen Medien sollten immer auch nennen, ob der Täter nicht promoviert war. Meine Hypothese ist, dass Menschen ohne Doktortitel mordlüsterner sind und wir sollten eine Debatte starten, was wir mit dem Teil der Bevölkerung machen.

    • @K2BBQ:

      Ja, davon muss aufgrund der Verbreitung von rassitischen Einstellungen in Deutschland ausgegangen werden. Leider wurde die Nationalität sogleich in Berichten der öffentlichen Sender erwähnt und nun blühen Fantasien, Hass und Ängste von Rechten und Rassist*innen auf.

    • @K2BBQ:

      Diese Reaktion ist ja schon fast reflexartig. Ebenso könnte man sagen, daß die Morde von Hanau auch hetzerisch, aufgrund der politischen Gesinnung des Täters, instrumentalisiert wurden.

      • @Puky:

        Was reden Sie da? Bezüglich der Morde in Hanau gab es keine Instrumentalisierung sondern es wurde festgestellt, dass es zwischen Motiv und Tat einen Zusammenhang gibt: u.a. Rassismus. Und es hat gleichzeitig Stimmen von Rechten gegeben, die Tat, den Täter zu relativieren. Zugleich hetzen Rechte vor und nach "Hanau" weiter, wie mensch auch sicher im Umgang mit hiesigem Fall beobachten kann.

    • @K2BBQ:

      Da gibt es tote und schwer verletzte Menschen und sie spekulieren über Promotion? Fein, dann bitte auch ins Verhältnis setzen: wie hoch ist der Anteil promovierter und nicht deutscher Mörder in Zügen im Verhältnis zur Bevölkerung?

      Ich bin fast 40 Jahre Zug gefahren ohne mich vor Messer- oder Axtmördern fürchten zu müssen. Die Politik sollte sich hier ohne Scheuklappen fragen, was in den letzten Jahren schief gelaufen ist.

      • @Jörg Radestock:

        Offensichtlich geht es Ihnen noch sehr gut und ich kann Ihnen versichern, dass Sie weitere 40 Jahre ohne Messerangriff im Zug fahren werden. Die Wahrscheinlichkeit ist äußerst gering, dass Sie so etwas ereilt, dass jede Furch davor absolut irrational ist. Viel eher werden Sie im Lotto gewinnen oder vom Blitz getötet oder eine junge Frau klingelt und bittet um Heirat.

      • @Jörg Radestock:

        Offenbar sind Sie da recht privilegiert. Als Person of Color hat mensch je nach Ort und Uhrzeit in Deutschland da sicher andere Erfahrungen als die Ihrigen gemacht. Leider wird zu wenig gegen Rassismus unternommen.

    • @K2BBQ:

      Sie sagen in Ihrem Kommentar nichts zu den Opfern, z.b. dass Sie bedauern, dass zwei Menschen jetzt tot sind.



      Ihnen geht es nur um den Täter. Das finde ich schäbig.

    • @K2BBQ:

      Hallo K2BBQ, ihr Argument ist allgemeingültig? Oder ist es speziell gestrickt. ich wende es einfach mal auf einen Sachverhalt an, der meine Kindheit entscheidend prägte, die Morde in den KZ der Nazis werden "hetzerisch in Bezug auf die Nationalität des Täters instrumentalisiert".



      Uups, klingt plötzlich gar nicht mehr so plausibel?

    • @K2BBQ:

      Ihre Sorge. Nicht die zwei unschuldig Getöteten und Schwerletzte?

      • @tcb262:

        Man muß halt Prioritäten setzen.

    • @K2BBQ:

      Das instrumentalisieren der Nationalität des Täters für politische Zwecke ist widerlich.



      Das analysieren der Nationalität von Tätern in Bezug auf Art der Straftat und Häufigkeit ist sinnvoll, kann es doch zeigen, wo mehr Prävention oder Sozialarbeit getätigt werden muss.



      Juristisch ist die Nationalität egal, Straftäter ist Straftäter.