Eine Frau guckt in die Kamera

Die Bäuerin wurde von Rangern auf ihrem Feld geschlagen Foto: Alexis Huguet

Gewalt in afrikanischen Nationalparks:Wann bilden Einzelfälle ein System?

Wildhüter töten, verhaften, foltern. Die Bundesregierung spricht von „tragischen Einzelfällen“. taz-Recherchen zeigen ein strukturelles Problem.

Ein Artikel von

31.3.2020, 15:09  Uhr

Dass man mit Naturschutz nichts falsch machen könne, ist eine in Europa und Nordamerika weitverbreitete Ansicht, die den Blick auf einen großen Problemkomplex vermeidet. Den ärmsten Gemeinden der Welt im globalen Süden einen Großteil ihres fruchtbaren Ackerlandes wegzunehmen und es unter internationale Naturschutzrichtlinien zu stellen, führt automatisch zu vielfältigen Konflikten. Dessen ungeachtet sollen mithilfe internationaler Gelder vor allem im ohnehin krisengeplagten Kongo-Becken neue Schutzgebiete gegründet beziehungsweise die bestehenden erweitert werden, was die Konfliktlage verschärft.

Seitdem das Paradigma des „wehrhaften Artenschutzes“ immer dominanter wird und Afrikas Wildhüter militärisch ausgebildet werden, um die Nationalparks wie Festungen zu schützen, kommt es vermehrt zu Menschenrechtsverstößen der Wildhüter gegen die örtliche Bevölkerung.

Naturschutz muss wehrhaft werden. Dieses Paradigma, geboren aus dem Kampf gegen Wilderei und illegalen Handel mit Tieren, hat besonders auf dem afrikanischen Kontinent dramatische Folgen. Immer wieder gibt es Zusammenstöße zwischen lokaler Bevölkerung und schwer be­waffneten Rangern. Menschenrechtsgruppen sprechen von systematischen Repressionen. Naturschützer und Geldgeber, darunter deutsche Behörden, tun die Exzesse als bedauerliche Einzelfälle ab. Mehr unter taz.de/GrüneArmee

Dieses taz-Rechercheprojekt will das Bild über die Militarisierung des Naturschutzes vervollständigen – über Vorortrecherchen und die Untersuchung der Geldflüsse im internationalen Artenschutz.

Gefördert vom Netzwerk Recherche, der Olin gGmbH und mit dem Kartographen-Stipendium des Vereins „Fleiß und Mut“.

Die Bundesregierung bezeichnet diese Übergriffe einerseits als „laufende Aushandlungsprozesse“, andererseits als „tragische Einzelfälle“. Sie weist zunächst im Zusammenhang mit Vorfällen in der Demokratischen Republik Kongo jede Verantwortung von sich: „Die Wildhüter sind Angestellte des kongolesischen Staates. Weder die Bundesregierung noch ihre Durchführungsorganisationen haben ihnen gegenüber Weisungsbefugnis“, so die Antwort der Bundesregierung (PDF) auf eine parlamentarische Anfrage zu Vorgängen in der DR Kongo.

Ein 2019 veröffentlichter Untersuchungsbericht des ehemaligen Beauftragten der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, Markus Löning, kommt zu anderen Ergebnissen. Löning fasste diese bei der Übergabe des Berichts in Berlin folgendermaßen zusammen: „Die 2011 etablierten UN-Prinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte sprechen Organisationen eine erweiterte Sorgfaltspflicht zu. Ihre Verantwortung erstreckt sich damit nicht mehr nur auf das eigene Handeln, sondern auch auf das der Partner.“ Er gibt zu: „Diese neue Situation fordert aktuell viele Organisationen heraus.“

Die Geber-Verantwortung ist in vielen Fällen mittelbar nachzuweisen: Denn ein großer Anteil der Gehälter für Wildhüter im Kongo-Becken wird mit deutschen oder europäischen Steuergeldern finanziert. So bezahlt die deutsche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) den Wildhütern sogenannte Prämien zur Aufbesserung des niedrigen Staatsgehalts. Ein Beispiel: Bekommt ein kongolesischer Wildhüter 25 Dollar Monatsgehalt, betragen die Prämien mitunter 85 Dollar, so dass das Gesamteinkommen 110 Dollar umfasst, wovon eine Familie gerade so leben kann.

Die Auszahlung der Prämien erfolgt jedoch nach Kriterien der „Performance“: Wer mehr patrouilliert, weitere Strecken zurücklegt, mehr Eindringlinge aufspürt, festnimmt und verhaftet, wird belohnt. Wir haben im Rahmen unserer Recherche Verträge zu einzelnen Parks einsehen können, die klar beschreiben: Die Performance richte sich nach „Zahl der Verhaftungen, Beschlagnahmung von AK-47-Waffen und Munition sowie Elfenbein etc.“.

Vor diesem Hintergrund erscheinen die „Einzelfälle“ eher als Ausdruck eines Systems, in welchem westliche Geldgeber Anreize schaffen, nicht nur gezielt gegen Wilderer, sondern auch willkürlich gegen die Bevölkerung vorzugehen.

Die Bäuerin zeigt ihre Hände

Ranger haben die Bäuerin auf ihrem Feld geschlagen, nun ist ihr Finger gebrochen Foto: Alexis Huguet

Auch Lönings Bericht zur Arbeit des WWF (PDF) in der DR Kongo warnt: „WWF Deutschland befindet sich in dem Dilemma, dass derartige Ansätze seiner ursprünglichen Zielsetzung entgegenstehen, nämlich an einer Zukunft zu arbeiten, in der Menschen in Einklang mit der Natur leben. Die Arbeit in ‚militarisierten‘ Umgebungen kann zu einer tieferen Verwicklung in Konfliktdynamiken führen, die den Naturschutz gefährden.“

Unser Ziel war es im Zuge der Recherche, die Einzelfall-These aufzubrechen und die Systematik nachzuweisen.

So sind wir vorgegangen

Wir haben uns in Afrika selbst rund um den Virunga- und den Kahuzi-Biéga-Nationalpark in der DR Kongo sowie um den Queen-Elisabeth-Nationalpark in Uganda auf den Weg gemacht, um mit den Einwohnern der Gemeinden rund um die Parks zu sprechen. Wir sind sprichwörtlich von Dorf zu Dorf gefahren, haben den jeweiligen Gemeindevorstehern Formulare und Stifte ausgehändigt, um die Einzelfälle zu dokumentieren. Wir standen monatelang in Telefonkontakt mit den Dorfvertretern und sind immer wieder vor Ort gewesen, um letztlich die Opfer aufzusuchen und deren Aussagen mit Video und Audio zu dokumentieren. Wir haben die jeweiligen Parkverwaltungen mit den Vorfällen konfrontiert und haben ebenso versucht, deren Aussagen zu den Fällen mit aufzunehmen.

Während der Recherche sind wir zudem mit anderen NGOs wie Survival International und Rainforest UK in Kontakt getreten, die seit einigen Jahren ebenfalls Fälle dokumentieren, vor allem in denjenigen Parks, die für uns unerreichbar waren. Auch Akademiker und Researcher, die zum Thema arbeiten, haben uns ihre dokumentierten Fälle übergeben. Wir haben so gut es geht versucht, die jeweiligen Fälle aus mindestens zwei weiteren Quellen zu bestätigen.

Ein bewaffneter Wildhüter mit Sonnenbrille guckt in die Kamera

Bewaffnete Wildhüter patrouillieren an den Grenzen des Virunga-Parks. Immer wieder kommt es zu Konflikten Foto: Alexis Huguet

Es war uns wichtig, die Angaben zu Opfern und mutmaßlichen Tätern zu anonymisieren, weswegen es oft so aussieht, als hätten wir nicht genug Informationen. Für die Video-Dokumentation der einzelnen Fälle haben wir von den Betroffenen die Erlaubnis erhalten, ihre Namen anzugeben. Wir erheben bei der Dokumentation der Vorfälle keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Unsere Recherche soll lediglich einen Ausschnitt abbilden, der bislang von Journalisten und Menschenrechtsorganisationen nur unzureichend beleuchtet wurde. Wir haben uns auch gefragt, warum dies so ist, und stießen hier immer wieder im Gespräch mit Kollegen, Anwälten und Vertretern von Menschenrechtsorganisationen auf die Aussage, es sei „gefährlich“, diese Fälle zu recherchieren. Dass dies tatsächlich der Fall ist, mussten auch wir feststellen, als in der DR Kongo die lokalen Kollegen vor Ort und Übersetzer bedroht und verhaftet wurden.

Verschiedene Menschenrechtsorganisationen in der DR Kongo gaben zudem an, dass es von Geberseite nicht gewünscht sei, die negative Seiten des Naturschutzes aufzudecken, da dieselben internationalen Geber, die die NGOs unterstützen, auch die Naturschutzaktivitäten des Parks finanzieren. Aus diesem Grund war es uns wichtig, die Recherchen dennoch fortzusetzen und zumindest einen Ausschnitt zu veröffentlichen. Wir danken allen, die dazu beigetragen haben, für die Zusammenarbeit.

Land

Park

Ort

Datum

Opfer

Taeter

Details

Konsequenzen

Bild_Dateiname

Bildnachweis

Video_Dateiname

Park_Beschreibung

DR Kongo

Virunga-Nationalpark

Bibeneti, am Rande des Parks nahe Nyamilima

09.03.2020

eine alte Bäuerin

Ecoguards

Die Bäuerin erzählt: "Wir sind von unserem Acker gekommen und stießen auf die Wildhüter des Parks. Wir trugen unsere Maniokernte mit uns, und sie sagten uns, die Ernte sei nicht erlaubt, und sie rissen uns den Maniok aus den Händen. Sie fragten uns, wieso wir in den Park gegangen sind. Ich antwortete: Weil wir Hunger haben. Sie fragten uns daraufhin, ob wir die Strafen kennen für diejenigen, die in den Park gehen: Sie werden getötet! Wir bekamen Angst, dass sie uns umbringen. Ich bekam große Angst. Sie haben angefangen uns die Ernte aus der Hand zu reißen und haben mir mit einem Stock eines Kaffeebusches auf die Hände geschlagen. Ich habe nun einen Finger gebrochen. Ich bekam große Angst und habe angefangen zu weinen. Seitdem schlagen sie uns jedes Mal, wenn wir versuchen auf den Acker zu gehen. Ein Teil des Ackers liegt im Park. Sie bauen nun den Zaun direkt durch meine Felder. Ich besitze einen Hektar, direkt an der Grenze des Parks. Dort baue ich Maniok und Reis an. Der Reis war schon geerntet, aber den Maniok wollte ich noch einholen. Ich nutze diesen Acker schon seit sehr vielen Jahren, schon seit 1998. Der Acker gibt uns alles, was wir täglich essen. Doch jetzt hat die Parkverwaltung diesen Zaun gebaut, und ein Teil meiner Felder liegt nun hinter dem Zaun, ich kann ihn nur noch erreichen, wenn ich durch die Eingangspforte des Parks gehe, aber die ist geschlossen. Wenn sie die Eingangspforte nicht aufmachen und wir nicht auf den Acker können, müssen wir uns ins Flüchtlingslager retten, um zu überleben. Wir müssen sogar bis nach Uganda fliehen, um zu überleben."

keine

vorf_opfer_Frau.jpg

Alexis Huguet

<h2>Virunga-Nationalpark</h2><img src="https://taz.de/fileadmin/gruene_armee/vorf_virunga_948.jpg" ><p class="caption">Foto: Alexis Huguet</p><p>Der Virunga-Nationalpark im Osten der DR Kongo ist einer der bestausgerüsteten Parks Afrikas, denn er liegt mitten im Kriegsgebiet. Ein Problem vor Ort sind ungeklärte Parkgrenzen. Ein Beispiel: Rund um die Vulkane der Gegend gelten laut Verträgen von 1925 alle mit Lava bedeckten Gebiete als Teil des Parks. Doch die Vulkane sind seitdem mehrfach ausgebrochen und haben zum Beispiel Ackerland mit Lava bedeckt. Landkonflikte sind so unvermeidbar. Die Parkbehörde baut nun elektrische Zaunanlagen. Kongolesen nennen den Virunga auch eine „Festung“.<br><br>Mit EU-Geldern wurde eine Justizpolizei für den Park aufgestellt. Die Wildhüter nehmen Menschen fest, verhören sie und überstellen sie an die Justiz. Laut der Parkverwaltung werden jährlich rund 1.000 Menschen festgenommen. Die Hälfte kommt gegen eine informelle „Freilassungsgebühr“ frei. Die Strafverfolgungsbehörden sagen, dass sie mehr Verstöße <a target="_blank" href='https://taz.de/static/pdf/Virunga_Dekret_des_Premierministers_DR_Kongo_Schutz_der_Nationalparks_2015.pdf'>gegen das Naturschutzgesetz (PDF)</a> als Fälle von Raub, Mord und Vergewaltigung behandeln würden. <br><br>Verurteilungen zu Haftstrafen kommen oft Todesurteilen gleich, da die Bedingungen in Kongos Gefängnissen zu den schlimmsten weltweit zählen. Nicht zuletzt deshalb sind die meisten Beschuldigten bereit, die „Entlassungsgebühren“ aufzubringen, auch wenn diese das Monatseinkommen einer Bauernfamilie übersteigt. Der Anwalt des örtlichen Bauernverbandes bezeichnet diese Vorgänge als „willkürliche Geiselnahmen und Erpressung“. Wildhüter werden sehr viel seltener angeklagt, wenn ihnen Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden.</p>

DR Kongo

Virunga-Nationalpark

Auf dem Weg zwischen dem Park und Nyamilima

Anfang März 2020

junger Mann mit anderen Bauern der Gemeinde

Ecoguards

Der junge Mann berichtet: „Wir sind an diesem Tag von unseren Feldern gekommen, wir waren rund 20 Leute. Ich hatte meine Ernte auf meinem Fahrrad. Dann haben wir die Parkwächter gesehen, die uns gefolgt sind und uns festnehmen wollten. Da sind wir geflohen und haben alles liegen lassen, was wir bei uns hatten, auch das Fahrrad. Als wir zurückgekommen sind, um die Sachen zu holen und mein Fahrrad, sahen wir, dass alles verbrannt war. Da näherten sich die Parkwächter, sie waren wie in einer Kolonne mit den Uniformen des Parks. Sie haben die Waffen durchgeladen, und wir dachten, sie werden uns nun erschießen. Da sind wir geflohen. Wir sind dann wieder auf unsere Felder gegangen. Zu diesem Zeitpunkt gab es dort noch keinen Zaun. Wir haben dann die Ernte wieder eingeholt und abtransportiert. Seit sie meine Sachen verbrannt haben und den Zaun errichtet haben, suchen wir nun nach anderen Feldern, wo wir anbauen können. Alle unsere Felder liegen nun innerhalb des Parks hinter dem Zaun. Doch unser ganzes Leben hängt davon ab, und wir wissen nun nicht, was wir nun machen sollen. Am Tag, als wir gegen den Zaun protestiert haben, war ich auch dort. Sie haben uns geschlagen. Aber ich denke, wir müssen so lange kämpfen, bis sie uns die Felder zurückgeben. Das sind unsere Felder seit langer Zeit. Ich kenne viele Leute, die mit den Parkwächtern Probleme haben. Einer meiner Freunde wurde getötet, und wir denken, es waren die Parkwächter, die ihn erschossen haben. Sogar das Rote Kreuz kam hierher, um seine Leiche zu suchen, aber sie wurden auch vertrieben, als sie in die Gegend gehen wollten, wo wir die Leiche vermuteten. Seitdem sie nun den Zaun gebaut haben, können wir nicht mehr nach der Leiche suchen. Das ist wirklich beklagenswert.“

unbekannt

vorf_opfer_mann.jpg

Alexis Huguet

DR Kongo

Virunga-Nationalpark

Nzulo

11.06.2019

Familie mit sechs Kindern

Ecoguards

Zwei neue Häuser, die auf Lava gebaut waren, wurden zerstört wegen Landkonflikten zwischen Park und Gemeinde. Die Verträge zwischen den lokalen Chefs und dem Park von 1925 besagen, die Stellen, die mit Lava vom Vulkan bedeckt sind, gehören dem Park und die grünen Weideflächen gehören der Dorfgemeinschaft. Doch nach mehreren Vulkanausbrüchen war fast die ganze Gegend rund um das Dorf mit Lava bedeckt und die Häuser waren zerstört. Die Besitzer sagen, sie hätten die Häuser genau dort errichtet, wo sie vor dem Vulkanausbruch 2002 bereits standen. Die Parkbehörde sagt, die Häuser seien auf Lava errichtet und deswegen illegal.

Virunga sagt, sie hätten keine Angaben zu den Vorfällen.

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DR Kongo

Virunga-Nationalpark

Buvonga

28.03.2019

zwei Männer

Ecoguards

Gegen 9 Uhr wurden zwei Männer, die gerade mit ihren angrenzenden Holzkohleöfen beschäftigt waren, von Schüssen überrascht. Sie versuchten sich in Sicherheit zu bringen. Einem gelang es, zu seinem Haus zu flüchten, doch fand er seinen Kollegen später nicht in dessen Haus vor. Am darauffolgenden Tag fand eine Gruppe von EinwohnerInnen aus Buvunga die Leiche des Mannes in der Nähe seines Holzkohleofens. Er hatte eine Kugel im Ohr, zwei in der Brust und drei in den Armen. Sie bargen die Leiche und brachten sie ins Dorf. Der überlebende Kollege glaubt, dass die Schuldigen eine Schnelle Eingreiftruppe (QRF) auf Patrouille gewesen seien, weil Anwohner am betreffenden Tag zwei Gruppen beobachtet hatten: Eine blieb im Bambusgebüsch, die andere betrat den Park. Bei ihrer Rückkehr schoss sie.

unbekannt

DR Kongo

Virunga-Nationalpark

Buvonga

28.03.2019

zwei Erwachsene und drei Kinder

Ecoguards

Der zuvor genannte Vorfall wird dadurch untermauert, dass noch eine Menschengruppe am Tag der Schießerei in derselben Gegend unterwegs war: Zwei Erwachsene und drei Kinder suchten nach Brennholz als Brennstoff. Als sie flüchteten, trafen sie in der Nähe des Bambusgebüschs auf eine Gruppe von Parkwächtern. Sie wurden daraufhin festgenommen, zum Hauptquartier der Parkverwaltung in Rumangabo gebracht und dort unter dem Vorwurf festgehalten, dass sie den Park illegal betreten hätten, um Feuerholz zu hacken und Holzkohle herzustellen. Sie wurden am 28. März um 10 Uhr verhaftet und am Morgen des 30. März freigelassen, ohne eine Strafe zahlen zu müssen.

unbekannt

DR Kongo

Virunga-Nationalpark

Vitshumbi

23.05.2019

fünf Fischer, zwei Milizionäre

Ecoguards

Vier Fischer wurden auf dem Edwardsee von zwei bewaffneten Mai-Mai-Milizionären mit ihrem Boot als Geisel genommen. Ein Boot der Ecoguards kam vorbei. Doch anstatt die Fischer zu retten, haben sie auf alle geschossen. Die zwei Milizionäre und drei Fischer starben. Ein Fischer fiel ins Wasser und wurde von einer Kugel in die Hand getroffen und überlebte. Die Ecoguards haben ihn aus dem Wasser gezogen, sonst wäre er ertrunken.

ICCN sagt, es werde ermittelt.

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DR Kongo

Virunga-Nationalpark

Rumangabo

23.05.2019

21-jährige Frau

damaliger Vize-Chef des Parks

Laut Aussagen der Frau sei Folgendes passiert: Als sie abends um kurz nach 19 Uhr an der Eingangsstation der Parkverwaltung in Rumangabo vorbeikam, wo sie daneben in einem Haus wohnt, rief der Vize-Parkchef nach ihr, den sie gut kennt. Sie hat die Stimme erkannt. Er war wohl irritiert, weil sie sich mit einem Ecoguard am Eingang unterhalten hat. Sie sagt, er sei sehr eifersüchtig. Da hörte sie Schüsse. Eine Kugel flog an ihrem Kopf vorbei, die andere traf sie ins Bein. Der Krankenpfleger von Rumangabo hat sie verarztet und musste sie mehrfach nachts reanimieren, weil sie so viel Blut verlor. Sie sei fast die ganze Zeit ohnmächtig gewesen. Erst am nächsten Morgen konnte sie mit einem Krankenwagen nach Goma gebracht werden. In ihrer Aussage vor Gericht gab sie an, dass sie mehrfach von dem Vize-Parkchef vergewaltigt worden sei, auch schon als Minderjährige. Sie hat mehrfache Abtreibungen vollzogen und letztlich mit 16 Jahren ein Kind von ihm zur Welt gebracht.

Der Leibwächter des Vizechefs wurde verhaftet und angeklagt wegen Nichtbefolgung der Befehle und wieder freigelassen. Der Vizechef wurde daraufhin verhaftet und bei der ersten Anhörung freigelassen. Die Familie des Opfers bestätigt, dass die Sache außergerichtlich beigelegt wurde.

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DR Kongo

Virunga-Nationalpark

Mugunga

20.03.2019

alter Bauer

Ecoguards auf Patrouille

Der Mann sagt: „Es war der 20. März 2019, als ich auf meinem Acker auf dem Hügel dort von zwei Parkwächtern überrascht wurde. Sie haben gerufen und versucht mich zu verscheuchen. Dann haben sie geschossen. Ich bin sofort weggelaufen. Doch dann bin ich gestolpert und hingefallen und habe mich verletzt.“

keine

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DR Kongo

Virunga-Nationalpark

Mugunga

15.03.2019

eine alte Frau

Ecoguards auf Patrouille

Seit 2018 besteht die Naturschutzbehörde ICCN darauf, dass das Gebiet um den Grünen See zum Park gehöre. Seitdem gibt es regelmäßige Patrouillen durch Ecoguards. Die Frau sagt: „Es war am 15. März 2019, als drei Parkwächter auf mein Feld gekommen sind, wo ich gerade Maniok geerntet habe und dann Bohnen aussähen wollte. Sie haben gesagt, ich dürfte hier nichts anpflanzen, dieser Acker liege im Park. Sie haben mir verboten, die Bohnen auszusäen. Ich habe darauf bestanden, dass dies schon seit Jahrzehnten mein Acker sei. Dann haben sie angefangen, die Maniokpflanzen herauszureißen. Ich wollte mit ihnen diskutieren, aber sie trugen Waffen und ich hatte Angst vor ihnen. Ich habe alle Pflanzen, die sie herausgerissen haben, eingesammelt. Ich habe alles mitgenommen und bin später dann zu ihrem Posten hingegangen und habe Entschädigung verlangt, doch sie haben mir nichts gegeben. Dann bin ich nach Hause. Bis heute habe ich jedes Mal, wenn ich auf meinen Acker gehe, Angst, dass sie wiederkommen.“

keine

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DR Kongo

Virunga-Nationalpark

Mugunga

01.02.2019

38-jährige Frau und Mutter von 5 Kindern

Ecoguards auf Patrouille

Die Frau sagt: „Seit September 2018 kommen die Parkwächter regelmäßig hier zu uns und sagen, der Grüne See sei Teil des Parks. Auch im Februar 2019 sind sie wieder gekommen und haben dieselbe Nachricht verbreitet. Bei dieser Gelegenheit haben sie mich auf meinem Acker angetroffen. Sie haben darauf bestanden, dass ich das Feld räume. Ich habe mich zuerst geweigert. Doch dann sind sie auf mich zugegangen. Ich wollte fliehen und einer hat versucht, mich an meinem Rock festzuhalten. Das Tuch, das ich als Rock trug, ist gerissen und ich bin ohne davongelaufen. Als sie mich wenige Tage später wieder auf meinem Acker antrafen, haben sie gefragt, warum ich hier immer noch das Feld beackere. Ich habe geantwortet, sie müssen mich schon töten, damit ich aufhöre, denn dieses Feld gehört meiner Familie schon seit vielen Generationen. Dann hat der eine angefangen zu schießen. Ich bin davongerannt. Bis heute habe ich Angst, wenn ich auf den Acker gehe. Aber ich habe keine Wahl. Dieser Acker gehört meiner Familie schon seit vielen, vielen Jahren.“

keine

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DR Kongo

Virunga-Nationalpark

Ndwali im Lubero-Territorium, Provinz North Kivu

Zwischen 27.12.2018 und 4.01.2019

Einwohner des Dorfes

Ecoguards und Armee-Einheiten

Alle Straßen von und nach Ndwali wurden von den Wildhütern der Naturschutzbehörde ICCN und Soldaten der Armee blockiert; 4.000 Menschen wurden dadurch daran gehindert, ihre Stimme bei der Präsidentschaftswahl abzugeben. Aufgrund der Militäroperationen wurden insgesamt 7.000 Menschen in andere Dörfer vertrieben, unter anderem nach Kamandi Gite, Kamandi Lac, Kiserera und Taliha.

unbekannt

DR Kongo

Virunga-Nationalpark

Mugunga

30.11.2018

zwei junge Männer

Ecoguards auf Patrouille

Der eine Mann sagt: „Ich war mit meinem Kollegen sowie der Minenpolizei, mit welcher wir hier zusammenarbeiten, an unserer Zollstation dort oben an der Straße. Dann kam ein Geländewagen der Parkwächter angefahren mit 27 Parkwächtern darauf. Sie sind zu uns gekommen und haben gefragt, was wir hier treiben. Wir haben ihnen erklärt, dass wir hier an der Zollstation arbeiten. Daraufhin haben sie uns direkt befohlen, auf ihr Fahrzeug zu steigen. Ich bin aufgestiegen. Doch mein Freund hat sich geweigert und hat gefragt, wo sie uns hinbringen. Dann haben sie ihn geschlagen und uns nach Rumangabo ins Hauptquartier des Parks gebracht."

Das Gericht in Goma hat die beiden freigelassen gegen eine Gebühr von 200 Dollar.

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DR Kongo

Virunga-Nationalpark

Vitshumbi

28.11.2018

eine Frau

Ecoguards

Nach den Schülerprotesten gegen die Naturschutzbehörde ICCN wurde eine einflussreiche Frau aus Vitshumbi verhaftet und vor Gericht in Goma angeklagt, sie saß zum Zeitpunkt der Recherche nach wie vor im Zentralgefängnis.

keine

DR Kongo

Virunga-Nationalpark

Vitshumbi

28.11.2018

zwei Fischer, drei Schüler, ein Ecoguard

Ecoguards

Die Schüler der Sekundarschule haben eine Demonstration gegen die Naturschutzbehörde ICCN veranstaltet, weil diese die Lieferung von Baumaterialien nach Vitshumbi am der Kontrollstation am Dorfeingang konfisziert hatten. Die Häuser in Vitshumbi sind alt und verfallen, doch die Parkverwaltung besteht darauf, dass innerhalb des Parks nicht gebaut werden darf. Die Schüler demonstrierten: Sie marschierten die Hauptstraße hinunter zum See, wo ICCN eine Station hat. Vor der Station ist die Demo gewaltsam eskaliert. Die Ecoguards haben in die Menge geschossen. Dabei sind drei Schüler verletzt worden, zwei davon durch Schüsse. Eine Kugel traf einen weiteren Ecoguard, der an den Verletzungen gestorben ist.

Der ICCN sagt, es werde ermittelt, angeblich seien Mai-Mai-Milizionäre unter den Demonstranten gewesen, ein Ecoguard ist ebenfalls getötet worden.

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DR Kongo

Virunga-Nationalpark

Mugunga

11.09.2018

Mann

Ecoguards

Der Mann sagt: „Es war am 11. September 2018. Ich war auf meinem Posten, ich arbeite als Staatsangestellter an einer Zollstation. Da sind die Parkwächter angekommen und haben mich terrorisiert. Sie haben mich festgenommen, sagten, ich arbeite innerhalb des Parks. Ich habe sie gefragt, wie jetzt der Park innerhalb der Gemeinde sein kann? Sie haben Gewalt angewandt und mich gepackt, da habe ich Angst bekommen. Sie haben mich auf ihre Station mitgenommen dort oben. Dort haben sie auch weitere Verhaftete hingebracht und sie haben uns alle zusammen bis in ihr Hauptquartier nach Rumangabo gefahren. Wir haben die Nacht im Gefängnis dort verbracht, und am nächsten Tag haben sie uns dem Gericht überstellt. Doch vorher haben sie mir alles Geld weggenommen, auch die Einnahmen von unserer Zollstation. Es waren 12.000 Franc. Am nächsten Tag wollten sie uns schon ins Zentralgefängnis bringen. Doch dann ist mein Chef gekommen und hat ihnen Geld bezahlt, daraufhin haben sie uns freigelassen. Es waren 200 US-Dollar."

keine

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DR Kongo

Virunga-Nationalpark

Ndwali im Lubero-Territorium, Provinz North Kivu

Zwischen August 2018 und dem 30.01.2019

illegale Siedler innerhalb des Parks

Eine Brigade aus ICCN und FARDC-Soldaten, die mit einer sechs Monate währenden Militäroperation die illegale Siedlung aufzulösen versuchte

Unter anderem kam es zu Morden an vier ZivilistInnen, darunter einer schwangeren Frau, und Folter von zehn ZivilistInnen. Die Militäroperationen führten zudem zur Zerstörung von 102 Häusern sowie Feldern und Ernten und zu Zerstörung und Diebstahl persönlicher Güter wie Geld, Handys, Hühnern und Ziegen.

unbekannt

DR Kongo

Virunga-Nationalpark

Katale

25.04.2018

zwei Bauern

Ecoguards und Soldaten der Armee gemeinsame Patrouille

Um 16 Uhr wurden in Katale zwei Bauern von Schüssen überrascht, als sie sich gerade auf dem Rückweg von ihren Eukalyptusbäumen befanden. Sie flohen, einer wurde getroffen und stürzte. Dem anderen gelang es, in ein Versteck im Busch zu flüchten, wo er während der Nacht blieb. Am folgenden Morgen kehrte er nach Hause zurück und erfuhr, dass sich eine Patrouille aus Parkwächtern und Soldaten der Armee (FARDC) des 3416. Regiments in der Gegend aufgehalten hatte. Mehrere Anwohner sagten aus, dass sie beobachtet hatten, wie die Patrouille bei der Arbeit mehrfach schoss. Da die gemischte Patrouille aus Ecoguards und Soldaten noch für zwei weitere Tage in der Gegend blieb, konnten sie nicht nach der Leiche suchen.

unbekannt

DR Kongo

Virunga-Nationalpark

auf dem See bei Tshegera Insel

01.03.2018

ein Fischer

Ecoguards auf der Insel

Ein Fischer ist der Insel Tshegera im Kivu-See, die zum Park gehört, zu nahe gekommen – innerhalb des Parks darf nicht gefischt werden. Ecoguards haben auf den Fischer geschossen.

Es gab eine Verhandlung vor dem Militärgericht Goma.

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DR Kongo

Virunga-Nationalpark

Nyarangongo

2018

16- oder 17-jähriges Mädchen

Ecoguard

Ein Mädchen, das entlang der Parkgrenze Feuerholz sammeln war, wurde mutmaßlich von Wildhütern vergewaltigt.

ICCN hat die Zeugen versetzt.

DR Kongo

Virunga-Nationalpark

Edwardsee

20.12.2017

sieben Personen, davon angeblich fünf Zivilisten und zwei Milizionäre

Ecoguards

Die Schnelle Eingreiftruppe (QRF) der Naturschutzbehörde ICCN mit ihrer Station in Kyangiro hat ab 7 Uhr am Edwardsee eine Routinekontrolle in den Buchten von Magiso, Mwiga und Mutimachanga sowie am Rutshuru-Fluss durchgeführt. Während der Patrouille kam es in zwei unterschiedlichen Fällen zu Schusswechseln zwischen QRF und Mai-Mai-Milizen in Booten. In beiden Fällen sagte die QRF, dass sie unter Beschuss geraten sei. Im zweiten Fall schoss sie mehrfach auf das Boot der Milizen, das daraufhin zu sinken begann, und erbeutete zwei Waffen.

Die UN-Mission im Kongo (Monusco) ermittelte bei einer späteren Untersuchung in der Region zwischen dem 26. Februar und dem 1. März 2018, dass die örtliche Bevölkerung unter den sieben getöteten Personen fünf als Zivilisten einschätzte, darunter Frauen und Kinder. Als die Monusco dem Park die Ergebnisse präsentierte, versprach er interne Ermittlungen. Angeblich soll der Fall vor das Militärgericht in Goma gekommen sein, die verdächtigen Parkwächter sollen sich in Rutshuru in Haft befinden. Allerdings konnte die Monusco den Fall weder beim Militärgericht in Goma noch in Rutshuru in der Kartei finden.

DR Kongo

Virunga-Nationalpark

Grüner See Mugunga

2016 oder 2017

minderjähriges Mädchen

Ecoguard

Eine Bewohnerin der Dörfer um den Grünen See brachte 2017 im Alter von nur 12 Jahren ein Kind zur Welt. Sie und ihre Familie behaupten, dass der Vater des Kindes ein Parkwächter sei. Er kam mit einem Kollegen zu ihrem Haus und sagte, dass er den Fall mit einer „gütlichen Einigung“ beilegen wolle. Jedoch wurde er kurze Zeit später auf die Insel Tshegera versetzt. Dort schoss er auf einen Kollegen, wurde deshalb verurteilt und im Gefängnis Musanze in Goma inhaftiert, wo er bis heute ist.

Die Nummer seines Falls vor Gericht ist RMP 01653/KAN/017, RP: 1346/018 „Garnisonsprüfer und zivile Partei der Naturschutzbehörde ICCN gegen Wache der ersten Klasse. Anklagepunkt: Mord.“ Er leistet dem Kind keine finanzielle Unterstützung.

DR Kongo

Virunga-Nationalpark

nahe Buhumba, Nyiragongo-Territorium

05.12.2016

ein Mann

Ecoguard

Ein Parkwächter schoss mit scharfer Munition auf eine Gruppe von Tagelöhnern, die an einem Projekt zur elektrischen Versorgung des Parks arbeiteten. Sie hatten sich versammelt, um ihren Lohn für 21 Tage einzufordern. Ein Mann wurde von einer Kugel verwundet.

nicht bekannt

DR Kongo

Virunga-Nationalpark

Kalindi

27.11.2015

drei Bauern

Ecoguards

Gegen 10 Uhr wurden in Kalindi drei Bauern, die alle auf ihren eigenen, angrenzenden Feldern arbeiteten, von einer Patrouille überrascht, die aus drei Parkwächtern und einem FARDC-Soldaten bestand. Die Patrouille hatte schon zwei andere Bauern festgenommen. Einer der nun angetroffenen Bauern wurde direkt mit den anderen beiden festgehalten und bewacht; man beschuldigte ihn, innerhalb des Parks Felder zu bestellen. Die zwei anderen Bauern versuchten zu fliehen, obwohl der Ecoguard sie aufforderte, stehenzubleiben. Daraufhin eröffnete der Ecoguard das Feuer und ging anschließend zur Gruppe der Verhafteten. Dort soll er einen der Bauern sechsmal mit dem Ast eines Baumes ausgepeitscht und ihn beschuldigt haben, Mitglied der Mai-Mai-Miliz zu sein. Die Bauern wurden dann zum Wachposten von Kahunga gebracht und ihre Werkzeuge konfisziert. Von dort wurden die Opfer weiter nach Rwindi überführt, wo sie befragt und dann am 30. November 2019 weiter ins Büro des Staatsanwalts in Rutshuru überführt wurden. Einer der Bauern, die vor den Schüssen geflüchtet waren, kehrte zurück, um sein Fahrrad in Kahunga zu holen, und ging heim. Als er am nächsten Tag zum Haus des anderen ging, um zu sehen, ob er nach Hause zurückgekehrt war, fand er ihn nicht vor. Daraufhin fuhr eine Delegation nach Kalindi, um ihn zu suchen, und fand seine von mehreren Kugeln durchsiebte Leiche.

Die verhafteten Bauern wurden am 30. November 2019 ins Büro des Staatsanwalts in Rutshuru überführt. Sie wurden dort fünf Tage lang festgehalten. Dann wurde ein Bauer gefragt, ob er bei der Trauerfeier für seinen verstorbenen Kollegen dabei sein wolle. Schon in Rwindi hatte er von einem Parkwächter vom Tod des Kollegen erfahren. Trotzdem wurde er weiter festgehalten. Nach zwei Wochen wurde er freigelassen, mutmaßlich auf Druck des territorialen Verwaltungsbeamten.

DR Kongo

Virunga-Nationalpark

von Kyavinyonge auf dem Weg zum Edwardsee

16.01.2015

ein Fischer

Ecoguard

Gegen 17.30 Uhr wurde ein Fischer von einem Mitarbeiter des ICCN angeschossen, auf Anweisung von dessen Vorgesetzten, dem Chef des Patrouillepostens, der seine Basis in Muramba hat. Zu diesem Zeitpunkt war der Fischer aus Kyavinyonge auf dem Weg zum Edwardsee. Das ICCN behauptete, dass der Fischer sich weigerte, einem Befehl, zu halten, Folge zu leisten. Das Opfer wurde zunächst in ein Gesundheitszentrum und dann ins Krankenhaus von Kyondo gebracht.

Der Park gab später in einem schriftlichen Antwortschreiben („Antwort des ICCN-PNVi auf die Pressemitteilung von CIDDHOPE“) bekannt, dass der Parkwächter festgenommen und ins zentrale Gefängnis von Musene gebracht worden sei. Der Fall sei an das Büro des Militärstaatsanwalts in Goma übergeben worden. Es hieß außerdem, dass das ICCN dem Opfer logistische und ärztliche Unterstützung leiste.

DR Kongo

Virunga-Nationalpark

Kirabwe-Ndwali in Lubero

08.12.2014

Zahl umstritten, verschiedene Quellen sprechen von mindestens 10, höchstens 15 Menschen, mutmaßlich Milizionäre

Ecoguards gemeinsam mit Soldaten der Armee FARDC

Eine Militäroperation von Soldaten des 801. Regiments der Armee und Parkwächtern der Naturschutzbehörde ICCN führte zu einem Schusswechsel mit Mai-Mai-Milizen. Während des Kampfs wurden schätzungsweise 10 bis 15 Menschen getötet. Laut der Menschenrechtsorganisation CIDDHOPE handelte es sich um 15 Zivilisten.

keine

DR Kongo

Virunga-Nationalpark

Rumangabo vor dem Parkeingang

29.09.2014

drei junge Männer

Ecoguards

Um 10 Uhr protestierten vor dem Eingang des Hauptquartiers der Parkverwaltung in Rumangabo mehrere Jugendliche aus den nahe gelegenen Siedlungen Rugari und Kisigari mit einer Kundgebung gegen die Rekrutierungsmethoden des ICCN. Ein Parkwächter vertrieb sie, feuerte dabei scharfe Munition und verletzte drei Jugendliche: Einer von ihnen wurde von einer Kugel ins Becken getroffen, ein anderer in die linke Schulter, eine dritte Person in den linken Kieferbereich. Sie wurden sofort ins Krankenhaus von Rutshuru gebracht. Die Wunden eines jungen Mannes waren so schwerwiegend, dass er nach Goma verlegt werden musste und dort schließlich verstarb.

keine

DR Kongo

Virunga-Nationalpark

Bucht von Magiso im Edwardsee

16.12.2012

zwei Fischer aus Vitshumbi

zwei Ecoguards

Ein Einwohner von Vitshumbi fischte illegal zusammen mit einem Freund im Laichgebiet der Bucht von Magiso, mit einem Kunstköder, was ebenfalls illegal ist. Um 13 Uhr wurden sie von einem Inspektor der ICCN und seinem Kollegen überrascht. Sie sollen drei Stunden festgehalten worden sein, verschwanden dann und wurden nie wieder gesehen. Laut einem anderen Fischer wurden die beiden von den ICCN-Mitarbeitern getötet. Der Familie wurde es nicht gestattet, das Magiso-Gebiet zu betreten, um die Leiche zu bergen.

keine

DR Kongo

Virunga-Nationalpark

Mbongy, ein umkämpftes Gebiet des Parks, das Teil des Mayangos-Gebietes ist

07.12.2012

zwei Menschen

Ecoguards

Eine Patrouille, bestehend aus 13 Parkwächtern, versuchte, Menschen von illegaler Landwirtschaft auf dem Gebiet abzuhalten. Dabei wurden mehrere Menschen gefoltert und zwei getötet. Beide wurden an der Stelle begraben, wo sie ermordet wurden.

Zwei Parkwächter wurden für die Erschießungen zur Verantwortung gezogen. Sie behaupteten, sich selbst verteidigt zu haben, und dass die Bauern bewaffnet gewesen seien. Diese Darstellung wird allerdings von vier AugenzeugInnen bestritten, die bei der Militäroperation anwesend waren. Die Parkwächter wurden verhaftet und im Gefängnis von Beni festgehalten, wo sie über ein Jahr auf ihren Prozess warteten. Der Park versuchte, sie ins Gefängnis von Goma verlegen zu lassen, weil man sich sicher war, dass sie in Beni keinen fairen Prozess bekommen würden. Es bleibt unklar, wie der Fall ausging.

DR Kongo

Virunga-Nationalpark

Chondo, Edwardsee, nahe Vitshumbi

erste Julihälfte 2011

Fischer aus Vitshumbi

Ecoguard

Laut Aussagen des Mannes habe sich Folgendes zugetragen: Er fischte illegal im Laichgebiet des Chondo, als er von einer Patrouille der Naturschutzbehörde ICCN entdeckt wurde, die das Feuer auf ihn eröffnete. Ihm gelang die Flucht. Zwei Monate später starb er in der Nähe des Flusses Rutshuru unter, wie es heißt, ähnlichen Umständen

keine

DR Kongo

Virunga-Nationalpark

Ndwali im Lubero-Territorium, Provinz North Kivu

22.12.2010 bis 4.01.2011

dutzende Opfer

Ecoguards und Soldaten der Armee

Vom 2. bis 10. Juli 2013 schickte die UN-Mission im Kongo (Monusco) ein Ermittlungsteam auf Mission, das aus RepräsentantInnen der Justizbehörden und MitarbeiterInnen der Monusco bestand. Die ErmittlerInnen dokumentierten 63 Vergewaltigungen, mindestens vier Fälle militärischer Hinrichtungen und weitere Fälle von Misshandlung oder Folter, Zwangsarbeit, willkürlicher Verhaftung, illegaler Internierung und Zerstörung von Eigentum. Die Verbrechen wurden mutmaßlich zwischen dem 22. Dezember 2010 und dem 4. Januar 2011 von Soldaten und Parkrangern der Naturschutzbehörde ICCN begangen. Berichten zufolge geschahen die Menschenrechtsverstöße im Zuge versuchter Vertreibungen der Bevölkerung, da die Behörden Ländereien zurückgewinnen wollten, die angeblich zum Virunga-Nationalpark gehörten.

keine

Republik Kongo

Messok-Dja-Nationalpark (in Gründung)

Lipoua-Sembe

01.04.2018

eine Gemeinde der Baka

Ecoguards

Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Drei Menschen gingen in den Wald, jagten viel und schossen gutes Fleisch. Am Tag danach waren sie alle in einem Camp. Sie hörten weinende Kinder und kehrten ins Camp zurück. Dort sahen sie Ecoguards, die in die Luft schossen, die Kinder hatten Angst und flohen. Die Ecoguards nahmen das gesamte Fleisch an sich, verbrannten die Zeltplanen und zerstörten unsere Kochtöpfe.

unbekannt

<h2>Messok-Dja-Nationalpark</h2><img src="https://taz.de/fileadmin/gruene_armee/vorf_messok_dja.jpg" ><p class="caption">Foto: mauritius images</p><p>Der Messok-Dja-Nationalpark im Norden der Republik Kongo ist immer noch im Gründungsprozess. 2017 hat der WWF mit der Naturschutzbehörde der Republik Kongo <a href='https://taz.de/static/pdf/Messok_Dja_Contract_WWF_part_1.pdf'>einen entsprechenden Vertrag aufgesetzt (PDF)</a>. Er ist Teil eines <a href='http://www.wwf-congobasin.org/where_we_work/priority_places/tridom/'>trinationalen Schutzgebiets (Tridom)</a> mit den Nachbarländern Kamerun und Gabun, der von der EU finanziert werden soll. In ihm leben rund 24.000 Menschen in 67 Dörfern, die meisten von der Ethnie der Baka, traditionelle Waldbewohner. Sie ernähren sich von der Landwirtschaft, vom Fischen und der Jagd.<br><br>Laut internationalen Standards, <a href='https://taz.de/static/pdf/Messok_Dja_Grundsatzerkl%C3%A4rung_WFF_zu_Indigenen_V%C3%B6lkern.pdf'>zu welchen sich auch der WWF bekennt (PDF)</a>, sollen Schutzgebiete nur mit freier, vorheriger und informierter Zustimmung der dort ansässigen Menschen errichtet werden.<br><br>Die Baka würden im Wald nicht nur Heilkräuter sammeln, sondern auch Elefanten jagen, <a href='https://taz.de/static/pdf/Messok_Dja_Gr%C3%BCndungsbericht_2018.pdf'>erklärt ein WWF-Bericht (PDF)</a>. Deswegen müsse mit ihnen ein Konsens gefunden werden, wie sie in einem Teil des Waldes ihrem traditionellen Lebensstil nachgehen können, ohne die Gründung des Parks generell abzulehnen, so die Empfehlung.<br><br>Die Baka jedoch haben sich gegen den Park ausgesprochen. Dies belegen Briefe, die sie 2018 an die EU schrieben. „Wir wollen frei sein und in unserem Dorf in Frieden leben, wir wollen nicht jeden Tag geschlagen werden.“ Die NGOSurvival International<a href='https://assets.survivalinternational.org/documents/1781/baka-letters-dec-2018-release.pdf'>veröffentlichte die übersetzten Briefe auf ihrer Webseite (PDF)</a>.<br><br>Diese Beschwerden sind <a href='www.buzzfeednews.com/article/katiejmbaker/wwf-eu-messok-dja-fears-repression-ecoguards'>laut einer Recherche des US-Onlinemagazins <em>Buzzfeed</em></a> auch dem WWF bekannt gewesen. In einem Bericht an die EU aus dem Jahre 2018 seien diese Passagen jedoch gestrichen worden, um finanzielle Zusagen von einer Million Euro zu sichern.</p>

Republik Kongo

Messok-Dja-Nationalpark (in Gründung)

Mokunuku

20.03.2018

eine Frau der Ethnie der Baka

Ecoguards

Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Eine aus dem Wald kommende Frau rief ihn, weil sie dachte, die Ecoguards hätten ihren Ehemann verhaftet. Aber der Ehemann und andere Baka im Wald konnten entkommen und wurden nicht verhaftet. Offenbar hatten die Ecoguards die Baka im Wald überrascht, und weil sie immer irgendjemanden festnehmen und weil die Baka Essen dabeihatten, flohen sie.

unbekannt

Republik Kongo

Messok-Dja-Nationalpark (in Gründung)

Dja Forest

24.03.2018

ein Mann der Ethnie der Baka

Ecoguards

Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Ein Baka ging in den Wald und ruhte sich anschließend an einer Straße aus, als Ecoguards ihn fanden. Sie nahmen das Hasenfleisch, das er bei sich trug, und seine Waffe an sich. Dann brachten sie ihn zurück ins Dorf. Er schrie, dass er die Waffe zurückbekomme, und sie gaben sie ihm, aber nicht das Fleisch. Sie legten es in eine Tasche. Sie waren in einem Auto unterwegs.

unbekannt

Republik Kongo

Messok-Dja-Nationalpark (in Gründung)

Egnabie (8 Kilometer von Sembe entfernt)

Um den 24.03.2018

zwei Männer und zwei Frauen von der Ethnie der Baka

Ecoguards

Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Zwei Baka-Paare (zwei Männer und eine Frau) kehrten ins Dorf zurück, nachdem sie den ganzen Tag im Wald verbracht hatten. Ecoguards kamen, verprügelten sie mit ihren Gürteln und traten sie. Sie sagten, das habe mit dem Elefantenschutz zu tun. Die zwei Baka-Männer wurden verhaftet und sitzen in Ouesso im Gefängnis.

unbekannt

Republik Kongo

Messok-Dja-Nationalpark (in Gründung)

Etwa 23 Kilometer östlich von Sembe, in Richtung Ouesso, nördlich des Odzala-Kokoua National Park

Etwa am 07.01.2018

ein Mann der Ethnie der Baka

Ecoguards

Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Ein Baka-Mann wurde von Ecoguards gefesselt und geschlagen und seine Frau wurde belästigt; dann wurde der Mann vier Tage lang ohne Essen ins Gefängnis gesperrt. Er wurde verdächtigt, Elefanten gejagt zu haben.

unbekannt

Republik Kongo

Messok-Dja-Nationalpark (in Gründung)

Die Straße zwischen Souanke und Ntam

01.12.2017

eine Gruppe der Ethnie der Baka

Ecoguards

Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Ein Mann und seine Ehefrau gingen mit anderen Baka aus Seh am Staudamm zum Fischen. Ungefähr zu dieser Zeit fand eine Beerdigung statt. Ecoguards entdeckten sie, legten allen Handschellen an, peitschten die Menschen aus und brachten sie zurück nach Seh. Dort schlugen sie sie, zerstörten Häuser und den Treffpunkt der Gemeinde. Er und eine Gruppe anderer Leute ging nach Souanke, um den Polizeichef zu treffen. Der sagte ihnen: „Wenn ihr so weitermacht, sperren wir euch hier ein. Ihr habt kein Recht mehr, am Staudamm zu fischen oder überhaupt Fische zu töten. Dieser Wald ist verkauft worden und ihr habt kein Recht, einen Fuß da hineinzusetzen.“ Sie gingen anschließend zum Unterpräfekten von Souanke, der ankündigte, mit dem Chef der Ecoguards zu sprechen und sie anzuhalten, die zerstörten Besitztümer zu reparieren.

unbekannt

Republik Kongo

Messok-Dja-Nationalpark (in Gründung)

Die Straße zwischen Sembe und Ngbala

Nach November 2017

ein Mann der Ethnie der Baka

Ecoguards

Laut einem Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Ein Mann hatte gerade seine Fallen kontrolliert, nur zwei Kilometer von seinem Haus entfernt, er hatte ein kleines Pangolin gefangen. Er briet es über dem Feuer, als Ecoguards aus Sembe kamen. „Was machen Sie hier? Was braten Sie über dem Feuer?“ „Ein Pangolin.“ Die Ecoguards nahmen es und befahlen ihm, die Drähte seiner Fallen zu holen. Sie gingen in sein Haus, nahmen alle Drähte und legten ihm Handschellen an. „Wir bringen Sie nach Sembe.“ An diesem Punkt aber verhandelte der muslimische Händler, der ihm die Drähte gegeben hatte, mit den Ecoguards, und zahlte ihnen 30.000 CFA (rund 50 Dollar). „Sonst wäre er im Gefängnis gelandet und gefoltert worden, wie das normalerweise passiert.“

unbekannt

Republik Kongo

Messok-Dja-Nationalpark (in Gründung)

Dia Endenge

Etwa Oktober 2017

ein Mann der Ethnie der Baka

Ecoguards

Der Mann sagt: „Ich war hier vor Ort, wir hatten eine kleine Jagd gemacht, nicht weit von hier. Wir hatten vier Patronen. Wir waren die ganze Nacht unterwegs gewesen, hatten aber nichts gefunden, also sind wir ins Dorf zurückgekehrt. Wir kehrten am Morgen zurück und saßen den ganzen Tag im Dorf. Als der Abend kam, gegen 16 oder 17 Uhr, tauchten die Ecoguards auf, sie kamen zu Fuß von der Schranke von Motamayake. Wir waren drei Personen im Haus. Ein Bantu in Motamayake hatte ihnen unsere Namen gegeben. Sie wollten Informationen über Elefanten-Wilderer. Wir haben ihnen gesagt: Wir waren auf einer kleinen Jagd unterwegs, haben aber nichts gefunden. Vier Ecoguards waren bei uns. Das Gewehr, das wir von einer Bantu-Frau hatten, wurde konfisziert. Um es zurückzubekommen, mussten wir den Ecoguards einen Beutel Kakao geben, der kostet 130.000 Francs. Die Frauen gaben ihnen den Beutel und sie sind gegangen. Wir wussten, dass nichts passiert, wenn wir uns beschweren. Sie betrachten die Baka als Tiere. Es gibt niemanden, der uns hilft, eine Beschwerde durchzubringen.“

unbekannt

Republik Kongo

Messok-Dja-Nationalpark (in Gründung)

Bethel

2017

eine Familie

Ecoguards

Laut Aussagen der Dorfbewohner habe sich Folgendes zugetragen: Die Ecoguards sind nachts gekommen und haben die Türen der Leute aufgebrochen. Sie haben einen Mann, seine Frau und seine Kinder geschlagen. Sie haben auch noch einen anderen Mann geschlagen und ihn nach Sembe gebracht, wo er vier Tage im Gefängnis verbrachte.

unbekannt

Republik Kongo

Messok-Dja-Nationalpark (in Gründung)

Die Straße zwischen Souanke und Ntam

Anfang 2017

Dorfgemeinde der Baka

Ecoguards

Laut Aussagen der Einwohner habe sich Folgendes zugetragen: Ecoguards haben Männern, Frauen und Kindern der Baka befohlen, sich bis auf die Hüften auszuziehen, sich auf den Boden zu legen und „wie Schlangen zu kriechen“, während die Ecoguards sie traten und mit ihren Gürteln auspeitschten. Das dauerte über eine Stunde an und betraf das gesamte Dorf, abgesehen von denen, die es geschafft hatten, zu flüchten, als die Ecoguards kamen. Die Ecoguards fanden mutmaßlich kein belastendes Material im Dorf, versuchten aber, die Baka zu zwingen, lokale Elefantenjäger zu identifizieren. Eine Mutter der Baka war entkommen, hatte aber ihren Sohn, erst eineinhalb Jahre alt, zurückgelassen. Die Ecoguards nahmen das Kind und setzten es in ihr Auto. An diesem Punkt wurden die Einwohner von Ntam, die nicht zu den Baka gehörten, wütend, nahmen Stöcke und drohten, das Auto zu beschädigen. Letztendlich handelten sie eine „Strafe“ in Form eines jungen Hahns und einer Henne aus, die sie den Ecoguards gaben, um das Kind zurückzuerhalten. Nach diesem Vorfall flohen viele Baka an andere Orte: nach Ntam in Kamerun, in Camps nahe Mbalam an der Straße, die von Souanke nach Norden geht, und in andere kongolesische Gemeinden wie Sangha-Mbila. Die Leute in Ntam sagen, es habe dort keine weiteren Angriffe gegeben.

unbekannt

Republik Kongo

Messok-Dja-Nationalpark (in Gründung)

Seh

Zwischen September 2016 und Januar 2018

ein Mann der Ethnie der Baka

Ecoguards

Laut Aussagen des Überlebenden habe sich Folgendes zugetragen: Ecoguards erschienen und begannen, zu fragen: „Wo ist er? Wo ist er?“ Und sie begannen alle möglichen Leute zu verprügeln. Sie kamen am Morgen, die Baka-Einwohner waren entspannt, sie aßen etwas. Die Ecoguards kamen in einem weißen Auto mit WWF-Logo. Es waren viele, zu viele, um sie zu zählen. Sie stiegen aus dem Auto und suchten eine gewisse Person. „Wo ist er? Wo ist er?“ Ich wurde geschlagen, alle wurden geschlagen. Ich selbst wurde von drei Ecoguards verprügelt. Sie haben mit einem Buschmesser auf mich eingestochen. Ich wurde bewusstlos, und sie stachen mir in den Rücken bis zum Knochen mit der Machete. Im Krankenhaus von Souanke bin ich wieder zu mir gekommen. Als sie auf mich einstachen, sagten sie: Gib zu, dass du den Elefanten getötet hast! Im Krankenhaus stellten sie mir Fragen. Ich habe gesagt, dass sie es sind, die die Medikamente zahlen müssen. Aber nichts, sie haben überhaupt nichts gezahlt. Ich war zwei Monate im Krankenhaus. Die Medikamente konnte ich dank eines Bantu aus Sembe zahlen. Der Kapitän der Ecoguards hat den Ecoguards befohlen, nichts zu bezahlen: "Ihr seid Pygmäen, man tötet euch genau so. Der Wald ist nichts für euch." Sie haben die Frauen übrigens auch geschlagen. „Das Kind war krank und ist bei seiner Mutter geblieben, deshalb haben sie ihm nichts getan.“ „Ich habe gehört, was passiert ist. Ich war auf den Feldern und bin gekommen.“ Sie haben die beiden gleichzeitig verprügelt. Mit ihren Stiefeln haben sie die Kochtöpfe zertreten. Sie haben Elfenbein in den Häusern gesucht, aber nichts gefunden. Es gab Leute, die entkommen sind, als die Ecoguards kamen. Einer der Ecoguards hat gesagt: Sie sind der Präsident des Dorfes, Sie wissen, was hier passiert, und sie haben mir drei Ohrfeigen ins Gesicht gegeben und mich auf den Boden geworfen auf die Asche, die noch heiß war. „Ich war im Haus mit jemandem, als sie gekommen sind. Sie haben ein Gewehr in meinen Rücken gedrückt, er hat gesagt: Du musst reden! Er hat mich überall mit dem Gürtel ausgepeitscht. Mein Rücken ist angeschwollen und bereitete mir Schmerzen. Ich habe zwei Tage nichts gegessen."

unbekannt

Republik Kongo

Messok-Dja-Nationalpark (in Gründung)

Bethel

2016

mehrere Baka

Ecoguards

Laut Aussagen der Bewohner habe sich Folgendes zugetragen: Ein Mann wurde geschlagen und verhaftet. Sie kamen nachts in sein Haus, es handelte sich um sieben Personen. Sie haben ihn mit dem Gewehrkolben auf den Rücken und auf die Brust geschlagen. Dann nahmen sie ihn mit auf die Polizeistation in Sembe und sagten: Gib zu, dass du den Elefanten getötet hast. Die Polizisten aber sagten, dass er wegen gar nichts beschuldigt sei, und ließen ihn gehen. Er hat sich nicht beschwert, weil er weiß, dass man der Sache nicht nachgehen wird. Während der Mann geschlagen wurde, wurde die Frau isoliert, sie haben aber auch die beiden Eltern geschlagen. Sie waren gerade dabei zu kochen. Sie wurden mit der Machete und mit Fausthieben geschlagen und die Mutter ist auf den Boden gestürzt. Auch der Vater ist zu Boden gestürzt, und sie sind auf ihn getreten wie auf ein Tier. An diesem Tag, als sie geschlagen wurden, war eine Frau schwanger und ist in den Wald geflohen. Sie musste dort entbinden.

unbekannt

Republik Kongo

Messok-Dja-Nationalpark (in Gründung)

Bethel

2016

mehrere Baka

Ecoguards

Ein Mann war gerade auf der Arbeit, direkt vor Bethel beim Goldabbau. Er hat die Arbeit verlassen und auf dem Weg den Jeep mit dem WWF-Logo gesehen. Die Ecoguards sind aus dem Auto gestiegen, haben ihn festgenommen, ihn ausgepeitscht, ihm Handschellen angelegt und ihn in den Wagen gesteckt. Dann sind sie aufgebrochen, um die anderen Leute festzunehmen, die dort gearbeitet haben. Mit ihm haben sie noch fünf Personen aufgesammelt. Die Ecoguards haben das Gold und die Arbeitsmaterialien an sich genommen und die Leute in ein Gasthaus nach Souanke gebracht. Am Morgen, als sie uns freigelassen haben, haben sie uns gesagt: „Ihr seid Wilderer.“ Er hat gesagt: „Was denn für Wilderer? Wir waren gerade bei der Arbeit. Ihr habt uns das Gold weggenommen. Sucht ihr nicht Elfenbein?“

unbekannt

Republik Kongo

Messok-Dja-Nationalpark (in Gründung)

Bethel

2016

ein Mann der Ethnie der Baka

Ecoguards

Laut Aussagen der Frau habe sich Folgendes zugetragen: Ihr Ehemann war im Lager. Er hat das Lager verlassen, um zum Dorfchef zu gehen, und dabei sind ihm die Ecoguards über den Weg gelaufen. Sie haben ihn festgenommen, mit dem Gürtel ausgepeitscht, mit kaltem Wasser überschüttet und ihn wieder geschlagen. Dann haben sie ihm Handschellen angelegt und ihn einen Kilometer mitgenommen und verprügelt. Später haben sie ihm befohlen, zurückzugehen. Anschließend war er krank, so krank, dass er gestorben ist. Seine Frau hat im Leben jetzt große Schwierigkeiten, sie muss auf den Feldern von den Bantu-Bauern arbeiten, um etwas zu essen zu bekommen. Als ihr Mann noch lebte, hat er sie mit Essen versorgt. Sie hat keine Machete. Sie hatte vier Kinder, drei sind an Krankheiten gestorben.

unbekannt

Republik Kongo

Messok-Dja-Nationalpark (in Gründung)

Bethel

2016

eine Frau der Ethnie der Baka

Ecoguards

Laut Aussagen der Frau habe sich Folgendes zugetragen: Sie war zu Hause, als die Ecoguards gekommen sind. Sie haben sie mit zum Chef genommen und haben angefangen, sie zu schlagen, vor den Augen des Chefs. Als die Ecoguards kamen, war sie gerade mit den Kindern dabei, sich anzuziehen, und die Ecoguards dachten, sie würde den Wilderern helfen, in den Wald zu fliehen. Ein Ecoguard hat sie mit dem Gürtel geschlagen. Danach sind sie gegangen und sie ist krank geworden. An diesem Tag haben sie Lebensmittel mitgenommen, die für sechs Monate vorbereitet waren.

unbekannt

Republik Kongo

Messok-Dja-Nationalpark (in Gründung)

Dia Endenge

kein Datum bekannt

eine Frau und ein Mann der Ethnie der Baka

Ecoguards

Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Vor Oktober 2017 fischte eine Frau am Staudamm und wurde von Ecoguards geschlagen. Sie befand sich im Wald nahe Modiba. Sie war mit vier Frauen unterwegs, einer Baka und drei Bantu. Die Ecoguards kamen auf dem Motorrad an. Die Frau war mit einigen Fischen zurückgekehrt und befand sich zu Hause, als sie auftauchten. Sie fragten: „Also los, Madame, wo befindet er sich?“ Sie sagte, sie wisse es nicht, sie sei gerade erst vom Fischen zurückgekehrt. „Man hat mich festgenommen und mit dem Gürtel ausgepeitscht.“ Sie riefen ihren Onkel, um ihn auch auszupeitschen. Der Onkel kam, und sie peitschten ihn aus.

unbekannt

DR Kongo

Kahuzi-Biéga-Nationalpark

Tshibati

17.02.2020

zwei Jugendliche

Ecoguard

Laut Berichten kam es zu einem Zusammenstoß zwischen einem Ecoguard und zwei Jugendlichen, bei dem einer der Jugendlichen verstarb.

Der Ecoguard wurde umgehend festgenommen und den Strafverfolgungsbehörden übergeben.

<h2>Kahuzi-Biéga-Nationalpark</h2><img src="https://taz.de/fileadmin/gruene_armee/vorf_kahuzi_biega_948.jpg" alt="Kahuzi Bega" /><p class="caption">Foto: Alexis Huguet</p><p>Die Bundesregierung ist seit 1986 der wichtigste Geldgeber für den Kahuzi-Biéga-Nationalpark. Ohne diese Unterstützung hätten die Gorillas die Kriegszeiten nicht überstanden. Über die deutsche Entwicklungsbank (KfW) werden den 225 Wildhütern Leistungenprämien bezahlt. Seit September 2019 jedoch fließen keine Gelder mehr. Die Parkverwaltung weiß nicht, warum, die KfW hält sich bedeckt: „Aus vertragsrechtlichen Gründen können wir zu Zahlungen zugunsten unserer Projektpartner keine Auskünfte geben.“<br><br>Der 1970 gegründete Park wurde 1976 auf 6.000 Quadratkilometer erweitert, was zu einer Vertreibung von rund 13.000 Menschen führte, darunter rund 6.000 Batwa, traditionelle Waldbewohner, <a href='https://www.kahuzibieganationalpark.com/conservation.html'>so die Parkverwaltung</a>.<br><br>Die Parkverwaltung bemüht sich, mit deutschen Geldern die Batwa zu entschädigen. 36 von ihnen wurden als Fährtenleser und Wildhüter angeheuert. Doch die Batwa fordern freien Zugang zu wenigstens einem Teil des Parks, um ihre traditionelle Lebensweise zu pflegen. 2014 führte Kongos Regierung jedoch ein Naturschutzgesetz ein, das jenseits der Touristen keine Menschen innerhalb der Nationalparks zulässt. Batwa-NGOs reichten Klage ein <a href='https://taz.de/static/pdf/Kahuzi_Biega_Hintergr%C3%BCnde_des_Konflikts_der_Batwa_um_Land_CAMV_2019.pdf'>und erwirkten Zugeständnisse (PDF)</a>, darunter auch Landrechte. <br><br>2018 bekamen die Batwa zwei Hektar am Parkrand zugewiesen, wurden aber erneut vertrieben und zogen daraufhin in den Park. Sie erwirtschaften nun <a href='https://taz.de/static/pdf/Kahuzi_Biega_ICCN_Bericht_zur_Zerst%C3%B6rung_des_Kahuzi_Biega_Parks_2019.pdf'>Geld aus Brandrodung zur Holzkohlegewinnung (PDF)</a>.<a target="_blank" href='https://taz.de/static/pdf/Kahuzi_Biega_Dialogkonferenz_zwischen_Batwa_und_Park_in_Hotel_Panorama_2019.pdf'>2019 finanzierte Deutschland einen Dialog (PDF)</a>, um einen Ausgleich zwischen den Beteiligten zu finden. Der Park <a href='https://taz.de/static/pdf/Kahuzi_Biega_Roadmap_f%C3%BCr_die_L%C3%B6sung_des_Konflikts_zwischen_Batwa_und_Park_2019.pdf'>versprach erneut Land (PDF)</a> und die Batwa versicherten im Gegenzug, den Park zu verlassen. Seitdem kommt es <a href='https://taz.de/static/pdf/Kahuzi_Biega_Erkl%C3%A4rung_der_Batwa_Organisation_CAMV_2019.pdf'>immer wieder zu gewaltsamen Konflikten (PDF)</a> zwischen Batwa und Wildhütern. Auf beiden Seiten gab es Tote und Verletzte. Im Februar 2020 <a href='https://taz.de/Naturschutz-contra-Menschenrechte/!5666561/ '>wurden acht Batwa zu jeweils 15 Jahren Haft verurteilt</a>.</p>

DR Kongo

Kahuzi-Biéga-Nationalpark

Tshibati

26.01.2020

Ecoguards

unbekannt

Laut Berichten wurde der Posten der Naturschutzbehörde ICCN in Tshibati überfallen, wobei ein Ecoguard getötet wurde. Ein während dieses Vorfalls entführter Ecoguard sei inzwischen wieder frei.

unbekannt

DR Kongo

Kahuzi-Biéga-Nationalpark

Museyni

28.01.2020

zwei Zivilisten, ein Ecoguard

unbekannt

Laut Berichten wurde bei einem Überfall in der Nähe von Musenyi zwei Zivilisten getötet und ein Ecoguard verletzt.

unbekannt

DR Kongo

Kahuzi-Biéga-Nationalpark

Bagumanda in Kalehe

01.08.2019

ein Mann der Ethnie der Batwa, ein Ecoguard

Ecoguards und Batwa

Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: In Bugamanda im Bezirk Kalehe, einem Ort im Innern des Parks, der von Batwa besetzt ist, wurden infolge einer Auseinandersetzung zwischen Ecoguards und Batwa ein Batwa und ein Ecoguard erschossen. Täglich ist von weiteren Zusammenstößen zwischen Ecoguards und Batwa zu hören.

unbekannt

DR Kongo

Kahuzi-Biéga-Nationalpark

Straße von Miti nach Tshivanga

17.07.2019, gegen Mittag

Ecoguards

Bewaffnete Bande mit Batwa-Mitgliedern

Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Bei einer Patrouille gerieten Ecoguards gegen 12.47 Uhr in einen Hinterhalt, der von einer Gruppe Batwa gelegt worden war. Ein Mann aus dieser Gruppe und Bandenführer, bewaffnet und Polizei-Deserteur seines Gebiets, schoss direkt auf die Ecoguards. Einer von ihnen wurde durch eine Kugel verletzt, zwei weitere erlitten Verletzungen durch Macheten, Lanzen, Messer, Äxte. Auch eine AK-47 des Parks trugen die Batwa-Banditen bei sich. Nach diesem Zwischenfall feuerte das Ecoguard-Team Warnschüsse, um die Kollegen aus der Geiselhaft zu retten und die Verletzten ins Hauptquartier zu bringen.

unbekannt

DR Kongo

Kahuzi-Biéga-Nationalpark

Muyange

17.07.2019, in der Nacht

acht Menschen der Ethnie der Batwa

Soldaten und Ecoguards

Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Tief in der Nacht stürmten über 30 Soldaten der Armee gemeinsam mit Ecoguards das kleine Batwa-Dorf Muyange und nahmen den Dorfchef, dessen Frau und weitere sechs Männer fest. Die Batwa-Frauen des Dorfes sagen, die Soldaten hätten ihnen dabei die letzten Habseligkeiten geklaut. Sie fanden auch eine alte AK-47, die laut Registriernummer der Armee gehört. Die Batwa-Frauen und Kinder schlafen seitdem aus Angst nicht mehr nachts in ihren Häusern, sondern verstecken sich im Wald.

Vor dem Militärtribunal wurden die sechs Batwa-Männer wegen Formierung einer bewaffneten Gruppe, illegalem Waffenbesitz und Zerstörung von Flora und Fauna zu je 15 Jahren Haft verurteilt, die beiden Batwa-Frauen wegen Zerstörung der Umwelt zu einem Jahr Haft.

vorf_opfer_pyg.jpg

Alexis Huguet

DR Kongo

Kahuzi-Biéga-Nationalpark

Straße nach Kadjedje

17.07.2019

zwei Bantus

Ecoguards

Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Am frühen Morgen des 17. Juli 2019 führten die Ecoguards des Tshivanga-Sektors eine Überwachungspatrouille durch und verhafteten zwei Wilderer. Zwei Bantus wurden beim Abholzen für Holzkohle und beim Sägen auf der Straße nach Kadjedje überrascht. Die Ecoguards verhafteten die zwei und fuhren sie zum Hauptquartier des Parks nach Tshivanga.

unbekannt

DR Kongo

Kahuzi-Biéga-Nationalpark

Straße nach Kadjedje

17.07.2019

zwei Männer der Ethnie der Batwa, ein Ecoguard

Ecoguards und Batwa

Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Gegen 9.30 Uhr brach ein Team von sieben Ecoguards auf, um die verhafteten Wilderer zu transportieren. Vorab hatten sie das Hauptquartier in Tshivanga informiert. Die Batwa von Kadjedje allerdings blockierten zusammen mit ihren Mitbürgern aus Muyange den Ecoguards den Weg, damit ihre Bantu-Arbeiter nicht zum Verhör ins Hauptquartier von Tshivanga gebracht werden könnten. Von dort sollten sie, sobald ihre Schuld erwiesen wäre, zum Gericht von Kabare überstellt werden.

unbekannt

DR Kongo

Kahuzi-Biéga-Nationalpark

Innerhalb des Parks

01.07.2019

ein Mann der Ethnie der Batwa

Ecoguards

Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Ein Batwa-Mann wurde von einem Parkwächter getötet. Die Leiche lag tagelang für alle sichtbar auf dem Boden des Park-Hauptquartiers

unbekannt

DR Kongo

Kahuzi-Biéga-Nationalpark

Innerhalb des Parks

23.04.2019

ein Mann der Ethnie der Batwa

Ecoguards

Ein Batwa-Mann wurde von Parkwächtern im Park getötet

unbekannt

DR Kongo

Kahuzi-Biéga-Nationalpark

Ein paar Meter vom Patrouilleposten der Ecoguards entfernt, auf dem Teilstück Madirhiri-Kalonge, Kalehe-Gebiet

23.04.2019

ein junger Mann der Etznie der Batwa

unbekannt

Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Am 23. April 2019 wurde der leblose Körper eines Batwa im Park gefunden, wenige Meter vom Patrouillenposten der Ecoguards entfernt im Abschnitt Madirhiri-Kalonge im Bezirk Kalehe. Er hatte im Unterdorf von Bumoga gelebt. Der Ehrenpräsident der örtlichen Zivilgesellschaft und Abgeordnete war durch Kugeln, mutmaßlich von Wachen am Patrouillenposten von Madirhiri, tödlich getroffen worden, wenige Meter vom Batwa-Camp entfernt, das im Park gelegentlich für die Holzkohleproduktion errichtet wird. Junge Bantu und Batwa trafen in ihrer Wut auf zwei Ecoguards und folterten sie. Der eine erlag Krankenhaus von Kalonge seinen Verletzungen, der andere wurde für weitergehende Behandlung ins Krankenhaus nach Miti verlegt.

unbekannt

DR Kongo

Kahuzi-Biéga-Nationalpark

Kalonge

24.04.2019

Ecoguards

Batwa und Miliz

Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Im Park Kahuzi Biéga in der Provinz Süd-Kivu wurde am Mittwoch, 24. April 2019, ein Parkwächter bei einer Auseinandersetzung mit den einheimischen Batwa erschossen. Der Vorfall trug sich in Kalonge im Bezirk Kalehe zu. Laut der kongolesischen Polizei wurde ein anderer Ecoguard verletzt.

unbekannt

DR Kongo

Kahuzi-Biéga-Nationalpark

04.02.2019

Ecoguards

Vertreter der Ethnie der Batwa womöglich mit Milizionären

Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Fünf Ecoguards wurden angegriffen und drei von ihnen entführt. Dabei wurden ihnen zwei Dienstwaffen entrissen, die drei Tage später wieder zurückgegeben wurden. Zwei weitere Ecoguards wurden durch Macheten-, Lanzen- und Messerstiche schwer verletzt.

unbekannt

DR Kongo

Kahuzi-Biéga-Nationalpark

Umuga

01.07.2018

zwanzig Farmer

FARDC und Polizei

„Wir verurteilen die Zwangsvertreibung, deren Opfer wir geworden sind, ausgeführt durch die Ecoguards des Kahuzi-Biéga-Parks und unterstützt durch das kongolesische Militär.“Einer der Bauern sagte, dass 45 Häuser niedergebrannt worden seien. Fünf Menschen wurden festgenommen, und die Bauern verloren 500 Kühe, 60 Schafe und 20 Ziegen. Die meisten Bauern, die in der Gegend leben, sagen, sie hätten Dokumente über Landbesitz, die bis 1954 zurückreichen, lange bevor der Nationalpark existierte. Die Naturschutzbehörde ICCN hat in Zusammenarbeit mit dem beratenden Wald-Ausschuss der Provinz Süd-Kivu, einem Gremium verschiedener staatlicher Dienste einschließlich Regierungs- und Bodenbesitzbehörden, Vor-Ort-Reisen durchgeführt. Im Ergebnis wurden 18 illegale Höfe identifiziert und es wurde gefordert, die Eigentumsurkunden für ungültig zu erklären. Allerdings dauert die Situation schon viel zu lange an und ICCN hat seit Jahrzehnten erfolglos versucht, diese Höfe umzusiedeln.

Die Farmer haben vor Gericht geklagt, der Prozess läuft noch.

DR Kongo

Kahuzi-Biéga-Nationalpark

Bahaya Hill, innerhalb des Parks

26.08.2017

17-jähriger Batwa-Junge und sein Vater

Ecoguard

Die Batwa-NGO CAMV, die den Fall untersucht hat, sagt: „Am Morgen des 26. August, einem Samstag, beschloss ein Batwa-Mann, in Begleitung seines Kindes in den Kahuzi-Biéga-Nationalpark zu gehen, weil er sich um sein Kind kümmern wollte, das an Durchfall leidet. Sie erreichten den Bahaya-Hügel in der Mitte des Kahuzi-Biéga-Nationalparks und stießen dort auf vier Ecoguard-Fährtensucher. Plötzlich schoss einer von ihnen auf den Vater und verletzte ihn schwer am rechten Arm. Trotz seiner Verletzung gelang es ihm, zu entkommen, er ließ sein Kind zurück, das beim Versuch, sich zu verstecken, erschossen wurde. Der Vater hatte großes Glück, trotz der Schusswunde, am Arm zu entkommen. Es gelang ihm, die Batwa-Gemeinschaft zu alarmieren; die schickte einen Suchtrupp in den Wald, um Christian zu finden. Gegen zwei Uhr nachmittags kam der Vater wie durch ein Wunder in Buyungule an und berichtete von den schlimmen Ereignissen, die sich gerade zugetragen hatten. Angesichts seines Gesundheitszustands wurde er zu einer angemessenen Behandlung sehr schnell ins Allgemeine Krankenhaus in Bukavu gebracht. Unterdessen ging eine Delegation von Pygmäen in den Park, um nach dem Sohn zu suchen. Gegen 6 Uhr abends erreichte die Delegation den Tatort und fand den leblosen Körper, den man im Wald liegen gelassen hatte. Am kommenden Tag wird die indigene Gruppe die Überreste zurückbringen.“Die Parkverwaltung schildert den Vorfall folgendermaßen: „Das Fährtensucher-Team fuhr mit dem Jeep Nr. STA 1162 von Tshivanga nach Chilerha. Als sie durch den Park gingen, hörten die Fährtensucher um 7 Uhr Geräusche einer Männergruppe, die auf sie zukam und die sie als Wilderer identifizierte; einer der Fährtensucher feuerte Warnschüsse, weil der Vorgang im Herzen des Waldes geschah und die Dunkelheit des Waldes ihnen nicht ermöglichte, die Leute zu identifizieren und einzuschätzen, was sie bei sich trugen. Außerdem geschah das meiste wenige Meter von der Cimanuka-Gorillafamilie entfernt, und die Guards wussten nicht, wie sie das Gewaltpotenzial der Gruppe einschätzen sollten. Sie wollten Überraschungen vermeiden, die immer zum Tod von patrouillierenden Rangern führen, und verhindern, dass die Wilderer auf die wenige Meter entfernten Gorillas treffen. In genau dieser Gegend war ein Team von Fährtensuchern fast gestorben, als eine Gruppe Wilderer überraschend auf sie schoss. Das Team ging zum Angriff über, aber umsonst, denn sie erwischten keine Wilderer. Und während der Suche fanden sie die Leiche des 19-jährigen Batwa-Jungen, der, ebenso wie sein Vater, als Wilderer und Wiederholungstäter bekannt ist. Das Team setzte dann seine planmäßige Route fort. Als sie die Gorillafamilie entdeckt hatten, rief der Teamführer Touristen an, die auf Besuch in Tshivanga waren. Sie konnten die Gorillas sehen und waren zufrieden.

Am Dienstag, den 24. Juli 2018 traf das Tribunal seine Entscheidung, der Inhalt ist folgender: Juristisch erwiesen ist der Straftatbestand der schweren Körperverletzung durch den beschuldigten Ecoguard; er wurde zu 18 Monaten Haftstrafe verurteilt, nach Akzeptanz strafmildernder Umstände: Nicht juristisch erwiesen ist der Straftatbestand des Mordes, ausgeführt durch den genannten Angeklagten, aufgrund von Zweifeln; er wird von juristischer Verfolgung freigesprochen. Er wird zu einer Geldbuße von 100 kongolesischen Francs verurteilt. Für zulässig erklärt wurde die Klage der Zivilparteien. Der Angeklagte wurde gesamtschuldnerisch mit der Naturschutzbehörde ICCN und dem Park zivilrechtlich zu 20.000 US-Dollar als Schadensersatzzahlung an die Zivilparteien verurteilt; die Kosten für das Verfahren trägt der Angeklagte. Ausbezahlt wurden laut Angaben der Familie jedoch nur 5.000 US-Dollar.

Uganda

Queen-Elizabeth-Nationalpark

innerhalb des Parks

26.06.2018

fünf Männer

Der überlebender Augenzeuge sagt, Ranger der UWA hätten geschossen

Laut des überlebenden Mannes habe sich Folgendes zugetragen: Fünf unbewaffnete Männer hatten am frühen Morgen im Park Fallen aufgestellt und darin einen Büffel gefangen. Als sie gerade dabei waren, das Tier zu zerlegen, kam ein Konvoi mit rund einem Dutzend Rangern der Parkbehörde angefahren. Sie haben angeblich direkt geschossen. Ein 21-Jähriger wurde ins Knie getroffen, konnte aber fliehen. Sein Bruder und die drei Freunde starben an Ort und Stelle. Die Parkverwaltung hat der Polizei erst nach drei Tagen den Zutritt in den Park gestattet, um den Tatort zu begehen. Dort fanden sie Blutspuren, aber keine Leichen. Es wurden zum Vergleich DNA-Proben von den Kindern der Verstorbenen genommen. Doch es kam nie zu einem Prozess. Der Parkchef gibt an, er habe selbst mit Drohnen nach den Leichen suchen lassen, doch diese seien wohl von Wildtieren vollkommen verzehrt worden. Die Bauerngemeinde vermutet, die Ranger haben die Leichen im Fluss versenkt oder Krokodilen vorgeworfen.

Polizei hat Ermittlung unter Fallnummer 575-2018 aufgenommen, ohne Ergebnisse. Es wurden DNA-Proben von den Verwandten genommen, doch die Leichen wurden nie gefunden.

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<h2>Queen-Elisabeth-Nationalpark</h2><img src="https://taz.de/fileadmin/gruene_armee/vorf_queen_elizabeth.jpg" ><p class="caption">Foto: Laura Grier/robertharding/imago</p><p>Der Queen-Elisabeth-Park in Uganda ist einer jener Parks in Afrika, in denen sich als Ergebnis des erfolgreichen Kriegs gegen die Wilderei die Elefantenpopulation extrem vermehrt hat. Dieser Erfolg für Regierung und Naturschützer ist für die Bevölkerung am Rande des Parks eine Katastrophe. Denn die Elefanten ernähren sich hauptsächlich von Melonen, Kürbissen und Mais der Bauern.<br><br>„Es ist ein Krieg zwischen Mensch und Tier“, sagt ein Dorfvorsteher. Jede Nacht müssten die Einwohner auf ihren Feldern Wache schieben, <a href=''>um ihre Ernte und damit ihr Überleben zu sichern</a>. Sie sind mit Speeren, Stöcken und Trillerpfeifen bewaffnet, zur Notwehr. „Wenn wir Elefanten töten, werden wir verhaftet oder erschossen“, wissen die Bewohner. Eigentlich seien die Parkwächter mit ihren Kalaschnikows zuständig, die Wildtiere im Park zu halten.Mit internationalen Geldern wurde 2019 ein elektrischer Zaun um den Park errichtet. Dadurch kommt es ebenfalls zu Landkonflikten. Die Dorfbewohner dürfen nur noch an bestimmten Tagen im Wald Feuerholz sammeln. Wenn sie an anderen Tagen Holz holen, riskieren sie, wegen mutmaßlicher Wilderei <a href='https://taz.de/static/pdf/Uganda_2019_Neues_Gesetz_zur_Wilderei_IMG-20190220-WA0006.jpg'>zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt</a>oder sogar erschossen zu werden.<br><br>Seit Ugandas Präsident Yoweri Museveni einen Schießbefehl auf mutmaßliche Wilderer ausgegeben hat, kommt es zu mehr Toten. Parkdirektor Eduard Asalu verteidigt dies: „Für diejenigen, die nicht legal durch unsere Parkpforten kommen, Eintritt zahlen und in unseren Registrierbüchern unterschreiben – für diese Menschenleben bin ich nicht verantwortlich!“</p>

Uganda

Queen-Elizabeth-Nationalpark

Nyakahita

24.07.2017

ein Bauer

Dorfvorsteher sagt, es war ein Ranger der Wildtierschutzbehörde UWA. Die UWA sagt, es war ein Wilderer, der geschossen hat

Laut Aussagen des Dorfvorstehers sei Folgendes passiert: Ein Nilpferd hatte die Baumwollernte des Bauern zerstört. Der Bauer habe sich mit einem Speer gewehrt, um das Hippo zu vertreiben. Dann kamen Parkranger und er wurde angeschossen. Der Dorfvorsteher zeigt Fotos des Verwundeten. Er wurde ins Krankenhaus gebracht und starb dort nach drei Tagen. Die Parkranger der Wildtierschutzbehörde UWA sagen, der Bauer sei von einem bewaffneten Wilderer getötet worden und nicht von einem Ranger. Es sei eine Kugel aus einem Jagdgewehr gewesen und nicht aus einem AK-47-Sturmgewehr.

Ein Gerichtsprozess wurde vor dem lokalen Gericht eröffnet. Die Familie konnte sich jedoch keinen Anwalt leisten und die Transportkosten für die Zeugen nicht bezahlen Deswegen wurde das Verfahren letztlich eingestellt.

DR Kongo

Salonga-Nationalpark

Besoma-Camp, Loile-Fluss, Sektor und Gebiet von Monkoto

01.08.2018

zwei Männer

Ecoguards

Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Das Opfer und sein jüngerer Bruder trafen sich im Besoma-Camp am Fluss Loile im Park, um die Feier am Ende einer Trauerzeit zu organisieren, und gingen auf Jagd. Nach 19 Tagen Jagd hatten sie vier Antilopen erlegt. Am 21.8.2018 machten sie sich bereit, ins Dorf zurückzukehren, als sie von einer gemischten Patrouille aus vier Ecoguards und drei Soldaten festgenommen und sofort mit Handschellen die gesamte Nacht aneinandergekettet wurden. Am Morgen wurden sie, immer noch an den Handgelenken aneinandergefesselt, gezwungen, ihre gesamte Ladung zu transportieren und in ein Kanu zu steigen, trotz der Einwände eines der Soldaten, der darauf drängte, dass man ihnen im Kanu die Handschellen löse, da sie sich nicht retten könnten, falls das Boot kentere. Der Chef der Ecoguards weigerte sich jedoch bis zur Station der Naturschutzbehörde ICCN von Mundjoku, ihre Handschellen zu öffnen. Einen Tag später befragte sie der stellvertretende Chef der Ecoguards und legte ihnen einen Strafzettel vor, den sie anschließend unterzeichneten, ohne den Inhalt zu verstehen, da sie weder lesen noch schreiben konnten. Am Schluss seiner Anweisungen gab ihnen der stellvertretende Ecoguardchef zwei Optionen zur Auswahl: ein Jahr Gefängnis oder eine Bußgeldzahlung. Die Opfer stimmten der festgelegten Zahlung von 300.000 Francs (175 Dollar) zu. Am 24. August 2018 wurde er auf freien Fuß gesetzt, um ins Dorf zurückzukehren und dort das geforderte Bußgeld zu holen. Seinen jüngeren Bruder ließ er als Bürgen in Haft. Am 26. August 2018 zahlten sie 140.000 Francs (82 Dollar), ohne von der ICCN eine Quittung zu erhalten, und unterzeichneten eine Erklärung, dass sie die verbleibenden 160.000 Francs (93 Dollar) im Folgemonat zahlen würden. Der Mann weiß nicht, wo er dieses Geld auftreiben soll, und beabsichtigt aus Angst vor Repressalien der Ecoguards zu fliehen und seine Familie zu verlassen. Das Opfer hat eine frische Narbe am rechten Arm.

unbekannt

<h2>Salonga-Nationalpark</h2><img src="https://taz.de/fileadmin/gruene_armee/salonga_imago.jpg" ><p class="caption">Foto: imago</p><p>Von Mord, Folter und Vergewaltigung durch Parkwächter ist <a href='https://taz.de/static/pdf/Salonga_Rainforest_Foundation_Bericht_zu_Misshandlungen_2018.pdf'>in einem Bericht (PDF)</a> die Rede, der im Februar 2019 unter anderem dem WWF in Berlin und der deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zugesandt wurde. Der WWF veranlasste daraufhin gemeinsam mit Kongos Naturschutzbehörde ICCN <a href='https://taz.de/static/pdf/Salonga_WWF_und_ICCN_Salonga_Untersuchungsbericht_RAPPORT_DE_MISSION_CONJOINTE_SUR_LES_ENQUETES_Draft_1.pdf'>eine Untersuchung (PDF)</a>. Diese bestätigte, dass Wildhüter Frauen vergewaltigt und Fischer an den Genitalien gefoltert hatten. Noch bevor die Anschuldigungen öffentlich wurden, wurde einer der Berichterstatter von Parkwächtern mit dem Tode bedroht und musste fliehen.<br><br>Im April 2019 beschäftigte sich der Deutsche Bundestag mit den Vorwürfen und lud den <a href='www.wwf.de/themen-projekte/menschen-und-naturschutz/'>Präsidenten des deutschen WWF</a>, Christoph Heinrich, ein. Der machte deutlich: „Für den WWF hat die Achtung der Menschenrechte oberste Priorität. Wir empfinden tiefes Mitgefühl mit den Betroffenen und lassen alle Vorwürfe unabhängig untersuchen.“ Der WWF versicherte, dass Beschwerdemechanismen eingerichtet werden. Es wurde <a href='https://taz.de/static/pdf/Salonga_WWF_Menschenrechtsleitfaden_f%C3%BCr_Wildh%C3%BCter_englisch_2019.pdf'>eine Handreichung entworfen (PDF)</a>, die den Parkwächtern die Menschenrechtsprinzipien nahebringen soll.<br><br>2019 kam es vor Ort immerhin zu einem Gerichtsprozess. Prozessbeobachter berichteten jedoch per Telefon von Unregelmäßigkeiten, Einschüchterungsversuchen gegen die Opfer und betrunkenen Staatsanwälten. Im November 2019 bestätigte der kongolesische Parkdirektor den erneuten Fund einer Leiche. Der WWF stellte daraufhin die Förderung der Patrouillen der Wildhüter vorübergehend ein.</p>

DR Kongo

Salonga-Nationalpark

Dorf Ifumu-Isaka

Mai 2018

unbekannt

Ecoguards des Patrouillepostens Ifumu-Isaka

Der Vorwurf: Folter, willkürliche Verhaftung. Details sind nicht dokumentiert.

Immer noch angestellt.

DR Kongo

Salonga-Nationalpark

Landwirtschaftliches Gebiet von YOKO, Monkoto-Gebiet

August 2017

unbekannt

unbekannt

Der Vorwurf: Vergewaltigung einer Minderjährigen. Details sind nicht dokumentiert.

Der mutmaßliche Täter wurde suspendiert, festgenommen und am 31. August 2018 durch das Militärgericht vor dem Verfahren in Haft geschickt, aber auf Kaution freigelassen.

DR Kongo

Salonga-Nationalpark

Wald in der Nähe von Bompona, Bianga-Sector, Monkoto-Gebiet

2017

zwei Männer

unbekannt

Die Augenzeugen sagen: Die Männer jagten mit einer Schusswaffe innerhalb des Korridors in einem Wald, den sie ihren angestammten Wald nennen. Auf dem Rückweg ins Dorf wurden sie von Ecoguards angehalten. Einer von ihnen wurde erschossen – die Umstände sind unklar, seine Cousins sagen, es sei aufgrund seines Fluchtversuchs geschehen. Der andere Mann wurde körperlich misshandelt und starb einige Tage später im Dorf Bompona. Die Familie fand die Leiche Tage später im Wald.

unbekannt

DR Kongo

Salonga-Nationalpark

Im Wald in der Nähe von Bongimba

2017

ein Mann

neun Ecoguards

Laut Aussagen von Augenzeugen: Ein Mann wurde im Wald von Ecoguards geschlagen und gefoltert. Einzelheiten sind unbekannt.

unbekannt

DR Kongo

Salonga-Nationalpark

Im Wald in der Nähe von Tshikapa

2016

ein Mann

Ecoguard

Der Mann war laut seiner Aussage unterwegs, um Buschfleisch zu kaufen. Er wurde von einem Ecoguard angehalten, der auf ihn schoss.

unbekannt

DR Kongo

Salonga-Nationalpark

In der Nähe von Bongimba

01.02.2016

ein Mann

unbekannt

Der Mann wurde laut seinen Aussagen im Wald von Ecoguards verhaftet, gefesselt und sieben Tage lang „gefoltert“. Dann wurde er zurück ins Dorf Bongimba gebracht und verbrachte vier Tage in einer Zelle. Gegen eine Strafzahlung von 30.000 Francs (18 Dollar) wurde er entlassen.

unbekannt

DR Kongo

Salonga-Nationalpark

Dorf Bongimba Beach

01.12.2016

ein Mann

unbekannt

Der Mann sagt, er wollte gerade Hautpflegeprodukte im Dorfladen kaufen. Ecoguards hielten ihn an und schossen in die Luft, um ihm Angst einzujagen. Er wurde in den Fuß getroffen.

unbekannt

DR Kongo

Salonga-Nationalpark

Bombole

2015

ein Mann

Ecoguards

Laut Aussagen von Augenzeugen: Ecoguards nahmen einen Mann fest, um zwei Schusswaffen, Kaliber 12, zu beschlagnahmen. Er wurde gefoltert und dann freigelassen, nachdem er 150.000 Francs (88 Dollar), eine Ziege, ein Radio und eine Schachtel Munition abgegeben hatte.

unbekannt

DR Kongo

Salonga-Nationalpark

Bendola Fischercamp, Iyenge-Fluss, Monkoto-Gebiet

Februar 2015

vier Frauen

Patrouille aus der Ecoguards aus der ICCN-Station Watsikengo (gemeinsame Patrouille mit Soldaten der Armee)

Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Vier junge Frauen wurden zusammengeschlagen und gefoltert, man schnürte ihre Brüste ein und zog an der Schnur. Zudem wurden sie von einer Gruppe von Ecoguards unter Aufsicht des Chefs der ICCN Station von Watsikengo vergewaltigt. Eine der Frauen war im dritten Monat schwanger und hatte am nächsten Tag eine Fehlgeburt. Eine weitere war im sechsten Monat schwanger und hatte später eine Totgeburt.

Der Chef der Station wurde Berichten zufolge suspendiert, er wurde im Jahr 2017 von Watsikengo nach Mundja versetzt. Zwei weitere mutmaßliche Täter wurden kürzlich suspendiert und zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt.

DR Kongo

Salonga-Nationalpark

Camp Lula-Fluss (nahe Bombole)

August 2015 oder 2016

eine Frau

zwei Ecoguards. Andere Ecoguards und Soldaten der Armee sind noch nicht identifiziert

Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Die Frau befand sich mit ihrem Bruder, der der Wilderei verdächtigt wurde, in einem Camp nahe dem Lula-Fluss. Ecoguards tauchten auf und versuchten den Bruder zu erschießen, trafen ihn aber nicht – er entkam. Die Ecoguards wandten sich daraufhin der Frau zu, schlugen sie heftig und stachen sie in die Brust. Sie brachten sie ins Dorf Bombole zurück und wollten an ihr ein Exempel statuieren. Die Frau wurde ins Krankenhaus von Bombole gebracht, starb aber etwa drei Stunden später an ihren Wunden.

Vorübergehend suspendiert, mehr Insormation sind nicht vorhanden.

DR Kongo

Salonga-Nationalpark

Luila-Fluss, in der Nähe von Bekoma

August 2015 oder 2016

eine Frau

fünf Ecoguards, mutmaßlich vom OPS Bonobo – Identitäten unbekannt

Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Die Frau wurde vor den Augen ihrer beiden Söhne von fünf Ecoguards vergewaltigt. Sie befand sich mit ihren Kindern am Fluss und kochte Fisch. Eine große Gruppe Ecoguards erschien in drei Kanus. Sie fanden eine Antilope im Lager, die von einem anderen Mann erjagt worden war. Er bestätigte das gegenüber dem Ermittlungsteam. Sie fesselten die beiden Söhne, und fünf Ecoguards vergewaltigten die Mutter.

unbekannt

DR Kongo

Salonga-Nationalpark

Dorf Bongimba Beach

2015

ein Mann

unbekannt

Ein Mann mit Behinderung wurde laut seinen Aussagen zu Hause mitten in der Nacht festgenommen und in die örtliche Kirche gebracht, wo sich Ecoguards aufhielten. Er wurde gefoltert. Er sagt, er könne auf seinem rechten Auge nicht mehr richtig sehen.

unbekannt

DR Kongo

Salonga-Nationalpark

Bongimba Camp am Strand

2014

ein Mann

unbekannt

Der Vorwurf: Körperliche Misshandlung, die zu Behinderung führte. Details sind nicht dokumentiert.

unbekannt

DR Kongo

Salonga-Nationalpark

Lula-Fluss

2014

zwei Männer

unbekannt

Laut Aussagen der Einwohner: Die zwei Männer fischten im Lula-Fluss. Sie wurden festgenommen, gefesselt und im Wald sieben Tage lang geschlagen

unbekannt

DR Kongo

Salonga-Nationalpark

BONDO und IKUMU, WINI-Gebiet, Sektor Monkoto

Juli bis September 2012

unbekannt

gemischte Patrouille, Identitäten sind nicht bekannt

Der Vorwurf: Mehrere Vergewaltigungen, auch an Minderjährigen, Plünderung, Gewalt durch Schläge. Details sind nicht dokumentiert.

Straftäter entweder wegen Plünderung und Gewalt zu fünf Jahren Haft verurteilt oder wegen Vergewaltigung zu lebenslanger Haft. Derzeit sind sie auf freiem Fuß.

DR Kongo

Salonga-Nationalpark

Wini/Watsikengo

Juli bis September 2012

unbekannt

gemischte Patrouille, Identitäten sind nicht bekannt

Der Vorwurf: Folter, außergerichtliche Tötung, Vergewaltigung. Details sind nicht dokumentiert.

Am 8. April 2016 wurde der Täter zu lebenslanger Haft verurteilt, ist aber derzeit auf freiem Fuß. Fallakte RP/014/2013.

DR Kongo

Salonga-Nationalpark

Bombole

2012

ein Mann

unbekannt

Der Mann sagt: Als Ecoguards nach einer Schusswaffe, Kaliber 12, in seinem Haus suchten, schlugen sie den Mann und brachen ihm den Arm.

unbekannt

DR Kongo

Salonga-Nationalpark

Dorf Mondjoku

2012

ein Mann

die FARDC-Mitglieder 'Mardochée, Franck, Leutnant Rago' auf gemeinsamer Patrouille

Der Dorfvorsteher von Mondjoku hatte ein Wildschwein in der Pufferzone erlegt. Auf seinem Rückweg ins Dorf traf er drei Ecoguards aus der Station Mondjoku. Sie nahmen ihn nicht fest, sondern aßen alle gemeinsam. Aber als er zurück in Mondjoku war, erschienen FARD-Mitglieder, die offenbar von den Ecoguards von Mondjoku erfahren hatten, dass der Dorfvorsteher eine Schusswaffe und Buschfleisch bei sich trug. Sie kamen zu seinem Haus, feuerten in die Luft und zerbrachen Fenster sowie andere Gegenstände. Sie stahlen außerdem Maniok, Matratzen, fünf Hühner und 200.000 Francs.

unbekannt

DR Kongo

Salonga-Nationalpark

Iyenge-Fluss

2012

ein Mann

Ecoguards der Station Mondjoku

Der Mann fischte im Iyenge-Fluss; er wurde von Ecoguards festgenommen und geschlagen. Die Misshandlung hinterließ eine Narbe an seiner Wade.

Ein Ecoguard ist verstorben.

DR Kongo

Salonga-Nationalpark

Nkuma

01.09.2013

unbekannt

unbekannt

Der Vorwurf: Mittäterschaft bei Wilderei und Mord an Ecoguard. Details sind nicht dokumentiert.

Der mutmaßliche Täter ist immer noch an der Yokelelu-Station angestellt.

DR Kongo

Salonga-Nationalpark

Iyenge-Fluss

2013

ein Mann

Ecoguards der Station Mondjoku

Der junge Mann sagt, er habe gefischt, um seine Schulgebühren zu bezahlen. Ecoguards nahmen ihn fest, fesselten ihn und brachten ihn zur Station in Mondjoku. Er wurde heftig geschlagen. Man entließ ihn erst auf Intervention des Gruppenchefs, der erklärte, dass der junge Mann nur ein Schüler sei

unbekannt

DR Kongo

Salonga-Nationalpark

Yalita

2013

zwei Frauen

gemischte Patrouille – Personen nicht offiziell identifiziert

Laut der Schwester des Opfers habe sich Folgendes zugetragen: Ihr Bruder hatte mit einem Freund eine Antilope erlegt; er wurde von Ecoguards angehalten, die ihn heftig schlugen und ihn vor den Dorfvorsteher brachten. Während die Frau ihren Bruder verteidigte, verprügelten ihn die Ecoguards, um ihn dafür zu bestrafen, dass er einem Einwohner von Yalita gestattet hatte, die Wildtierschutzgesetze zu brechen. Er wurde gefesselt und nach Bongimba Beach gebracht, wo er ein oder zwei Tage in einer Zelle verbrachte, bis er gegen Strafzahlung entlassen wurde. Er wurde dann im Krankenhaus von Bongimba Beach behandelt. Die Zeugenaussagen gehen bei der Frage, wann er an den Wunden verstarb, auseinander. Die behandelnde Krankenschwester sagte, es sei weniger als eine Woche nach dem Vorfall gewesen.

unbekannt

DR Kongo

Salonga-Nationalpark

Iyenge-Fluss, Monkoto-Gebiet

2002

eine Frau

drei Ecoguards

Der Vorwurf: Gruppenvergewaltigung. Details sind nicht dokumentiert.

Der eine mutmaßliche Täter ist als Ecoguard im Ruhestand, arbeitet aber weiter als Guide für ZSM; die anderen drei sind Berichten zufolge verstorben.

DR Kongo

Salonga-Nationalpark

Lokapi-Camp, in der Nähe von Bongimba

unbekannt

ein Mann

sechs Ecoguards

Laut Aussagen von Augenzeugen: Ecoguards schossen in die Luft und „folterten“ die Männer in der Nähe des Camps. Dann brachten sie sie ins Dorf Lomasa und nahmen all ihre Güter an sich.

unbekannt

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