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GenerationenDer Mythos vom Konflikt

Boomer konservativ, Millennials Weicheier, Gen Z faul – ständig wird Streit zwischen den Generationen heraufbeschworen. Doch das ist zu einfach und überdeckt die tatsächlichen Konflikte.

„Omas gegen Rechts“ Foto: Maximilian Mann/laif

Gerne werden Genera­tio­nen bestimmte Eigenschaften zugeschrieben: „Boomer sind konservativ“. „Die Gen Z ist faul.“ „Millennials sind nicht belastbar.“ Kaum ein gesellschaftlicher Diskurs kommt heute ohne solche Zuschreibungen aus. Glaubt man diesen Narrativen, gibt es große Generationenkonflikte. Doch laut der Forschung sind Generationen nichts mehr als ein Mythos.

Die Unterteilung in verschiedene ­Generationen ergibt nämlich keinen Sinn. Und über verschiedene politische Einstellungen sagt sie auch nichts aus. Die Grenzen sind willkürlich gezogen, und die Zuschreibungen basieren auf Stereotypen.

„So viel wert wie ein Horoskop“

Mit Generationen setzte sich kürzlich auch die Doku „X, Y, Z – Die Generationenlüge“ auseinander. Der Soziologe Martin Schröder bringt es darin auf den Punkt: „Die Generationenforschung und auch die ganzen Ratgeber zu Generationen sind so viel wert wie ein Horoskop.“

Die Datenlage gibt ihm recht. Die Haltung zum Thema Klimaschutz hängt von anderen Faktoren als vom Alter ab, und junge Menschen arbeiten so viel wie seit den 1990ern nicht mehr. Generationenstudien sind vor allem fehlerhaft, weil Menschen immer nur zu einem bestimmten Zeitpunkt befragt werden, statt dass man sie jahrzehntelang begleitete.

Der Mythos erfüllt eine politische Funktion: Er lenkt von realen Interessenkonflikten ab und ersetzt Systemkritik durch Altersklischees

Auch der Arbeitspsychologe ­Hannes Zacher betont: Es gibt keine belastbare Evidenz dafür, dass Geburtsjahrgänge homo­gene Wertegruppen bildeten. „Generationen sind ein Mythos“, sagt er. Viel sinnvoller sei es, über Alter, Erfahrung oder konkrete Lebensumstände zu sprechen. Trennend ist oft nicht das Alter, sondern sozioökonomische Unterschiede sind es. Lebensrealitäten sind eher durch Klasse, Bildung, Einkommen und Wohnort geprägt als durch das Geburtsjahr. „Es gibt viel mehr Unterschiede zwischen Individuen als zwischen Generationen“, meint er.

Lenkt von realen Interessenskonflikten ab

Die Erzählung von den Generationen ist dennoch profitabel. Coachings, Ratgeber und selbst Boomermemes stützen sich darauf. Pseudowissenschaftlich wird dann erklärt, was bestimmte Altersgruppen interessiere oder antreibe und welche Ansprüche sie an die Arbeitswelt stellten.

Der Mythos vom Generationenkonflikt erfüllt zudem eine politische Funktion: Er lenkt von realen Interessenkonflikten ab und ersetzt Systemkritik durch Altersklischees. Wenn junge Menschen faire Arbeitsbedingungen fordern, werden sie häufig als anspruchsvoll abgestempelt.

Und wenn über steigende Mieten diskutiert wird, werden ältere Menschen oft als „die wohlhabende Boomergeneration“ bezeichnet. Dabei wird ausgeblendet, dass viele Ältere – ­besonders Frauen – mit sehr niedrigen Renten leben und von Armut betroffen sind. ­Solidarischer Klassenkampf statt Generationenzuschreibungen, sollte es also ­heißen.

Solidarisches Handeln ist generationenübergreifend

Beispiele wie die Initiative Omas for Future zeigen, dass solidarisches Handeln generationenübergreifend funk­tio­niert. Hier engagieren sich ältere Menschen gemeinsam mit Jugendlichen für Klimaschutz. Und ganz nebenbei dekonstruieren sie das Bild der klimaschädlichen Boomergeneration.

Wir alle verändern uns. Nicht nur, weil wir älter werden, sondern weil sich unsere Gesellschaft als Ganzes wandelt und somit auch gesellschaftliche Haltungen. Die Fokussierung auf Generationen verdeckt oft diesen kollektiven Lernprozess, wenn junge Menschen pauschal als „unfähig“ oder „nicht belastbar“ abgewertet werden, oder umgekehrt, wenn ältere Menschen als „rückständig“ oder „nicht mehr lernfähig“ abgestempelt werden. Beides ist eine Form von Altersdiskriminierung, die gesellschaftlich tief verankert ist und durch den Mythos der Generationenkonflikte nur noch verstärkt wird.

Wenn über unterschiedliche Generationen gesprochen wird, steht meistens das Trennende im Fokus und nicht das, was Menschen verbindet. Und noch mehr Spaltung braucht unsere Gesellschaft nun wirklich nicht.

Am Ende bleibt die Frage: Warum halten wir so gerne am Mythos Generationen fest? Vielleicht, weil es bequem ist, Leuten eine Haltung oder einen Lebensstil zuzuschreiben, statt sich wirklich mit deren Meinung auseinanderzusetzen.

Wenn man wirklich verstehen will, was Menschen bewegt, braucht es mehr Interesse aneinander und an Begegnungen, die über Generationengrenzen hinausgehen. Dann merken wir vielleicht auch schnell, dass uns mehr verbindet, als wir denken. Weil es Wichtigeres gibt als das Alter.

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34 Kommentare

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  • Vielen Dank für diese Diskussion, die ja auch beispielhaft für viele andere ärgerliche Verallgemeinerungen ist, die den Diskurs irgendwie vergiften. "Die Lehrer", "die Ärzte", "die Bürgergeldberechtigten" usw. . Das ist doch alles Quatsch! Als 1955-Geborener gehöre ich ja zu den Vor-boomern und die werden nie erwähnt. Aber ich fühle mich da jetzt nicht ernsthaft diskriminiert. Eigentlich komme ich mit den nachfolgenden Gen's, ganz speziell face-to-face, gut zurecht. In den für ungewohnten "sozialen Medien" ist's zugegebenermaßen manchmal etwas schwieriger!

  • „Doch laut der Forschung sind Generationen nichts mehr als ein Mythos.“

    Nein. Das ist weder was Forschungsstand ist, noch was in der Doku herauskommt. Auch gibt es Longitudinalstudien. Weiterhin ist es so, dass Probleme Intersektional und Pfadabgängig sind.

    Wer direkt zur Wirtschaftskrise den Abschluss macht, hat eher das Nachsehen. Solcherlei prägt, aber determiniert nicht den weiteren Lebensweg.

  • "Gen Z faul"



    Wenig hilfreich sind oft persönliche Meinungen ohne realen Hintergrund, aber unterschiedliche Einstellungen zu Themen erklären vielleicht Tendenzen, die nicht ungefährlich erscheinen.



    Nur als Beispiel einer solchen "Abweichung":



    "More than half of Gen Z wants UK to become a dictatorship, survey claims



    Findings will be presented at a Royal Television Society event as part of Channel 4’s report titled Gen Z: Trends, Truth and Trust"



    Quelle



    www.independent.co...rson-b2686927.html



    Das halte ich für diskussionswürdig.



    Artikel vom 28.01.2025

  • "Am Ende bleibt die Frage: Warum halten wir so gerne am Mythos Generationen fest?"

    Wer ist "wir"? Die angeblichen Generationenkonflikte finden vornehmlich in den Medien statt. Und dort dienen sie meist einem schnöden Zweck: Rentenkürzungen und eine Heraufsetzung des Rentenalters propagandistisch vorzubereiten. Mit dem altbekannten Narrativ, dass die jeweilige Rentnergeneration die Jungen zu stark belaste. Im wirklichen Leben sehen die Jungen das meist anders. Die finden es gut, wenn ihre Eltern und Großeltern auskömmlich versorgt sind - und ihnen dadurch finanziell helfen und vielleicht auch etwas vererben können.

  • "Am Ende bleibt die Frage: Warum halten wir so gerne am Mythos Generationen fest? Vielleicht, weil es bequem ist, Leuten eine Haltung oder einen Lebensstil zuzuschreiben, statt sich wirklich mit deren Meinung auseinanderzusetzen."



    Der Text ist apologetisch in seiner Antipathie zu der Einteilung in Generationen. Tatsächlich waren aber die Zäsuren zu manchen Zeiten wirklich groß, auch bei der Digitalisierung kann man das so sehen, wenn man will.



    Hier aber wollte man extrem anders sein:



    "Vor der Revolte: Die Sechziger Jahre



    Axel Schildt



    09.01.2008



    Laut einer Studie im Jahr 1965 werde die junge Generation nie revolutionär. Doch die kritische Auseinandersetzung mit der bundesdeutschen Gesellschaft begann nicht erst 1968."



    Quelle



    www.bpb.de/themen/...e-sechziger-jahre/



    /



    Es gab Verwerfungen und am Ende sogar zusätzlich zum Protest Gewalt mit Todesopfern.



    /



    Einige der ProtagonistInnen des Punk sprechen selbst von Generation:



    Homepage zur Filmdoku



    "Generation Y Punk – Update einer Subkultur"

  • Genau so. Bei dem ganzen unterkomplexen Generationengequatsche gehts immer nur darum, Probleme und Schuld pauschal auf eine jeweils andere, nach Schema F homogeniserte Gruppe abzuwälzen und sich selbst dabei zu profilieren.

  • Die Kritik am „Generationenbashing“ Teile ich, schließlich war „die Jugend schon immer faul und frech“ aus dem Blickwinkel mancher Älterer - und im Gegenzug wurde den Älteren die Fähigkeit abgesprochen „noch auf der Höhe der Zeit zu sein“. Was mich allerdings verwirrt, ist der Drang der Autorin gleich wieder neue Schubladen zu öffnen, statt erst mal etwas länger darüber nachzudenken, ob frau damit nicht den gleichen pseudowissenschaftlichen Diskurs befördert, den sie anderen zu recht vorwirft. Interessenskonflikte sind meines Erachtens nicht annähernd so statisch, wie es interessierte politische Richtungskämpfer immer wieder gerne postulieren.

  • Viel wird erfunden und aufgebauscht, um vom Klassen-, Reichtums-, Macht-Konflikt abzulenken, der Gleichheit, Gerechtigkeit, Umweltschutz zermahlt.



    Spalten lassen sollte mensch sich da nicht.

  • Ging ja schon mit der Nachkriegsgeneration los, dann die 68er uswusf. Es war schon immer Unfug, war aber immer so schön griffig und schien ja durch die Realität abgebildet zu sein, sei es in den Medien oder im Bekanntenkreis.



    Der strebige Nerd, der faule Sack, die überempfindlich-politisierte Zicke, jeder wurde plötzlich zum Repräsentant seiner Generation. Dass heute die Jungen nicht bereitwillig Überstunden schieben und auch an das Leben nach dem Job denken liegt an einer günstigeren Arbeitsmarktlage, jedoch nicht an einer plötzlichen Faulheits- und Bequemlichkeitsepidemie. Auch Phänomene wie Fridays for Future umfassen immer nur eine Gruppe einer Generation, viele Junge in dem Alter wählen auch AfD. Besonders die Menschen im fortgeschrittenen Alter haben die Tendenz zur pauschalen Abwertung der Jungen, vermutlich die Kränkung, nach und nach in der Wichtigkeit nach hinten durchgereicht zu werden?



    Besser die realen Probleme und Interessen in den Blick nehmen, da haben Junge oft andere als Ältere, das liegt aber an den Verhältnissen und weniger an den "Generationen".

  • Auf diesen Artikel habe ich sowas von gewartet! Hurra!



    Teile und herrsche hält die Oberen 10.000 an der Macht.

  • Es werden auch falsch zu verstehende Statements gesetzt.



    Aus dem Artikel: ..."junge Menschen arbeiten so viel wie seit den 1990ern nicht mehr. " Arbeitsleistung nur an der Zahl der Arbeitsstunden zu messen ist sinnlos. Die Qualität der geleisteten Arbeit ist aussagekräftiger, aber schwer zu messen. Ein Anhaltspunkt ist die persönliche Einstellung, mit der die Arbeit gemacht wird. Job einfach erledigt, oder optimal erledigt? Beispiel aus dem eigenen erleben: 2 Kollegen und ich waren in der Firma bis vor wenigen Jahren (Umstrukturierung) für den IT-Support zuständig. Neulich gabs ein Problem mit allen Druckern in der Produktion (Freitag morgens). Die jungen Kollegen kümmerten sich zwar drum, aber die Lösung dauerte. Um 13:30 kam die Meldung, das eine Lösung erst Montag zu erwarten ist, da jetzt Feierabend ist. Ich war fassungslos!



    In den Jahren, als wir (....die Alten) Verantwortung im Support hatten, war Feierabend, wenn das Problem gelöst war -egal wie spät es wurde, und nicht wenn der Arbeitsvertrag sagte -du hast Feierabend!



    Wir gewährleisteten, das zumindest Montag morgens um 6 Uhr, wenn die Produktion wieder startet, alles reibungslos läuft. Das nenne ich optimale Arbeit.

    • @Krumbeere:

      Moderne SLA haben wesentlich höhere Standards als dies 1999 der Fall war.

      Das obwohl weniger Personen für mehr Technik zuständig sind.

      Offensichtlich wurde hier vom Management, eher ihre Generation, versäumt, die Problemfälle im Vorhinein zu lösen und lösbar zu machen.

    • @Krumbeere:

      Niemand hindert Sie daran ein Vorbild zu sein!

    • @Krumbeere:

      Auch hier wird wieder eine Anekdote zur Analyse verdreht. Mir als Früh 60er Baujahr fallen genug Geschichten von Mitboomern ein, denen "Dienst nach Vorschrift" als oberste Arbeitsethik dient, den Begriff gibt es übrigens nicht von ungefähr bereits ewig. Genau wie die Bezeichnung "Kollegenschwein" für Menschen, denen unbezahlte Selbstausbeutung schon vor 40 Jahren irgendwie nicht eingeleuchtet hat.

      • @Systemknecht:

        Ihr Kommentar bestätigt meinen Eindruck. Klar gibt es auch bei älteren Mitarbeitern Kollegen mit dem Credo "Hauptsache anwesend". Wenn aber eine ganze Abteilung mit 8 Leuten , allesamt zwischen 20 und 35 Jahre alt, schulterzuckend so arbeiten, verstehe ich die Welt nicht mehr. Und Sie bringen als Argument nur "unbezahlte Selbstausbeutung" ins Spiel. Genau das ist der Punkt. Das Interesse am Beruf geht nur noch soweit wie sie auch bezahlt wird. Beruf kommt von Berufung. Das wird nicht allein mit Geld bezahlt. Das bedeutet im Ernstfall auch Einsatz, der über das normale Maß hinaus geht -auch ohne gleich die Hand nach mehr Geld aufzuhalten. Die Identifikation mit der Arbeit ist nicht mehr vorhanden.

        • @Krumbeere:

          Diese Auffassung mag mehrheitlich geteilt worden sein,



          als ein Arbeitsverhältnis noch auf ganz anderen Prämissen beruhte, als heute. Damals hat man seine Arbeit nur dann verloren, wenn man grob seine Pflichten vernachlässigt hat. Wenn man damals angefangen hat, zu arbeiten, konnte man mit einer gewissen Sicherheit davon ausgehen, dass man bis zur Rente bleiben, als Alleinverdiener eine Familie ernähren und ein Haus bauen konnte. Man konnte davon ausgehen, dass wenn man sich für die Firma über den schriftlich festgehaltenen Vertrag hinaus einsetzt, sich das auf lange Sicht für einen lohnt. Auch "damals" haben übrigens die wenigsten Menschen ihren Beruf aus Berufung gewählt, die mussten ihre Rechnungen bezahlen. Das Mittelalter war auch da lange vorbei.

          Zu der Zeit, als die von dir diskreditierten Generationen geboren wurden, galt das bereits nicht mehr, und heute noch viel weniger.

          Zu deiner Anekdote: wenn deren Tätigkeit so essenziell für die Firma ist, dann sollte das im Arbeitsvertrag festgelegt werden. Man muss im Notfall länger arbeiten, bekommt das aber jetzt und gleich honoriert, und nicht mit einem Versprechen, das heute nicht mehr seriös gegeben werden kann.

        • @Krumbeere:

          Das mag irgendwann mal gestimmt haben.



          Mit der täglichen Realität der meisten Menschen hat das nichts zu tun.



          Wenn der AG nur Dienst nach Vorschrift zahlt, dann bekommt er den auch nur.



          Das ist Tatsache, genauso wie das ihre Einstellung seit Jahrzehnten von skrupellosen selbstbereichernden Chef*innen ausgenutzt wird.



          Dazu Nein zu sagen ist mehr als angebracht.



          Die Bereitschaft mehr zu leisten muss entlohnt werden und zwar in Gewinnbeteiligung also Geld und nicht in Erfahrungswerten.



          Damit glänzen nämlich seltenst die AGs und inwiefern man mehr lernt weil man Überstunden schiebt erschließt sich ebenfalls nicht.



          Man lernt so oder so, auch wenn man Dienst nach Vorschrift macht.



          Kein Mehrwert also außer für den AG.



          Schauen Sie aus den Fenster, wieviele identifizieren sich mit Ihrer Arbeit (also laufen mit Kleidung rum die eindeutig zeigt was sie schaffen)?



          Wieviele identifizieren sich mit den Geld das sie verdienen?



          Komisch, besonders die AGs fallen durch zweiteres auf.

    • @Krumbeere:

      Da gabs noch keinen Brunout sondern Weicheier.



      Da war das Verhältnis Lohn/Lebenshaltungskosten noch besser.



      Da war Technik noch nicht auf den jetzigen Stand wo viel gar nicht mehr manuell gemacht werden kann.



      Das nenne ich verklärte Sicht der Dinge.

      • @Das B:

        Es geht um die Einstellung zur Arbeit generell, siehe meine Antwort zu @Systemknecht.

        • @Krumbeere:

          Ja. Ihre ist sehr fragwürdig falls sie tatsächlich AN sind.



          Besonders ihre Ansicht dies für andere zu entscheiden zeugt nicht gerade von existenten Weitblick.



          Fakt ist das in Deutschland (durchschnittlich) sehr niedrige Löhne zu eher mauen Konditionen gezahlt werden.



          Und sie verlangen das die AN dafür auch noch mehr Einsatz zeigen.



          Sprechen Sie mal mit den Leuten beim nächsten Streik.

          • @Das B:

            Mangelnder Einsatz und höhere Entlohnung? Passt irgendwie nicht zusammen. Es mag für einfache Arbeitnehmer zutreffen, das die Gehälter sehr knapp bemessen sind. Aber Fachkräfte mit Einsatzbereitschaft werden i.d.R. besser entlohnt als andere und haben bei der Auswahl für neu zu besetzende , besser bezahlte Stellen mit mehr Verantwortung die besten Chancen.



            Wenn sie keine Lust auf Karriere haben müssen sie sich auch mit den Krumen begnügen die übrig bleiben.

            • @Krumbeere:

              Alles AG Gewäsch.



              Es ist in keinen Fall ok AN nicht anständig zu bezahlen und jeder AG der dies tut hat mangelnde Bereitschaft, gar Insolvenz, verdient.



              Fachkräfte mit Einsatzbereitschaft werden ausgenutzt und haben gegen Vitamin B, sowie persönliche Präferenzen keine Chance.



              Was sie beschreiben mag zutreffen, aber nur im Bezug auf Weiterbildung usw.



              Für Überstunden interessiert sich keiner.



              Auch die Leute weiter unten auf der Leiter leisten etwas (meist sogar mehr als die weiter oben) und haben mehr als nur Krume verdient.



              Vielleicht sollten Sie mal "Lohn" durch "Anreiz" ersetzen.



              Damit kommen die wenigen guten Firmen deutlich weiter, mit besseren Ergebnissen für alle Beteiligten.

  • Ein sehr kluger Debattenbeitrag. Danke sehr.

  • Die Generation X vergisst die Gen-Z-Autorin natürlich mal wieder.

  • Die Autorin hat natürlich völlig recht. Wobei es nicht wirklich neu ist. EInteilungen machen halt das Leben einfacher. So gibt es auch in der TAZ eine Boomer Kolumne, wenn die auch augenzwinkernd zu verstehen ist.



    Immer schon sehen die Jungen alle älter als 30 als Alte an und alle Alten, alle unter 30 als Jungen. Die Bezeichungen der "Generationen" entstammen aber den Federn von Soziologen oder wem auch immer. Der Rest musste mühsam lernen, wen man nun als Gen Z bezeichnet.



    Im Einzelgespräch sind alle individuellen Einstellungen kein Problem, aber wenn man etwas verallgemeinern möchte, dann ist es halt mühsam, eine Gruppe nach diversen Einzelkriterien zu bezeichnen - zB Omas gegen Rechts, die auch für Klimaschutz sind und bei Aldi die Einkaufsschlange mit Cent-Münzen aufhalten.

  • Kinderkacke. Welche junge Generation hat nicht die ältere Kritisiert? Das gehört dazu. Zuhören, cool bleiben und sich erinnern wie man selbst in dem Alter war. Ich habe null Probleme mit anderen Generationen.

    • @Andreas J:

      Richtige Antwort auf den Artikel. Ich als Boomer arbeite sehr gerne mit den unterschiedlichen Generationen zusammen.

  • Diese Genetationenkonstrukte sind der größte Unfug seit jeher, kann auch jeder selbst merken, wenn er an seine damaligen Mitschüler denkt. Da war nichts gleich, selbst im angeblich uniformen Osten nicht.



    Auf solche Ideen kommen nur Personen die Scheuklappen haben und andere Mitmenschen nicht wahrnehmen oder eben Medien (da meine ich jetzt nicht die taz oder diesen Artikel), die damit wunderbar tollen sinnfreien Content produzieren können.



    Das ist Boulevardniveau, dass es auch in nicht-boulevard-Medien geschafft hat.

    • @nutzer:

      Bestimmte Verhätnisse und Umstände sind sicherlich generationenprägend - vor allem Internet und soziale Medien. Die sogenannte Generation X ist die letzte Generation, deren Kindheit und Jugend nicht oder nur sehr wenig von diesen enormen kulturellen Umwälzungen geprägt war; gleichzeitig waren diese Menschen dann jung genug, um Internet und soziale Medien noch voll in ihr Leben zu integrieren. Aber es ist nicht so, dass sie, wie heutige Jugendliche, ihre Informationen hauptsächlich aus "Quellen" wie TikTok oder Insta beziehen.

      Andererseits unterscheidet sich natürlich bereits innerhalb Deutschlands z.B. der Jahrgang 1977 - weil ein Teil die Kindheit in der DDR verbrachte. Da war nix mit Generation Golf, Kindheitserinnerungen an Spanienurlaube oder Bundeskanzler Kohl.

      • @Suryo:

        ja, aber in der Generation 77 z.B., gab es Punks, Hippies BWler, Crusties, Emos, Red Skins, Nazi-Skins... wo ist da jetzt die gemeinsame Identität?

    • @nutzer:

      p.s. genauso wie jede Gruppeneigenschaft Unfug ist, es sei denn, die Gruppe ist selbst aktiv gewählt worden (da kann es zutreffen), Gruppenzugehörigkeiten qua Geburt und damit angebliche Eigenschaften sind allesamt unseriös.

  • Man kan schonmal damit Anfangen unterschiedliche Generationen nicht mehr in Schubladen zu packen (Boomer, Millenial, GenXYZ), das verstärkt nur das Gefühl unterschiedlich zu sein und eines vermeitlichen "Generationenstreits". Falls es diesen überhaupt gibt, habe ich in meiner Welt bisher nichts von gemerkt.....einfach unnötig und nervig diese Bezeichnungen, mit denen ich mich null identifizieren kann und möchte

  • Sicher stimmen nicht alle Klischees über die Generationenstudien und vieles was bei Hurrelmanns und co in den "Sozialisationsstudien" heranzogen wird kann man durchaus in Zweifel ziehen. Nichts desto trotz gibt es Konflikte dadurch, dass die ältere Generation bzw. älteren Generationen leider immer noch größtenteils CDU und SPD wählen (und die jungen Generationen dabei nur einen kleinen Bevölkerungsteil in der Politik ausmachen) und vom Lebensstil klimatechnisch bis hin zum Auto große Probleme verursacht hat. Das muss die junge Generation nun ausbaden. Viele Sozialwissenschaftler*innen fragten sich warum die jungen Generationen rechts wählen. Nun, weil Grüne und FDP 2021 sehr viele Versprechungen an die jungen Generationen gemacht haben und diese nicht eingehalten wurden. Sozial werden diese ebenfalls benachteiligt. Rechts zu wählen ist natürlich nicht schön, aber für viele mit Frust aus der jungen Generation ein Frustventil. Da muss man Ansetzen, mehr für die jungen tun und ihre Gleichberechtigung und politisches Gewicht fördern, Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen verbessern. Das wäre die Antwort.

    • @Hamburger in Istanbul:

      Auch wir (Boomer) mussten viele Dinge der vorherigen Generationen ausbaden und viele Versprechen der Politik an die junge Generation wurden auch nicht eingehalten. Aus Frust aber eine Partei zu wählen, die an den Grundfesten der Demokratie rüttelt wäre uns nicht eingefallen.