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Zurückgehaltene Antisemitismus-DokuDer Antisemit braucht keine Juden

Ulrich Gutmair
Kommentar von Ulrich Gutmair

Das Erste will die Dokumentation „Auserwählt und ausgegrenzt“ nun doch zeigen. Das ist gut so, denn der Film stellt den Kern der Sache richtig dar.

Der Mufti von Jerusalem, Amin al-Husseini, befehligte von 1941 bis 1945 von Berlin aus die muslimisch-bosnischen SS-Divisionen und war fürs Programm von Radio Zeesen verantwortlich Foto: imago/United Archives International

D as Erste wird am Mittwoch um 22:15 Uhr die TV-Dokumentation „Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“ zeigen. Anschließend soll die Gesprächsrunde bei Sandra Maischberger darüber diskutieren. „Dabei werden auch die vom WDR beanstandeten handwerklichen Mängel der Dokumentation berücksichtigt“, hieß es bei der ARD.

Die von Arte und WDR bestellte und dann nicht gesendete Dokumentation „Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf die Juden in Europa“ hat in der Tat Mängel. Die Filmemacher beschäftigen sich mit zu vielen Themen, verlassen sich zu stark auf ihre Interviewpartner und bleiben an manchen Stellen an der Oberfläche. Sie lassen auf israelischer Seite keine Historiker und Experten zu Wort kommen, sondern Leute, die mal mehr, mal weniger fundiert ihre Meinung zum Nahostkonflikt formulieren und dabei auch widerlegte historische Mythen wiederholen.

Die Autoren Sophie Hafner und Joachim Schröder hätten außerdem auf Polemik verzichten und stattdessen so nüchtern und präzise wie möglich beschreiben, zitieren und argumentieren sollen. Das haben sie an manchen Stellen nicht getan und sich dadurch angreifbar gemacht.

Dennoch haben die Filmemacher den Kern der Sache korrekt dargestellt: Sie zeigen, dass der Antisemitismus ein Weltbild bereitstellt, das heute in Deutschland und Frankreich Menschen aus sehr unterschiedlichen Gruppen miteinander verbindet. Sie zeigen, dass es sich dabei um einen Antisemitismus handelt, dessen Narrative oft einem spezifisch islamistischen Antisemitismus entstammen. Sie zeigen, dass dieser Antisemitismus des 21. Jahrhunderts eine krude Mischung aus uralten antijüdischen Stereotypen, antiliberalen und antiemanzipatorischen Ressentiments und Verschwörungstheorien ist, die häufig im Rahmen eines militanten Antizionismus formuliert und vom dünnen Mäntelchen der „Israel-Kritik“ kaschiert werden.

Der Antisemit braucht keine Juden. Und auch die neuen antisemitischen Antizionisten in Europa werden sich durch Kenntnisse der realen Verhältnisse in Nahost nicht bei der Pflege ihrer Projektionen stören lassen. Antisemitismus ist die Verdinglichung des Abstrakten in der Figur des Juden, der die Welt kontrolliert. Der Jude erscheint dem Antisemiten als übermächtiger Agent des Bösen. Als unsichtbarer Strippenzieher dirigiert er die globalen Finanzströme und die Medien.

Antisemitismus ist auch für Antirassisten anschlussfähig

Antisemitismus ist daher kein bloßer Rassismus, und er ist weltweit anschlussfähig, selbst in Kontexten, die sich selbst als antirassitisch definieren. Der Antisemitismus schafft einen Rahmen, mit dessen Hilfe eine komplexe, sich in dynamischer Bewegung befindliche Welt verständlich gemacht werden kann.

Aufklärung heißt, mit rationalen Argumenten Licht ins Dunkel zu bringen, in der Hoffnung, diejenigen zu erreichen, die Argumenten zugänglich sind. Und vielleicht Zweifel bei denen zu säen, deren Weltbild noch nicht wasserdicht abgeschottet ist. Journalistische Aufklärung kann heißen, den Sinn für die Realitäten zu schärfen, die dieser spezifische Antizionismus in seiner geschlossenen Weltsicht zum Verschwinden bringen muss, um wirksam zu sein. Aufklärung muss heißen, die Geschichte dieses spezifischen Antisemitismus und seine Wirksamkeit in Europa zu beleuchten.

Daher ist es richtig, den Film mit einer Szene beginnen zu lassen, in welcher der Vorsitzende der Palästinenischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, von den Mitgliedern des Europäischen Parlaments mit Beifall bedacht wird, obwohl er eben die uralte Mär von der Brunnenvergiftung zum Besten gegeben hat. Gerade letzte Woche, erzählte Abbas, hätten israelische Rabbiner wieder einmal gefordert, das Wasser der Palästinenser zu vergiften: „Ist das nicht Anstiftung zum Massenmord?“

Dass das niemand im Europaparlament gestört zu haben scheint, Martin Schulz sich stattdessen twitternd für die „inspirierende Rede“ bedankte, ist verstörend. Der entscheidende Punkt ist aber ein anderer. Denn Abbas behauptete in seiner Rede auch, wenn die Besatzung ende, dann ende der Terror in der ganzen Welt.

Die schiefe Denkfigur von Opfer und Täter

Damit hat er das zentrale Phantasma eines Antizionismus formuliert, der im Kern antisemitisch ist: Wenn die Israelis erst aus den palästinensischen Gebieten verschwinden, werde Friede auf Erden herrschen. Abbas gibt dies in einem historischen Moment von sich (er sprach im vergangenen Sommer in Brüssel), als der syrische Diktator Assad bereits für den Tod von weit mehr Arabern verantwortlich ist als alle Kolonialmächte und Israel zusammen, wie der amerikanische Politikwissenschaftler Moishe Postone im Film sagt.

Warum bleibt Abbas’ aberwitzige Behauptung unwidersprochen? Weil sie eine Hypothese zuspitzt, die vielen Reportagen und Features über den Nahostkonflikt seit dem Sechs-Tage-Krieg von 1967 zugrunde liegt. Wir kennen diese disproportionale Denkfigur so gut, dass sie uns in Fleisch und Blut übergegangen ist: Der Nahostkonflikt ist einer der zentralen Konflikte der Gegenwart. Israel ist Täter, die Palästinenser sind Opfer. Wäre der Konflikt gelöst, wäre die Welt ein gerechterer Ort, Wolf und Schaf lebten einträchtig zusammen. Eben das macht diese Dokumentation in Wahrheit so „heikel“ (FAZ).

Der oben skizzierte Antisemitismus, der durch Migrationsbewegungen, Satellitenfernsehen und Internet schon lange Europa erreicht hat, ist eine Reaktion auf die Moderne. Seine Popularität verdankt er auch den über den NS-Sender Radio Zeesen seit 1941 auf Arabisch und Farsi ausgestrahlten antisemitischen Propagandaprogrammen. Diese richteten sich gezielt an Muslime, vor allem an die unter britischen Herrschaft oder Hegemonie lebenden Muslime. Der Mufti von Jerusalem, Amin al-Husseini, der von 1941 bis 1945 von Berlin aus die muslimisch-bosnischen SS-Divisionen befehligte, war für diese Programme verantwortlich.

Der Mufti fügte dem antimodernistischen Antisemitismus in der Region eine europäische, nationalsozialistische Komponente hinzu, die sich als höchst erfolgreich erweisen sollte, wie der Politikwissenschaftler Matthias Küntzel, der im Film nicht zu sehen ist, an anderer Stelle gezeigt hat: Die Muslime hatten die Juden traditionell nur als minderwertig und deswegen eher als bemitleidens- denn hassenswert betrachtet. Nun aber wurden sie als extrem mächtige Feinde des Islam, als Speerspitze und Verkörperung einer teuflischen Moderne inszeniert. Die Bilder und Narrative dieses Antisemitismus sind ein Bumerang, der nach Europa zurückgekehrt ist.

Antisemitismus, ideologischer Kernbestand im Nahen Osten

Die antisemitische Ideologie der Nazis wurde auch von den Muslimbrüdern aufgenommen, sie hat die Politik der PLO genauso wie Ajatollah Khomeinis islamische Revolution beeinflusst. In der politischen Theologie des iranischen Gottestaats hat der Hass auf die Juden gar eine messianische Dimension: Wenn der zwölfte Imam erscheint, wird in einem letzten Krieg Israel vernichtet, die Herrschaft der Juden gestürzt werden.

Einen entscheidenden Punkt in diesem Zusammenhang erwähnen die Filmemacher leider nicht: Dieser Antisemitismus gehört seitdem zum ideologischen Kernbestand von Regimen in Nahen und Mittleren Osten, denen an der Verstetigung des Nahostkonflikts schon deshalb gelegen ist, weil er als zentrales Motiv ihrer Propaganda dient, die von eigener Misswirtschaft, von Korruption, Terror und Menschenrechtsverletzungen ablenken soll.

Der Film widmet sich dem Umstand, dass sich eine ganze Armada von NGOs in den palästinensischen Gebieten und Israel betätigt. Diese leisten zum Teil notwendige Arbeit, verfolgen zum Teil aber eine Politik, die politisch wie praktisch kontraproduktiv, wenn nicht ethisch fragwürdig ist, etwa wenn sie die internationale Boykottbewegung unterstützt.

Wenn man allerdings nach Gaza reist, sollte man fairerweise auch den anderen Teil der Geschichte erwähnen: Natürlich gibt es auch in Israel ökonomische und politische Interessen, die es wünschenswert erscheinen lassen, dass alles so bleibt wie es ist, worauf die Autoren des Films hinzuweisen leider verzichtet haben, indem sie sich auf die lahme Formel zurückzogen, auch in Israel würden „Fehler gemacht“.

Antisemitismus wird mit der Besatzung nicht verschwinden

Die Autoren hätten zumindest erklären müssen: Es gibt nicht nur Gaza, sondern auch die Westbank. Es gibt gute Gründe, ein Ende der israelischen Besatzung zu fordern. Menschenrechtsverletzungen in den besetzten und kontrollierten Gebieten sind zwangsläufiges Ergebnis der Besatzung. Das Phänomen des Antisemitismus aber wird nicht mit der Besatzung verschwinden, weil es mit ihr ursächlich nichts zu tun hat.

Die Reise nach Gaza und Israel hätten die Filmemacher gar nicht antreten müssen, um ihre Argumentation vorzubringen. Da antisemitische Propaganda den Nahostkonflikt erfolgreich instrumentalisiert, kann man die Idee, dorthin zu reisen, aber durchaus nachvollziehen. Teile der Aufnahmen sind erhellend. So zeigen die Filmemacher junge Leute, die sich über die endemische Korruption beschweren, und sie berichten von Menschen, die ihnen auf den Straßen von Gaza-Stadt erklären, die Europäer sollten ihre Zahlungen an das Hamas-Regime einstellen, bis es zusammenbreche, auch wenn das Jahre dauern würde.

Das ist eine Forderung, die fundamental den Stereotypen widerspricht, die nicht nur die selbsternannten Freunde der Palästinenser in Europa – seien sie bibelfeste Protestanten, BDS-Aktivisten, Verschwörungstheoretiker, Pegidisten, Querfrontler, linke und rechte Anti-Imperialisten, Neonazis, rappende Hassprediger oder Friedensbewegte – aufrufen, wenn sie vom „Freiluftgefängnis Gaza“ oder gar vom „Ghetto Gaza“ zeichnen.

Die Zahl antisemitischer Beleidigungen und Übergriffe in Deutschland steigt. Jüngstes Beispiel ist der Fall eines in Großbritannien geborenen jüdischen Jungen, der von Mitschülern in Berlin-Friedenau gemobbt wurde. Bestimmte antisemitische Einstellungen sind bei arabisch- und türkischstämmigen Jugendlichen verbreiteter als bei anderen Jugendlichen.

Antisemitismus richtet sich gegen liberale Gesellschaft

Wenn junge Männer aus Migrantenfamilien einen jüdischen Mitschüler drangsalieren, liegt die Annahme nahe, dass per Satellit und Internet verbreitete Propaganda auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Die Filmemacher zeigen in ihrer Dokumentation eine große Auswahl von Musikvideos aus Deutschland und Frankreich, die sich in Hasspropaganda und Vernichtungsfantasien gegenüber Israel und Juden ergehen.

Nachdem der Friedenauer Fall öffentlich diskutiert wurde, meldeten sich Eltern der Schule zu Wort, die sich um den Ruf der Schule sorgten. Die meisten von ihnen trugen übrigens urdeutsche Vor- und Nachnamen. Eine Stadt wie Berlin, schrieben sie, „könne vor den Auswüchsen internationaler Konflikte, wie des Nahostkonflikts, nicht verschont bleiben“. Wer antisemitische Äußerungen und Taten zur Folge des Nahostkonflikts erklärt, versteht den ideologischen Charakter des antisemitischen Antizionismus nicht.

Der Antisemitismus richtet sich gegen die liberale, moderne Gesellschaft als solche. Hafner und Schröder stellen in ihrem Film in Bezug auf einige der großen Anschläge in Frankreich, etwa auf den koscheren Supermarkt und das Bataclan in Paris eine wichtige Frage: „Warum tut sich die gesellschaftliche Mehrheit so schwer, antisemitischen Terror auch so zu benennen?“

Gegen Ende ihrer Doku lassen die Filmemacher Francois Pupponi, den sozialistischen Bürgermeister von Sarcelles an der Pariser Peripherie, zu Wort kommen. In seiner Kommune leben traditionell Christen, Muslime und Juden zusammen, über viele Jahrzehnte ohne größere Probleme. Doch wegen massiver Anfeindungen verlassen seit einigen Jahren immer mehr Juden den Ort in Richtung Israel.

„Dann gibt es unsere säkulare Republik nicht mehr“

Pupponi sagt: „Die französischen Juden glauben, dass sie in Frankreich keine Zukunft haben. Ich bitte sie, zu bleiben, weil wenn sie gehen, ist Frankreich tot. Wenn ein Jude seinen Glauben hier nicht mehr leben kann, dann gibt es unsere säkulare Republik, unsere Idee von Religionsfreiheit nicht mehr.“

Hätte Bild diese Dokumentation also besser nicht gezeigt? Nein, es war richtig, eine Diskussion über den Antisemitismus von heute zu provozieren, die in der Politikwissenschaft schon seit zwanzig Jahren geführt wird, aber in der Mitte der Gesellschaft nicht so recht anzukommen scheint. Es ist richtig, dass sich die Veranwortlichen der ARD nun dafür entschieden haben, die Doku am Mittwochabend zu senden und anschließend darüber diskutieren zu lassen.

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Ulrich Gutmair
Kulturredakteur
Kulturredakteur der taz. Hat Geschichte und Publizistik studiert. Aktuelles Buch: "'Wir sind die Türken von morgen'. Neue Welle, neues Deutschland". (Tropen/Klett-Cotta 2023).
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46 Kommentare

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  • "Warum gibt es nur dieses eine geläufige Wort als Beschreibung für die Einstellung zu einem Land?-Israelkritik?"

     

    Gute Frage. Man könnte auch andere Ländereinstellungen so beschreiben, aber es soll eben so die Kritik an einem Staat (nicht Land) bezeichnen ohne antisemitisch zu argumentieren.

     

    Es gibt weltweit keinen modernen, demokratischen Staat, der noch diese Form von Apartheid praktiziert wie Israel. Südafrika konnte man bis in die 80er problemlos als rassistisch bezeichnen, bei Israel geht das nicht analog.

     

    Die Kritik an einem gegen Menschen- und Freiheitsrechte verstoßenden, zudem demokratischen Staat muss möglich sein, auch wenn er von feindlichen Nachbarn umzingelt und von Terror belastet ist.

     

    Die Trennung von Religion, Staat und kulturell-ethnischen sozialen Gruppen ist schwierig und wird nicht nur von Antisemiten missachtet. Auch die Siedler in Besatzungsgebieten oder Minister der israelischen Regierung vermischen die Begriffe in der eigenen Rechtfertigung, bemängeln dann das dann aber auf der Gegenseite als antisemitisch. Wer somit ständig vom "Deckmäntelchen der Israelkritik" spricht, läuft in Gefahr, einem Apartheidsstaat einen Freibrief auszustellen und alle Gegner als antisemitisch zu definieren. Das hilft niemanden, auch dem israelischen Staat nicht.

    • @Dorian Müller:

      Israel nennt sich offiziell der JÜDISCHE STAAT und STAAT DES JÜDISCHEN VOLKES. - Sie repräsentieren das Judentum, meinen sie. Und keine größere jüdische Organisation widerspricht dem.

       

      Da ist es doch nur logisch, dass Israel-Kritik anti-jüdische Kritik ist. Leuchtet doch ein, oder?

      • @Klaus Bloemker:

        "Da ist es doch nur logisch, dass Israel-Kritik anti-jüdische Kritik ist. Leuchtet doch ein, oder?"

         

        Nein, dass ist außerordentlich dumm und unlogisch. Warum sollte ich eine Religion oder deren Angehörenden kritisieren, wenn doch der Staat bzw. seine Institutionen Fehler machen? Zumal es in Israel eine Trennung von Religion und Staat gibt, egal wie der sich nennt. Antisemitisch gefärbte Kritik ist unglaubwürdig und kontraproduktiv.

        • @Dorian Müller:

          Israel ist der Staat des 'jüdischen VOLKES'. Ich kann auch Atheist sein und keiner Synagogengemeinde angehören, bin dennnoch Jude (qua Abstammung) und gehöre dem jüdischen Volk an. So ist das jüdisch Selbstverständnis.

           

          Israel hat KEINE Trennung von Staat und Kirche. Es gibt keine standesamtliche Eheschließung. Ich muss entweder beim Rabbi oder beim Imam heireten, egal ob ich gläubig bin oder nicht. Mischehen können in Israel nicht geschlossen werden.

    • 7G
      75026 (Profil gelöscht)
      @Dorian Müller:

      Es ist schlicht abwegig zu behaupten, in Israel gäbe es Apartheid. Siehe dazu hier: http://elderofziyon.blogspot.com/p/eoz-posters-for-apartheid-week.html

      • @75026 (Profil gelöscht):

        Und eine Werbekampagne soll mich argumentativ überzeugen? Wer sich wirklich informieren möchte über Ähnlichkeiten von Ungerechtigkeiten in Israel mit der Apartheid in Südafrike, liest besser hier: https://en.wikipedia.org/wiki/Israel_and_the_apartheid_analogy

        Eine Studie von internationalen Juristen kam 2009 zu dem Schluss:

        "Regarding international law, the team reported that Israel's practices in the OPT correlate almost entirely with the definition of apartheid as established in Article 2 of the International Convention on the Suppression and Punishment of the Crime of Apartheid."

        • 7G
          75026 (Profil gelöscht)
          @Dorian Müller:

          Ich weiß nicht, was Sie unter "Apartheid" verstehen, aber wenn ein Araber Richter ist und als solcher die Macht hat, einen ehemaligen Staatspräsidenten Israels zu verurteilen und ins Gefängnis zu schicken, ist das schon ein ziemlich starkes Indiz dagegen, finden Sie nicht?

      • @75026 (Profil gelöscht):

        gestern in HAARETZ, Israel:

         

        Ehud Barak* warns on German TV: Israel faces 'slippery slope' to apartheid.

         

        * früherer Premierminister.

        • 7G
          75026 (Profil gelöscht)
          @Klaus Bloemker:

          Bekomme ich noch eine Antwort auf meine Frage weiter unten?

  • Und hier ist, was VOLTAIRE (1694 - 1778) noch schärfer als Kant gesagt hat:

     

    "Das jüdische Volk wagt, einen unversöhnlichen Haß gegen alle Völker zur Schau zu tragen."

    __________________________

     

    Aus heutiger Sicht ist das nicht mehr ganz verständlich. Bornierte Idioten waren Voltaire und Kant nicht. Der Film stellt sie aber in die Reihe ...

  • Für das, was der Autor meint, hätte der Titel eher lauten müssen: "Der Antisemit braucht kein Israel'

     

    Juden braucht er schon: jüdische Banker, Journalisten etc.

     

    Aber der Punkt ist nun mal: Israel bestärkt Antisemiten. Und auch: Wer vorher keiner war, wird durch Israel einer.

    • 7G
      75026 (Profil gelöscht)
      @Klaus Bloemker:

      Und Sie? Sind Sie einer?

      • @75026 (Profil gelöscht):

        Ja natürlich, Sie nicht? Die ganze Welt besteht doch aus Antisemiten.

         

        Ich bin auch überzeugt davon, dass die Juden am Untergang der Titanic schuld sind. Eisberg, Goldberg, Rosenberg ...

        • 7G
          75026 (Profil gelöscht)
          @Klaus Bloemker:

          Das klingt jetzt ironisch. Meine Frage war aber durchaus ernst gemeint. Wenn Sie ganz unironisch schreiben: "Wer vorher keiner war, wird durch Israel einer", finde ich diese Frage sehr naheliegend und hätte auch gerne eine vernünftige Antwort.

          • @75026 (Profil gelöscht):

            Also gut.

            1.

            Ja, ich bin in einer Hinsicht anti-jüdisch - siehe, was ich oben geschrieben habe (zu Dorian Müller).

             

            Da sich Israel als 'Jüdischer Staat/Staat des jüdischen Volkes' versteht, ist Israel-Kritik logischerweise auch Kritik am jüdischen Volk und damit anti-jüdisch. Und ich habe erhebliche Kritik an Israel, der zionistischen Konzeption.

             

            Ich stimme ja den Leuten zu, die sagen: anti-zionistisch ist auch anti-jüdisch. Logischerweise ist es das.

             

            2.

            Ich bin kein Antisemit nach der Definition von Antisemitismus, die die New Yorker haben. Sie lautet:

             

            "Anti-Semitism is hating the Jews more than necessary."

             

            Setzen wir für 'hate' 'kritisieren' oder 'ablehnen' ein, dann ist es O.K. - Ich kritisiere oder lehne das Judentum/ Juden "nicht mehr als notwendig" ab.

             

            Wissen Sie, die Anti-Antisemiten haben ein Stereoty vom Antisemiten. Das hat der Film auch. In Wahrheit gibt es doch ein Spektrum zwischen:

             

            milder Abneigung ... scharfer Kritik ... bösartiger Verleumdung ... gewattätigem Hass. - (Außerdem gibt es auch oft eine Kombination von Anti- und Philosemitismus.)

             

            Zufrieden?

            • @Klaus Bloemker:

              zu Punkt 2.

               

              Ich glaube, es war der israelische Soziologe Nathan Snyder (?), der gesagt hat - und von dem habe ich das - die Definition von Antisemitismus der New Yorker Juden gefiele ihm am besten.

               

              Das Witzige an der Definition ist ja, dass es auch 'necessary' Gründe gibt, 'to the Jews' :-). Nur was darüber hinausgeht, ist Anti-Semitism.

              • 7G
                75026 (Profil gelöscht)
                @Klaus Bloemker:

                Ich denke, das genügt. Die Antisemiten sind ja normalerweise zu feige oder zu dumm dazu, sich selbst als solche zu bezeichnen. Bei Ihnen fehlt offensichtlich nicht mehr viel zu einem offenen Bekenntnis. Wenn's dann so weit ist, hoffe ich, dass die taz-Moderation Sie für dieses Forum sperrt.

  • Immanuel KANT wird in dem Film ja auch als Antisemit angeführt, ebenso wie Voltaire.

     

    Hier ist, was Kant in seiner Religionsphilosophie 1794 zum Judentum gesagt hat:

     

    "Das Judentum schloss das ganze menschliche Geschlecht von seiner Gemeinschaft aus, als ein besonders von Jehovah für sich auserwähltes Volk, welches alle andere Völker

    anfeindete, und dafür von jedem angefeindet wurde."

    ________

  • "Die Filmemacher [...] lassen auf israelischer Seite keine Historiker und Experten zu Wort kommen, sondern Leute, die mal mehr, mal weniger fundiert ihre Meinung zum Nahostkonflikt formulieren und dabei auch widerlegte historische Mythen wiederholen.

     

    Die Autoren Sophie Hafner und Joachim Schröder hätten außerdem auf Polemik verzichten und stattdessen so nüchtern und präzise wie möglich beschreiben, zitieren und argumentieren sollen. Das haben sie an manchen Stellen nicht getan und sich dadurch angreifbar gemacht.

     

    Dennoch haben die Filmemacher den Kern der Sache korrekt dargestellt"

     

    Zu Deutsch: Ist doch egal, ob der Film unsachlich und polemisch ist oder unkommentiert die von seinen als respektabel dargestellten Interviewpartnern (ein Haganah-Veteran ist natürlich berufen, zum Thema nichts als die pure Wahrheit zu berichten) verbreiteten Unwahrheiten übernimmt.

     

    Hauptsache, der 'Kern', also die politische Aussage, stimmt. Da muss man es bei Recherche, Belegen und Tatsachen nicht so genau nehmen.

     

    P.S. und übrigens: Es gab keineswegs "von 1941 bis 1945 die muslimisch-bosnischen SS-Divisionen". Es gab ab 1943 die (also eine!) kroatische SS-Division, die ein paar Mal umbenannt wurde und in der bosnische Muslime in der Tat einen großen Teil der Mannschaftsdienstgrade stellten.

    Der Mufti hat diese Division natürlich auch nie "befehligt" (aber propagandistisch begleitet) sondern die Kommandeure waren deutsche SS-Offiziere, wie auch die übrigen Offiziere Deutsche oder "Volksdeutsche" waren.

    • @TobyR:

      Der Film hat halt das Strickmuster:

       

      Alle Israelkritiker (= 'Judenhasser') sind so blöd, dass sie auch den Juden die Schuld am Untergang der Titanic geben, weil Eisberg ja wie Goldberg und Rosenberg klingt. - (So sagt es der Sprecher ganz zu Anfang. Was aber ein jüdischer Witz ist.)

  • "Es gibt gute Gründe, ein Ende der israelischen Besatzung zu fordern. "

    Dieses "Ende" hat 1967 die israelische Politik noch im selben Monat angeboten. Sie haben die drei "Nein" aus Karthoum bekommen, die explizit eine Forderung nach dem Ende Israels und der Ausweisung aller Juden aus dem Nahen Osten bedeutete. Seitdem "sitzt" Israel gegen seinen Willen auf dem Westjordanland.

    • @Werner W.:

      Ja klar, und weil Israel sooo unwillig auf dem Westjordanland festsitzt, hat es dieses Gebiet mit einem dichten Netz von Siedlungen überzogen und bei allen bisherigen Verhandlungen verlangt, ein ordentliches Stück davon annektieren zu dürfen.

      • @TobyR:

        Könnte damit zusammenhängen, daß in Judäa und Samaria seit vorgeschichtlicher Zeit (also seit ca 5000 Jahren) Juden lebten - eben nur von 1948-1967 nicht (weil von arabischen Truppen vertrieben).

        • @Werner W.:

          Sie haben eben noch behauptet, Israel sitze 'gegen seinen Willen auf dem Westjordanland.' Und jetzt behaupten Sie stattdessen, es sitze da, weil da schon seit der Antike Juden leben, worüber man auch streiten könnte - aber das wäre müßig.

          Ein typisches Muster unredlicher Argumentation:

          "Ich behaupte A und nicht B"

          Nach dem Nachweis, dass A nicht möglich ist: "Nun, es gibt gute Gründe für B".

        • @Werner W.:

          Warum sind die Juden - zu römischer Zeit - eigentlich nicht in Judäa und Samaria geblieben? Wenn sie da geblieben wären, bräuchten sie auch nach 2000 Jahren nicht 'zurückzukehren'

           

          Sagen Sie mir nicht: 'The Romans kicked them out.' - Die Römer haben nie ein unterworfenes Volk rausgeworfen.

          • @Klaus Bloemker:

            Doch das sage ich.

             

            1. haben die Römer nicht alle vertreiben können. Viele blieben halt.

            2. steht ihre Sichtweise gegen den Konsens der Geschichtswissenschaft. Die Römer haben durchaus sich bemüht die Juden aus Palästina zu vertreiben und sie haben das auch mit anderen Völkern gemacht, die ihnen nicht paßten. Das Wort "nie" stimmt nicht.

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @TobyR:

        Ja, und natürlich weiß wieder jeder ganz genau Bescheid, über die israelische Historie von anno dazumal.

         

        Was ist mit den hundert Kriegen die sonst seither weltweit geführt wurden?

         

        Was ist eigentlich mit den Afgahnen die im Iran als ungewollte Unterschicht und Bürger zweiter Klasse leben? Noch nie was davon gehört?-Warum wundert mich das nicht?

  • 7G
    75026 (Profil gelöscht)

    Erfreulich klare Worte von Herrn Gutmair, insbesondere dieser Absatz:

     

    "dieser Antisemitismus des 21. Jahrhunderts eine krude Mischung aus uralten antijüdischen Stereotypen, antiliberalen und antiemanzipatorischen Ressentiments und Verschwörungstheorien ist, die häufig im Rahmen eines militanten Antizionismus formuliert und vom dünnen Mäntelchen der „Israel-Kritik“ kaschiert werden"

     

    Solcherart Antisemitismus findet sich ja leider auch in der taz, vor allem bei den Kommentaren, immer wieder. Als Abbas diese Brunnenvergiftungslegende auftischte, hat man sich nicht nur im Europaparlament, sondern auch bei der taz kaum daran gestört.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @75026 (Profil gelöscht):

      "Solcherart Antisemitismus findet sich ja leider auch in der taz,"

       

      -Wahrscheinlich mehr als in der "Zeit" oder der "Welt". Es gibt leider eine Menge linke Antisemiten. Ic hfrage mich immer, warum diese Menschen so überangagiert obsessiv beim Thema Israel reagieren, aber zur Politik von 50 anderen Staaten schweigen?

       

      "Israelkritik" ist ein geläufiges Wort. Ich habe noch nie jemanden erlebt der sich als "Irankritisch, Chinakritisch, Saudikritisch" oder "Brasilienkritisch" bezeichnet hat.

       

      Warum gibt es nur dieses eine geläufige Wort als Beschreibung für die Einstellung zu einem Land?-Israelkritik?

      • @6474 (Profil gelöscht):

        es tut mir manchmal weh mich selbst als links zu verorten, wenn ich dann Gemeinsamkeiten mit einem Haufen Antisemiten haben müsste...

  • Ein kluger Mensch sagte mal (sinngemäß), nur von den Juden wird verlangt, sich wie gute Christen zu benehmen. Sie hatten es versucht bis 1933, es hatte Ihnen nichts genützt. Genauso ist es mit Journalisten und deren Beiträge, die der jüdischen Community zugewand sind. Alles muss perfekt sien, jede noch so kleine Quentchen der Dokumentation wird aufs Schärfste ins Visier genommen, selbst wenn „Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“ ausschließlich die Wahrheit schildert.

     

    Erinnert sei an den „Bericht“ über Wasserknappheit im Westjordanland, angeblich von den Israelis verursacht, vom 14.08.2016 in der ARD Tagesschau und danach in den Tagesthemen, völlig unmotiviert, zur besten Sendezeit ausgestrahlt.

    Hier die braune ARD- Soße im Original https://www.tagesschau.de/ausland/westjordanland-wasserknappheit-101.html

     

    Wurde er gewogen, analysiert, besprochen, bei Anne Will diskutiert, auf handwerkliche Mängel untersucht? Am Ende stellte sich heraus, dass es nichts anderes war, als die moderne Variante der Legende über die Brunnenvergiftung. Sei's drum Hauptsache der Mist ist in der Welt.

     

    Hier eine Analyse: https://lizaswelt.net/2016/08/26/gebuehrenfinanzierte-daemonisierung-israels/

  • Es ist immer wieder die alte Masche aller totalitären Ideologien und Tyrannen, egal ob politischer Schwerpunkt oder religiös abgeleitet, auf die so viele Menschen hereinfallen: Einzelne Verfehlungen demokratischer und weitgehend freier Gesellschaften werden in penetranter Art und Weise hochstilisiert und teils sogar als das Grundübel von allem schlechten dargestellt, um die eigene perverse Einstellung und sogar blanken Mord zu rechtfertigen. Bei Israel sind der Grund für die kritisierte Siedlungspolitik die Religiösen wie auf der Seite fast aller umgebenden Länder bis weit nach Afrika und Mittelost auch. In unseren Fußgängerzonen sehe ich aber nur gelegentlich Aktionen gegen die illegale Siedlungspolitik. Bombenattentate, teils mit Kindern durchgeführt, werden hier nie thematisiert. Das ist die moderne Form des Judenhasses.Selbst in der Uni Bielefeld wurde schon ein Hörsaal für Beiträge benutzt, die von vielen kleinen Geschichten von kennengelernten Palästinensern erzählen, die unter der, natürlich von Israel verursachten, ungerechten Alltagssituation leiden. Prost Mahlzeit. Dass in allen arabischen Staaten die Medien nur so von Antisemitismus triefen (lt. FR vor einigen Jahren), wird nie erwähnt.

  • Nach der Dokumentation "soll die Gesprächsrunde bei Sandra Maischberger darüber diskutieren."

     

    Bei der Heilsarmee gab es früher zuerst die Predigt, erst danach, wenn man brav zugehört hatte, wurde die Suppe verteilt. Am Mittwoch kommt wenigstens zuerst der Film, dann kann man das vorhersehbare Pro und Kontra der üblichen Figuren abschalten, wenn man will. Eine deutliche Verbesserung, vielen herzlichen Dank, liebe ARD.

     

    Davon abgesehen: Mittlerweile kann jeder den Film im Internet sehen, und die meisten Interessierten dürften das bereits getan haben. Die ARD rennt also - eine ganz neue Erfahrung für uns alle, richtig? - der Realität hinterher.

  • Das beste, was sich in den letzten Jahren an Journalismus zu einem aktuellen und brisanten Thema gelesen habe.

  • "Menschenrechtsverletzungen in den besetzten und kontrollierten Gebieten sind zwangsläufiges Ergebnis der Besatzung."

     

    Sie halten also Israel für den Hauptverursacher der Menschenrechtsverletzungen in den sog. "besetzten" Gebieten?

     

    "Sie zeigen, dass dieser Antisemitismus des 21. Jahrhunderts eine krude Mischung aus uralten antijüdischen Stereotypen, antiliberalen und antiemanzipatorischen Ressentiments und Verschwörungstheorien ist, die häufig im Rahmen eines militanten Antizionismus formuliert und vom dünnen Mäntelchen der „Israel-Kritik“ kaschiert werden."

     

    Und welcher Art von Gedankeverbrechen haben Sie das Mäntelchen der Israel-Kritik umgehangen? Sie lernen einfach nichts dazu! Israel ist das demokratischste Land der Erde, ohne Menschenrechtsprobleme whatsoever! Und wenn diese Flüchtlinge die sich dort (erst seit ein paar hundert Jahren!) im heiligen Land nicht benehmen, dann hilft ihnen die moralischste Armee der Welt dabei. Außerdem gibt es ja noch ganz andere Probleme auf der Welt.. man sollte daher über Israel erst reden dürfen, wenn Russland wieder ohne Putin ist, das ist doch offensichtlich das dringendere Problem!

     

    Wer damit ein Problem hat, der sollte gut aufpassen, dass er seine antisemtische Gedanken-Kontaminierung für sich behält..

  • "Aufklärung heißt, mit rationalen Argumenten Licht ins Dunkel zu bringen..."

     

    Völlig richtig. Aber sollte man dazu nicht besser eine Doku herstellen, deren Mängel nicht so große sind, dass man sie erst nicht ausstrahlen wollte? Betrachtet man das Vorgehen moderner Antisemiten, so werden sie sich auf die Mängel stürzen, wie der Teufel auf die arme Seele und Kraft daraus ziehen.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      so groß sind die Fehler nicht, nur wer sie eh verstärken und hören will fällt darauf rein. Die Nationalsozialisten täten das sowieso, gefährlicher ist es wenn solche Haarspalterei von vermeidndlich progressiven Gesellschaftsruppen kommt. Zu warten bis eine weiter doku gedreht wird hieß lange durstig weitermarschieren nur weil in dem Wasser ne Mücke ersoffen ist.

      • @horst schmitzberger:

        Wie kann man eigentlich auf Fehler reinfallen?

         

        Ich vertraue mal auf das Urteil von Herrn Küppersbusch. Der findet sie (vorsichtig gesagt) nicht gut. Eine fragwürdige Doku ist in jedem Fall schlechter, als gar keine.

  • "Sie lassen auf israelischer Seite keine Historiker und Experten zu Wort kommen, sondern Leute, die mal mehr, mal weniger fundiert ihre meist regierungsnahe Meinung zum Nahostkonflikt formulieren und dabei auch längst widerlegte historische Mythen wiederholen."

     

    Welche sind das genau, bitte mit Quelle.

  • Mit Abstrichen ein ausgezeichneter Artikel, der sich nicht scheut an vielen Stellen Roß und Reiter zu nennen. Mit Migration kommt auch neuer Anisemitismus. Und die Linken in ihrem "Rotkäppchen und der Wolf" denken tuen sich schwer.

  • Es war vollkommen richtig, dass man diese Dokumentation nicht gezeigt hat, für die jeder politische Gegner der rechten israelischen Regierung zum Antisemiten gemacht wurde. Darunter eine extrem dümmliche Polemik gegen den Spitzenkandidaten der Sozialdemokratie. Oder der Versuch das Thema Wassenverschmutzung mit den mittelalterlichen Brunnenvergiftungslegenden in einen Zusammenhang zu bringen.

     

    Das geht einfach nicht. Hippiepunching ist manchmal witzig, hier geht es aber zu weit.

  • Auch die Doku 'stone cold justice' wird unterdrückt. Leider gibt es da keine pressure groups. Vielleicht kann taz helfen?

    • @franz816:

      https://de.wikipedia.org/wiki/Whataboutism

       

      Keine Ursache

      • @pitpit pat:

        Ohne die genannte andere Doku zu kennen und ohne den arte-Film selber gesehen zu haben:

         

        Kann man nicht aussprechen, daß dort im Nahen Osten ALLE Beteiligten dazu verdammt sind, sich "zusammenzuraufen" und eine ertragbare Form des Miteinander oder notfalls Nebeneinanderlebens zu finden? Ohne einseitige Schuldzuweisungen? Ohne mit beliebigen Keulen draufzubekommen, als da wäre die Antisemitismuskeule, die Antizionismuskeule, die Whataboutismuskeule, die Apartheidkeule, die biblische Keule, was auch immer dort und anderswo jeden Dialog sofort abzuwürgen geeignet ist?

        • @Da Hias:

          Ihr Einwurf ist sachlich falsch und persönlich diffamierend.

           

          Das Hin-und-Her der Austrahlung einer Doku über Antisemitismus ist Thema des Artikels.

          Leser Franz816 kommentiert das sinngemäß mit: 'Auch eine Doku über israelische Repression wird unterdrückt'

          Das ist ein ganz klares Tu quoque-Argument, dass hier einfach nichts zu suchen hat. Denn den einzigen Sinn, den es in dieser Situation haben kann ist: 'Hört auf zu meckern, die Gegenseite wird ja auch unterdrückt'.

          Es gibt aber keine berechtigte Gegenmeinung bei der Ablehung des Antisemitismus.

          Das ist meine Meinung und das hat nichts mit einer möglichen Kritik an Israels Politik im Nahostkonflikt zu tun.

          Deshalb empfinde ich Ihren Vorwurf, ich würde hier ein Gesprächsverbot durchsetzen wollen (die 'Whataboutism-Keule') als ungerechtfertigt.

          • @pitpit pat:

            Nachtrag:

            Ihre Unterstellung ist mir deshalb so übel aufgestoßen, weil ich die Doku nicht besonders gelungen fand und ich ebenfalls kein Fan der israelischen Siedlungspolitik bin. Nur entschuldigt dies keinen Antisemitismus.