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Zukunft der USAPolitische Gewalt

Was bedeuten die Ereignisse von Washington eigentlich für Joe Biden? Seinen Kurs der nationalen Versöhnung kann er wohl nicht weiterfahren.

Joe Biden nannte den gewaltsamen Sturm „einen der dunkelsten Tage in der Geschichte“ Foto: Susan Walsh/ap

D iskutiert wird derzeit – wieder einmal – über den noch immer amtierenden US-Präsidenten Donald Trump, dieses Mal über den Anteil an Schuld, den er an dem Angriff eines Mobs auf das Kapitol in Washington trägt. Ich finde, salopp gesagt, er gehört hinter Gitter, aber mehr will ich darüber jetzt nicht schreiben. Genug ist genug. Ein anderes Thema halte ich inzwischen nämlich für sehr viel wichtiger: was die Ereignisse für Joe Biden bedeuten. Sie drohen seine Präsidentschaft scheitern zu lassen. Gleich zu Beginn und ohne dass er einen großen Handlungsspielraum hätte. Donald Trump darf sich gratulieren.

Politische Gewalt hört nicht einfach auf, wenn sie einmal angefangen hat und von einem nennenswerten Teil der Bevölkerung für richtig gehalten wird. Sie endet meist erst dann, wenn die Ziele wenigstens teilweise erreicht sind oder der öffentliche Beifall erstirbt. Das kann lange dauern.

Joe Biden hat seinen Wahlkampf unter die Überschrift der nationalen Versöhnung und der Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg gestellt. Je nach Standpunkt konnte man das naiv oder ehrenwert oder beides finden. Fest steht: Die Ereignisse sind über seinen Kurs hinweggerollt und haben ihn plattgemacht.

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Die Wortführer des Mobs, der das Kapitol stürmte, sind – soweit sie bisher bekannt sind – allesamt Rechtsextremisten. Ohne gemeinsame Organisationsstruktur, aber mit ähnlichen Überzeugungen: dass die Vorherrschaft der Weißen gottgewollt ist, das Recht auf Waffenbesitz unveräußerlich und dass liberale politische Ansichten das Ende der Zivilisation bedeuten. Geltendes Recht und die Verfassung sind diesen Leuten egal, wenn sie ihre Positionen durchsetzen wollen.

Und es geht bei dem ganzen Gerede über „legal“ und „illegal“ abgegebene Stimmen vor allem um eines: dem afroamerikanischen Teil der Bevölkerung und anderen Minderheiten ihr Wahlrecht abzusprechen. Um Rassismus eben. Selbst wenn – und ich will Joe Biden da nichts unterstellen – ein liberaler Demokrat es für geboten hielte, hier eine Hand zur Versöhnung auszustrecken: Sie würde hohnlachend weggeschlagen. Kompromissbereitschaft entzieht Rechtsextremisten die Grundlage für ihr Handeln. Immer und überall.

Noch jemand Fragen?

Solange zumindest ein Teil der republikanischen Partei so tut, als sei die Frage nach dem Wahlausgang sachlich und legitim, so lange kann Joe Biden fast nichts für die nationale Versöhnung tun. Anders ausgedrückt: Obwohl die Republikaner inzwischen sogar die Mehrheit im Senat verloren haben, sind noch immer sie es, die an den Fäden ziehen können. Hat noch jemand Fragen, warum manche in ihren Reihen nach wie vor das Wahlergebnis in Zweifel ziehen?

Wäre ich verantwortlich für die Sicherheit während der Feier zur Amtseinführung von Joe Biden – zum ersten Mal wäre ich vermutlich dankbar für Corona. Auf die Seuche lässt sich schieben, was im Licht der Ereignisse ohnehin unvermeidlich ist: kein Bad in der Menge, kein Auftritt vor jubelndem Publikum. Viel zu riskant. Was für eine Niederlage für die demokratische Öffentlichkeit.

Und, dramatischer und folgenreicher: Es ist nicht auszuschließen, es ist sogar wahrscheinlich, dass Joe Biden am Tag seiner Amtseinführung den Einsatz von Sicherheitskräften gegen Demons­tranten anordnen muss. Wenn die radikale Rechte in den USA nicht vollständig planlos ist, dann bereitet sie Aktionen vor, die genau zu diesem Termin genau das erzwingen. Bisher spricht nichts dafür, dass sie planlos ist. Ein schauerliches Symbol für den Beginn einer neuen Präsidentschaft wird zu besichtigen sein.

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61 Kommentare

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  • als morris berman ...

    sein buch -dark ages america- schrieb, ging es 'nur' um die hohe staats- und auslandsverschuldung der usa.

    jetzt steht das politische system womöglich vor demselben zukunfts'lichtblick.

  • Sorry - vielleicht liegt es ja an mir, aber ich kann hier in der Kolumne von Frau Gaus fast nur „dumm Tüch“ finden. Sie sieht Bidens Präsidentschaft durch die Ereignisse bereits gescheitert, bevor diese überhaupt richtig begonnen hat. „Donald Trump darf sich gratulieren“, schreibt Sie zu meiner großen Verwunderung. Wozu soll sich Donald Trump denn gratulieren dürfen? (Mal abgesehen davon, dass er dies ohnehin schon seit Jahren ständig grundlos macht.) Zu einer verlorenen Präsidentschaftswahl? Zum Verlust von zwei Senatssitzen in der ehemals republikanischen Hochburg Georgia? Zum Verlust der republikanischen Mehrheit im Senat? Zu seinem kriminellen Coup gegen das Capitol, der an der zukünftigen Präsidentschaft von Joe Biden und Kamala Harris nicht das Geringste ändern wird? Geht's eigentlich noch? „Seinen Kurs der nationalen Versöhnung kann er wohl nicht weiterfahren“, schreibt Frau Gaus. Er muss es sogar, sage ich, so wie es alle anderen Präsidenten Amerikas auch immer mussten, auch wenn sie es nie wirklich erreichen konnten. Nur Donald Trump hat es erst gar nicht versucht, weil es bei ihm im Grunde auch nur darum ging, bis auf Weiteres noch auf freiem Fuss bleiben zu können. Das macht ihn aber doch noch lange nicht zu einem „Gewinner“ bzw. zu einem „erfolgreicheren“ Präsidenten - ganz im Gegenteil.

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    ""Polit. Gewalt hört nicht einfach auf, wenn sie einmal angefangen hat und von einem (...) Teil der Bevölkerung für richtig gehalten wird.

    Sie endet (..) erst dann, wenn die Ziele (..) teilweise erreicht sind oder der (..) Beifall erstirbt. Das kann lange dauern.""

    ==

    Genauso richtig - wie falsch. Falsch deswegen, weil die Perspektive, genauer - der Blickwinkel, oder das argumentative Fundament, auf dem sich Bettina Gauß befindet, Ursache und Wirkung zumindest verwischt und deswegen teilweise ausblendet.

    Die Geschichte beginnt spätestens mit dem Ende des amerikanischen Bürgerkrieges - die Wut gegen die Tatsache, dass andere Menschen nach dem Gesetz gleich sind, dass Frauen und Menschen mit Hautfarbe auch regieren können, wenn die Macht gleichmäßiger verteilt werden würde - hat sich trotz des Sieges der Nordstaaten nicht manifestiert.

    Was im Capitol am 6. Januar stattfand war eine Wutattacke und ein Putschversuch gegen die Gleichheit und gegen die amerikanische Unabhängigkeitserklärung.

    Aber zu behaupten, dass sich seit 1865 nichts in den USA verändert hätte wäre genauso Unfug - nach Martin Luther King, nach Obama - und heute



    Kamala Harris. Ein oberflächlicher Blick auf Bidens Regierungs - mannschaft zeigt, dass er die Kontinuität mit politischen Ansätzen aus den 8 Jahren der Obama Regierung sucht.

    Europa kämpft seit einem Jahrtausend gegen Antisemitismus



    und trotz umfassender Aufklärung über die SHOAH grassiert der Antisemitismus in der Republik umso heftiger. (das kann lange dauern?)

    In der Bundsrepublik hat sich eine rassistische Partei in den Bundestag eingeschlichen (das kann lange dauern?) und höhlt die Staatsform der parlamentarischen Demokratie von innen aus. (das kann noch lange dauern?)

    James Baldwin/USA könnte erklären was sich seit den 20/60ziger Jahren verändert hat.

    In den USA hielten sich Nazis und Rassisten ein paar Stunden auf - im



    Bundestag marodieren sie seit 2017.

    Wer im Glashaus sitzt sollte - aber was eigentlich?

    • 9G
      91491 (Profil gelöscht)
      @06438 (Profil gelöscht):

      "In den USA hielten sich Nazis und Rassisten ein paar Stunden auf -"



      Na ich denke unter den Republikanern halten die sich dort schon ein paar Jahrhunderte auf.

      • 0G
        06438 (Profil gelöscht)
        @91491 (Profil gelöscht):

        Welche Konsequenzen hat Rechtsradikalpopulismus und die Fake News "Un-Kultur "?

        ==

        Das auch in Kommentarspalten nichts beschrieben wird was der Kommentator nicht mit Tatsachen belegen kann.

        1..Die Anfänge des Faschismus, welche im Nationalsozialismus endeten entstanden nach WWI als Reaktion auf die in Europa entstehenden parlamentarischen Demokratien - also nach 1918.

        2.. Die Partei der Republikaner wurde 1854 mit dem Ziel gegründet, die Sklaverei abzuschaffen - und war lange Zeit eine liberale Partei.

        Rechtspopulismus lässt sich bei den Republikanern spätestens seit Newt Gingrich in den 1990zigern/2000 feststellen - ein Trend der sich spätestens mit der Teaparty - Bewegung verstärkt.

        Kristalisationspunkt der rechtsradikalen Bewegungen ist Donald Trump seit 2016 - (Siehe Trump und Klu - Klux - Klan) wobei seit neuestem (nach den Ereignissen im Capitol) rechtsradikale Gruppierungen zur Gewalt gegen Parteiführer der Republikaner aufrufen.

        Ihre steile These ist also mindestens grober Unfug - und nicht nur weil es die Republikaner erst seit 166 Jahren gibt - sondern auch weil die Anfänge von Rechtspopulismus unter Gingerich und Teaparty nicht gleichbedeutend



        mit Rechtsradikalismus und Rechtsradikalpopulismus sind.

        In der Bundesrepublik lässt sich bei den Rechtsradikalpopulisten (deswegen radikal) Ihre Verbindungen zum Rechtsradikalismus eindeutig belegen und nachweisen.

        Das den Konservativen Ihr Konservativismus im englischsprachigen Raum definitiv abhanden gekommen ist, ist eindeutig - und das sie mindestens mit Rechtspopulisten paktieren, auch.

        • 9G
          91491 (Profil gelöscht)
          @06438 (Profil gelöscht):

          Ok , Jahrzehnte wäre wohl die bessere Wortwahl gewesen.

      • @91491 (Profil gelöscht):

        Sie haben keine Ahnung von der US-Geschichte. Die Partei wurde 1854 insbesondere mit dem Ziel gegründet, Sklaverei abzuschaffen - die Demokraten Sklaverei beibehalten wollten und auch sonst die konservativere Partei war. Das änderte sich erst im 20. Jh..

  • Die zahlenmäßig kleine Gruppe gewaltbereiter Rechtsextremisten mag für einzelne Störaktionen einen Plan haben, und ja, die Demokratie wird angegriffen. Lassen wir die Kirche aber mal im Dorf: Es handelt sich nicht um eine Revolution, nicht um einen Putsch oder Staatsstreich. In ihren feuchten Träumen wünschen sie derlei Szenarien zweifelsfrei, es hält den Realitäten nur nicht stand. Selbst wenn sehr viele ranghohe Politiker*innen ihr Leben bei diesen "Störaktionen" verlieren, so geraten Demokratie und Rechtsstaat nicht ins Wanken. Der Plan ist nicht ausgereift, denn was gedenkt man mit 85 Mio. Andersdenkenden zu tun, was mit ca. 72 Mio. Trumpwählern, die keinesfalls Gewalt dulden? Mögen es 3 Mio. schwerbewaffnete Rechtsextremisten und weitere 2 Mio. Opportunisten geben, die diesen Leuten zujubeln...wo bleibt der Plan, alle anderen "umzuerziehen" im Sinne eines "tugendhaften", nationalistischen, rassistischen und erzkonservativen Weltbildes? Selbst von den rechten Vordenkern, den Paten im Hintergrund ist darüber nichts zu hören. Richter ausgetauscht am Supreme Court, soweit, so schlecht, aber auch die sind der demokratischen Verfassung verpflichtet. Revolution mit selfiegeilen Vollpfosten, die ihre Straftaten als Video posten? Never ever!

  • Sie haben jetzt nicht über den plündernden Mob geschrieben, der in den letzten Monaten so viele Menschen in den USA getötet hat? Und nicht über die Rassisten, die gerade in Kalifornien die Aufhebung des Rassendiskriminierungsverbots veranlasst haben? Denken Sie etwa Gewalt, Rassismus und Zensur könnten irgendwie "links" sein? Ich glaube Sie irren da: Jeder Aufruf zur Gewalt, jede Ablehnung von Dialog und Aussöhnung, jede Kriminalisierung politischer Gegner wird auf Sie zurückfallen, besonders dewegen, weil zwischen rechts und links faktisch keine relevanten Unterschiede mehr bestehen!

  • Hat er den Heiligenschein so schnell von Amazon besorgt?

  • Natürlich kann Biden den Kurs einer nationalen Versöhnung weiter fahren. Das hat in Südafrika auch funktioniert. Dann wird es in den USA allemal klappen.

    Und überhaupt, was wäre die Alternative? Ausrufung des Bürgerkriegs seitens der Demokraten?



    Kopfschüttel.

    Und die Tragweite der Wahlleugnungen werden m.E. auch nicht erfasst. Es geht mitnichten darum, schwarzen Amerikanern das Wahlrecht abzusprechen. Woher haben Sie die Information, Frau Gaus?

    Ziel ist es über die Präsidentschaft von Trump hinaus eine rechtspopulistische Bewegung in der Bevölkerung zu etablieren. Den es ist mitnichten sicher gestellt, dass die Republikaner Trump nach dem Ende der Präsizeit weiter folgen werden.

  • "Wenn die radikale Rechte in den USA nicht vollständig planlos ist, dann bereitet sie Aktionen vor, die genau zu diesem Termin genau das erzwingen." Ich werde das mal bei Twitter melden. Dieser unangemessene Satz ist in der Lage, Teile der Leserschaft zu unvorhergesehenen Gewaltaktionen zu inspirieren. Das zieht mit Sicherheit eine lebenslange Sperrung nach sich.

    • @Picard:

      Was wollen Sie uns sagen?

  • Liebe Frau Gauss,



    wenn knapp die Hälfte der Amerikaner/innen die Trump Regierung wiedergewählt hat, wäre es journalistisch geboten wenigstens zu versuchen das Motiv dieser "Hälfte " der Bevölkerung zu ergründen- selbst wenn das nur darin besteht, die Gründe zu erforschen, warum diese vielen Menschen die Demokraten nicht wählen wollten. Die Demonstration zum Capitil war lange angekündigt! Ist das nicht ein wenig verwunderlich daß die Demonstranten nahezu ohne Wiederstand dort eindringen konnten?

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Die USA haben drei große Problemblöcke: Waffen, Religion, Rassismus.

    Wie will man das ändern?



    Eine Möglichkeit wäre vielleicht die Rüstungskosten zu reduzieren und die Wirtschaftsmaschine anzuwerfen, wie nie zuvor. Erst wenn ein sichtbarer Erfolg vorzuweisen ist, kann man die anderen Themen angehen, step by step.

    • @17900 (Profil gelöscht):

      "Wie will man das ändern?"

      Joe Biden bestimmt nicht. Er war 8 Jahre Vize und hat nichts angepackt. Von schönen Reden wird nichts besser.

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Die USA hat ein großer Problemblock: den ungezügelten radikalen Kapitalismus, bei dem Geld das Ergebnis der pseudodemokratischen Wahlen bestimmt. Mit dem System des "the winner takes all" wird dann fast die Hälfte der Wählenden beiseite geschoben.

  • Komplett falsch. Biden wird einfach seinen Kurs fortsetzen, die Lage beruhigen und versuchen zu überzeugen. Dass er den radikalisierten Teil der Republikaner nicht erreichen kann bedeutet gar nichts, mögliche gewaltsame Proteste bei seiner Amtseinführung auch nicht. In Wirklichkeit haben die Republikaner ein Problem, die kämpfen regelrecht ums Überleben, jedenfalls gegen Spaltung, müssen sich dabei schnell entscheiden wohin sie wollen, bestehen aber in ihrer führenden Schicht fast nur noch aus üblen Opportunisten. Eine deutliche Mehrheit ihrer Wähler ist angewidert von der Gewalt und nicht wenige dürften friedenshungrig sein. Bidens Unaufdringlichkeit lässt diesen auch die Chance zur stillen Umkehr, sie zu beschämen macht jedenfalls keinen Sinn.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Biden war 8 Jahre Vize und vorher Jahrzehnte auf anderen wichtigen Posten. In dieser Zeit ist die Spaltung der Bevölkerung entstanden, die Trump an die Macht gebracht hat.

      Und jetzt soll er, gestützt auf ein relativ knappes Wahlergebnis, plötzlich das Land versöhnen? Das scheint mir zu viel Optimismus.

  • Warum sollen die USA das erste Land in der Geschichte sein in dem eine gescheiterte soziale Revolution und extreme ökonomische Ungleichheit nicht in Faschismus umschlägt?



    Die Demokraten haben aufgrund der neuen Mehrheitsverhältnisse die Chance das zu ändern, sie werden es aber nicht tun. Sie wollen nicht mal ein faires Krankenversicherungssystem, mitten in einer Pandemie, bei Zustimmungsraten für Medicare for all von über 70 Prozent. Unglaublich.

    • @Sandor Krasna:

      Exakt. Schon bei Obamas Amtsantritt hieß es: The public option is off the table. Aber natürlich wurden in der Finanzkrise den Banken für ihr kriminelles Geschäftemachen Milliarden zugeschoben, während die kleinen Häuslebauer bankrott gingen.

  • Das Foto ist ja auch der Hammer XD

    • @Fabian Wetzel:

      Finde ich auch. Und so entlarvend :-)

  • Was haben denn die Leute von sleepy Joes ausgestreckter Hand? Sie macht die Leute nicht satt! Bidens Versöhnungsgeste ist halt nur das, ne typisch hohle Politikergeste. Neben all den analytischen Unterschieden in der Benennung der Ursachen der sozialen Katastrophe in den USA, haben das rechte wie das linke Lager ein sie verbindende Gemeinsamkeit und das ist ihr Hass auf die Eliten. Trump, selbst Teil dieser Elite, hat diesen Hass für sich zu nutzen gewusst und sich als antiestablishement Sonderling zu inszenieren gewusst, während Biden bei der jetzigen Wahl von den Linken Aufgrund seines Standings als das kleineres Übel gewählt wurde und nur darum, trotz seines miserablen Wahlkampfs, die Wahl knapp für sich entscheiden konnte. Zum Dank reicht er nicht Mal den linken Kräften innerhalb der demokratischen Partei die Hand, weder AOC noch Sanders noch Warren bekommen nen Posten in der Regierung, selbst aus den Gremien werden sie gekickt (AOC). Ja, die USA sind am Arsch, aber nicht aufgrund von aufplopenden irrem Rassisten und nicht wegen Trump, sondern aufgrund eines immer mehr dysfunktionalen und immer schon asozialen Gesellschaftssystem, das Biden und co. mitragen, ja gewaltsam gegen die aufbegehrenden Menschen verteidigen.

    • @Colonel Ernesto Bella:

      Was würden Sie denn an Bidens Stelle machen? Zum Kampf aufrufen, jenem Kampf nach denen die radikalen Kräften am linken, wie am rechten Hand gieren?



      Für ein derartiges Programm hat ihn die Mehrheit nicht gewählt.

  • Ich halte die hier geäußerte Einschätzung für vollkommen unzutreffend. Frau Gaus behauptet, Biden hätte keinen großen Handlungsspielraum, sein Ansatz der nationalen Versöhnung sei jetzt schon gescheitert und die Ereignisse hätten diesen Kurs (oder gleich den ganzen Mann?) "plattgemacht".

    Ich denke, Biden ist sich bewusst, wer die treibenden Kräfte hinter diesem Luxus-Aufstand sind. Ich sehe ihn überhaupt nicht in Gefahr, diesen Leuten, ob sie jetzt Trump-Anhänger*innen sind oder Rechtsextremisten, die Hand hinzuhalten. Im Gegenteil: Biden hat es nach der sensationellen Wahl von gleich zwei demokratischen Senatoren in Georgia nicht einmal nötig, sich jetzt mit den Republikaner*innen im Kongress abzustimmen, z.B. in Bezug auf die Besetzung seines Kabinetts. Joe Biden hat dank Georgia diese Woche erheblich mehr Spielraum für die Führung der Regierung dazugewonnen.

    Diesen Spielraum wird Biden aller Voraussicht nach dafür nutzen, sich vorrangig dem Kampf gegen die Pandemie zu widmen. Es kann (und sollte) ihm in den ersten Monaten vollkommen egal sein, was der dann Ex-Präsident Trump und seine Gefolgsleute treiben, wollen, wünschen. Auch die gerichtliche Aufklärung und Ahndung des Putschversuchs wird Biden getrost anderen Kräften, insbesondere dem Attorney General, überlassen können. Eine nationale Versöhnung hängt maßgeblich daran, die Betreffenden zur Verantwortung zu ziehen.

    Und die Inauguration? Der scheidende Präsident weigert sich seit zwei ganzen Monaten, seine Niederlage einzugestehen. Die republikanische Partei hat nur in Teilen ein Problem mit einem gewaltsamen Sturm auf das Kapitol. Daher geht die jetzt notwendige Sicherung der Vereidigung Bidens auf das Konto der Republikaner. Hoffen wir, dass die Sicherheitskräfte jetzt aufgewacht sind und es zu keinen gewaltvollen Vorkommnissen kommt. Falls doch, wird so ein "schauerliches Symbol" ebenso wie der Sturm des Kapitols voll und ganz der chaotischen Präsidentschaft Trumps zuzurechnen sein.

    • @V. Ohneland:

      PS: Ja, es wird vermutlich heftiger werden. Dass Polizei demnächst auch "robust" gegen Trumpisten vorgehen wird (statt "nur" gegen BLM) ist nicht unwahrscheinlich.



      Aber zwei Dinge sollten wir dabei auch im Blick haben: Erstens heißt der US-amerikanische Präsident ab dem 20.1. nun mal Biden. Die Machtfülle und hohe Bedeutung des Amts wird eine massive Verschiebung des Ganzen mit sich bringen. Die Republikaner werden sich endlich entscheiden müssen, ob sie loyal zu Trump bleiben wollen oder doch lieber zum Land.



      Und zweitens sollten wir auch einmal zur Kenntnis nehmen, wie absolut unangefochten die so unglaublich wichtigen Wahlen von Warnock und Ossoff sind: Nichts, gar nichts, keine einzige Anfechtung. Beide republikanischen Counterparts haben ihre Niederlage klaglos eingestanden. Was sagt uns das? Was, wenn die Zeit der republikanischen Partei in den USA damit schlicht zuende geht und ihre Radikalisierung das letzte Aufbäumen vor dem Bedeutungsverlust?

      • @V. Ohneland:

        "Die Republikaner werden sich endlich entscheiden müssen, ob sie loyal zu Trump bleiben wollen oder doch lieber zum Land."

        Sie werden ihrer Linie treu bleiben, generische Präsidenten zu delegitimieren. Ist ja nicht neu. Es geht um Macht. Da sind alle Mittel Recht.

    • @V. Ohneland:

      Naja Biden wird erst mal Getriebener der Ereignisse sein. Präsident ist er ohnehin frühestens in knapp 2 Wochen, das ist lange hin und bis dahin ist er für alle praktischen Belange nur ein Bürger mit sehr exklusiven Sonderprivilegien. Der ist ja noch nicht mal mehr Senator; er kann reden, aber zu wollen hat er erst mal gar nicht viel.

      Was danach kommt, sehen wir danach. Der Handlungsspielraum für Vergeben und Vergessen wird jedenfalls kleiner und sieht nicht aus als ob ser so schnell wieder größer wird. Und das ist auch gut und notwendig so. Diese Eiterbeule muss ausgebrannt werden. Das westliche Modell ist an demselben Scheidepunkt wie 1933 bezüglich der Folgen seines immanenten Defekts - die Unfähigkeit, psychopathische Kartelle aus eigenen Kräften von der Macht fernzuhalten. Natürlich wird die westliche Welt versuchen, sich dieser Konfrontation mit ihrer Achillesferse kognitiv zu verweigern, aber ob das klappt bleibt abzuwarten, und daran, ob das klappt oder nicht, und nicht an der Personalie Joe Biden hängt die wirkliche Entscheidung. Joe Biden ist da nur ein Statist, ein prominenter mit bekanntem Namen und Gesicht, der in Schlüsselszenen prominent durchs Bild läuft, aber bei staatsphilosophischen Gretchenfragen folgt die realweltliche Entscheidungsfindung selten den anerkannten Hierarchien.

      Hitler ist 1924 seiner Hinrichtung nicht entgangen, weil ER vor Gericht so eine gute Figur gemacht hat, sondern weil genügend Feuilletonisten und Fanboys, deren Namen heute vergessen sind, die zumeist nie zur Rechenschaft gezogen wurden, sich aller guten Geister entledigt und für seinen guten Leumund stark gemacht haben.

      • @Ajuga:

        Hitler 1924 ist ein interessanter Vergleich. Seine Verteidigungsrede (4 Std.! sic) als Angeklagter mit Aussicht auf Todesstrafe enthält ein ähnliches wording wie die Wahlkampfreden Trumps. Damals nannte man das noch Verzerrung von Wahrheiten und nicht fake news.



        Bisher hatte ich in Trumps Aufstieg Parallelen zu Mussolini gesehen. Aber natürlich kupfern alle Nachfolger beim ital. Erfinder des Faschismus ab.

  • Biden hat Chance Linie gegen Trump zu finden, wenn er jetzt eindeutig ermitteln lässt, wer wirklich hinter Sturm auf Kapitol steckt. Gerade weil jetzt allzu offensichtlich scheint, wer Schuldige ist, Trump. Wenn nicht zeitnah Beweise für Trumps Schuld gesichert sind, bekommen im Hintergrund Motive Trump naher Medien Stoff des Möglichen bis hin zu Fakes zu liefern, dass Antifa Drahtzieher waren. Wenn das mehrheitsfähig wird, schließen sich Reihen Republikaner, Teilen der Demokraten bis AfD, UNION, hinter Trump bis 2024, die ihn als Opfer stilisieren. Für Trump selber wird das zum Katz Maus Spiel, Institutionen zu delegitimieren durch 4 Jahre Amtszeit mit Herrschaftswissen gebrieft, welche Leichen wo in welchem Keller amtierenden Personals bei Republikanern, Demokaten, amtierenden Personal in EU, England, Nato, Uno, IWF, FED; EZB, Weltbank, WHO, WTO liegen, daraus Erpressungspotenzial zu generieren. Aber nicht direkt angreift, sondern indirekt, was in USA daran abzusehen ist, dass Bernie Sander Projekte scheitern z. B. USA Anerkennung Internationalen Strafgerichtshof Den Haag, Aufarbeitung durch Julian Assange Wikileak Kriegsverbrechen von GIs, Briten, Australier in Afghanistan, Irak, 2010, freies Geleit für Assange als Kronzeuge, Abschaffung Patriot Act 2001 nach Nine Eleven, Stopp Kampfdrohneneinsatz gegen Zivilisten, Ende Krieg gegen sog internationalen Terrorismus, Anerkennung ICAN Atomwaffenverbot 2017, Aktivieren 2010 ausgesetzten Voting Rights Act von 1965 zur Kontrolle rechtmäßiger Wahlen in Bundesstaaten, Wiedereinführung Deckelung. Kontrolle Finanzierung von Senatoren*nnen Kandidaten in Bundestaaten, Kongressmitgliedern über sog politische Fördervereine, Stiftungen im In-, Ausland als Spendensammler z.B. Gebrüder Koch, Bill Gates.

  • Sie schreiben eine ganze menge quatsch-auch über die deutsche geschichte



    die sogenannten demokratischen strukturen der weimarer republik haben nicht einfach nur versagt:sie haben den deutschen faschismus legitimiert und waren die grundbedingung seiner möglichkeit.



    das parlamentarismus vor faschismus zu schützen vermag ist eine gefährliche bürgerliche illusion.



    eine parlamentarische demokratie ist als solche immer defizient und da sie ja nur eine maske der kapitalistischen herrschaft ist und im grunde sowieso nicht real sondern nur auf der bühne und zum schein existiert ist es nicht überraschend dass sie fallen gelassen wird wenn sie ihre nützlichkeit für die kapitalist*innenklasse in krisenzeiten zu verlieren droht

    die antifaschistischen meriten der usa



    sind auch in frage zu stellen

    in westdeutschland haben sie nach dem krieg dafür gesorgt dass die allermeisten faschisten straflos ausgingen und ihre karrieren fortsetzen konnten und dass die auftraggeber des deutschen faschismus nicht enteignet und entmachtet wurden

    in lateinamerika haben sie in vielen fällen den faschismus unterstützt und dabei teilweise sogar direkt oder indirekt mit ns-verbrechern die in lateinamerikanischen diktaturen aufnahme und in vielen fällen auch eine weiterverwendung gefunden hatten zusammengearbeitet

    der sieg über das faschistische deutschland ist im wesentlichen der roten armee der sowjetunion zu verdanken



    dass die innerimperialistische rivalität die usa in diesem einen fall auf der richtigen seite kämpfen liess stimmt zwar -aber der amerikanische beitrag zum sieg über das faschistische deutschland ist im vergleich mit dem sowjetischen gering

    auch über die ideologischen vorleistungen der usa für den deutschen faschismus muss gesprochen werden

    in Adolf Hitlers buch "mein Kampf" wird auch ein amerikanischer industrieller namens Ford erwähnt.auch ist dort zu lesen dass der genozid an den ureinwohnern des kontinents zu den vorbildern des deutschen faschismus gehörte

    • @satgurupseudologos:

      Nicht nur in Westdeutschland konnten viele Faschisten ihre Karrieren nahtlos fortsetzen. Strukturell bedingt bot die DDR für die sogar weitaus bessere Möglichkeiten, von denen autoritätsfixisierte, antidemokratische Charaktere ausgiebig Gebrauch machen konnten und auch Gebrauch machten.



      Die DDR bewahrte sehr viel mehr von den antidemokratischen Strukturen des 3. Reiches als die Bundesrepublik. Als die Menschen endgültig genug davon hatten, kam es zur Revolution und zur Wiedervereinigung.



      Dass die Neue Rechte gerade in den Neuen Bundesländern auf hohe Zustimmung rechnen kann, kommt nicht von ungefähr.

    • @satgurupseudologos:

      Danke für den Beitrag.



      Grüße nach Moskau

  • Ist es wirklich so, dass es die Republikaner sind, die immer noch die Fäden ziehen können? Wie machen sie das, gegen die meisten Unis, Zeitungen, Tech-Konzerne und, und, und. Sind weiße Republikaner irgendwie doch Übermenschen, die egal, was alle anderen machen, am Ende doch die Fäden in der Hand halten?

    Ich denke das Ganze ergibt mehr Sinn, wenn man es so aufasst, dass sich die amerikanische Gesellschaft sehr ändert. Schon länger kann man einen motivierten Menschen eher nicht mehr aufgrund seiner Hautfarbe aufhalten.

    Die neue Gesellschaft, d.h. eine deren Werte und Normen nicht mehr durch die WASPs gegeben sind, steht vor vielen Problemen, weil es nicht so trivial ist Werte und Normen vorzugeben. Ein Teil davon ist sicher noch, dass die alten WASPs noch lange als Machfaktor bestehen werden (was ja ok ist), aber mit der besonderen Schwierigkeit zu verdauen, dass man jetzt nur noch ein Machtfaktor von vielen ist. Klar wird das noch rumpeln. Aber auch ohne diese Komponente gibt es soviele Fragen und offensichtliche Bruchlinien, dass man sich von der Fokusierung auf weiße Rassisten vielleicht besser lösen sollte.

    • @Markus Michaelis:

      Vielleicht ziehen sie noch insofern die Fäden, als dass sie weiterhin stabil im Kongress sitzen werden und progressive Politik verhindern können, wenn auch nicht in dem fatalen Ausmaß des letzten Jahrzehnts. Sie ziehen ihre Macht aus ihrer Dominanz des ländlichen Raums, wo die städtischen Gebiete wie demokratische Inseln in einem See des Unwissens und der Rückwärtsgewandheit wirken. Da die progressiven Kräfte sich in den Städten sammeln, bleibt der ländliche Raum Beute der Republikaner. Ebenso zieht es Progressive wohl eher nach Kalifornien als ausgerechnet nach Kentucky. Die Repräsentanten im Kongress sind dann eben auch nicht die städtischen, halbwegs vernünftigen Counterparts, sondern eben Figuren wie Mitch McConnell und Lindsey Graham oder die 100+ Witzbolde im Repräsentantenhaus, für die das Leugnen des Wahlgewinns Bidens sich noch für Jahre auszahlen könnte.

      • @V. Ohneland:

        @Ohneland Klar ist das so. Nur ist das eben Teil der Demokratie, dass wenn viele Leute noch so denken, sie natürlich auch politischen Einfluss haben. Nur weil die eigene Gruppe progressiv ist, hat sie ja nicht mehr demokratische Rechte. Aber selbst unabhängig von den demokratischen Rechten, sollte man einer Gesellschaft Zeit zum Wandel geben. Die (progressiven) USA bestehen heute satrk aus jüngeren Einwanderern. Die hätten ja auch Mexiko oder Brasilien zu einem progressiven Land machen können. Jetzt sind die USA da am fortgeschrittensten, aber etwas Zeit muss man immer für den Wandel geben.

  • Das Internet ist voll von Beweisen, dass bereits ab dem 17.01. gewalttätige Aktionen geplant sind. Das wird z. B. bei Twitter geteilt. Bloß sehe ich nichts davon bei ARD, ZDF oder der taz. Das ist über alle Maßen beunruhigend. Es hat zur Zeit den Anschein, dass es ein zweites mal zu "Wer konnte das denn ahnen!" Verantwortungsleugnung kommen kann.

    • @Fallmanagerin:

      Das Internet ist voll von Beweisen?



      Im Internet steht alles - und auch das genaue Gegenteil davon.



      Beweise sehen anders aus ...

  • 9G
    90564 (Profil gelöscht)

    frau gaus, die aktionen der rechtsradikalen sind längst angekündigt, faschist!nnen haben kein interesse an "versöhnung", den geht es darum, eine "race-war" anzuzetteln, sowas lässt sich nicht wegstreicheln

    • @90564 (Profil gelöscht):

      Nach meiner Meinung beschreibt Frau Gaus doch genau das.



      Trump und sein rechter Mopp schlagen weiterhin bis zur Amtsübergabe Pflöcke ein, die die kommende Präsidentschaft zunehmend beeinflussen werden.

      • @Christian Lange:

        Einen Mopp braucht es zwar auch um das Weisse Haus von all dem Dreck den Trump dort angehäuft hat zu reinigen. Der rechte Mob ist jedoch ein Problem anderer Art.

  • Joe Biden hätte wegen seiner skandalösen vergangenheit als langjähriger repräsentant des militärisch industriellen komplexes und seiner befürwortung von völkerrechtswidrigen im ergebnis massenmörderischen für das ansehen der usa in der welt äussert schädlichen kriegen nie für das amt kandidieren dürfen.je schneller er zurücktritt und den weg für seine vizepräsidentin die diesbezüglich unbelastet ist frei macht desto besser.



    nun da sein gegner abgewählt ist-gibt es keinerlei grund mehr nicht seinen baldigen rücktritt zu fordern.



    mehr als einen monat sollte er nicht präsident sein dürfen.



    er könnte seinen rücktritt mit gesundheitlichen gründen begründen.wegen seinem hohen alter wäre das glaubwürdig

    von den usa ist zu fordern dass sie mit militarismus imperialismus und waffenexporten für immer aufhören alle militärstützpunkte ausserhalb ihres staatsterritoriums räumen und alle zur führung von angriffskriegen geeigneten waffen verschrotten. ihre beliebig missbrauchbare söldner*innen und berufssoldat*innenarmee ist durch eine ausschliesslich für die landesverteidigung bestimmte nicht zu grosse durch das losverfahren egalitär und demokratiekonform begrenzte wehrplichtigen-armee zu ersetzen -die die amerikanischen steuerzahler*innen nicht viel kosten wird.

    dann haben sie auch genug öffentliche gelder für ein öko omd sozialkeynesisanisches programm dass den klimaschutz dem sich die usa bisher verweigert haben sozialverträglich realisiert

    damit die usa nicht mittelfristig in einem bürgerkrieg hineinschlittern ist es dringend notwendig die rechten milizen zu entwaffnen und aufzulösen



    und dem privaten waffennarrentum ein ende zu setzen

    eine weitere priorität sollte die reinigung der polizei von rassist*innen sein

    • @satgurupseudologos:

      Es ist doch immer wieder erstaunlich wie sehr Links- und Rechtsextreme, die Neue Rechte, wie die alte Linke um einen gemeinsamen Wesenskern kreisen. Glauben Sie jetzt allen Ernstes die Freiheit der Welt wäre gesichert, wenn man sich dem Putin-Regime oder der VR China nicht entgegenstellt? Keinen gemeinsamen Kampf mehr gegen einen international operierenden Terrorismus führt? Den Universalismus der Menschenrechte zugunsten des von der Neuen Rechten propagierten Ethnopluralismus aufgibt? Was ist gewonnen, wenn man die Menschenrechte der jeweils einen Staat beherrschenden Macht unterordnet?

    • @satgurupseudologos:

      Stimme hinsichtlich des MIK total zu.



      Der Heiligenschein und die betenden Hände auf dem Foto sind hirnverbrant.



      Ein Heuchler par excellence.



      Die Zukunft wird es zeigen...



      Wo in der Welt ist noch kein "Bürgerkrieg" angezettelt? Allerdings



      muessen Bodenschätze vorhanden sein

      • @veritas?:

        "Der Heiligenschein und die betenden Hände auf dem Foto sind hirnverbrant."

        Wieso? Es zeigt doch eindeutig Scheinheiligkeit :-)

  • Erinnern wir uns, wie die demokratischen Strukturen der Weimarer Republick versagt haben und die USA uns mit kaum vorstellbarem Blutzoll ab dem 6 Juni 1944 aus dem Verderben herausgezoge haben. Seit dem haben die Deutschen, ob's die Alten, die 68er oder die Generationen danach sind, nichts besseres zu tun als den Untergang der USA zu beschwören.



    Aber so sehr die Deutschen es sich auch wünschen (um die Schmach zu überwinden) Washington ist nicht Weimar. In den USA funktionieren die demokratischen Strukturen.

    • @Günter:

      Fakt ist, dass man Deutschland die Demokratie aufzwingen musste. Die Mehrheit der Volksgenossen hat bis zuletzt gegen eine freiheitlich demokratische Grundordnung gekämpft und sicherlich nicht erst seit dem 6. Juni 1944.

      • @Galgenstein:

        Das ist die Realität. Sie haben es auf den Punkt gebracht!

    • @Günter:

      "... die USA uns mit kaum vorstellbarem Blutzoll ab dem 6 Juni 1944 aus dem Verderben herausgezoge haben."

      Ist das ein Witz? Die USA haben von allen großen Staaten die geringsten Verluste erlitten. Natürlich haben sie einen wichtigen Beitrag zum Sieg geleistet. Aber sie waren weder allein, noch führend.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Lesen Sie mal was über den Persischen Koridor nach.

        • @Günter:

          Möchten Sie auf ein paar schwer passierbare Gebirgsstraßen im Kaukasus verweisen? Wo hat denn da der kaum vorstellbare Blutzoll der USA stattgefunden?

          Nur so nebenbei. Der Iran wurde durch eine britisch - sowjetische Aktion gesichert. Monate vor dem Kriegseitritt der USA. Und und der Nachschub, der dort lang ging, spielte militärisch kaum eine Rolle. Schon wegen der geringen Durchlässigkeit der Straßen.

          PS: Ich kannte die Tatsachen schon, wusste aber nicht, dass man sie so verbiegen kann...

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Nur so nebenbei. Ohne die Hilfslieferungen der USA an die SU wäre der Krieg verloren gegangen.

            • @Günter:

              Das ist eine pure Behauptung. Die Lieferungen machten nur einen geringen Teil der Rüstungsanstrengungen der SU aus. Und sie kamen auch nicht nur aus den USA.

    • @Günter:

      Der "kaum vorstellbare" Blutzoll war geringer als der der Roten Armee (dennoch war er natürlich bewundernswert). Die Kritik ab '68 war indes sehr amerikafreundlich, da sie unnötigen Blutzoll junger Amerikaner kritisierte.

    • @Günter:

      Das Zweiparteiensystem in den USA ist zutiefst verknöchert, die Parteienfinanzierung wird zu einem großen Teil von Lobbys gesteuert, die Wahlregeln begünstigen durch Electoral College und Senatsbesetzung einseitig die republikanische Partei, die zusätzlich lokal weitere Regeln eigenmächtig einsetzt, um Menschen ihr Wahlrecht vorzuenthalten. Der Kongress funktioniert nur dann, wenn zufälligerweise mal eine Partei beide Kammern bestimmt und den Präsidenten stell, sonst droht sofort der legislative Stillstand. Der Oberste Gerichtshof wurde von den Republikanern mit Hardlinern besetzt. Das Vertrauen in und die Achtung vor Politiker*innen und politischen Institutionen ist zudem noch weitaus geringer als z.B. in Deutschland, wo auch nicht gerade Höchstwerte vorliegen.

      Dass die USA derzeit offenbar knapp an einem Bürgerkrieg vorbeischrammen liegt vor allem daran, dass die Leute dort zum Glück ihren Ar**h hochbekommen haben und im November gewählt haben, und daran, dass durch die massenhafte Mobilisierung zuvor marginalisierter Wählergruppen in Georgia eine Sensation gelang: Ohne die denkbar schmale Mehrheit im Senat wäre ein Regieren für Biden kaum möglich.

      Das muss man sich alles nicht wünschen. Aber hier aus nostalgischen Gründen pauschal zu behaupten, die demokratischen Strukturender USA funktionierten, ist sachlich einfach falsch.

      • @V. Ohneland:

        Ihre Analyse könnte falscher kaum sein. Es gibt in den USA sehr viel mehr als zwei Parteien, auch wenn diese auf Bundesebene kaum eine Rolle spielen. Aber auch die beiden großen Parteien zerfallen wiederum in eine Vielzahl von kleine Parteien, die innerhalb der Partei um Vorherrschaft ringen.



        Wer eine Mehrheit bei Präsidentenwahlen erreichen will, muss auch die Ränder des Spektrums bedienen, Wenn es schlecht läuft werden die Extremisten das Zünglein an der Waage, das über Sieg oder Niederlage entscheidet. Mehr noch, wenn man sich zu sehr auf extreme Positionen einlässt um die Mehrheit zu erlangen, findet sich das Gros der Wähler nicht mehr hinreichend repräsentiert. Viele bleiben dann zuhause oder wählen die andere Partei, weil sie sich von den Radikalen in den eigenen Reihen distanzieren möchten.



        Genau dies widerfuhr Trump und deswegen hat er die Wahl verloren.

        • @Galgenstein:

          Machen Sie sich doch nicht lächerlich. Die USA sind ein Zweiparteien-System, wie es im Buche steht.

          Und das Wahlergebnis von Trump bei der letzten Wahl hat eben nicht gezeigt, dass die republikanischen Anhänger*innen zuhause geblieben sind oder in Massen den Demokraten Biden gewählt haben. Biden hat vor allem deshalb gewonnen, weil die Wahlbeteiligung weitaus höher war (66,7%) als 2016 (55,7 %): Viele haben endlich mal ihren Hintern hochbekommen und nicht ungedingt für Biden, aber mit Sicherheit gegen Trump gestimmt. Seine eigene Wählerschaft hingegen konnte Trump, so erschreckend das nach allem, was wir von ihm in den letzten fünf Jahren gesehen haben, in absoluten Zahlen nicht nur mobilisieren, sondern sogar noch ausbauen.

          Es ist allerdings zweifelhaft ob er dieses Ergebnis auch jetzt noch erreichen würde. Die meisten Leute in den USA wissen, dass auch ihre eigenen Vorteile schnell verschwinden, wenn der Staat, in dem sie leben, sich komplett zerlegt.

      • @V. Ohneland:

        Jedenfalls hat dieses „verknöcherte“ Zweiparteiensystem uns von den Nazis befreit. Meine nostalgischen Gründe lassen mich gleich zufrieden einschlafen. Vorher noch ein schönes Ständchen www.youtube.com/watch?v=KrOeGWMQAfQ

    • @Günter:

      Ja früher waren die Amerikaner mal die Guten, oder sagen wir die etwas Besseren. Wäre es nach F und GB gegangen, wäre Deutschland nach dem 2. Weltkrieg vollkommen deindustrialisiert worden. Dazu der Marshall-Plan, genau der richtige Ansatz statt Reparationswahnsinn wie nach WK1. Aber daraus zu schließen, dass heute die demokratischen Strukturen dort stabil funktionieren, ist vorsichtig formuliert weit hergeholt. Ich bin sogar der Meinung, dass demokratische Organe der USA nicht besonders gut (demokratisch) funktionieren.



      Sei es drum. Hoffen wir, dass der Mob sich nicht besser organisiert. Ansonsten sehe ich aber auch keine unmittelbare Gefährdung des Staates zurzeit.



      Dass Horden von mit Kriegswaffen fuchtelnden und tarnbekleideten Nazis und Schwarzen allerdings Aufmärsche veranstalten, ist aus unserer Sicht zumindest surreal. Aber für die USA ist das wohl noch etwas halbwegs normales.

      • @Fabian Wetzel:

        Ach, schauen Sie hier, wie man sich hierzulande schon früher mit Amerika "beschäftigt" hat.



        Matthias Küntzel beschreibt es sehr gut:



        www.tagesspiegel.d...laden/1104508.html