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Zahlen zum DieselskandalDas ist der Gipfel

Die Autoindustrie kommt im Dieselskandal gut weg. Saubere Luft steht nicht an erster Stelle. Wichtige Zahlen zum Aufregen und Smalltalken.

Die Luft in den Städten bleibt vorerst schmutzig Foto: dpa

Der Dieselgipfel in Berlin zwischen Bund, Ländern und Autobossen hat vor allem Letzteren viel gebracht. VW, Daimler und BMW kommen mit Peanuts davon, die Luft in den Städten bleibt dreckig. Die wichtigsten Zahlen zum Dieselskandal:

5,3 Millionen

So viele Dieselfahrzeuge will die Autoindustrie nachbessern, um die Stickoxid-Emissionen zu senken. Das klingt nach viel – ist es aber nicht: Insgesamt sind auf Deutschlands Straßen rund 12 Millionen Diesel-Pkws unterwegs, davon rund 9 Millionen mit den Abgasnormen Euro 5 oder 6, die für eine Umrüstung in Frage kommen. Zudem sind in den angekündigten 5,3 Millionen Umrüstungen jene 2,5 Millionen Fahrzeuge enthalten, die VW aufgrund der erwiesenen Manipulationen zwangsweise nachbessern muss, sowie freiwillige Rückrufe, die Daimler, BMW und Audi bereits vor dem Gipfel zugesagt hatten. Und weil der Rückruf (außer bei VW) freiwillig ist, ist völlig unklar, wie viele Fahrzeuge tatsächlich nachgebessert werden. Denn viele Autobesitzer fürchten, dass sich die Änderung negativ auf Verbrauch, Leistung oder Lebensdauer des Motors auswirkt.

25 bis 30 Prozent

So viel niedriger sollen die Stickoxid-Emissionen bei den betroffenen Fahrzeugen nach dem Werkstattbesuch liegen. Erreicht werden soll das allein durch das Aufspielen einer neuen Software. Experten bezweifeln, dass dieser Wert realistisch ist. Doch selbst wenn er stimmen sollte, ist das keineswegs genug: Bisher überschreiten Euro-5- und Euro-6-Diesel die im Labor zulässigen Grenzwerte laut Umweltbundesamt auf der Straße im Durchschnitt um das Sechsfache. Nach dem Update wäre es dann immer noch das Vierfache.

90 Prozent

taz.am wochenende

Im südbadischen Oberrimsingen feiern sie ein großes Fest. Was ist es, das ein Dorf zusammenhält? Das steht in der taz.am wochenende vom 5./6. August. Außerdem: Das Bienensterben könnte uns alle ins Verderben führen. Manche wollen deshalb Bienen im Baum halten. Letzte Rettung oder Schnapsidee? Und: Der Schweizer Martin Suter ist einer der erfolgreichsten Schriftsteller im deutschsprachigen Raum. Ein Gespräch. Am Kiosk, eKiosk oder im praktischen Wochenendabo.

Um diesen Wert könnten die Emissionen sinken, wenn nicht nur die Software, sondern auch die Hardware verändert würde. Eine Umstellung auf die modernste SCR-Reinigungstechnologie mit ausreichend großem Harnstofftank kostet nach Berechnungen der Deutschen Umwelthilfe etwa 1.500 Euro pro Fahrzeug. Mit dieser Technologie lassen sich die aktuellen Grenzwerte im Realbetrieb tatsächlich einhalten. Das zeigt sich nicht nur bei Lkws, sondern auch bei den Diesel-Pkws, die die deutschen Hersteller in die USA exportieren.

Beim Dieselgipfel hat die Politik die Konzerne aufgefordert, zumindest ein Konzept für eine technische Umrüstung zu entwickeln. Das interessiert diese aber nicht: VW-Chef Matthias Müller erklärte Hardware-Änderungen unmittelbar im Anschluss an das Treffen für „ausgeschlossen“, BMW und Daimler stimmten zu.

13 Milliarden Euro

So viel spart die Autoindustrie, weil die Politik sie mit einem Software-Update für einen Teil der umrüstbaren Diesel-Pkws davonkommen lässt, statt auf neuer Hardware für alle betroffenen Fahrzeuge zu bestehen. Für das Software-Update rechnen die Konzerne mit Gesamtkosten von 500 Millionen Euro. Eine Motornachrüstung würde bei Kosten von 1.500 Euro pro Fahrzeug für alle Hersteller zusammen rund 13,5 Milliarden Euro kosten. Zum Vergleich: Der Gewinn vor Steuern allein der deutschen Autokonzerne VW, BMW und Daimler lag im letzten Jahr rund doppelt so hoch.

250 Millionen Euro

So viel will die Autoindustrie als Ablass für ihre Dieselsünden in den Fonds „Nachhaltige Mobilität für die Stadt“ spenden. Die Politik schießt dann nochmal 250 Mille bei. Damit sollen für 28 besonders dieselverseuchte Regionen „Masterpläne“ entwickelt und umgesetzt werden. Dann folgt im Dieselgipfelbeschluss eine Liste mit tollen Schlagwörtern: Gemacht werden soll was „mit Digitalisierung, Intelligenten Verkehrssystemen, intermodalen Mobilitätslösungen sowie mit zunehmender Automatisierung“. Was auch immer das heißt. Auf der anderen Seite fließen allerlei Forschungsgelder an die Autoindustrie, allein 210 Millionen Euro jährlich für Elektroautos, dazu kommen Brennstoffzellenforschung, Batterieforschung und vieles mehr.

Außerdem entgehen dem Staat wegen der niedrigeren Dieselsteuern im Vergleich zum Benziner 9,5 Milliarden Euro im Jahr. Spannend bleibt auch die Frage, ob die Unternehmen die Spende an den Fonds als Betriebsausgabe steuerlich geltend machen können – dann zahlen sie unterm Strich deutlich weniger.

17 Klagen

16-mal hat die Deutsche Umwelthilfe vor verschiedenen Gerichten geklagt, um deutsche Großstädte und Bundesländer zu zwingen, endlich die Luftqualität zu verbessern. Grundlage ist die EU-Luftreinhalterichtlinie von 2008. Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland hat eine Klage am Laufen – und Strafanzeigen gegen die Vorstände der Autokonzerne wegen des Verdachts der vorsätzlichen Luftverunreinigung durch Stickoxid-Emissionen eingereicht. Jüngst entschied das Verwaltungsgericht in Stuttgart eine DUH-Klage: Software-Updates sind keine geeigneten Maßnahmen, um die Schadstoffbelastung zu senken, so die Richter. Warum Verkehrsminister Alexander Dobrindt trotzdem zuversichtlich ist, dass mit den auf dem Dieselgipfel beschlossenen Software-Updates Fahrverbote vermieden werden? Das bleibt sein Geheimnis.

19.807 Sterbefälle

Die Zahl projizierten Greenpeace-Aktivisten in riesigen Buchstaben zum Dieselgipfel an die Fassade des Bundesverkehrsministeriums. Sie gibt an, wie viele vorzeitigen Todesfälle es durch Stickoxide (NOx) seit Bekanntwerden des Abgasskandals im September 2015 in Deutschland gab. Die Berechnung fußt auf Daten der Europäischen Umweltagentur, wonach hohe Stickoxidwerte in Deutschland 10.610 vorzeitige Todesfälle pro Jahr verursachen. Allerdings lassen sich keine konkreten Sterbefälle benennen, es handelt sich um statistische Hochrechnungen aufgrund der allgemeinen gesundheitlichen Belastung. Die Schicksale der Opfer bleiben also abstrakt, obwohl sie real sind.

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24 Kommentare

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  • Angesichts von Gesundheitsbelastung durch Schadstoffausstoß und Klimawandel durch CO2-Emissionen wäre eine vernünftige und realistische Lösung nicht das Festhalten am Individualverkehr/Auto, sei es elektrisch oder Diesel/Benzin betrieben SONDERN der Ausbau und Vergünstigung des ÖPNVs.

    Es ist realistisch, weil

    ... Klimaerwärmung unsere Lebensgrundlage bedroht.

    ... Erdöl endlich ist.

    ... die Produktion von Akkus und Autos sehr viel Energie bedarf.

    ... die Ressourcen für Akkus und Autos endlich sind.

     

    Es ist vernünftig, weil

    ... Schadstoffe, wie bereits im Artikel erwähnt, Atemwegserkrankungen hervorrufen und Menschen davon sterben.

    ... recht viele Menschen bei Autounfällen sterben.

    ... Ölförderung und -verarbeitung Ökosystem zerstört und Tiere tötet.

    ... Autos viel ungenutzt herumstehen und nur wenige Personen befördern (können).

    ...

    • @Uranus:

      Jepp. Nur in der Linkspartei gibt es immer noch das alte FDP-Friend-Of-Pendler-Paradigma. Es braucht wie immer Jahrzente bis sich grüne Ideen durchsetzen.

      • @Rudolf Fissner:

        Mit „Friend-Of-Pendler-Paradigma“ hat das gar nichts zu tun - mit völlig überhöhten Mieten in den Ballungsgebieten schon.

        Da gibt es für FDP und Grüne in der Praxis doch überhaupt keinen erkennbaren Handlungsbedarf nach unten.

  • Gegenüber der Stilllegung eines Diesel-PKWs, der die Grenzwerte im Straßenverkehr nicht einhalten kann, sind 1.500€ doch eher „Peanuts“ - nur bezahlen will das keiner.

     

    Mein Vorschlag: Alle Autobauer geben ihren Euro5 und Euro6 Diesel-Kunden 2.000€ Prämie - also ein umgebautes und erstmals legal zugelassenes Fahrzeug und 500€ bar auf die Hand, oder auch für den Neukauf eines anderen Fahrzeugs. Tun sie dies nicht, werden die Autos (auch die älteren Dieselfahrzeuge) sofort stillgelegt und die Hersteller müssen den Kunden den vollen Zeitwert des jeweiligen Fahrzeugs ersetzen. Das wäre dann eine Lösung für die Gesundheit der Menschen, für die Autokunden, für die Umwelt und letztlich auch für die Autoindustrie und alles, was da dran hängt in Deutschland.

    Einziges Problem: Mit dieser lobbyverseuchten Regierung geht sowas grundsätzlich nicht.

    • 4G
      4932 (Profil gelöscht)
      @Rainer B.:

      Guter Vorschlag.

      Außerdem sollte man den Kfz-Herstellern nahelegen, daß ein Hardwareumbau von Fahrzeugen ja erstmal fast alle Arbeitsplätze sichert, Kfz-Umbauarbeitsplätze kreiert und das Gespenst der Arbeitslosigkeit in dieser Branche gar nicht sehr aktuell ist.

      Aber es scheint so, als haben Autohersteller und Politik einfach noch gar nichts begriffen, zumal die weiteren Klagen aus den USA noch nicht enden und die zukünftigen aus der BRD noch gar nicht begonnen haben.

  • Mehr Vernunft als Weltanschauung wäre bei diesem Thema wichtig. Alle Verbrennungsmotoren müssen weiterentwickelt und sauberer gemacht werden. Der Diesel hat den geringsten CO2-Ausstoß und keine Rußprobleme. Ein Elektroauto muß 50 tsd. km fahren, um den CO2-Ausstoß zu kompensieren, der bei der Herstellung seiner Batterien entsteht. Das Thema ist wohl komplexer, als es die Grünen und Greenpeace darstellen. Mit der Brechstange kann die Umwelt nicht sinnvoll geschützt werden.

    • @finches:

      Dass es gegen den Diesel-Motor gehen würde, ist Fake-News der Autoindustrie. Die Technologie, die bei Bussen funktioniert, wurde nur zum Schein in die PKWs übernommen. Das ist schnöder Betrug, der jetzt behoben werden muss - nicht mehr und nicht weniger. Das Thema ist bei diesem Aspekt überhaupt nicht komplex. Komplex wird es erst dann, wenn man auf jeden Fall vermeiden will, dass die Autoindustrie die Fahrzeuge zulassungskonform nachrüsten oder zurücknehmen muss. Dann wird mit irgendwelchen anderen Maßnahmen kompensiert, dann werden Äpfel und Birnen verglichen und vor allem die Öffentlichkeit getäuscht. Die Lösung ist einfach, sie ist in den USA durchgesetzt worden und sie ist erprobt. Einziger "Nachteil" ist, dass die Betrüger zahlen müssen. Da die Regierung hier sich als willfähgier und korrupter Arm dieser Mafia gibt, wird alles versucht um diese klare, gerechte und gar nicht so komplizierte Lösung zu vermeiden.

      Möglicherweise müssen die Steuerzahler für die Untätigkeit der Regierung mit hohen Summen haften. Einmal weil die EU Sanktionen erlassen wird und das andere Mal weil sich die geschädigten Autobesitzer auch beim Staat schadlos halten wollen. Das bedeutet es wird uns alle vermutlich Milliarden kosten, dass die Politik sich schützend vor die Betrüger stellt. Trotzdem ruft niemand nach Rücktritt von Merkel und Dobrindt - und das obwohl selbst die kriminellen Absprache zwischen Politik und Industrie inzwischen in Teilen öffentlich sind.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @finches:

      "Brechstange", die deutsche Autoindustrie betrügt seit Jahrzehnten, und Sie schreiben was von "Brechstange".

    • @finches:

      Da vergleichen Sie Äpfel mit Birnen, lieber @Finches. Natürlich ist die Herstellung der Batterien sehr aufwendig, das kann sich aber erfahrungsgemäß peu à peu reduzieren (technischer Fortschritt). Außerdem wird es Zeit, endlich auf breiter Front in die Brennstoffzellen-Technologie einzusteigen; Toyota hat so ein Gefährt ("Mirai") schon seit Jahren im Programm - allerdings, wegen sehr geringer Stückzahlen und fehlender Infrastruktur, sauteuer.

       

      Aber rechnen Sie gegen den CO2-Ausstoß bei der Batterieproduktion mal den Ausstoß bei der Herstellung von Verbrennungsmotoren sowie bei Förderung, Transport und Raffinierung und Vertrieb des Treibstoffs zusammen - das läppert sich.

    • @finches:

      " Ein Elektroauto muß 50 tsd. km fahren, um den CO2-Ausstoß zu kompensieren, der bei der Herstellung seiner Batterien entsteht"

      Quelle? Datenbasis, Batteriegrösse? Was, wenn man die Produktion mit regenerativer oder solarer Energie stützt oder ausschliesslich macht?

      Und wie viel km muss ein fossiles Auto fahren, um das CO2 seiner Produktion zu kompensieren? Das kann es nämlich GAR nicht.

  • Die Fakten sind im Artikel hinreichend deutlich geschildert, und man muss kein Kfz-Ingenieur sein, um mit schlichter Hauptschul-Logik zu begreifen, dass die von der Industrie "großzügig" und - vor allem seitens dieses unerträglich arroganten Herrn Müller - auch großmäulig angebotenen "Nachbesserungen" von der Herstellung eines gesetzeskonformen Zustands weit entfernt sind.

     

    Ich will nicht ausschließen, dass diese Erkenntnis den Horizont der anwesenden Politiker (Frau Hendricks in ihrer hoffnungslosen Minderheitsposition lasse ich mal außen vor) tatsächlich übersteigt. Wahrscheinlicher ist aber, dass die Herren aus ihrer Haut als willige Hampelmänner der Konzernbosse bzw. deren Eigner einfach nicht herauswollen (und das nicht nur beim Thema "Autos", es gibt eigentlich in fast allen Wirtschaftsbereichen genügend ähnliche Fälle).

     

    Ich nenne das, auch wenn schon bei der Formulierung der Strafrechtstatbestände sorgfältig vermieden wurde, dass Politiker belangt werden können, KORRUPTION. Wie funktioniert sie? Na, zum Beispiel: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/daimler-cheflobbyist-eckart-von-klaeden-beeinflusste-kanzleramt-bei-regeln-fuer-abgastests-a-1161319.html

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Die gesetzlich festgelegten Grenzwerte der Euro X Normen gelten im Zusammenhang mit definierten Rand- und Prufbedingungen. Wenn dje Grenzwerte unter diesen Bedingungen ohne Betrug eingehalten werden, ist der Gesetzeslage genüge getan und es gibt keine Handhabe, im nachhinein an die erteilte Zulassung Nachbesserungen zu fordern. Wenn man dee Meinung ist, was durchaus gerechtfertigt ist, dass auch im Straßenbetrieb bestimmte Grenzwerte eungehalten werden sollen, dann muss dies im Vorfeld gesetzlich definiert werden. So wie es mit dem RDE Tests kommen wird. Dass Prüfstandsgrenzwerte im realen Fahrbetrieb überschritten werden, ist kein kriminelles Handeln der Hersteller.

     

    Es gibt keine rechtliche Grundlage, Hersteller zu zwingen, ältere Fahrzeuge mit neuer Hardware nachzurüsten. Ganz abgesehen davon, dass das alles andere als einfach ist. Nicht, weil keine bessere Technik da wäre, sondern weil diese in die Bauräume bestehender Fahrzeuge integriert werden müssen. Das ist eine Entwicklungsaufgabe, die nicht un ein paar Monaten erledigt ist. Die Anlagen müssen in den immer knappen Raum konstruiert, ausgelegt und erprobt werden. Produktionswerkzeuge müssen entwickelt und hergestellt werden, Produktionslinien aufgebaut und Kapazitäten geschaffen werden. Im normalen Entwicklungsprozess dauert dies alles bis zu 3 Jahre.

    Wer glaubt, man müsste nur ins Regal greifen und einbauen, der hat keine Ahnung vom Automobilbau. Sowas lässt sich nicht anordnen und umgehend umsetzen.

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Bestandsschutz - geschenkt.

       

      Die Bundesregierung ist gefragt, natürlich kann die Gesetze initiieren, die Automobilfirmen zum Handeln zwingen. Dafür werden unsere Politiker eigentlich auch gewählt um erkannte Probleme sinnvoll zu lösen. Aber was soll man von Frau Merkel erwarten? Aussitzen ist mal wieder das Mittel der Wahl.

       

      Im Übrigen gibt es noch ganz andere Gesetzte die genauso gelten oder höher zu bewerten sind als das Bestandschutzprinzip: https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_2.html (siehe Satz (2))

    • 3G
      33293 (Profil gelöscht)
      @80576 (Profil gelöscht):

      moment mal: genau darum geht es doch: die Grenzwerte wurden doch unter den Prüfbedingungen lediglich eingehalten, weil die Software den Testzyklus bei etlichen Autos erkennt. Natürlich ist das kriminelles Handeln. Gefängnisstrafen für die Verantwortlichen sind angemessen (übrigen auch für den Verkehrminister, sollte er weiterhin die Konzerne decken und seinen Eid den Menschen zu dienen brechen), denn die Gesundheit von anderen wurde, und wird bewußt gefährdet.

       

      -'Wer glaubt, man müsste nur ins Regal greifen und einbauen, der hat keine Ahnung vom Automobilbau'-

       

      naja, dann müssen die Fahrzeuge eben aus dem Verkehr gezogen werden, basta. denn Ahnung hätten diejenigen haben müssen die die Scheißkarren gebaut haben.

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @33293 (Profil gelöscht):

        Ich habe von Fahrzeugen geschrieben, die KEINE "Schummelsoftware" haben, aber trotzdem im Realbetrieb mehr ausstoßen, als unter Prüfstandsbedingungen.

         

        Es gibt keine Rechtsgrundlage Fahrzeuge aus dem Verkehr zu ziehen oder mit Hardware nachzurüsten, wenn sie in der Vergangenheit eine Zulassung nach z.B: Euro 4 bekommen haben ohne dabei zu "schummeln".

    • 6G
      64984 (Profil gelöscht)
      @80576 (Profil gelöscht):

      Ob es juristisch ok ist, die Abgasbehandlung nur auf dem Prüfstand anzuschalten und ansonsten in vielen Situationen ganz oder teilweise abzuschalten, kann ich nicht beurteilen. In den USA offensichtlich nicht, denn sonst hätte VW dort ja wohl kaum 20 Mrd gezahlt. In Europa laut EU- Kommission wohl ebenfalls nicht. In Deutschland können die Hersteller die Gesetze anscheinend so interpretieren wie es Ihnen gerade in den Kram passt.

      Aber mal abgesehen von der juristischen Dimension haben die deutschen Automobilhersteller bei mir ihren guten Ruf bei mir verspielt. Wer etwas vom Clean Diesel erzählt und hinterher kommt raus, dass er das fûnffache, teilweise das Dreißigfache an Stickoxid ausstößt wie in den Prospekten steht, der hat bei mir jede Glaubwürdigkeit verspielt. Und für dessen Produkte werde ich garantiert nicht mehr zigtausende von Euro ausgeben. Zumal sich jeder Käufer doch verarscht vorkommen muss, wenn ihm /ihr als Ausgleich für dieses mangelhafte Produkt dann 50-100 Euro angeboten wird.

      Ubd dass es nicht möglich sei, da Hardware-Lösungen zu entwickeln, obwohl der ADAC es geschafft hat, betrachte ch mal als ganz schwache Ausrede.

      Und im übrigen waren die Regelungen und Gesetze ja so, weil die Lobbyisten dafür gesorgt haben, dass sie so waren. Und den Käufern hat man ja nicht ehrlich gesagt, dass die Werte ja nur auf dem Prüfstand so sind und in Wirklichkeit fünf mal grôößer.

      Kurz: Ich werde mir niemals mehr ein Auto von VW, Daimler und Audi kaufen

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @64984 (Profil gelöscht):

        "Ubd dass es nicht möglich sei, da Hardware-Lösungen zu entwickeln, obwohl der ADAC es geschafft hat, betrachte ch mal als ganz schwache Ausrede."

         

        Sie haben es nicht verstanden. Nicht die Entwicklung der grundsätzlichen Technik ist das Problem. Natürlich kann ich vorhandene Komponenten zu einer Versuchsanlage zusammenschweißen, die eine gute Abgasreinigung liefert.

         

        AdBlue Tanks, SCR-Kats und Sperrkats nachträglich in den Bauraum auf der Straße befindlicher Fahrzeuge hineinzuentwickeln und in erforderlicher Stückzahl in Produktion umzusetzen, ist aber nichts, was sich in ein paar Wochen umsetzen lässt.

        • @80576 (Profil gelöscht):

          Muss hier mal reinfunken: "... ist aber nichts, was sich in ein paar Wochen umsetzen lässt." Natürlich nicht, das ist ja klar. Aber die entsprechende Gesetzesvorlage gibt es seit Jahren,der entsprechende Betrug läuft auch seit Jahren. Um Wochen geht es hier nicht. Es geht darum, einen in betrügerischer Absicht verursachten Missstand zu beseitigen, und da interessieren mich Kosten/Aufwand bei denen, die das verursacht haben, schlichtweg einen Sch... . Die wussten schon ganz genau, was sie da tun.

        • 6G
          64984 (Profil gelöscht)
          @80576 (Profil gelöscht):

          Und 6. Die Behauptung vom VW-Chef Müller, dass der Erfolg von Hardware-Umrüstungen fraglich ist, wird durch den erfolgreichen Prototypen des ADAC und auch durch ihre Aussage ("Natürlich kann ich...) als Lüge entlarvt.

          7. Dass Herr Müller eine solch plumpe Lüge nutzt, zeigt nur, dass er die Politiker, Kunden und die Bevölkerung für absolut blöd halten muss und versucht, diese (von ihm vermutete) Blödheit auszunutzen.

           

          Ich glaube nicht, dass die Menschen so blöd sind, wie Herr Müller das anscheinend glaubt.

          Ich auf jeden Fall werde nie mehr einen Wagen von VW kaufen.

          • 8G
            80576 (Profil gelöscht)
            @64984 (Profil gelöscht):

            Wollen oder können Sie es nicht verstehen?

            • 6G
              64984 (Profil gelöscht)
              @80576 (Profil gelöscht):

              Ich verstehe sehr gut, was Sie sagen: Dass es noch eine Menge Arbeit ist, eine serienmäßig installierbare Lösung zu entwickeln, selbst nachdem man mal einen Prototypen entwickelt hat, der funktioniert.

              Aber was Sie offenbar nicht verstehen wollen, ist dass, nachdem ein solcher Prototyp funktioniert, es nur eine Frage des Willens ist, ob man das macht. Wenn VW gewollt hätte, hätten Sie spätestens 2015 mit der Entwicklung einer solchen Lösung anfangen können. Ja man hätte sogar bei Verkaufsstart direkt eine solche Lösung mit anbieten können (gegen Aufpreis). Für Käufer, die nicht nur auf dem Prüfstand niedrige Werte haben wollen, sondern auch auf der Straße. Aber dass man das alles nicht getan hat und trotzdem mit dem Clean Diesel geworben hat, zeigt die ganze Verlogenheit. Und dass es nur darum ging, mehr Profit zu machen und dabei dann keine Rücksicht darauf genommen hat, ob dadurch tausende oder zigtausende von Menschen sterben. Und diese Rücksicht nimmt Herr Müller heute noch nicht. Es geht ihm nur darum, seinen Profit zu erhöhen. Ihre Argumente sind nur dazu da, Nebelschwaden zu erzeugen, damit dies nicht so offensichtlich wird. Paradox dabei ist, dass sein Verhalten, dass eigentlich den Profit erhöhen soll, langfristig VW den Profit kosten wird. Denn die Menschen werden das Vertrauen in VW (und andere) verlieren, dass die qualitativ hochwertige Autos bauen und man Ihren Werbeversprechen glauben kann. Und ohne Vertrauen lassen sich Autos sehr viel schlechter verkaufen - und nicht mehr so teuer.

            • 4G
              4932 (Profil gelöscht)
              @80576 (Profil gelöscht):

              Leser77, Sie machen keinen Hehl daraus, daß Sie auf Seiten der Kfz-Industrie stehen. Das ist legitim.

              Aber in der Geschichte der EU gab es sehr viele Änderungen von vorher irgendwann getroffenen Vorschriften. 4 Beispiele:

               

              1. Plötzlich wurde das einmal genehmigte Phosphat aus den Waschmitteln verbannt (Die Hersteller heulten laut auf ...)

              2. Plötzlich wurde ein früher nicht vorgeschriebener Katalysator vorgeschrieben.

              3. In der Medizin und bei den Ackergiften, radioaktiven Substanzen wurden viele (viel zu wenige) Mittel verboten oder Grenzwerte geändert, obwohl sie einmal zugelassen waren.

              4. Asbest, das Allzweckmittel

               

              'Wollen oder können Sie es nicht verstehen?'.

        • 6G
          64984 (Profil gelöscht)
          @80576 (Profil gelöscht):

          1. Niemand hat von ein paar Wochen gesprochen.

          2. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

          3. Ich kann bei der Automobil-Industrie weder Wille noch Verantwortungsbewußtsein erkennen.

          4. Stattdessen erkenne ich Verachtung für Gesetze, Leben und Gesundheit der Menschen und die Bereitschaft, die Kunden über den Tisch zu strafe, so gut Sie es nur vermögen, auf dass ur der eigene Profit ansteige.

          5. Die USA haben Gesetze, die ein solches Verhalten bestrafen. Deutschland offensichtlich nicht. Vielleicht, weil die Politiker eher die Interessen der Hersteller als der Menschen vertreten.

        • @80576 (Profil gelöscht):

          Der Skandal hat 2015 angefangen. Das sind jetzt zwei Jahre, in denen Nullkommanichts getan wurde.

           

          Fällig ist moralisch, die Fahrzeuge gegen eine - natürlich vom Hersteller zu übernehmende - Strafzahlung vorläufig weiter zu dulden und eine Neuzulassung nach Euro 6c zu verlangen (für die dann der Umbau fällig wird). Da dann z.B. das Kofferraumvolumen sinken wird, ist auch hierfür eine Entschädigung fällig.

           

          Kostenmäßig wird das für den Hersteller drei Jahre ohne Gewinn bedeuten.