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Xenophobe Äußerungen über PflanzenEndgegner Neophyten

In der Schweiz machen sich auf Wiesen und Feldern unerwünschte Einwanderer breit. Beim Jäten helfen sollen ausgerechnet Geflüchtete.

Hinfort, Fremde! Nur: Warum eigentlich? Ist doch ganz hübsch Foto: imago/Blickwinkel

Erinnert sich noch jemand daran, als kannibalische Asiatische Marienkäfer unser Land befielen und versuchten, den deutschen Glückskäfer zu vertreiben? Diese Krise scheint überwunden. Doch nach xenophoben Äußerungen über die Tierwelt sind jetzt die Pflanzen an der Reihe.

Die Schweiz sagt dem Japanknöterich, der Syrischen Seidenpflanze und der Chinesischen Samtpappel den Kampf an. Hinter diesen wohlklingenden Namen verbergen sich invasive Neophyten – Einwanderer, die in der Schweiz nicht gerne gesehen sind. Die gebietsfremden Pflanzen breiten sich auf Kosten einheimischer Gewächse aus und gelten teilweise als gesundheitsgefährdend. Bei Kontakt können sie Hautirritationen und Blasenbildungen hervorrufen.

Die Sorge der Bürger_innen ist groß – und wird befeuert durch kriegerische Rhetorik in Zeitungen und auf Websites lokaler Naturschutzbünde in der Schweiz. Dort ist die Rede von „brandgefährlichen Eindringlingen“, die „ausgerottet“ werden müssen. Eine „Jagd“ wird eröffnet, die auf die vollkommene „Ausmerzung“ abzielt. Die Gründung einer Öko-Bürgerwehr von besorgten Bürgern scheint nicht mehr fern, die für die „Reinhaltung“ der schweizerischen Natur sorgen.

Auf einer schwarzen Liste, die die Schweizerische Kommission für die Erhaltung von Wildpflanzen herausgibt, werden die Übeltäter verzeichnet. Eine Koordinationsstelle wurde eingerichtet, das Bundesamt für Umwelt hat eine „Strategie der Schweiz zu invasiven gebietsfremden Arten“ entwickelt.

Ironischerweise werden nun Asylsuchende hinzugezogen, die bei dem Ausreißen der unbeliebten Einwanderer helfen sollen. Für die Schweiz eine Win-win-Situation: weniger Neophyten – mehr Integration von Geflüchteten.

Allerdings: Nicht alle Hobbygärtner_innen und Botaniker_innen der Schweiz fürchten um die „Reinheit“ ihrer Flora – manche sollen sogar versuchen, die fremden Gewächse zu züchten. Was wäre eigentlich, wenn sich diese Leute zusammenschlössen? Zu einer Gegenbewegung – mit dem Ziel der Dekriminalisierung der Pflanzen. Denn die sind größtenteils überhaupt nicht besorgniserregend. Einige sollen sich sogar zum schmackhaften Verzehr eignen.

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9 Kommentare

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  • ....ergeht folgendes Urteil:

    Wegen fahrlässiger Verbreitung dummdusseligen Gewäschs wird die Angeklagte Carolina Schwarz dazu verdonnert vor jeglicher Inbetriebnahme eines PC's nachzuweisen, dass sie sich über das von ihr zu bearbeiten beabsichtigte Thema eingehend informiert hat.

    Widrigenfalls soll sie fürderhin jeweils eine Woche an deutschen Flussufern japanischen Knöterich und sibirischen Riesenbärenklau jäten. Benötigte Schutzkleidung wird ihr kostengünstig zur Verfügung gestellt.

  • Niemand dürfte bestreiten, dass invasive Pflanzen und Tiere ein Problem darstellen. Auch die sogenannte "kriegerische Rhetorik" ist in Bezug auf Pflanzen und Tiere vollkommen unproblematisch. Was soll der Artikel?

    • @DiMa:

      Natur ist Natur. Ob die Arten eingeschleppt sind oder sich vor Ort entwickelt haben ist doch egal: Wer besser geeignet ist, überlebt.

       

      Eine "Natur" zu schützen, die nur in den verklärten Vorstellungen ewiggestriger überhaupt je existiert hat, ist doch totaler Quatsch!

       

      "Umweltschutz", im Sinne von "die Umwelt, in der wir gut leben können", ist was ganz anderes! Aber das ist nicht Natur, sondern Kulturlandschaft im Dienste des Menschen!

      • @Alexander Kosubek:

        Fragen Sie mal die Neuseeländer oder Aussies betreff Ihrer Grundaussage. Ich denke Sie hätten ein Problem die Schläge auszuhalten.

        Übrigens: Ist Mensch auch Natur und darf deshalb aber auch wirklilch alles tun auf diesem Planeten?

  • Warum gibt es den Artikel nicht auf der Wahrheits-seite?

  • Asclepias syriaca, die Gewöhnliche Seidenpflanze, stammt nicht aus Syrien, sondern aus Nordamerika. Da möge frau nicht auf Ihren eigenen Vorurteilen ausrutschen.