Wirtschaft ohne Kohlendioxidemissionen: Ein Klimaziel für die halbe Welt
Die UN startet eine Kampagne für eine CO2-freie Wirtschaft bis zum Jahr 2050. Doch viele Konjunkturprogramme schaden der Umwelt.
Die Allianz wird vom UN-Klimasekretariat sowie von Chile und Großbritannien angeführt, den Ausrichtern der vorigen und nächsten Konferenz. In ihr sind nach UN-Angaben inzwischen etwa 1000 Unternehmen, 458 Städte, 24 Bundesstaaten und Regionen, circa 500 Universitäten und 36 Finanz-Großinvestoren engagiert. Sie starten die Kampagne „Race to Zero“, in der sie sich das Ziel setzen, bis spätestens 2050 nicht mehr Treibhausgase auszustoßen als sie etwa durch Wälder binden. „Das ist keine Kampagne von morgen, sondern von heute“, sagte die Chefin des UN-Klimasekretariats, Patricia Espinosa, „sie muss in den Ländern helfen, bessere Klimapläne aufzustellen, die in diesem Jahr fällig sind.“
Seit dem Pariser Abkommen 2015 und der Blockade auf UN-Ebene setzen die KlimaschützerInnen immer mehr auf „Nicht-staatliche Akteure“ im Klimaschutz. Nach einer Analyse des britischen Thinktanks ECIU werden inzwischen 53 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung in Regionen produziert, die sich auf Netto-Null-Emissionen spätestens 2050 geeinigt haben.
„Der Klimawandel wartet nicht, und wir auch nicht“, sagte Nestlé-Chef Mark Schneider, „wir brauchen schnelle Erfolge, wenn wir uns von Covid-19 erholen“. Auch Alok Sharma, britischer Staatssekretär für Wirtschaft und designierter Präsident der Klimakonferenz von Glasgow, warnt: „Wie wir unsere Wirtschaft nach der Krise wieder aufbauen, wird einen großen Einfluss auf unseren Planeten haben.“
Das sieht bislang allerdings eher düster aus. Denn die 3,5 Billionen Dollar, die in den 17 großen Volkswirtschaften der Welt in Konjunkturprogramme fließen, gehen weiterhin zu einem großen Teil an Branchen, die der Umwelt schaden. Das findet eine aktuelle Übersicht des Instituts „Vivid Economics“. Demnach überwiegen in 13 Ländern die negativen Umweltfolgen der Hilfsprogramme.
Weit vorn dabei sind die USA mit fast 480 Milliarden Dollar in „braune“ Techniken wie Öl und Autos, aber auch in Südafrika, Russland, China, Indien und Brasilien ist die Bilanz negativ. Besser sieht es beim Green Deal der EU, in Großbritannien und Frankreich aus. Auch in Deutschland überwiegen die negativen Einflüsse für die Umwelt, allerdings ist das aktuelle Konjunkturpaket noch nicht berücksichtigt.
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