piwik no script img

Wie er die US-Wahl gewannDie Methode Trump

Essay von Stefan Schaaf

Der kommende US-Präsident Trump hat seit 2016 den Diskurs über Gesellschaft und Politik zerstört. Tesla-Chef Elon Musk wurde zum wichtigsten Helfer.

Für ihre Zwecke sind Trump und Musk ein Dream Team Foto: Katja Gendikova

H at am Ende ein Apostroph Kamala Harris die Wahl gekostet? Es geht um den Apostroph, den das Stenografenteam des Weißen Hauses nachträglich in das Transkript einer Rede des Noch-Präsidenten Joe Biden eingefügt hat. Aufgedeckt hat das eine Nachrichtenagentur. Nur ein Apostroph entscheidet darüber, ob Biden alle Wähler Donald Trumps als „Müll“ bezeichnet hat oder nur den einen geschmacklosen Comedian, der bei einer Großveranstaltung Trumps im New Yorker Madison Square Garden von der zu den USA gehörenden Karibikinsel Puerto Rico als „einen im Ozean schwimmenden Müllhaufen“ sprach.

„Er hat Euch Müll genannt“, sagte Trump. „Das ist ja noch schlimmer als ‚die Bemitleidenswerten‘“. Als „deplorables“ hatte Hillary Clinton 2016 manche Trump-Anhänger bezeichnet, und der Begriff hing ihr später wie ein Mühlstein um den Hals. In einem Buch gab sie zu, damit Trump „ein politisches Geschenk“ gemacht zu haben.

In fast jeder Präsidentschaftskampagne gab es eine prägende, womöglich wahlentscheidende Aussage. Ronald Reagan fragte 1980 vor seinem Sieg gegen Jimmy Carter: „Geht es Euch besser als vor vier Jahren?“, Bill Clinton hämmerte 1992 seinem Wahlkampfteam ein: „Es kommt auf die Wirtschaft an, ihr Dummköpfe“. Bei Barack Obama war es nur ein einziges Wort: „Hope“.

Das Geheimnis des Donald Trump

Donald Trump hingegen sagt seit Monaten Dinge, die seine Anhänger und vor allem Anhängerinnen abstoßen müssten. Doch es hat ihm nicht geschadet. Es hat nicht dazu geführt, dass seine Umfragewerte gesunken wären. Und er hat trotz – oder vielleicht auch wegen – all der hetzerischen und unwahren Behauptungen die Wahl gewonnen.

Was ist das Geheimnis der Methode Trump? Sie hat mehrere Elemente. Das wichtigste ist: Wiederhole deine Botschaft immer wieder! Es spielt keine Rolle, ob sie stimmt oder erfunden ist. Mache es einfach so lange, bis sie in den Köpfen hängenbleibt. Irgendwann gibt es genug Leute, die davon überzeugt sind, dass etwas daran sein muss – weil sie es oft genug gehört haben, von verschiedenen Leuten, auf verschiedenen Kanälen, weil die Lügen auf Facebook oder X zitiert und vervielfacht wurden.

Dann glauben am Ende Millionen fest, dass es bei der Wahl 2020 Betrug in großem Stil gab oder dass der mehrfache Bankrotteur Trump als Präsident die Wirtschaft in Schwung bringen und das Leben wieder bezahlbar machen wird. 30.000 „Unwahrheiten“ Trumps hat die Washington Post bis zum Ende seiner ersten Amtszeit gezählt.

Das zweite Element: Spalte die Gesellschaft in gut und böse, Freunde und Feinde. Es ist eine Grundregel aller Populisten, Sündenböcke zu identifizieren und ihnen allein die Verantwortung für beliebige Probleme zuzuweisen. Als solche galten für ihn vor allem Migrantinnen und Migranten, die die Demokraten zu Millionen ins Land gebracht hätten, um die weiße Bevölkerung zur Minderheit zu machen. Bei ihnen handele es sich um „Mörder, Vergewaltiger und Kriminelle“, so sein pauschales wie absurdes Urteil.

Statistisch nur schwer zu untermauern

Trumps Behauptung, Einwanderer erhöhten die Kriminalität, wird von den Fakten nicht gedeckt. Zwischen 1980 und 2016 ist die Gesamtzahl der in die USA Immigrierten um 118 Prozent gestiegen. Gewaltkriminalität in den USA nahm von 1980 bis 1990 zu, sank dann aber bis 2016 deutlich um 36 Prozent.

Die Zahlen stammen vom Marshall Project, das Statistiken über das US-Justizsystem sammelt und veröffentlicht. Die New York Times titelte ihren Artikel über diese Zahlen mit: „Der Mythos vom kriminellen Einwanderer“. Doch weil Trump immer wieder das Gegenteil behauptete, war 2017 fast die Hälfte der US-Bürger laut Umfragen davon überzeugt, dass Einwanderung zu mehr Kriminalität führe. Immer wieder übergangen wird auch, dass Migranten jährlich zweistellige Milliardenbeträge an Steuern und Sozialbeiträgen zahlen, obwohl sie nie Social Security (Rente) beziehen werden.

Papierlosen Migranten spricht Trump die Menschlichkeit ab und bezeichnet sie als „Tiere“, die „das Blut unseres Landes vergiften“. Er machte seine Konkurrentin um das Weiße Haus direkt verantwortlich: „Kamala hat eine Armee illegaler fremder Gang-Mitglieder aus den Kerkern der Dritten Welt, aus Gefängnissen und Irrenanstalten importiert, und sie hat sie schön in unserer Mitte angesiedelt, damit sie unschuldigen amerikanischen Bürgern auflauern“.

Ebenso lässt sich das Gefühl, dass das Leben in den USA unter Joe Biden drastisch teurer geworden sei, zumindest statistisch nur schwer untermauern. Laut der Expertise von Moody’s musste ein durchschnittlicher Haushalt am Ende von Bidens Präsidentschaft 1.120 Dollar mehr im Monat ausgeben. Das Haushaltseinkommen sei in der gleichen Zeit hingegen um 1.192 Dollar gestiegen – dazu kamen ein gesundes Wirtschaftswachstum, niedrige Arbeitslosigkeit und stark gestiegene Aktienkurse.

Trump hingegen behauptete im August, die Leute würden sich keinen Speck mehr leisten können – und als Grund dafür nannte er allen Ernstes „Windenergie“. Die „gefühlte“ Inflation hatte aber entscheidenden Anteil daran, dass nur knapp 30 Prozent der Wählerschaft sagten, ihr Land sei unter Biden „auf dem richtigen Weg“.

Autokratie vs. Demokratie

Die Methode Trump, Baustein drei: Gib nie einen Fehler zu, bitte niemals um Entschuldigung! Das lässt sich gut an Trumps Umgang mit der Corona-Pandemie zeigen. Am 10. Februar 2020 sagte er nach den ersten Corona-Infektionen über das Virus: „Es sieht so aus, dass es so im April etwa, wenn es etwas wärmer wird, wie durch ein Wunder verschwinden wird. Ich hoffe das.“

In einer Rede am 11. März, nach 33 Corona-Toten in den USA, sagte er, dass für „die große Mehrheit der Amerikaner das Risiko sehr, sehr gering“ sei. Genau zwei Monate später waren in den USA bereits 80.000 Menschen gestorben, aber Donald Trump gab kund, die Corona-Zahlen gingen „fast überall nach unten“. Bis zur Wahl im November wurden neun Millionen Infektionen und 230.000 Todesfälle registriert.

Schuld daran waren laut Trump mal die Medien, mal die Gouverneure demokratisch regierter Bundesstaaten, dann China und schließlich die Weltgesundheitsorganisation. Bedauert hat Trump später lediglich, dass wegen Corona die Geschäfte in seinem Hotelbetrieb in Mar-a-Lago schlechter gelaufen seien.

Das vierte Element der Methode Trump: Antworte auf Kritik politischer Gegner stets mit gleicher Münze! Viele warnten vor einer Autokratie, sollte Trump wiedergewählt werden. Trump hingegen sprach immer wieder davon, dass „die Verrückten in unserer Regierung“ das Land zerstören würden. Im September sagte er in der TV-Debatte mit Kamala Harris: „Sie sprechen über Demokratie, ich sei eine Bedrohung der Demokratie. Sie sind die Bedrohung der Demokratie“.

Dabei hatte er selbst angekündigt, er werde „einen Tag lang wie ein Diktator regieren“ und auf seiner Plattform Truth Social gefordert, angesichts des „massiven Betrugs“ bei der Wahl von 2020 „die Verfassung auszusetzen“. Kritiker verwiesen auf Pläne des Project 2025, die Machtbefugnisse des Präsidenten deutlich auszuweiten.

Das Dream-Team

SpaceX hat in den vergangenen zehn Jahren staatliche Aufträge in Höhe von 15,4 Milliarden Dollar erhalten

Baustein Fünf der Methode Trump ist wahrscheinlich der wichtigste: Umgehe die etablierten Medien und schaffe Dir eigene Kommunikationskanäle! Trump hat die etablierten Medien von der New York Times bis zu den TV-Sendern CBS oder CNN mehrfach als „Feinde des Volkes“ angeprangert, denn sie seien „fake news media“.

Stattdessen stützte er sich als Präsident auf den Kurznachrichtendienst Twitter, bis sein Konto dort nach dem Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 gesperrt wurde. Diese Sperrung war eines der Motive für Elon Musk, die Übernahme des Kurznachrichtendienstes in Angriff zu nehmen, die er im März 2022 zu einem Kaufpreis von 44 Milliarden Dollar vollendete.

Mit seinen Firmen Tesla und Space X war Musk nicht nur der Mann mit dem größten Vermögen, sondern auch der mit den größten Raketen der Welt geworden. Mit Twitter wollte er nach eigener Aussage kein Geld verdienen, sondern einen Ort des unzensierten globalen Austauschs schaffen. Gut zwei Jahre später ist offensichtlich, dass er dabei gründlich gescheitert ist. Seine Egomanie und Sprunghaftigkeit haben Twitter inzwischen zu einem toxischen Ort gemacht, den seine früheren Nutzer derzeit in Scharen verlassen.

Das Dilemma ist, dass Plattformen wie Twitter nicht an die Regeln gebunden sind, die im zivilen Diskurs in der analogen Welt gelten und einer ungehemmten Verbreitung von Hass, Lügen und Beleidigungen gewisse Grenzen setzen. Twitter, Facebook und dergleichen werden von Sektion 230 des US-Telekommunikationsgesetzes von 1996 von einer entsprechenden Verantwortung befreit. Stattdessen sollen sie selbst ihre Inhalte moderieren.

Das hat aber nie gut funktioniert und regelmäßig Beschwerden provoziert, hier werde Zensur ausgeübt. Ein kaum haltbarer Vorwurf angesichts einer Flut automatisierter Quellen für Gewaltverherrlichung, Terrorpropaganda und Darstellungen sexuellen Missbrauchs, von Verschwörungserzählungen und rechtsextremer Hetze.

Bei X unter Elon Musk waren als erstes tausende Mitarbeitende entlassen worden, die Inhalte auf der Plattform moderieren und fragwürdige Konten löschen sollten. Am 13. Juli rief Elon Musk dann zur Wahl Trumps auf. 130 Millionen Dollar gab er für Trumps Wahlkampf aus. Er deckte seine 204 Millionen Follower auf X mit immer offenerer trumpistischer Propaganda ein – vieles undurchdacht, manches davon frauenverachtend und bisweilen antisemitisch. Seit Trumps Wahlsieg weicht Musk nicht von dessen Seite.

Nun soll er in Trumps Auftrag ermitteln, wie ein Drittel der Ausgaben aus dem US-Haushalt gestrichen werden können. Es müsste ihn ins Grübeln bringen, denn sein Raumfahrtunternehmen SpaceX hat in den vergangenen zehn Jahren staatliche Aufträge in Höhe von 15,4 Milliarden Dollar erhalten. Und die E-Autos von Tesla waren mal als Antwort auf den Klimawandel konzipiert worden – den es doch laut Trump gar nicht gibt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

29 Kommentare

 / 
  • Ich bin mal gespannt, was Musk alles tun muss, um nicht schon gleich wieder herausgeschmissen zu werden.



    Jetzt ist die Wahl vorbei und Musk ist erst mal abkömmlich. Mal sehen, wie "Onkel Elon" sich weiter verbiegt, um dranzubleiben.

  • Ich hatte früher einmal etwas über einen promovierten Germanisten und gescheiterten Journalisten, einen aus Rheydt gebürtigen Demagogen gelesen, der kannte auch diese Methode:



    "Das wichtigste ist: Wiederhole deine Botschaft immer wieder! Es spielt keine Rolle, ob sie stimmt oder erfunden ist."

  • " ... musste ein durchschnittlicher Haushalt am Ende von Bidens Präsidentschaft 1.120 Dollar mehr im Monat ausgeben. Das Haushaltseinkommen sei in der gleichen Zeit hingegen um 1.192 Dollar gestiegen ...." Wow, da träum ich von Inflationsausgleich und leichter Überschuss. Wie geht dass denn, vielleicht kann Opa Biden als Seniorberater bei unseren Sparfüchsen tätig werden.

    Ansonsten ist es ja ein weltweites und wiederkehrendes Phämomen, dass die Menschen so grunzdumm werden, die Demokratie nicht mehr wertschätzen und Schwätzern und Faschisten ihre Stimme anvertrauen. Es läuft keiner mit der Waffe rum und zwingt Menschen Trump, AgD oder ähnliches zu wählen.

  • Sehr gute Analyse. Speziell den Aspekt des eigenen Kommunikationskanals, der nicht kritisch hinterfragt wird (oder werden kann) in Kombination mit der Aussage, alles andere ist 'fake news' scheint mir sehr effizient. Erinnert mich an die katholische Kirche im Mittelalter ....

  • Ich denke der Autor liegt hier falsch. Trump ist vielen Wählern inzwischen so gut bekannt wie der seltsame Onkel auf Familienfesten. Er sagt zwar manchmal politisch Unkorrektes, übertreibt aus Liebe zur Pointe masslos, ist aber im Grunde harmlos. Zumindest für 78 Mio. wahlberechtigte Amerikaner war er die bessere Wahl als eine ehemalige Staatsanwältin, der kein Thema einfallen mochte, das sie anders als ihr Vorgänger angehen würde. Spätestens in zwei Jahren, wenn wieder das komplette Repräsentantenhaus und 1/3 des Senats gewählt werden, ist Abrechnung mit Trump. Hat er geliefert, geht er als Held in die Geschichte ein, falls nicht, als seltsamer Vorgang in einer verrückt gewordenen Zeit.

    • @Realsatiriker:

      Wie "harmlos" Traump und seine Rhetorik sind, hat doch der Sturm aufs Kapitol deutlich gezeigt! Seine Äußerungen sind nicht "politisch unkorrekt" sondern strotzen nur so von Hass, Lügen und dem Aufruf zu Gewalt. Das Problem in diesem Wahlkampf waren nicht die angeblich fehlenden Punkte bei Harris, sondern die Ausrichtung auf Show und Emotionen, und da hat Trump leider bessere Karten gehabt. Denn echte Politik kann er auch nicht. Zitat "I have concept of a plan". Fakten und die böse Realität sind bei ihm und seinen Anhängern verpönt. Lügen dagegen hoch im Kurs. Den größten Fehler, den die Dems gemacht haben, war Biden noch einmal als Kandidaten aufzustellen.

      • @Minelle:

        78 Millionen Amerikaner sehen es anders und in einer Demokratie gilt nunmal das Mehrheitsprinzip und nicht das Prinzip einer abstrakten "Wahrheit". Ihr Zitat zeigt, wie im Wahlkampf oft gehandelt wird. Trump ist Geschäftsmann und hat noch keinen ausgearbeiteten Businessplan, das hat er dem Interviewer gegenüber auch erläutert, er ist ja nicht in der Regierung. Für viele Themen brauche es zudem den Kongress, im Senat 60 Stimmen, die Republikaner haben nur 53, es wird also Kompromisse geben müssen. Aber er habe ein Konzept für diesen Plan, seine Fachleute arbeiten daran.

        Die Harris-Kampagne hat dann "concept of a plan" als Argument gegen einen "planlosen" Gegner verwendet, viele Medien haben dies ungeprüft und ohne Kontext übernommen. So ist es auch bei Ihnen gelandet. Diese Darstellung ist übrigens doppelt absurd, denn zugleich wurde Trump vorgeworfen, einen mehrere tausend Seiten umfassenden sehr detaillierten Plan zu haben (Project 2025), den seine Exmitarbeiter mit der Heritage Foundation erarbeitet haben sollen.

        Was stimmt denn nun? Komplett planlos oder das Gegenteil? Sehen Sie nicht auch, dass so eine Strategie nicht ausreicht gegen einen starken Kommunikator wie Trump?

        • @Realsatiriker:

          Starke Kommunikation von menschenverachtender Scheiße sollten wir auch als solche wahrnehmen.

  • Und in welchem Satz stand nun dieser berühmte wahlentscheidende Apostroph? Könnte man den Satz nicht einfach mal zitieren?

  • Ungebildetheit und Dummheit sind nur ein Teil der Antwort, fehlende Medienkompetenz bildet einen weiteren Teil.



    Warum geht jemand auf Truth Social, lässt sich auf X und YouTube völlig unkritisch gleichschalten? Hier muss eine Gegenstrategie gegen Populismus ansetzen. Der mündige, kritische Medienkonsument schluckt nicht ungefragt alles, er hinterfragt, gleicht ab, auch das was ihm politisch vielleicht sogar in den Kram passt. Da müssen wir hinkommen. Die Lügen müssen Lügen bleiben, dürfen nicht zur Realität werden, sonst war der Coup von Trump nicht der letzte dieser Art.

  • Warum ist es denn überhaupt so weit gekommen? Hat Trump den Diskurs wirklich zerstört, oder hat es ihn nur durch die gesellschaftlichen Verhältnisse nach oben gespült, und er ist als Symptom einer enormen Schieflage in der Gesellschaft anzusehen?

    Vielleicht hilft dieser Artikel von Dez. 2021 (Das poitische System der USA, Aktuelle Herausforderungen) der Bundeszentrale für politische Bildung, sich ein Bild zu machen:



    www.bpb.de/shop/ze...herausforderungen/

    Und welche Parallelen gibt es bei uns hierzulande?

  • Trump und Musk haben einfach das gleiche Machtprinziip: Sei einfach rücksichtslos und schaue nur auf dein Ziel.

    • @vieldenker:

      Mag ja sein, aber warum werden diese Typen nicht auf der Bühne ausgelacht oder mit Tomaten beschmissen, wie es ihnen gebühren würde?



      Dieses zutiefst Primitive und eigentlich leicht zu Durchschauende ist erfolgreich. Bisherige Erklärungsversuche sind nur teilweise nachvollziehbar.

      • @Bambus05:

        Vielleicht ist das Leben für zu viele Menschen einfach viel zu kompliziert geworden? Wo alles im Wandel zu sein scheint, braucht es zumindest temporär „eigene unverrückbare Gewissheiten“ um nicht auch verrückt zu werden. Diese Sinnsucht bedienen Populisten aller Couleur, indem sie mit ihrem vorgeblich starken Rücken eine Brandmauer gegen das scheinbar drohende Unheil bieten. Da hilft wohl nur immer wieder miteinander über vermeintliche gesellschaftliche Grenzen hinaus zu reden. Ist nach meiner Erfahrung ein mühsamer, aber lohnender Ansatz. Zumindest solange, bis man an seine eigenen ideologischen Genzen kommt. Da ist es dann hilfreich, die auch als solche zu (er-) kennen..

        • @vieldenker:

          Was mache ich denn, wenn meine eigenen ideologischen Grenzen einfach Ethik und Logik heißen?



          Dass Ethik und Logik die größten Feinde jedes radikalen Demagogen sind, durfte ich schon vor vielen Jahren erfahren.

  • Donald Trump, Egon Musk im Monopolisten Trump US Milliardärs Kabinett, eingeschworen auf Methode, dass das Erreichen von Monopolen nur über Preiskrieg geht. Und zwar so, Musk, Trump & Co vermitteln ihren Fans, dass sie ihnen so lieb und teuer sind, dass sie für sie sogar Lügen über Lügen produzieren, egal wie hoch juristischer Preis ist, von denen ihre Fan Mehrheit selbstverständlich ahnt und weiß, dass es Lügen sind, aber in falscher Loyalität Gespür von Schnee kultivieren, sie lügen für uns, Make America Great Again “ (MAGA) launig einbegebettet in Entertainment, während die MAGA Kampagne darauf angelegt ist, Fakten, Wahrheiten Kunden im Wettbewerb mit kreditfianziert subventioniert Fake News, Lügen abzujagen durch Dumpinpreise wie beim Pokern gemeinsam mit Fake News Lügen so in Keller zu schicken, dass letzte Fakten, Wahrheiten an globalen Meinungsbörsen aus zittrigen Händen als Krypto Pennystocks verramscht werden, während Fake News Lügen von Kreditgebern solange gehalten werden bis erstrebte Monopol implementiert ist, sich nun Politik Finanzgeschehen gegen die eigenen Anhänger richtet durch allseitige Preisexplosion für Fake News, Lügen aufgenommene Kredite zu tilgen.

    • @Joachim Petrick:

      Das klingt interessant. Noch interessanter wäre es, wenn sich der verbale Nebel etwas auflösen ließe. So nach dem Muster "Wenn der das macht, passiert dieses und wenn dieses passiert, hat das jenes zur Folge." Das wäre besser. So klingt es eher wie ein frei rotierendes LLM erster Generation.

  • Die „Methode Trump“ ist ja nicht neu und schon gar nicht von ihm erfunden.



    Interessant wäre doch eigentlich, herauszufinden, warum die Methode periodisch immer wieder verfängt und sehr viele Menschen dazu bringt, logisches Denken abzuschalten und den Rattenfängern mit ‚Hurra‘ über die nächste Klippe zu folgen.

    • @Heideblüte:

      Wenn Sie das interessiert, gehen Sie doch mal los und fragen. Antworten bekommt man schnell. Diese sind ein wenig zu übersetzen. Letztendlich gehen sie immer in Richtung Vorwurf, dass Staat und Gesellschaft das "Me First" - Problem nicht ausreichend angehen.

  • Trump möchte die E Auto Subventionen zurückführen. Aus finanziellen Gründen hätte eine Unterstützung für Kamala mehr Sinn gemacht. Ich denke Elon ist hier Überzeugungstäter.

  • Soweit ich es verstehe, werden auf X ja nicht gezielt bestimmte Inhalte hochsortiert, sondern es wird einfach kaum oder nicht mehr gelöscht und gesperrt.

    Wenn man dann überwiegend rechtsextreme Inhalte antrifft, dann muss es daran liegen, dass die aktuell viel häufiger bzw. von mehr Menschen dort eingestellt werden. Andere Inhalte würden sie überwiegen, wenn sie dort mehr geschrieben, gelesen und "geteilt" würden.

    Die Ausrichtung der Plattform, wenn sie denn so besteht wie immer wieder behauptet, ist also kein automatischer Dauerzustand, sondern kann sich jederzeit ändern, wenn genug Nutzer das wollen.



    Wenn man sich dort abmeldet, wird man dabei jedenfalls nicht mitwirken.

    (Ich betrachte das alles nur von außen. Die Grundidee von Twitter/X war schon immer: weniger Kontext; das ist genau das Gegenteil dessen, was ich suche.)

  • Wenn das so einfach wäre, wären ja alle Wähler total bekloppt und jeder der so vorgeht wird Präsident der USA? Mir scheint, dass die Ignoranz der Dinge gegenüber, die die Menschen bewegen weiterhin ignoriert wird. Interessant, dass derlei Analysen des willfährig beeinflussbaren Wählers, der zu doof sei Dinge richtig zu verstehen nicht endlich aufhört. Seit wieviel Monaten wird geschrieben dass Trump lügt? Und was hat sich geändert? Nix! Und jetzt.... machen wir einfach so weiter, weil das Konzept so erfolgreich war?



    Nein, Trump wählt die Themen aus die relevant sind und die Menschen bewegt. Einwanderung, Inflation, Jobs, Geld und Wohlstand. Und das macht er nun mal richtig! Dann setzt er die Ziele für die Leute: Mehr Jobs, mehr Geld.... Und das macht er eben auch richtig!



    Erst in der dritten Stufe wird es unterirdisch und er argumentiert faschistisch, lügnerisch.... usw. Über diese dritte Eben, da regen sich nun alle (zurecht) auf. Wie auch hier.



    Und vergessen in ihrer Wahrnehmung, dass der Typ aber übergeordnet die richtigen Punkte trifft. Gehen sogar so weit, daß die richtigen Punkte gar nicht erkannt werden.



    Ein Problem, auch in DE! Kontakt zu Wählern verloren.

    • @Tom Farmer:

      Die von Ihnen genannten Themen hat aber auch Harris angesprochen. U. a. ging es dabei auch um Steuersenkungen für Mittelstandsfamilien, die Förderung von mittelständischen und Kleinunternehmen, den Ausbau der Sozialversicherungswesens, gezieltere Unterstützung für Familien mit Kindern ...

      Eigentlich alles Themen, die die Durchschnitts-Bürger*innen der USA interessieren dürften, oder?

    • @Tom Farmer:

      "Nein, Trump wählt die Themen aus die relevant sind und die Menschen bewegt. Einwanderung, Inflation, Jobs, Geld und Wohlstand. Und das macht er nun mal richtig! "



      Aber zuvor musst du den Menschen beibringen, dass es ihnen schlecht geht.



      Und das geschieht eben mit Lügen, Hetze Hass.



      Wie soll man die Menschen (Wähler) einschätzen, die nicht wahrnehmen können (wollen), dass es ihnen definitiv besser geht?



      Kamala Harris hatte es versucht - hat nicht geklappt.



      Fakten zählen nicht mehr !



      Im übrigen ähnelt diese ganze Diskussion immer mehr dem Henne-Ei-Problem.

      • @LeKikerikrit:

        Anlassloser Hass? Nein, es braucht immer einen (zumindest gefühlten) Anlass. Und wenn es nur der ist, dass wie Görk74 unten schreibt, gesagt wird, "stellt euch nicht so an, es geht euch doch gut".



        Wähler belehren? Ich glaub da nicht dran.

        • @Tom Farmer:

          "Wähler belehren? Ich glaub da nicht dran."



          Ich auch nicht.



          Entweder du hast n' Kopp' und n' Arsch, oder lässt dich manipulieren.

      • @LeKikerikrit:

        "Aber zuvor musst du den Menschen beibringen, dass es ihnen schlecht geht."

        Vielleicht geht es denen ja auch wirklich schlecht? Nicht, dass ich glaube, dass Donald Trump daran irgendetwas verbessert aber den Leuten einfach zu erzählen: "Es geht euch doch gut, das sagen hier folgende Zahlen..." ist mE nicht zielführend!

    • @Tom Farmer:

      Wahre Worte.

  • Faschistische Rhetorik beinalted 3 Kernelemente: Lügen, permanente Wiederholungen und drastische Übertreibungen. Leider funktioniert sie bei vielen Menschen, nicht nur in den USA.