Weltrisikobericht 2022: Menschheitsrisiko Klimawandel
Von Ökokrise bis Gesellschaftszerfall: Das Weltwirtschaftsforum erwartet, dass die Zukunft düster wird. Das zeigt eine Umfrage.
Die Stiftung Weltwirtschaftsforum führt die Befragung jährlich durch, das Ergebnis trägt sie in ihrem Weltrisikobericht zusammen. Dem kann man auch die Gründe für den diesjährigen Unmut entnehmen. In erster Linie sind sie ökologischer Natur.
Das Versagen beim Bremsen des Klimawandels wurde am häufigsten genannt bei der Frage nach dem größten Risiko für die Menschheit in den kommenden zehn Jahren. Auf Platz zwei und drei liegen eng damit verbundene Gefahren: extremes Wetter und das Artensterben.
„Die Klimakrise bleibt die größte längerfristige Bedrohung für die Menschheit“, sagte Peter Giger, Risikovorstand der Schweizer Finanzdienstleistungsgesellschaft Zurich Insurance Group, bei der Vorstellung des Berichts. „Es ist nicht zu spät für Regierungen und Konzerne, auf die Risiken zu reagieren.“
Auch soziale und technologische Risiken
Als Viertes nannten die Befragten das Auseinanderbröseln des sozialen Zusammenhalts. Die Coronapandemie habe Arm und Reich auf der Welt noch weiter auseinanderdriften lassen, führt der Bericht aus.
„Wächst die Ungleichheit innerhalb der Länder und zwischen ihnen, macht es das nicht nur schwerer, Covid-19 und die Varianten in den Griff zu bekommen“, sagte Saadia Zahidi, Chefin des Weltwirtschaftsforums. „Es wird auch gemeinsame Anstrengungen in Bezug auf andere geteilte Bedrohungslagen aufhalten, wenn nicht sogar umkehren.“ Die Welt könne es sich nicht leisten, das zu ignorieren, so die Ökonomin.
Zu den kurzfristigen Risiken, denen der Weltrisikobericht besonderes Gewicht zuspricht, zählen zum Beispiel die Cyberkriminalität, also die Gefahr von Hacker-Angriffen, sowie der Wettlauf ins All der Tech-Konzerne.
Traditionell erscheint der Weltrisikobericht auf dem Weltwirtschaftsforum, auf dem sich die Größen aus Wirtschaft und Politik jährlich im schweizerischen Davos treffen. Dieses Jahr wurde daraus nichts, denn durch die Coronapandemie muss das eigentlich für die kommende Woche geplante Event nun schon das zweite Jahr in Folge ausfallen – zumindest vorerst. Es soll einen Ersatztermin „im frühen Sommer“ geben.
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