Weltklimakonferenz COP28 in Dubai: Scholz vergrößert Klimaclub
36 Länder wollen zusammen die Industrie ergrünen lassen. Schwergewichte wie China, Indien und Brasilien fehlen allerdings noch.
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„Uns eint die Überzeugung, dass der Klimawandel die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts ist“, sagte Scholz. „Uns eint auch ein gemeinsames Ziel: die Dekarbonisierung der Industrien und die Entkopplung von Wachstum und Emissionen.“
Industrieprozesse wie die Herstellung von Zement oder Stahl klimafreundlich zu machen, gilt als schwierig und teuer. Die Branche klagt in Bezug auf Klima-Auflagen über Wettbewerbsnachteile gegenüber der Konkurrenz aus anderen Ländern. Da soll der Klimaclub durch Zusammenarbeit helfen, seinen Mitgliedern durch den Austausch von Wissen, Gütern oder auch Technologien Vorteile verschaffen.
Ende vergangenen Jahres hatte es auf Scholz' Initiative hin schon einmal eine Klimaclub-Gründung gegeben. Damals gehörten aber nur die G7-Staaten dazu. Auf Kritik hin, das sei eine exklusive Gruppe für die mächtigsten Industrieländer, stellte der Kanzler in Aussicht, der Club könne sich noch weiterentwickeln. „Eine große Herausforderung wird nun, wichtige Länder wie Indien, China und Brasilien beim Klimaclub an Bord zu holen“, sagte Petter Lydén von der Organisation Germanwatch am Freitag.
Die Idee eines Klimaclubs geht auf den Wirtschaftsnobelpreisträger William Nordhaus zurück. Der stellt sich das Bündnis allerdings in einem konkreten Sinne vor: als Gruppe von Ländern, die zusammen einen CO2-Preis aufbaut, und gegenüber anderen Ländern Zölle in gleicher Höhe erhebt.
Davon hat sich etwa die Europäische Union mit ihrem Emissionshandel sowie künftigen CO2-Grenzausgleich leiten lassen. Scholz' Klimaclub hat sich das bisher nicht auf die Agenda geschrieben.
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