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Warnung des Weltklimarats IPCC1,5 Grad schwer haltbar

Die Klimaziele des Paris-Abkommens einzuhalten, ist laut dem Klimarat IPCC schwierig. Der Klimawandel zeigt sich mittlerweile überall auf der Welt.

Hitze, Dürre, Brände in Griechenland: Solche Katastrophen dürften häufiger werden Foto: Petros Karadjias/picture alliance/dpa/AP

Berlin taz | Hitzewellen, Starkregen, Dürren, Fluten, Brände: Die Wetterlage illustriert seit Wochen, was Kli­ma­wis­sen­schaft­le­r:in­nen nun im ersten Aufschlag zum 6. Sachstandsbericht des Weltklimarats IPCC schreiben. Veränderungen im Klima sind demnach jetzt schon in allen Regionen der Erde zu beobachten. Teilweise seien schon Prozesse angestoßen, die über Jahrhunderte oder gar Jahrtausende nicht mehr rückgängig zu machen sind.

Ohne eine massive Reduktion der Treibhausgase liegt es laut dem Bericht außer Reichweite, die Erderhitzung bei 1,5 Grad zu begrenzen – oder auch nur bei 2 Grad. Dabei haben fast 200 Regierungen der Welt mit dem Paris-Abkommen 2015 genau das versprochen: den Erhitzungsstopp bei deutlich unter 2 Grad und möglichst sogar bei 1,5 Grad. Mit jedem zusätzlichen Zehntelgrad drohen krassere Folgen durch die Erderhitzung, die auch Ernährung und physische Sicherheit der Weltbevölkerung gefährden.

Im einzigen von fünf beispielhaften Szenarien des IPCC zur Entwicklung der globalen Emissionen, in dem die 1,5-Grad-Schwelle bis zum Ende des Jahrhunderts nicht geknackt wird, gibt es einen straffen Zeitplan für den Klimaschutz: Noch innerhalb dieses Jahrzehnts halbieren sich danach die Emissionen, im Jahr 2050 folgt die Klimaneutralität.

Ob das gelingt, ist höchst fraglich: Selbst dann müssten der Atmosphäre noch Unmengen an alten Emissionen wieder entzogen werden. Technologien, die die Wälder, Moore und Böden bei dieser Aufgabe unterstützen können, sind nämlich noch nicht im großen Stil einsatzbereit und gelten als riskant. Wie realistisch das Szenario ist, dazu macht der Bericht keine Aussage. Der Veröffentlichung von diesem Montag werden zwei weitere folgen, um den Sachstandsbericht zu vervollständigen. Solche politischen Fragen sind dann im dritten Teil Thema.

Klimaschutzmaßnahmen wirken erst in 20 Jahren

Warnsignal im heutigen Bericht sind auch die erstmals enthaltenen Angaben dazu, wie schnell sich wirksamer Klimaschutz bemerkbar machen würde. Das Klima reagiert verzögert. Nebeneffekte wie eine verbesserte Luftqualität durch weniger Kohleschlote und Auspuffe gäbe es recht schnell. Die globale Durchschnittstemperatur würde sich aber erst nach rund 20 Jahren stabilisieren.

Regierungen müssen laut IPCC also jetzt Entscheidungen treffen, deren positive Wirkung in vielen Fällen erst mehrere Legislaturperioden später sichtbar wird. „Wir übernehmen die Verantwortung für viele, viele Generationen“, sagt die Klimaforscherin Veronika Eyring vom Institut für Physik der Atmosphäre des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, die koordinierende Leitautorin in einem Kapitel des Berichts war.

Der Weltklimarat sammelt regelmäßig den aktuellen Kenntnisstand der Klimaforschung. Hunderte Wis­sen­schaft­le­r:in­nen sichten dafür alle relevanten Studien und stellen fest, was sichere Erkenntnisse sind und wo noch Forschungsbedarf besteht.

Der letzte Sachstandsbericht erschien vor 8 Jahren. Seitdem ist die Erde im Schnitt um 0,3 Grad Celsius heißer geworden. Die Menschheit hat die Atmosphäre außerdem jährlich mit weiteren 50 Milliarden Tonnen CO2 belastet. Insgesamt hat sie den Planeten damit laut Bericht schon um 1,1 Grad aufgeheizt. Schon deshalb zeigt sich in dem neuen Bericht eine verschärfte Lage.

Klimasensitivität weiter eingegrenzt

Hinzu kommen aber auch Fortschritte in der Klimaforschung. Ein Durchbruch der vergangenen Jahre ist zum Beispiel, dass die sogenannte Klimasensitivität weiter eingegrenzt wurde. Es geht dabei darum, genau zu ermitteln, wie empfindlich das Klima auf eine bestimmte Menge Kohlendioxid reagiert.

Dafür ziehen die For­sche­r:in­nen ein Gedankenexperiment heran: Wie heiß wird es auf der Erde bei einer Verdopplung des CO2-Gehalts in der Atmosphäre gegenüber dem vorindustriellem Niveau sein? Als wahrscheinliche Temperaturspanne gelten nun 2,5 bis 4 Grad. 2013 war noch von 1,5 bis 4,5 Grad die Rede gewesen. Die extremen Werte können also mittlerweile ausgeschlossen werden – leider in beide Richtungen.

„Neu ist, dass wir jetzt viel mehr auf den menschlichen Einfluss zurückführen können“, sagt Eyring zudem. Ihr Kapitel hat sich genau damit befasst, wo im Klima der menschliche Fingerabdruck nachweislich ist.

Es ist grundsätzlich immer zu beachten: Das Klima hat auch eine natürliche Variabilität. Das einwandfrei von dem Einfluss der Treibhausgase zu trennen, die die fossile Wirtschaft und damit der Mensch in die Atmosphäre schießt, beschäftigt die Wissenschaft – auch wenn es natürlich schon lange klar ist, dass es ihn gibt. Das gelingt der Wissenschaft immer besser, nicht nur bei Trends, sondern auch bei einzelnen Vorkommen von extremem Wetter.

„Wir haben zum ersten Mal Evidenz, dass Extremereignisse sich überall auf der Welt verändert haben und dass der Klimawandel in vielen Fällen eine Ursache dieser Veränderungen ist – und bei Hitzewellen die dominante Ursache“, sagte die Physikerin Friederike Otto von der Universität Oxford, im aktuellen Bericht Leitautorin des Kapitels über Extremwetter.

Erwärmung liegt schon bei 1,1 Grad

„Wir haben den Realitätscheck geliefert“, meint Eyring. „Wir sehen, die globale Erwärmung liegt schon bei 1,1 Grad, wir sind nicht mehr weit von 1,5 Grad entfernt – der Bericht belegt eindeutig die Dringlichkeit des Handelns.“

Eigentlich kann keine Regierung behaupten, den Inhalt des Berichts nicht zu kennen. Bei den IPCC-Berichten gibt es nämlich immer eine Zusammenfassung für Entscheidungsträger:innen. Deren Wortlaut handeln die Wis­sen­schaft­le­r:in­nen Zeile für Zeile mit Ver­tre­te­r:in­nen der fast 200 Staaten des Pariser Klimaabkommens aus.

Das hat dem IPCC auch schon den Vorwurf eingebracht, zu politisch zu sein. Die eigentlichen Ergebnisse und auch die Formulierungen in der Langfassung des Berichts werden aber nicht mehr angerührt. Die Hoffnung: dass die Zusammenfassung auf diese Art eine Sprache bekommt, die die Politik auch versteht.

In der Klimawissenschaft gibt es aber auch Stimmen, die Zweifel daran äußern, dass die Regierungen für die präzisierten Erkenntnisse empfänglich sind. Die Kernanforderung an die Politik, dass also die Emissionen drastisch sinken müssen, ist schließlich lange bekannt. Man hätte längst handeln können.

„Im Wesentlichen bestätigt der Bericht die Aussagen der vorangehenden Berichte“, sagt der Ozeanograph Mojib Latif vom Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. „Das zeigt, dass die Wissenschaft schon vor 30 Jahren die wesentlichen Entwicklungen korrekt vorhergesagt hat.“

Zwei-Grad-Ziel nicht in Sicht

Er fasst die neuen Ergebnisse folgendermaßen zusammen: „Die Menschheit ist dabei, den klimatischen Wohlfühlbereich zu verlassen, den sie über die letzten Jahrtausende genießen durfte.“ Selbst für das Zwei-Grad-Ziel seien die nötigen politischen Entscheidungen nicht in Sicht.

Der Atmosphärenforscher Andrew Dessler, Professor an der US-amerikanischen Texas A&M University, veröffentlichte auf Twitter eine eigene, satirische Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger:innen: „Hallo Arschlöcher. Wir haben euch Jahrzehnte erzählt, dass das passieren würde, wenn nicht die Treibhausgasemissionen sinken. Ihr habt nicht zugehört und jetzt passiert es alles. Hoffentlich seid ihr glücklich. Genießt Hitzewellen, Starkregen, Meeresspiegelanstieg, Ozeanversauerung und noch viel mehr, ihr verdammten Idioten.“

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12 Kommentare

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  • @JILL KOY

    Das ist fast zu viel der Ehre, dass Sie eine Masseinheit nach mir benennen :-)

    In diesem Sinne: 30 PZ !1!!

    (P == Peta).

  • Ich finde es immer ein wenig befremdlich, wenn in Sachen Klimaschutz seitens der Presse von 200 Staaten die Rede ist, die in der Pflicht stehen würden. So ist es eigentlich nicht.

    China, die USA, Indien und die EU stoßen mehr als 60% der Emissionen aus, sie stehen in der Verantwortung. Wenn aber allein in China und Indien derzeit der Bau von fast 500 neuen Kohlekraftwerken geplant ist, darf man skeptisch sein, was die Klimaziele dort angeht. In den USA scheinen sich die Demokraten unter dem Hoffnungs-Präsidenten Biden auch gerade wieder zumindest leicht zurück zu bewegen, was die Umsetzung des Pariser Abkommens angeht. Und ohne diese Länder geht es nun einmal nicht, da ist es vollkommen egal, was die anderen 170 Staaten machen.

    Das die meisten EU-Staaten auf einem leidlich guten Weg sind, ist der Hoffnungsschimmer. Aber wenn es nicht gelingt, die Haupt-Emissionäre zu zwingen, dann gibt es wenig Hoffnung für das Weltklima. Und solange wir die zwanghafte Wirtschaftswachstums-Strategie Chinas und Indiens tolerieren, ist das 1,5 oder auch 2 Grad Ziel von Paris unmöglich zu erreichen.

  • Irgendwie hat sich in der Berichterstattung das 1,5-Grad-Ziel als beschlossene Sache eingebürgert. Wurde das denn beim Pariser Klima-Abkommen überhaupt so vereinbart oder ist es nur eine Absichtserklärung, also unverbindlich?

    Artikel 2:



    „This Agreement, in enhancing the implementation of the Convention, including its objective, aims to strengthen the global response to the threat of climate change, in the context of sustainable development and efforts to eradicate poverty, including by:



    (a) Holding the increase in the global average temperature to well below 2°C above pre-industrial levels and pursuing efforts to limit the temperature increase to 1.5°C above pre-industrial levels, recognizing that this would significantly reduce the risks and impacts of climate change.

    This Agreement will be implemented to reflect equity and the principle of common but differentiated responsibilities and respective capabilities, in the light of different national circumstances.“

    unfccc.int/files/m...ement_english_.pdf

  • Ich sach's mal so: Nach dem Klimakterium der Erde kommt die Unfruchtbarkeit.

  • Es wird zeit, dass die verursachten Kosten /weltweit/ aus den Gewinnen des CO2-Handels extrahiert werden: dann hätten wir die Albernheiten [1], dass man Kraftwerksbetreiber für die Stilllegung ihrer Kohlekraftwerke auch noch Geld hinterherschmeisst nicht so.

    Dann würde der "Ablasshandel" endlich richtig teuer.

    Wer mir kommt, das sei sozial ungerecht:

    - dass jetzt den Türk*innen und Griech*innen die Bude unterm Arsch abbrennt, das ist sozial ungerecht.



    - dass Leute in Bangladesch von Fluten weggerissen werden, das ist sozial ungerecht



    - was jetzt in der Sahelzone passiert ist sozial ungerecht.

    Das sich Lieschen Müller hier in Deutschland ihr Töfftöff aus den 1960ern nicht mehr leisten kann? Das ist ein Lindner [2].

    [1] taz.de/Asiens-foss...werkpark/!5788025/



    [2] Lindner: eine besondere Art von Strohmann, nach Christian Lindner genannt, der sich mal mit den armen Leuten solidarisierte, die ihre Stromrechnung nicht zahlen konnten.

    • @tomás zerolo:

      Für die betroffene Bevölkerung in den griechischen und türkischen Gebieten mag es ungerecht sein.



      In Europa sind es jedoch ironischer Weise Griechenland, die Türkei, Irland, Österreich und Slowenien, die das Pariser Abkommen ablehnen und für sich in Anspruch nehmen, den Treibhausausstoß zukünftig entweder nur minimal zu verringern (Griechenland) oder ihn sogar um bis zu 40% (Türkei) gegenüber 1990 zu erhöhen.

      Es geht mir natürlich nicht darum, zu behaupten, Griechen und Türken würden bekommen, was sie verdienen. Ich bin kein Zyniker. Aber auf die politische Verantwortlichkeit sollte auch hingewiesen werden und da eignen sich die Türkei und Griechenland nun mal nicht so gut als Opfer.

    • 9G
      90667 (Profil gelöscht)
      @tomás zerolo:

      Und wenn man komplexe Zusammenhänge maximal polemisch simplifiziert und andere relevante Punkte einfach ignoriert, ist das dann ein Zerolo? Oder einfach ein taz?

    • @tomás zerolo:

      Überweidung und Denaturierung der Böden geschehen nicht primär durch das Klima, sondern durch enormes Bevölkerungswachstum.

      www.welt.de/debatt...aus-dem-Sahel.html

      Kommentar gekürzt. Bitte bleiben Sie sachlich.

      Die Moderation

  • 0G
    05989 (Profil gelöscht)

    Was mich noch mehr ängstigt: Wir schafften es schon kaum unter klimatisch einigermaßen stabilen Verhältnissen einen Zustand wohlverteilter Prosperität herzustellen, obwohl alle Variablen das als machbar darstellten.

    Wie sieht das aus, wenn das Klima die Besitzverhältnisse radikal stört? Eine offensichtliche Folge ist natürlich Migration, aber auch auf einem globalen Maßstab werden Pfründe ihren Wert verändern. Und die Eigner dieser Werte werden die Politik auf Wertausgleich verpflichten.

    Wer zahlt das? Wer verzichtet? Ich hab' da schon jetzt ein paar ganz üble Ideen dazu, wie das ausgeht...

  • Man ist, aus nationaler Sicht, hier auf dem Gebiet der Spieltheorie.



    Wenn ein Staat das Klima schützt, so kann ein anderer Staat dies ausnutzen, sich das Geld sparen und dafür andere Vorteile erlangen (z.B. mehr Konsum, militärische Überlegenheit etc.)



    Nur wenn es eine effektive internationale Kontrolle gäbe und ALL Staaten mitziehen ist es aus Sicht der Nationalstaates rational massiv eigene Ressourcen in den Klimaschutz zu investieren.

    Im Moment ist diese Kontrolle aber nicht absehbar, insbesondere da große und wichtige Staaten wie z.B. Russland oder China von Einzelpersonen kontrolliert werden, deren politische Agenda kaum über die eigene Lebenszeit hinausgehen dürfte.

    Unter diesen Spieltheoretischen Voraussetzungen ist es aus nationaler Sicht ggf. vernünftiger knappe Ressourcen nicht in CO2 sparen sondern in Klimafolgen-bewältigung (Dämme und Wasserspeicher bauen, Klimaresistente Nahrungspflanzen züchten, Gebäudeschutz gegen Extremwetter Ereignisse etc. etc.) zu investieren.

    • @Paul Rabe:

      Spieltheorie ist schon richtig, aber ihre Interpretation ist nicht ganz korrekt. Sie gehen beim Gefangenen-Dilemma von dem sog. "One-Shot-Spiel" aus, d.h. es findet nur einmalig statt. Dies entspricht nicht der politischen und wirtschaftlichen Realität, bei der sich das Spiel quasi unendlich wiederholt.

      Würde man die Konsequenzen aus der Spieltheorie einmalig, also an einem Tag im Jahr X betrachten, dann träfe ihre Skepsis zu. Aus rein rationalen Erwägungen hätten einzelne Staaten einen Anreiz, sich gegen die Klimapolitik zu stellen, um kurzfristig Vorteile daraus zu ziehen. Aber die Welt dreht sich weiter. Und somit ändert sich das Kosten-Nutzen-Kalkül ständig und damit auch der Anreiz, sich der internationalen Kooperation zu verweigern. Neue, klimafreundliche Technologien werden für alle bezahlbar, gerade die wichtigen Staaten (China, USA, Indien, Europa) spüren die Auswirkungen des Klimawandels intensiver, Modernisierung (d.h. auch Klimaschutz-Technologie) wird für große Nationen immer mehr Voraussetzung, um auf dem Weltmarkt überhaupt bestehen zu können, etc.

      Dadurch könnte sich ein einmaliger Vorteil im Laufe der Zeit zu einem Nachteil wandeln.



      Und natürlich bestehen in dem dicht verwobenen internationalen Handelsnetz auch Sanktionsmöglichkeiten. "Klimaschädliche" Handelsgüter können mit Strafzöllen belegt werden, weltweite Emissionsrechte können gekürzt und anderen Staaten zugeteilt werden, um "Gleichstand" zu erreichen. Dies würde zwar kurzfristig die Emissionen steigern, durch den Wegfall des Vorteils aber nachhaltig zu einer Verringerung beitragen.

      Und nicht zuletzt ist gerade (!) in Staaten, die undemokratisch regiert werden, der Druck hoch, der Bevölkerung entgegen zu kommen, schließlich ist es der Anspruch nichtdemokratischer Systeme, das Beste für die Menschen zu tun. Deshalb ist gerade China gerade der weltweite Janus-Kopf. Einerseits werden hunderte Kohlkraftwerke geplant, die (z.B.) Motorisierung aber komplett auf Elektrik umgestellt.

      • @Cerberus:

        die Frage hier ist, was genau bedeutet "kurzfristig".



        Klimaveränderungen dauern Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte.



        Der Öl oder Kohlepreis aber ändert sich täglich.



        Wenn der Westen weniger Öl und Kohle verbraucht, dann fallen die Weltmarktpreise, die Autofahrt für den Bürger in Indonesien, China oder Brasilien wird günstiger.



        Dort sind die Menschen beim Heizen, beim Autofahren etc. aber durchaus preissensibel, der Verbrauch wird also ansteigen.



        Schon der Zusammenhang macht es eher unwahrscheinlich, daß in Summe wirklich CO2 gespart wird.

        Der andere Aspekt ist, daß wir es ja grade nicht mit "Staaten" sondern durchaus mit Einzelpersonen zu tun haben.



        Glauben sie ernsthaft eine Putin oder ein Xi würde sich darüber sorgen wie die Welt in 50 Jahren aussieht ?



        Ich glaube nicht, deren Sorge besteht darin wie sie die nächsten 10 Jahre ihre persönliche Macht festigen bzw. behalten.



        Wenn es dafür nützlich sein sollte, daß man mit günstigem Öl und günstiger Kohle den Wohlstand steigert, dann werden sie dies auch durchsetzen.