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Waldwirtschaft und GroßbrändeKein Wald vor lauter Bäumen

In Brandenburg brennen die Kiefernwälder wie Zunder. Doch das Feuer ist auch eine Chance – für eine Rückkehr zum Naturwald.

Bedroht auch Menschen: Der Waldbrand in Brandenburg kurz vor Frohnsdorf Foto: dpa

Hainich taz | Ein feiner Hauch Rauch liegt in der Luft über Berlin und vermittelt den Städtern eine Ahnung davon, was ein Waldbrand ist. Rund 50 Kilometer südwestlich der Hauptstadt stehen auf 400 Hektar Büsche, Heidekraut und Kiefern in Flammen, vor allem Kiefern. Wenn das Feuer die Baumkronen erreicht, springen die Flammen wie ein Eichhörnchen von Ast zu Ast und sind nicht mehr aufzuhalten. Hunderte Bäume sind verbrannt. Tausende Kiefern stehen noch, die Stämme angesengt und schwarz, Glut glimmt hier und dort am Boden. „Wir haben die Lage so weit im Griff“, befindet Christian Stein, Vize-Landrat der Region am Samstagabend.

Allein: In Brandenburg brennt in Wahrheit kein Wald, sondern ein Forst. Ein Acker aus Kiefern, den Förster in den vergangenen 70 Jahren gepflanzt haben. In der DDR war ein Forst dazu da, regelmäßig abgeerntet zu werden. Auf die Natur nahmen die realsozialistischen Forstleute keine Rücksicht. Ihr Lohn wurde gekürzt, wenn die von ihnen neu gepflanzten Bäumchen nicht nach drei Jahren angewachsen waren. Diese Sicherheit gab ihnen die Kiefer – und nicht die Eiche.

Der Nachteil in Zeiten des Klimawandels mit seinen knochentrockenen Sommern: Kiefern brennen wie Zunder, ihr Harz beschleunigt jeden Brand. Das Brandenburger Umweltministerium warnt im letzten Landeswaldbericht: „In den großen Kieferngebieten besteht eine hohe Gefährdung durch Waldbrand. Am Waldumbau geht deshalb kein Weg vorbei.“

Zwei Drittel der Bäume in Brandenburg sind Kiefern, die meisten wachsen im Süden des trockensten deutschen Bundeslands. Ginge es nach der Natur, dann würden Eichen- und Laubmischwälder die sandigen Flächen bedecken. Doch die preußischen Forstleute haben schon vor Jahrhunderten den Wald abgeholzt – und die Flächen mit Kiefern aufgeforstet. Nördlich von Berlin, in der Schorfheide, hatten die Kiefer-Monokulturen den angenehmen Nebeneffekt, dass die nackten Bäume eine freie Schussbahn für die Jäger ermöglichten, zunächst für Kaiser Wilhelm II, dann für Reichsjägermeister Hermann Göring und später Erich Honecker, die dort auf Rothirsche anlegten. Forst aus Kiefern und Fichten produziert eben schnell wachsende, gerade Stämme für die Holzindustrie, er bringt sicheres Geld und er erleichtert die Trophäenjagd.

Nur Mischwälder können die Trockenheit überstehen

Dabei flöten es die Drosseln aus den Wäldern, dass nur Mischwälder aus Buchen, Ahorn, Linden, Eichen, Tannen, Elsbeeren, Ulmen und auch mal Kiefern im Klimawandel bestehen. Naturnahe Laubmischwälder speichern Wasser auch nach starken Regenfällen, stehen Trockenheit und Stürme durch, halten den Boden zusammen und bilden ein funktionierendes Ökosystem. „Natürliche Wälder haben in langer Evolution ihr Überleben durch Anpassung gesichert – sie passen sich auch an den Klimawandel an, mit allen Individuen des Wald-Ökosystems“, sagt Forstwissenschaftler Lutz Fähser, der als ehemaliger Forstdirektor von Lübeck vor über 20 Jahren damit begann, seinen 5.000 Hektar großen Stadtwald naturnah zu bewirtschaften.

Naturnahe Waldnutzung, das bedeutet vor allem, die Bäume und den Wald in Ruhe zu lassen. Also nicht alle fünf Jahre durchforsten, sondern die Bäume wachsen lassen, krumm, schief und verzweigt. Alte und junge Bäume, Sämlinge und uralte Bäume stehen durcheinander. Absterbende Bäume und Totholz bleiben liegen, denn Insekten und Pilze leben davon und sorgen dafür, dass die Nährstoffe in den Boden gelangen. So entstehen in Wäldern dicke Humusschichten, die Wasser speichern und für das feuchtkühle Klima im Wald sorgen. „Das Wirtschaften in Wäldern kann biologisch und wirtschaftlich nur gelingen, wenn man die kostenlose Produktivität und Selbsterneuerung der Natur absichert“, sagt Lutz Fähser, der mittlerweile in Rente ist. Sein Nachfolger im Stadtwald Lübeck führt die naturnahe Waldnutzung aber fort. Und weil sie ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll ist, verleiht der Bundesdeutsche Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management Lutz Fähser im September den diesjährigen BAUM-Umweltpreis.

In den großen Kieferngebieten besteht eine hohe Gefährdung durch Waldbrand

Aus dem Brandenburger Landeswaldbericht

Das Feuer in den Kiefernforsten von Brandenburg hat Werte vernichtet. Doch es könnte die große Chance für den Umbau von Forst zu Wald sein. In den Flammen sind die dicken Matten an Nadeln verbrannt, die seit Jahrzehnten unverrottbar in den Kieferplantagen liegen. Da dort kaum Kräuter, Gräser, Pflanzen wachsen, passiert im Boden wenig. Die Kiefernnadeln verbreiten ein saures Klima, in dem Asseln, Tausendfüßler, Springschwänze, Regenwürmer und die meisten anderen tierischen Humusmacher nicht leben. Nur hochspezialisierte Pilze und Mikroben können die Nadeln verdauen, brauchen dafür aber lange Zeit. Das Bodenleben in Kieferforsten ist eingeschränkt, der Nährstoffkreislauf stockt.

Das Feuer hat auch sein Gutes – für den Boden

Das Feuer hat auch sein Gutes: Es hat die in den Nadeln gebundenen Nährstoffe freigesetzt. Auf einen Schlag sind die für Pflanzen entscheidenden Stoffe im Boden und bieten beste Voraussetzungen für üppiges Wachstum. Stickstoff, Kohlenstoff, Phosphor, Calcium, Kalium und Magnesium lauern in der Asche, wo es noch vor Kurzem gebrannt hat.

Ein Brand am Boden bedeutet einen kurzfristigen Eintrag an Pflanzennährstoffen – eigentlich schön, wenn die Pflanzen das nutzen. Jetzt muss man schnell bestocken. Da entsteht ein hervorragendes Versuchsfeld, um den Waldumbau voranzutreiben

Beate Michalzik, Bodenkundlerin

„Wenn die Kronen brennen, gehen die Stoffe in Gas über und sind weg“, sagt Beate Michalzik, Professorin für Bodenkunde an der Universität Jena. Bei 500 oder 600 Grad bleibt nur Asche. Wir treffen Michalzik in einem Buchenmischwald der Laubgenossenschaft Kammerforst auf dem Hainich in Thüringen, um zu sehen, wie sich die Dürre auf den Boden und den Wald auswirkt.

„Ein Brand am Boden bedeutet einen kurzfristigen Eintrag an Pflanzennährstoffen – eigentlich schön, wenn die Pflanzen das nutzen“, sagt Michalzik, die für ein Forschungsprojekt selbst schon Waldboden abgefackelt hat. Kurzfristig finden Pflanzen nach einem Brand am Boden mehr Stickstoff, der sie in die Höhe treibt. „Jetzt muss man schnell bestocken“, sagt sie – also Bäume pflanzen und säen. Denn sobald es wieder zu regnen beginnt, rauschen die Nährstoffe durch die Asche und lose herumliegende Sandkörner hindurch und sind verschwunden. „Die Wiederbefeuchtung dauert, die Tropfen perlen erst einmal ab“, sagt Michalzik, die einen Waldbrand wie in Brandenburg gleichermaßen gruselig wie wissenschaftlich faszinierend findet. „Da entsteht ein hervorragendes Versuchsfeld, um den Waldumbau voranzutreiben“, sagt sie.

Die Blätter der Buchen fallen, dabei ist es August

Im Laubmischwald Hainich in Thüringen brennt nichts. Und doch hat die Trockenheit der letzten Monate den Bäumen schwer zugesetzt. Lindgrün, gelb, beige segeln die Blätter der Buchen hinab und rascheln, wenn sie auf die schon gefallenen Blätter auf dem Boden treffen, so wie wenn ein Stückchen Pappe in einen Haufen von Papierknäueln fällt. Gelb, hellgrün, braun, sattgrün bedecken die Buchenblätter den Waldboden. Sie liegen im August schon so hoch, dass die Füße im papierenen Laub einsinken. Hübsch und farblich harmonisch sieht das aus. Aber hier stimmt etwas nicht. Es ist nicht normal, dass Buchen im August ihre Blätter abwerfen, grün und trocken und eine nach der anderen, obwohl kein Wind die Zweige bewegt.

Die Buchen können nicht mehr. Die Wurzeln haben nicht die Kraft, um die Feuchtigkeit aus Ton, Erde, Sand und Gesteinsritzen zu ziehen. „28 Prozent Wasser in 30 Zentimetern“, sagt Alexander Tischer, der mit langgestreckten Beinen auf dem Buchenlaub sitzt. Er ist Forstwissenschaftler an der Universität Jena und sieht mit bloßem Auge an Blättern und Ästen, dass der Wald vertrocknet. Die Zahlen liest er vom Monitor seines Laptops ab, den er an den Waldboden angeschlossen hat. In einem Kasten neben Tischer laufen durch gummiummantelte Kabel die Daten von acht Messstellen zusammen. Das Wasser in 30 Zentimetern Tiefe sammelt sich nicht etwa in einer Pfütze, sondern durchzieht den tonhaltigen Boden wie ein Hauch. Mit der Hand fühlt sich so ein Erdklumpen dann kühl an. Nicht nass. „In 4 Zentimetern Tiefe haben wir 14 Prozent, 7 Prozent, 11 Prozent“, liest Tischer die Daten der verschiedenen Messbecher vom Bildschirm ab. „Furztrocken“, sagt Beate Michalzik, die ihrem Assistenten Alexander Tischer im Laub gegenübersitzt.

4 Zentimeter tief beginnt die nährstoffreiche Humusschicht mit zermalmten braunen Pflanzenteilchen. 7 Prozent Wasser bedeutet Wüste, zu wenig für Asseln, Milben, Tausendfüßler, Weißwürmer, Springschwänze und die anderen wirbellosen Tierchen im Waldboden. Sie zerkauen dort Blätter, Zweige und was sonst noch den Pflanzen und Tieren im Wald abfällt. Pilze und Mikroben zersetzen die zermalmten Blätter weiter. Einige hochspezialisierte Pilze pulverisieren das Lignin, den harten Stoff, der Holz erst zu Holz macht. Die Kleinstlebewesen sorgen auch dafür, dass die in den Blättern und Zweigen gebundenen Stoffe wie Stickstoff, Phosphor, Kohlenstoff und Magnesium frei werden und als Nährstoffe in den Boden gelangen. Wenn die Tiere, Pilze und Mikroben fertig sind, arbeiten aus diesem Mull heraus die verschiedenen Regenwürmer die Pflanzenfitzelchen in die Erde ein, wo die Nährstoffe von den Baumwurzeln aufgenommen werden. Der Kreislauf ist geschlossen.

Auch den Buchen fehlt der Regen

Die Dürre dieses Sommers unterbricht den Kreislauf des Lebens auch im Mischwald im Hainich. Vor acht Wochen regnete es hier ein wenig, zu wenig, um die 30 Zentimeter dicke Schicht aus Humus und sandigem Boden lange genug mit Wasser zu füllen. Darunter kommen Lehm und dann für Wurzeln undurchdringlicher Muschelkalk. Insofern geht es den Buchen auf Kalkboden nach wochenlanger Trockenheit nicht besser als den Kiefern im Sand. „Der Klimawandel ist auch für naturnahe Wälder nicht harmlos, aber die komplexen Eigenkräfte der Natur ermöglichen eine Anpassung“, sagt Lutz Fähser, der das schon drei Jahrzehnte im Lübecker Stadtwald beobachtet.

In der Dürre verkriechen sich die Regenwürmer weit nach unten, Springschwänze, Tausendfüßler und die anderen rollen sich zu Kügelchen zusammen und harren in einer Art Trockenschlaf aus. Mikroben und Pilze erstarren, bis der nächste Regen sie weckt. Blätter und Zweige bleiben unzerkaut liegen.

Eine staubige Assel krabbelt zwischen Humus und der Sand-Ton-Schicht hervor, die Bodenkundler Schluff nennen. „Der ist so fein, dass es staubt, wenn man die Hände zusammenklatscht“, sagt Professorin Michalzik, die einen Handball großen Brocken zerbricht und tut, was sie gesagt hat. Ein weiß-gelbliches Wölkchen weht heraus. Im Schluff saugen die Pflanzenwurzeln mühelos Wasser, doch zeigen Michalziks Messreihen seit Mai, dass hier schon wochenlang kein Baum an Wasser gekommen ist.

„Die Ökosystemdienstleistungen sind schon beeinträchtigt“, sagt Michalzik: „Die Nährstoffkreisläufe sind gebremst.“ Wegen der Trockenheit fallen Blätter sechs bis acht Wochen zu früh, und das auch noch grün, also mit Chlorophyl in den Blättern, das die Bäume selbst nicht abbauen und nutzen konnten. Die Blätter produzieren eine Masse Laub, die liegenbleibt. Kein Tier und kein Pilz zerkleinert die Blätter. Stickstoff, Phosphor und die anderen für die Gesundheit der Bäume unerlässlichen Nährstoffe gelangen nicht in den Boden. „Bei Regen gibt es dann ein Überangebot, das ausgespült wird“, sagt Michalzik. „Das ein paar Mal hintereinander und die Nahrung der Bäume ist weg.“

Welche Folgen hat Trockenheit für Wälder?

Michalzik leitet ein Projekt im Forschungsverbund Aquadiva, an dem auch das Max-Planck-Institut und das Helmholtz-Zentrum beteiligt sind und das die Deutsche Forschungsgemeinschaft finanziert. Die WissenschaftlerInnen wollen an den unterschiedlichen Orten Deutschlands die Zusammenhänge zwischen den Dingen, die auf dem Boden passieren, und den Geschehnissen in Boden und Grundwasser besser verstehen. Michalzik und ihr Team aus drei WissenschaftlerInnen erforschen also, was die Dürre und die ganzen Blätter im Grundwasser anrichten.

„Im schlimmsten Fall Zustände wie in der Landwirtschaft“, sagt Alexander Tischer. Wenn das hochgradig mit Nährstoffen angereicherte Wasser nach dem Regen durch trockenen Boden läuft, gelangt der Stickstoff ins Grundwasser. Und schädigt von dort als Nitrat das Trinkwasser.

Vom Waldboden blickt Tischer in die Baumkronen des Kammerforsts. 25, 30 Meter weiter oben ragen die kahlen Äste einer Buche in den Himmel. Ein paar Zweige hängen noch, aber Forstwissenschaftler Tischer sieht, dass die Buche stirbt. Das dauert ein paar Jahre, doch wenn die Krone ausdünnt, geht der Baum ein. Und schafft Licht auf dem Boden, Grundnahrungsmittel aller Pflanzen. Die knöchelhohen Ahorne und die jungen Buchen, die Tischer schon über den Kopf wachsen, können dann nachwachsen. Einige Buchen haben es auf 8, 12 Meter gebracht und warten nur darauf, durch das Blätterdach zu wachsen. „Eine zweite Baumschicht ist die Rückversicherung, wenn die oberste Baumschicht abstirbt“, sagt Tischer, der eben nicht nur Ökologe, sondern auch Förster ist.

Wirtschaft und Wildnis widersprechen sich nicht im Wald, wie Lutz Fähser im Stadtwald Lübeck zeigt. Auch im Kammerforst auf dem Hainich wachsen verschiedene Baumarten zwischen den Buchen, da eine Elsbeere, am Rand eine Weide und Ulme, zwischendrin Bergahorn. Sie stärken das Ökosystem und, wie Alexander Tischer sagt, sie „teilen sich die Produktionsräume im Wald“. Die einen wachsen langsam heran, die anderen schnell.

Für die Fichten endet ihr Leben im Hainich bald. Der Sturm Kyrill hat die meisten schon vor ein paar Jahren gefällt. Das ist auch gut so, denn Fichten wachsen natürlich in den Alpen und in den nordischen Tundren. So wie die Kiefer, die ohne den Menschen kaum nach Brandenburg gekommen wäre.

„Die Fichte stirbt“, sagt Tischer und deutet auf einen 25 Meter hohen Baum, mit kräftigen Ästen und vielen, vielen Zweigen, die zeigen, dass er vor Kurzem noch prächtig dastand. Die Hälfte ist braun, die Nadeln hängen in trockenen Büscheln. Die Fichte ist der Hitze und Dürre nicht ­gewachsen. So wie die brennenden Kiefern in Brandenburg.

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37 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Um auf diese Idee zu kommen, muss man nicht erst das Rad neu erfinden. Das Bundesverfassungsgericht hat bereits im Jahr 1990 ausgeführt: „ Die Bewirtschaftung des Körperschafts- und Staatswaldes dient der Umwelt- und Erholungsfunktion des Waldes, nicht der Sicherung von Absatz und Verwertung forstwirtschaftlicher Erzeugnisse. Die staatliche Forstpolitik fördert im Gegensatz zur Landwirtschaftspolitik weniger die Betriebe und die Absetzbarkeit ihrer Produkte als vielmehr die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts.“ (BVerfG, Urt. v. 31.05.1990, NVwZ 1991, 53).

    Förster wie Peter Wohlleben führen die Bestsellerlisten an, aber bei den Kollegen kommt offenbar nichts davon an. Niedersachsen zahlt lieber horrende Summen, anstatt bei seinen Waldbesitzern die EU-FFH-Vorgaben durchzusetzen, somit dürften genau die Gebiete, wo es 1975 schon verheerend gebrannt hat, der nächste Kandidat für Brände 'a la Treuenbrietzen sein.

  • Ich liebe Buchenwälder, wie sie vor der Besiedelung Brandenburgs vorhanden waren.

    Doch gespargelte Kieferflächen sind mir immer noch lieber als Massentierhaltung mit dazugehörigen Gülletanks/Güllefeldern und die jetzt überall anzutreffende staubige Agrawüste. Auch Straßen und häßliche Häuser sind mir ein Graus.



    Jeder Zentimeter in Deutschlad ist über genutzt, Die extrem hohen Ozonwerte am Donnerstag in Berlin waren für mich als Fahrradfahrer sehr unangenehm. Das ist ja bei Hitze dauend der Fall.



    Fazit, wenn es nur die Kiefer Monokultur wäre. Es ist Zeit für mich aus Berlin zu verschwinden. Keine Lebensqualität. Die ist eh laut Mercer Index seit Jahren in Wien (auf Platz 1 der Welt). In Berlin eh nicht, Doch ich sehne mich eher nach Wildnis naher Natur. Wenn dies nur ginge.

    • @Emil Großmann:

      Die PNV Vegetation Brandenburgs ist nur im Norden der Buchenwald. Der größte Teil ist kein Buchengebiet.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    "Natürlich Fertigbetonelemente



    .



    .



    .



    Die Zonis habens nicht so mit qualitativem Bauen. Kennen nur Plattenbaustandard. "

    Fällt dir da nix auf?

  • Naja, steht da trotz berechtigter Thematik nicht doch wieder mal so ein bisschen deutsche Wehleidigkeit und Vollkaskoanspruch für Leib und Leben und eine planbare Welt...?

    In Kanada sind derzeit ca. 600 Waldbrände aktiv, Rauchschwaden ziehen bis for die amerikanische Westküste.



    cwfis.cfs.nrcan.gc.ca/interactive-map

    Alles wegen Kieferanbau... und Honeckers Rotwildjagd? Dinge passieren oft einfach so und wegen des KLimawandels bestehen andere und auch höhere Risiken, dass bestimmte Dinge passieren. OK und akzeptiert!...

    Mein Hinweis: Ggf. etwas unaufgeregter über Lösungen reden.

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Nun, der "Naturwald", wenn er zurückkehrte, müsste sich auch und gerade die riesigen Ballungsgebiete zurückerobern.

    Mich erstaunt immer wieder, wie sehr sich bei manchen Stadtmenschen Anspruch "zurück zur Natur" und urbane Lebensrealität widersprechen.

    • @90191 (Profil gelöscht):

      Danke! Insbesondere für ihren Absatz 2!

  • Der Artikel bekommt von mir die Note 1.

  • Ferienwohnungen habe ich gerade in der Zone gebaut. Auf Rügen.



    Wirft gut ab. Alles bestens.

    • @DJ Boemerang:

      War als Antwort auf SUV und Ferienwohnung geneint.

      • @DJ Boemerang:

        Ja immer diese doofen Ossis, die mit ihrem SUV zu ihrer Ferienwohnung im Kieferstangenwald fahren.

      • 9G
        96486 (Profil gelöscht)
        @DJ Boemerang:

        na dann viel spaß am Auspuff deines suv und in der Ferienwohnung vögelt deine alte nen unterbezahlten polen... lol

        • @96486 (Profil gelöscht):

          Pole, unterbezahlt?



          Oh, noch die Klischees von vor über 20 Jahren im Kopf. Die Erde dreht sich schneller.

        • 9G
          96486 (Profil gelöscht)
          @96486 (Profil gelöscht):

          ach ja ... ging grad um gesundes Waldmanagement. Danke!

    • 9G
      96486 (Profil gelöscht)
      @DJ Boemerang:

      gib mal ne Adresse damit ich dir ein fettes Nichtstraußenei aus BambusSteinBaumwollpapier an den Kopf werfen kann...

    • 9G
      96486 (Profil gelöscht)
      @DJ Boemerang:

      und die Ossis schaffen für Mindestlohn - schon klar.

      • @96486 (Profil gelöscht):

        Natürlich Fertigbetonelemente (Rohbau stand in 4 Tagen) und innenausbau nur mit teuren frankfurter (Main) Handwerkern. Und Polen zu frankfurter Löhnen. Warum soll ich denen weniger zahlen? Die waren im Gegensatz zu den Zonis gut. Haben sich sehr gefreut und super gearbeitet. (Elektro, Sanitär, Fenster).



        Die Zonis habens nicht so mit qualitativem Bauen. Kennen nur Plattenbaustandard. Wenn die Firmen denn überhaupt erscheinen.

        Dieses Megaprojekt ist seit über 4 Jahren im Bau und hat jetzt schon Richtfest:

        www.bodden-markt-g...gen-meerblick.html

        Es gibt doch das Buch " Die Entdeckung der Langsamkeit".



        In Meck-Pom habe ich der Entdeckung Super-Slomo beiwohnen müssen.

        • @DJ Boemerang:

          4 Jahre? April 2016; Noch mal nachrechnen! Der Fuchs ist schlau und stellt sich dumm...

        • 9G
          96486 (Profil gelöscht)
          @DJ Boemerang:

          Wenn du die nur verarschen willst, kommen die natürlich nicht. Das klappt nur noch bei Osteuropäern!

        • 9G
          96486 (Profil gelöscht)
          @DJ Boemerang:

          für Drecksarbeiten im Interesse von deutschen waren die polen schon immer gut. macht sicher bombe Spaß Mensch und Natur auszubeuten.

        • 9G
          96486 (Profil gelöscht)
          @DJ Boemerang:

          deine "Fortschritte" machen mir Angst....

        • 9G
          96486 (Profil gelöscht)
          @DJ Boemerang:

          langsam hat ja auch sein Vorteile....

  • 9G
    96486 (Profil gelöscht)

    Dann müssen wir wohl den Verbrauch steuern und nicht das was in unseren Wäldern wächst. Ich bin da vollkommen bei Ihnen.

  • Das mit den Monokulturen und Forst statt Wald war und ist aber in den westlichen Bundesländern nicht anders - auch der tolle Schwarzwald war mal Mischwald, bis überall Nadelbäume gepflanzt wurden.

  • Buchen vertragen keinen trockenen Sandboden, auf dem die Autorin selbige pflanzen möchte. Das sollte man eigentlich wissen. Und zu trockenes Klima schon mal gar nicht.



    Zudem werden Fichte, Tanne, Kiefer und Lärche vor allem für die Papierherstellung gebraucht, also auch für Zeitungen. Bei 85% Altpapieranteil und der Auflage der Taz verbraucht die Taz ca. 200 Bäume pro Jahr.



    Jetzt lassen wir überall schön Urwälder wachsen und kaufen unser Holz für die Papierherstellung im Ausland (ist ja weit weg, hauptsache bei uns ist Urwald). Klingt toll und soooo ökologisch.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @DJ Boemerang:

      Sie zeigen sehr präzise die Doppelmoral des urbanen Ökologismus auf.

    • 9G
      96486 (Profil gelöscht)
      @DJ Boemerang:

      Besuchen Sie doch einmal die Buckowseerinne in Nordbrandenburg. Das war zunächst typischer Brandenburger Sandboden - Überbleibsel der Eiszeit. Hier haben sich über Jahrtausende natürliche Humusböden entwickelt als Deckschicht und auf genau der wächst die Buche in einem der größten und ältesten Buchenwälder Deutschlands.

      Zur Papierherstellung gibt es ausreichend Alternativen und genau darum geht es doch - nachhaltig und naturnah wirtschaften statt Ökosysteme langfristig zu zerstören im Interesse kurzfristiger Gewinne.

      • @96486 (Profil gelöscht):

        Zu den Alternativen zur Papierherstellung:

        www.bw-h.de/magazi...r-papierrohstoffe/

        Papier aus Kalkstein:

        Super. Kalkstein findet man eigentlich recht einfach in Deutschland, nämlich da, wo ein Wald draufsteht. Weil viel Kalk gut für Bäume.



        Dort wo wenig Kalk macht man das:

        waldkalkung.com/fu...rum-waldkalkungen/

        Bambus in Kombination mit Zuckerrohr, auch klasse. Bei dem Bedarf an Papier braucht es dann ja nur noch riesige Monokulturen an Zuckerrohr und Bambus. Super. Hauptsache wir haben Urwald und unserere kolonisierten Drittweltländer beliefern uns mit Rohstoffen.

        Achso, letztens gab es in der Taz einen Artikel

        www.taz.de/!5521169/

        Gerade Deutschland ist genau an den Bodenschätzen Sand zum bauen und Kies sehr reich. Ist in Unmenegen da. Trotzdem importieren wir mittlerweile einen großen Teil weil unsere Vorräte in Schutzgebieten mit viel Wald liegen.



        Wessen Ökologie hat den Vorrang, etwa die des Verbrauchers?

      • @96486 (Profil gelöscht):

        Sie schreiben: (...)"Das war zunächst typischer Brandenburger Sandboden - Überbleibsel der Eiszeit. Hier haben sich über Jahrtausende natürliche Humusböden entwickelt als Deckschicht und auf genau der wächst die Buche in einem der größten und ältesten Buchenwälder Deutschlands."(...)

        Also über Jahrtausende und nicht mal auf die Schnelle aufgeforstet. Erkennen Sie den Unterschied?

        Nochmal dazu:

        (...)"Der Schwerpunkt des Waldumbaus liegt beim langfristigen Baumartenwechsel von der Kiefer hin zu Buche und Eiche. Es wäre möglich, die Kiefernreinbestockungen zu halbieren. Auf etwa 40 % der Waldfläche könnten stabile, standortsgerechte und möglichst naturnahe Mischbestockungen mit Kiefernanteilen entstehen. Nicht verkannt werden darf, dass standortsbedingt die Potenziale reiner Laubwaldflächen begrenzt bleiben und ihr Flächenumfang nur etwa um 3 % auf 17 % zunimmt."(...)

        forst.brandenburg..../detail.php/631358

        Auf allen anderen Flächen kann man dann eigentlich erst mal nur Pionierbäume pflanzen und eben dann einige Jahrtausende warten was passiert.

        • 9G
          96486 (Profil gelöscht)
          @DJ Boemerang:

          von 3 - 17 % Wachstum träumt wohl jede Wirtschaft!

        • 9G
          96486 (Profil gelöscht)
          @DJ Boemerang:

          Sie sollen Garnichts pflanzen sondern gucken was passiert und mit und von dem Leben was da kommt anstatt vom Eigenheim und SUV und schnellem Reichtum zu träumen! Und am Ende wirft ne naturnahe Ferienwohnung am See im Buchenwald vielleicht sogar mehr Rendite ab.

        • 9G
          96486 (Profil gelöscht)
          @DJ Boemerang:

          Sie vergessen leider auch das System.

          Der Humus entsteht eben auch aus dem Unterholz - aus Gräsern, Sträuchern, Büschen und deren abgeworfenem Laub, wenn man dem System Wald eine Chance gibt. Dieses System war in der Schorfheide komplett zerstört. Da standen Kiefern auf blankem Sand und der Waldboden lag auf den Schützengräben.

          Wie ich beschrieben habe im anderen Kommentar ist dieses Gebiet zu großen Teilen innerhalb von 20 - 30 Jahren durch die Natur wieder hergestellt, wenn auch nicht optimal aber man muß den Wandel auch wollen um ihn zu erleben und die Alternative ist Totalverweigerung der Natur. Wir werden dieses System nie kontrollieren. Die Made kontrolliert auch nicht den Apfel in den sie ein Loch frißt.

          Ich beschreibe meine Erfahrungen und bilde nicht Statistiken und Studien ab.

          • 9G
            96486 (Profil gelöscht)
            @96486 (Profil gelöscht):

            Brandenburg war mal Sumpfgebiet. Der industrielle Umbau von Oder, Havel und Spree haben Brandenburg zur Wüste gemacht. Verdammt - jetzt wird's noch komplizierter und wer hats erfunden?

          • @96486 (Profil gelöscht):

            Die Schorfheide ist mäßig nähstoffreich bis nährstoffreich, also ideal für diese Aufforstung.



            Nicht zu vergleichen mit nährstoffarmen Böden.



            Buchen können nicht auf nährstoffarmen Böden wachsen, sondern erst nach der Nährstoffanreicherung durch Totholz.



            In einem langen natürlichen Verlauf verdrängen Buchen z.B. Eichen, die keine Pionierbäume sind.

            • 9G
              96486 (Profil gelöscht)
              @DJ Boemerang:

              Eichen haben andere Waffen um sich zu behaupten. Haben sie mal beobachtet was im Umkreis einer Eiche auf Dauer wächst? Nicht sehr viel, denn die betreiben unterirdisch chemische Kriegsführung. Dabei geht Klasse vor Masse.

              Dieses Jahr mußte ich erleben wie hunderte Eichen die jeweils mehrere hundert Jahre auf dem Buckel hatten am Oder - Havel Kanal gefällt wurden in der Nähe von Finowfurt für eine Erweiterung der Schiffahrt und dann erlebe ich solche Debatten hier.

  • "Dabei flöten es die Drosseln aus den Wäldern, dass nur Mischwälder aus Buchen, Ahorn, Linden, Eichen, Tannen, Elsbeeren, Ulmen und auch mal Kiefern im Klimawandel bestehen"

    2 Probleme, Die besagten Baumarten schaffen es nicht unseren Holzverbrauch zu decken. Die Masse des verbauten Holzes ist Nadelholz und kommt schon jetzt mehrheitlich aus Sibirien und Skandinavien. Raubbau nennt sich so etwas.



    Schaffen wir unser Nadelholz ab, wird sich das noch verstärken. Ein Ersatz von Nadelholz durch Laubholz ist nicht komplett möglich.

    Der einzige Baum der einen Ersatz liefern könnte ist die Buche und die leidet, wie im Artikel beschrieben sehr unter der Trockenheit, kein Brotbaum für eine angenommene trockene Zukunft.

    Welcher Wald wo wächst ist maßgeblich von den Bodenverhältnissen abhängig. Im brandenburger Sand wird der beschriebene Mischwald nicht wachsen. Es wachsen dort nicht ohne Grund Kiefern. Kiefern wurden angepflanzt, weil sie auf den armen offenen Sandböden gut gedeihen konnten, Trockenheit und extreme Standortbedingungen tolerieren. Ein Laubwald konnte das damals nicht.



    Eine Umwandlung in Laubwald ist jetzt zwar möglich, aber bleibt es so trocken, wie überall unterstellt wird wird auch er Probleme haben und nicht die Erträge bringen können, wie Kiefern das können. Vielleicht ist es für eine Umwandlung schon zu spät.



    Buchen im märkischen Sand hätten dieses Jahr schon lange vor den Hainichbuchen ihr Laub geworfen und das wird in Zukunft auch nicht anders sein.

    • 9G
      96486 (Profil gelöscht)
      @nutzer:

      Wenn Sie den Wald nicht als System begreifen wollen, dann wird es auch nicht funktionieren. Ich beobachte es seit 30 Jahren in der Schorfheide. Da stand auch dieser Industriewald aus Kiefern und der war sogar noch zusätzlich geschädigt durch das Zutun der Roten Armee - Schützengräben für Panzer - Loch an Loch - den gesamten Waldboden und die Grasnarbe zur Tarnung der Gräben abgetragen - eine Wüste. Nun wurde 30 Jahre nicht eingegriffen in vielen Regionen weil es Biosphärenreservate und Naturschutzgebiete geworden sind und was wächst da nach? Buche, Erle und Eiche und nicht die Kiefer! In einem gesunden System der Region gibt es nämlich auch massig Feuchtwiesen und Sumpfgebiete mitten im Wald, die als Wasserspeicher dienen. Die gibt es aber nur, wenn man das gewachsene System nicht angreift und dann läßt sich natürlich nicht jeder Quadratzentimeter wirtschaftlich ausbeuten!

      Welche Holzsorten als Bauholz nachgefragt sind ist leider mehr eine Frage des Preises, der Mode und des Zeitgeschmacks. Wie wäre es wenn wir einfach mal das Beste aus dem machen was uns die Natur anbietet anstatt sie ständig zu vergewaltigen? Wir wollen jetzt der Natur unseren Willen aufzwingen mit der Folge, daß es sie bald nicht mehr geben wird - macht Sinn.

      Einfach mal in den Wald gehen und hinsehen und hinhören ...