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Waldbesetzung bei FrankfurtFechenheimer Wald geräumt

Nach Lützerath hat die Polizei auch den Fechenheimer Wald bei Frankfurt geräumt. „Noch ist es nicht vorbei“, sagen die AktivistInnen dennoch.

Das Ende der Waldbesetzung: Polizisten führen einen Aktivisten ab Foto: dpa

Berlin taz | Drei Tage nach ihrem Beginn ist die Räumung des Fechenheimer Walds im Osten von Frankfurt offenbar abgeschlossen. Nach Angaben der Polizei wurden am Freitagmorgen die letzten Aktivisten aus einem Baumhaus geholt. Insgesamt seien noch sieben KlimaaktivistInnen in Bäumen des Fechenheimer Waldes gewesen, um den Ausbau der A66 zu verhindern.

Zu Beginn des Einsatzes hatten sich noch rund 30 AktivistInnen zum Teil in größerer Höhe in Baumhäusern aufgehalten. Nun seien dort keine Personen mehr, sagte eine Sprecherin der Polizei. Derzeit würden die letzten Traversen im Wald entfernt. Der Einsatz sei auf allen Seiten friedlich verlaufen. Niemand sei verletzt worden.

Am Mittwoch hatte die Polizei mit einem Großeinsatz die Räumung begonnen. Hier sollen die Autobahnen A66 und die A661 verbunden werden. Rund 1.000 Bäume sollen dafür gefällt werden, 2031 soll der Ausbau fertig sein. Zunächst soll Platz für eine Baustraße geschaffen werden.

Die Räumung in Frankfurt ist nicht die einzige. Erst in der vergangenen Woche hatten tausende PolizistInnen den von Kohlebaggern bedrohten Ort Lützerath im rheinischen Revier nach fünf Tagen geräumt. In der kommenden Woche wird die Räumung des Heibo, eines von wenigen AktivistInnen besetzten Waldstücks in der Nähe von Dresden, erwartet. Hier soll eine Kiesgrube erweitert werden.

„Vorbei ist es noch lange nicht“

Umweltinitiativen kritisierten den Bau der Frankfurter Autobahn als schädlich für Natur und Klima, die Kosten mit 600 Millionen Euro seien viel zu hoch. „Die Umwelt wird zerstört. Es werden Bäume gefällt, Tiere vertrieben für den Bau einer Autobahn. Da wollen wir nicht mehr mitmachen“, sagte ein vermummter Aktivist von der Initiative Fecherbleibt auf Twitter.

Eine Aktivistin sagte dem Hessischen Rundfunk, die Räumung des Fechenheimer Waldes sei für sie vor allem „emotional“ gewesen. Gleichzeitig betonte sie: „Vorbei ist es noch lange nicht.“ Die Autobahn sei noch lange nicht gebaut. „Nur weil hier jetzt vielleicht der Wald gerodet wird, heißt es ja noch lange nicht, dass der Kampf verloren ist.“

Frankfurts Polizeipräsident Stefan Müller lobte indes den Verlauf der Räumung, an der 1.800 BeamtInnen aus Hessen und die Bundespolizei beteiligt waren. „Unser Anspruch war, dass keiner verletzt wird. Bis jetzt haben wir das sehr gut hinbekommen“, sagte er am Freitagmorgen dem Hessischen Rundfunk.

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4 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • Es ist schon bizarr, wie sehr die Verwendung von Autos die Gemüter spaltet..

    Schaut man sich die neuerliche Autowerbung an, so finden sich da Slogans mit den Begriffen "Leichtigkeit" oder es ist von "Wolken" die Rede (auf denen man dann wohl schweben soll)..oder von "Großräumigkeit"..

    Und auf der anderen Seite machen Autos es anderen Menschen schwer, nehmen ihnen den Platz weg und von der Wolke bleibt dann nur noch die Abgaswolke übrig..

    Noch krasser stellt sich das Ganze unter Sicherheitsaspekten dar: hier suggerieren Autos ihren Nutzern einen geschützten Raum...und auf der anderen Seite bedrohen sie alle die ihnen zu nahe kommen..

    Und auch wenn das niemand beabsichtigt, so stellen Autos in ihrer Gesamtheit eine Tötungsmaschinerie dar, der in D-Land jedes Jahr etwa 4000 Menschen zum Opfer fallen...und das ist ausdrücklich keine Polemik.!

    --

    Menschen die sich Autos in den Weg setzen werden weggesperrt..

    Und um all das noch auszuweiten, werden Bäume gerodet und auch an dieser Stelle Menschen mit Gewalt aus dem Weg geräumt...

    Und so ist es schon irgendwie naheliegend anzunehmen, daß sich hinter dem Mythos der "freien Fahrt für freie Bürger" immer noch die "rollende Herrenrasse" verbirgt...

    Und schließlich wird bei all dem auch noch ein gutes Geschäft gemacht, indem man "Freiheit" verkauft, die man anderen wegnimmt...und das nicht nur den heutigen Menschen, sondern noch weit mehr all jenen, die auch in Zukunft auf diesem Planeten Leben wollen...

    Ich gebe zu: das ist eine sehr radikale Sichtweise...sie ist aber zutreffend und geschieht jeden Tag (wer anderer Meinung ist soll das Gegenteil beweisen).

    Dies zu benennen halte ich mittlerweile für unumgänglich, wenn wir es noch rechtzeitig schaffen wollen, das Klima, den Planeten und die Menschheit (vor sich selber) zu retten..

    • @Wunderwelt:

      Was ist an der Sichtweise radikal? Trifft doch genau zu. Wenn ich auch das mit der "rollenden Herrenrasse" nicht verstanden habe.



      Sehr treffend auch der Verweis auf das sinnfreie Freiheitsversprechen. Erinnert an das F in FDP. Solange man damit Geld machen kann und die Herde drauf reinfällt, funktioniert es jedenfalls-

  • taz: "Das Ende der Waldbesetzung: Polizisten führen einen Aktivisten ab" (Foto oben)

    Ob wir es jemals erleben werden, dass Polizisten die Verursacher des Klimawandels abführen? Sicherlich nicht, denn solange wir den Klimawandel nicht ernst nehmen, solange wird sich auch an der Zerstörung des Klimas nichts ändern. Das Bild oben sagt eigentlich alles, denn hier werden Umwelt- und Klimaschützer als Verbrecher hingestellt, die man mit der Polizei abführen muss. Nun ja, wenn man Umwelt- und Klimaschutzaktivisten "kriminalisiert", kann man damit natürlich auch gut von der fatalen Klimapolitik der letzten Jahrzehnte ablenken und die Wirtschaftsmanager können ihr klimaschädliches Wirtschaftswachstum fortführen, und auch die Aktionäre können weiterhin den Planeten Erde an der Börse "verzocken".

  • Nur noch zum kotzen Überall muss die Natur hinten anstehen wirklich ÜBERALL, wir sind echt am Arsch