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WM-Spiel England gegen IranFußballer mit Haltung

Vor dem Spiel schweigen die iranischen Spieler bei der Hymne. Englands Kapitän trägt eine Armbinde mit der Aufschrift „no discrimination“.

Aussagekräftige Armbinde: Englands Kapitän Harry Kane auf dem Platz Foto: ap

Berlin taz | Der Auftakt des zweiten WM-Spiels in Katar war hoch symbolisch. Vor der Partie England gegen den Iran am Montag schwiegen zunächst ausnahmslos alle iranischen Spieler beim Abspielen der eigenen Hymne. Sie folgten damit dem Beispiel vieler Sport­le­r:in­nen ihres Landes, die in den letzten Wochen das Singen der Hymne verweigert hatten, um sich mit den Protesten gegen das Regime ihres Landes zu solidarisieren. Der iranische Staatssender unterbrach die Live-Übertragung bei der Hymne. Den Spielern könnten nun Konsequenzen drohen.

Nach dem Singen legten die englischen Spieler ihre Trainingsjacken ab und es wurde sichtbar, dass ihr Mannschaftskapitän tatsächlich auf die „One Love“-Armbinde verzichtet hatte. Dennoch war seine Kapitänsbinde nicht haltungslos. Es stand nun „no discrimination“ drauf.

Zuvor hatte der Weltfußballverband FIFA die an der Kampagne für Menschenrechte und Vielfalt beteiligten UEFA-Teilnehmer stark unter Druck gesetzt – und mit sportlichen Sanktionen gedroht. Daraufhin hatten der englische Verband, der Deutsche Fußball-Bund und die weiteren Verbände angekündigt, auf das symbolträchtige Stückchen Stoff zu verzichten.

Spielern, die gegen Entscheid der Fifa doch eine „One Love“-Binde tragen, droht eine Gelbe Karte. „Wir waren bereit gewesen, Strafen zu zahlen, was normalerweise bei Verstößen gegen Kleider-Regularien der Fall wäre. Dennoch konnten wir unsere Spieler nicht in eine Situation bringen, in der sie eine Gelbe Karte bekommen könnten oder gar gezwungen werden, das Spielfeld zu verlassen“, hieß es in der von der englischen FA verbreiteten gemeinsamen Stellungnahme.

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Unmittelbar vor dem Anpfiff zeigten dann alle Spieler der englischen Elf Haltung. Sie knieten auf dem Rasen nieder – ein Zeichen antirassistischer Solidarität aus der Black-Lives-Matter-Bewegung.

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5 Kommentare

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  • Papa Moll bringt´s auf den Punkt; soviel Peinlichkeit und Widerspruch kann man NIEMANDEM erklären!

    Wenn man - der DFB - den Tag vorher großspurig - UND ZU RECHT - den peinlichen und unverschämten Forderungen der FIFA Konsequenzen anbietet, da WIR ja für unsere WERTE stehen (wollen!?), macht das Einknicken, nur der Teilnahme an einer alle vier Jahre stattfindenden WM wegen, den echten Wert unserer WERTE deutlich!?



    Wie schnell SO WAS wertlos wird?

    Bei dieser Erpressung vonseiten der FIFA kann das doch nicht so schwer, die Koffer zu packen und von dort zu verschwinden!?

    Wenn den Kataris morgen einfällt, dass „wir“ in Vollverschleierung zu spielen haben.



    Machen wir dann auch „Sitz u. Platz!“

    Noch peinlicher wirkt das Ganze, wenn AM SELBEN Tag Iraner auf Ihre Art für Ihre - und angeblich doch auch unsere (?) -Werte einstehen, bei denen wir sicher sein dürfen, dass das für DIE oder für ihre Familien nicht schadlos bleibt.

    Und Heute: Herr Flick hat Angst vor Strafe, huuuu!



    Man wisse nicht was kommt! :-)

    HUT AB!

  • Ich hab gestern Abend versucht, das alles meinen beiden Söhnen (10 und 14) zu erklären. Ist mir nicht so richtig gelungen.



    Das Turnier hat nur dann eine Chance, wenn sich alle Teilnehmer verpflichten, auf jegliche Armbinde und auf jegliche Meinungsäußerung (außer zum Thema Fußball) zu verzichten.

  • Hi,



    ich nach es jetzt so: vor jedem Spiel, das ich mir anschaue schreib ich eine Mail ohne Lob an irgendeine katarische Institution oder den FC Bayern, resp. Rummenigge oder beteiligte Sponsoren. Sie alle verderben mir die WM.

  • „Es gibt kein richtiges Leben im falschen“. Adorno

  • Die iranischen Spieler sollten es sich gut überlegen, ob sie zurück in den Iran reisen.