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Vogelgrippe in den USAEier werden Luxusgut

In den USA weitet sich die Vogelgrippe weiter aus. Trump kürzt derweil beim zuständigen Ministerium und der Seuchenschutzbehörde.

Vogelgrippe in den USA: Angestellte säubern Teile der Käfige und bringen die letzten Hühner zur Schlachtung Foto: Andres Kudacki/AP/dpa

Washington taz | In manchen Regionen der USA sind Eier aktuell nur schwer zu finden, und wenn es sie gibt, dann müssen Kunden oft tief in die Tasche greifen. Die steigenden Eierpreise sind auch für die US-Regierung um Präsident Donald Trump ein Problem, immerhin hatte Trump versprochen, die Inflation und damit die gestiegenen Lebensmittelpreise zu bekämpfen.

„Joe Biden ließ die Eierpreise außer Kontrolle geraten. […] Und wir arbeiten hart daran, sie wieder zu senken“, sagte Trump während einer Rede vor dem US-Kongress. Doch der Seitenhieb gegen seinen Vorgänger ist im Fall der Eierpreis-Explosion nicht ganz berechtigt.

Dass Eier in den USA im Januar so teuer waren wie noch nie, liegt vor allem am schlimmsten Vogelgrippeausbruch seit fast einem Jahrzehnt. Lag der Preis für ein Dutzend Eier im August 2023 bei knapp über zwei Dollar, so waren es im Januar 2025 im Durchschnitt 4,95 Dollar. Doch auch Preise jenseits der zehn Dollar sind mancherorts nichts Außergewöhnliches mehr.

Mehr als 158 Millionen Tiere geschlachtet

Der Vogelgrippeausbruch hat bisher dazu geführt, dass mehr als 158 Millionen Hühner im Land geschlachtet werden mussten. Um die Ausbreitung der hochansteckenden Krankheit einzudämmen, werden nämlich nicht nur infizierte Tiere geschlachtet, sondern ganze Schwärme, in denen ein Vogelgrippefall bestätigt wurde. Unter den geschlachteten Geflügeltieren befinden sich auch Truthähne und Hühner für die Fleischproduktion, doch der überwiegende Anteil waren Hühner in der Eierproduktion.

Da Eierpreise jedoch normalerweise erst um die Osterzeit ihre Höchstpreise erreichen, rechnet das US-Landwirtschaftsministerium damit, dass die Preise um weitere 20 Prozent ansteigen könnten. Andere Faktoren, die zu den gestiegenen Preisen beigetragen haben, sind höhere Kraftstoff-, Futter- und Lohnkosten. Das US-Justizministerium untersucht laut Medienberichten zudem, ob Eierproduzenten gegen wettbewerbsrechtliche Vorschriften verstoßen und somit ebenfalls die Situation verschärft hätten.

Arbeitgeberverbände weisen diese Vorwürfe zurück. „Die Statistiken zu Farmen und Vögeln, die durch [die Vogelgrippe] verloren gehen, sind alarmierend, und die Krise ist noch schwerwiegender, als die Zahlen zeigen“, sagte Tony Wesner, Geschäftsführer des zweitgrößten US-Eierproduzenten Rose Acre Farms, während einer Kongressanhörung im Februar.

Große Aufgabe – wenig Personal

Wesner hat die US-Regierung während seiner Anhörung aufgefordert, dringend gegen die Ausbreitung des Virus vorzugehen. „Es geht um viel mehr als nur Eier – es geht um anderes Geflügel, Vieh und ja, unsere menschliche Bevölkerung“, sagte er.

Diese Aufforderung kommt inmitten eines Sparkurses der US-Regierung. Diese versucht unter Aufsicht von Milliardär Elon Musk gerade, Milliarden an US-Dollar in Personalkosten zu sparen. Das Landwirtschaftsministerium und die US-Seuchenschutzbehörde CDC, die im Kampf gegen den Vogelgrippeausbruch an vorderster Stelle stehen, sind von diesen Maßnahmen betroffen. Zwar wurden in den vergangenen Wochen etliche Kündigungen wieder zurückgenommen, doch diese Störungen erschweren ein koordiniertes Vorgehen.

„In einer Zeit, in der die Produzenten bereits mit der Vogelgrippe zu kämpfen haben, die Öffentlichkeit mit hohen Preisen konfrontiert ist und alle Amerikaner besorgt sind, was eine weitere Verbreitung des Virus bedeuten könnte, wäre die Streichung dieser Stellen das Letzte, was die Regierung hätte tun sollen“, sagte die demokratische Senatorin Amy Klobuchar.

Gefahr für Menschen?

Aktuell ist die Vogelgrippe vor allem für Mitarbeiter in landwirtschaftlichen Betrieben gefährlich. Bisher wurden in den USA 70 Infektionsfälle bei Menschen gemeldet. In über 60 der Fälle arbeiteten die Personen in Geflügel- und Rinderbetrieben. Im Januar wurde in Louisiana auch der erste Todesfall bekannt.

Trotzdem ist die Gefahr für die Allgemeinbevölkerung laut Behörden weiterhin gering. Aber manche Virologen befürchten, dass sich dies mit dem neuen US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. ändern könnte. Die große Sorge geht auf Rohmilch zurück. Der Verkauf von Rohmilch über Bundesstaatsgrenzen hinweg ist in den USA verboten. Doch Kennedy, der laut eigenen Aussagen nur Rohmilch trinkt, könnte die Bestimmungen lockern.

„Wenn die US-Aufsichtsbehörde FDA sagt, Rohmilch sei jetzt legal, und die CDC kommt und sagt, sie rate zum Konsum von Rohmilch, dann ist das ein Rezept für Masseninfektionen“, sagt Angela Rasmussen, Virologin und Co-Chefredakteurin der medizinischen Fachzeitschrift Vaccine sowie Professorin an der University of Saskatchewan in Kanada.

Die Seuchenbehörde CDC warnt, dass der Vogelgrippevirus durch den Konsum von Rohmilch an Menschen übertragen werden könnte. Der Virus wurde bisher in mehr als 950 Rinderherden in 17 Bundesstaaten entdeckt. Eine neue Variante des Virus, die letzten Monat in einer Herde in Nevada entdeckt wurde, sorgte allerdings für Beunruhigung unter Experten, da ein sich rasch verändernder Virus schwerer zu bekämpfen ist.

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28 Kommentare

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  • Die Vogelgrippe macht sich seit über 20 Jahren unter Vögel breit. Verwunderlich das da immer noch so drakonische Maßnahmen erforderlich sind. Dr. Pandalis hat da schon 2005 ein Teekraut zum menschlichen Schutz und Behandlung dem Bundesgesundheitsamt zur Überprüfung angeboten. Es wirkt tatsächlich Wunder, auch bei dem verhülltem Vogelgrippevirus

  • Und keiner hat die Maske auf...



    Wieder nix gelernt

  • Wäre ja nicht das erste mal, daß ein Virus Trump zu fall bringt..

    ..schaun wer mal.. ;-))

  • Bei Nutztier Epidemien ist der Menschheit bislang nur eine Antwort eingefallen: Keulen. Medikamente wurden/werden nicht entwickelt. Nur irgendwelche standard Antibiotika werden ins Futter gegeben. Erschütternd und traurig. Zeigt welchen Stellenwert Nutztiere haben. Kümmert aber niemanden.

    • @carl fisher:

      Wenn ich sehe, wie die Nutztiere markiert werden, damit "Tierfreunde" sehen: Hab mich nicht lieb, ich bin Dein Essen. Wie Nutztiere als Therapeuten herhalten, ohne Mitspracherechte. Wie Nutztiere in ihrer Jugend getötet werden, weil sie dann besser schmecken.

      Den Wildtieren wird es nicht besser ergeben, weil im Konflikt mit Nutztieren oder Menschen. Schon sollen Wildtiere in Afrika gehäuft zur Trophäenjagd freigegeben werden. Das Narrativ: Die armen Menschen, die dort leben wissen am besten, wie ihnen geholfen wird. Wieviel vom Erlös aus dem plötzlich wieder legalen Elfenbein und Leopardenfell wird wohl bei den Hirten landen? Pelzmäntel zieren wieder Modenschauen, der Guardian fantasiert von ethisch gesourcetem Schlangenleder, weil die fraglichen Tiere invasiv sind. Und die Wölfe, die Schafe fressen, die von Ökotouristen verzehrt werden sollten? Und die seltenen Haustierrassen, die "gerettet" werden, indem die Tiere gegessen werden?

      Tierschutz ist nur Tierschutz, wenn jedes Individuum respektiert wird.

    • @carl fisher:

      Kleiner Reality Check:



      Die reichsten 1% beuten alles aus, was sie verkaufen können, ob es Tiere, Menschen oder andere Ressourcen, wie z.B. Bodenschätze, sind.



      Auf Gesundheits- oder Umweltschutz wird dabei so weit verzichtet, wie es Gesetzeslücken, Drohungen, Betrug und Korruption zulassen.



      Die Meinungen werden dabei mit wissenschaftlichen Methoden manipuliert und missliebige Stimmen unterdrückt, gerne auch gewaltsam.



      Und die Schafherde kauft sich sogar noch selbst den Tesla und wählt die AFD. Dümmer geht immer.

  • Seit Jahren grassiert eine globale Pandemie unter Vögeln. Unzählige Leben wurden ausgelöscht. Niemand hilft den armen Tieren. Stattdessen werden sie zu Milliarden ermordet, wenn Behörden ihrer habhaft werden. Zahlreiche, oft tödliche Infektionen bei verschiedenen, wild lebenden Säugetieren wecken schließlich das Interesse der Wissenschaft. Als Rinder in Massentierhaltung betroffen sind, und die Leute, die mit ihnen arbeiten, herrscht zunächst Erleichterung vor, dass weder Tiere noch Menschen schwer erkranken. Der erste Todesfall, so heißt es, betrifft einen mehrfach Vorerkrankten. Ja, was will man da auch erwarten! Solche Leute haut halt alles um.



    Haben Mangelernährung und schleichende Vergiftung durch Pestizide die Vögel anfällig gemacht? Könnten Vögel geimpft oder behandelt werden? Könnten wir aufhören, Tiere zu halten, zum Spaß, zum Essen, zum Anziehen?



    Ein Sturm aus Anthropozentrismus, Geldgier und moralischer Verwahrlosung braut sich zusammen.



    Vögel sind kein Nice-To-Have, sondern denkende, fühlende Wesen, die unsere Hilfe brauchen.



    Wie lange, bis Menschen einander so behandeln wie jetzt die Vögel?



    Was für Auswirkungen hat das Massensterben auf die globale Ökologie?

    • @Patricia Winter:

      Wie lange, bis Menschen einander so behandeln wie jetzt die Vögel?



      Das tun sie doch schon seit Jahrtausenden - nennt sich Krieg. Aktuell zwar gerade nicht bei uns, aber das macht es nicht besser.

      • @e2h:

        Vögel führen keine Kriege, Schimpansen schon.

    • @Patricia Winter:

      Man sollte sich ansehen was in Deutschland und Europa gegen die Vogelgrippe unternommen wird. Hier in Deutschland wird das Federvieh gegen Klauenseuchen geimpft und es kommt dann zu 2 Wochen "Ausfall" wo man nicht essen darf.

      In Deutschland wird während der Vogelzugzeit der Freilauf von gehaltenen Tieren eingeschränkt.

      Um die Wildvögel zu schützen.

      Wir brauchen leider die Massentierhaltung sonst kann man die Weltbevölkerung nicht ernähren. Wir essen aber auch zuviel Fleisch, aber Vegan ernähren ist kein natürlicher Weg.

      Jeder der das Behauptet und dann künstlich erzeugte Proteine, Fette, Zusatzstoffe etc zu sich nimmt weil er sonst Mangelernährung hat, der lügt sich selbst in die Tasche.



      Am besten sind diejenigen die sich dann ein Haustier wie ein Hund oder Katze halten.

      Vegetarisch kann man Leben, aber Vegan nicht.



      Allerdings reicht es aus als Omnivore nur 2-4 mal die Woche Tierische Fette und Proteine zu sich zu nehmen und nicht täglich.



      Aber auch hier braucht man die Massentierhaltung und vor allem Milch und Ei Produktion.

      • @Elkarlo77:

        Ich bin seit 40 Jahren Vegetarier. Vegane Ernährung braucht erheblich weniger Platz als omnivore. Warum? Die Tiere, die Sie essen, brauchen pflanzliche Nahrung, und davon viel, weil es eine Weile dauert, bis sie gemästet sind. Auf diesem Land könnten ganz natürliche, pflanzliche Eiweißlieferanten wachsen: Linsen, Erbsen, Bohnen. Essen wir die Hülsenfrüchte selbst, statt sie erst an Kühe und Schweine zu verfüttern, kriegen wir auf der gleichen Fläche viel mehr Menschen satt.

        Fleischersatzprodukte, das wissen alle Leute, die vegetarisch oder vegan leben, sind eine ganz schlechte Idee. Sie sind teuer, enthalten dubiose Zusatzstoffe und viel weniger Eiweiß als die tierischen Produkte, die sie ersetzen.

        Vitamine brauchen viele Menschen. Fragen Sie mal eine schwangere Person, Leute mit chronischen Magen- Darmerkrankungen, alte Menschen, oder lassen Sie im Winter Ihr Vitamin D testen.

      • @Elkarlo77:

        Ach, wir lügen uns selbst in die Tasche, wenn wir Nahrungsergänzungsmittel zu uns nehmen? Aber Vitamin B12-Tabletten, die Dose kriege ich hier für 30€ im Baywa Agrarhandel, ins Futter der Rinder und Schweine gemischt ist was anderes, weil Massentierhaltung notwendig ist?

        Na, da lügst du dich in die eigene Tasche. Aber das Schnitzel schmeckt so lecker, nicht wahr?

        • @Troll Eulenspiegel:

          Schnitzel schmeckt Scheiße , und es gibt super leckeren u. kostengünstigen Fleischersatz mittlerweile !

        • @Troll Eulenspiegel:

          Danke.

    • @Patricia Winter:

      Da fragen Sie doch am Besten in Trumps Kabinett nach. Dort sitzen die Experten für kommende Katastrophen ...

  • Es ist allgemein bekannt, dass Viren sich erst bei Trump & Co informieren, wenn sie infizieren dürfen. Daher sind Aussagen von nicht US-Professoren überflüssig. Erst recht, wenn es eine Professorin ist.

  • Die Wirtschafts - (Zölle) und die Gesundheitspolitik Trumps --



    =====



    Zitat ( Elon Musk versucht gerade, Milliarden an US-Dollar in Personalkosten zu sparen. Das Landwirtschaftsministerium und die US-Seuchenschutzbehörde CDC, die im Kampf gegen den Vogelgrippeausbruch an vorderster Stelle stehen, sind von diesen Maßnahmen der Personaleinsparung betroffen.)----



    =====



    -- als eine Kombination aus Irr- und Wahnsinn zu bezeichnen, ist eine bodenlose Untertreibung. Das hier ist ein wirtschaftlicher und gesundheitspolitischer Amoklauf – mit verbundenen Augen, auf einer Ölspur, während im Hintergrund die „Star-Spangled Banner“ in Moll gespielt wird.

    Der Brexit in Großbritannien war berreits der reinste Irrsinn gleichbedeutend mit einem Verrückten der sich selbst in beide Füsse schiesst -- was demgegenüber Trump anrichtet ist mit Irrenhaus - Politik nicht mehr vergleichbar. Das ist wirtschafts - und gesundheitspolitischer Terrorismus verbunden mit einer seltsamen Lust an brutalst möglicher Zerstörung. Taliban, Hamas und Hizbollah lassen grüßen.

    • @zartbitter:

      Sisyphos würde bemerken, die Hänge werden steiler.



      Aber wir, wir sehen eine unendliche Ebene, müssen, wollen halt nicht sooo genau hin schauen. Leichte Wellen der Gestalt von Profit und Konsum ignorieren. Derweil löfft's Water ab ... :-)

  • Hat Trump jetzt bald keine Eier mehr? 🤣

  • In Trump-Speech würde man sagen, "Trump hat keine Eier!"

  • "Doch Kennedy, der laut eigenen Aussagen nur Rohmilch trinkt, könnte die Bestimmungen lockern."



    Rohmilch von Rindern (Kühen) ist für deren Nachwuchs.



    Menschen können dieses Produkt in den verschiedensten Zubereitungen, bzw. Fermentierungen genießen, wenn nicht andere Allergien da sind.



    Rohmilch macht Quark aus'm Hirn. Und das stimmt.

  • Es heißt übrigens "das" Virus, nicht "der" Virus. Das war schon in der Antike eine interessante Ausnahme der o-Deklination. Just sayin ... ;)

    • @Aurego:

      Meine letzte Bekanntschaft mit einem Vertreter aus dem Stamm derer, die sich Viren nennen, liegt schon eine Weile zurück, erinnert mich, das his selbst darauf bestand, nicht geschlechtlich eingeordnet zu werden, da, und jetzt kommt's, es ja his selbst vor allem anderen in die Existens getreten sei.

    • @Aurego:

      Im Deutschen ist beides möglich.

    • @Aurego:

      www.duden.de/rechtschreibung/Virus



      Peinlich, Peinlich.



      Halbwissen ist die größte Geißel der Menschheit.



      Just sayin...

      • @Petros:

        Dass es bereits lange von vielen Leuten falsch verwendet wurde, so dass es inzwischen entsprechend im Duden abgebildet ist (der nur das dokumentiert, was ist, aber keine Norm darstellt), macht es auch nicht besser.

        • @Aurego:

          Oh nein. Sprache wandelt sich. Muss ja so schlimm wie Gendern oder Rechtschreibreformen sein....

  • Eine Krise die man nicht mit Großmäuligkeit lösen kann, da können sich die Trumpisten mal beweisen.



    Mal sehen, wer die Schuld in die Schuhe geschoben bekommt.