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Verkehrsregeln für FahrradfahrerFreie Fahrt für Radler

Radler sollen Haltezeichen an Ampeln ignorieren dürfen, wenn der Verkehr dies zulässt. Doch die Bevölkerung und die Verbände sind skeptisch.

Am Besten macht man bei rot erstmal ein Päuschen Foto: dpa

Berlin taz | Jeder Radfahrer kennt das: Da steht man an einer roten Ampel, weit und breit sind weder Auto noch Fußgänger in Sicht – und man muss trotzdem warten, warten, warten. Für viele Radler, die sich gern schnell durchwurschteln, ist diese Situation eine Geduldsprobe. Blöde Schikane, denkt mancher und überquert einfach die Kreuzung – was er als Fußgänger ebenso täte, sich als Autofahrer aber nie wagen würde.

Damit Radler nicht die Geduld verlieren müssen, will ihnen der Grünen-Bundestagsabgeordnete Dieter Janecek, nun das Weiterfahren bei Rot ausdrücklich erlauben – wenn dies der Verkehr zulässt. Die Straßenverkehrsordnung sei zu sehr auf das Autofahren ausgerichtet, argumentiert Janecek. Aber: Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger müssten gleichberechtigt behandelt werden. Das Radfahren sei ohnehin die Zukunft, es halte fit und sei gut für die Umwelt.

Janeceks Vorstoß stößt allerdings nicht überall auf Begeisterung. Nur 17 Prozent der Befragten finden ihn gut, vier von fünf Deutschen sind dagegen, wie eine am Donnerstag veröffentlichte repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov ergab. Allerdings: Das Rechtsabbiegen bei Rot für Radfahrer, wie es teilweise in den USA erlaubt ist, würden 53 Prozent befürworten.

Auch der Radfahrerclub ADFC hätte nichts gegen die Rechtsabbiegerlockerung für Radler. „Das freie Rechtsabbiegen bei Rot an geeigneten Kreuzungen kann ein Baustein sein, um den Radverkehr zügiger zu gestalten“, sagte Clubsprecher René Filippek der taz. „Das Thema hat für uns aber keine Priorität.“ Wichtiger sei es, den Radverkehr insgesamt sicher und komfortabel zu gestalten. Dafür bräuchten Radler mehr Platz im städtischen Straßenraum und bessere Wege. Zudem müsse mehr gegen die Gefahren durch rechtsabbiegende Lkws und Autos getan werden.

„Kontraproduktiv und gefährlich“

„Rote Ampeln generell für Radfahrer abzuschaffen, halten wir für kontraproduktiv und gefährlich“, sagt Filippek. Der ADFC setze sich für eine intelligente Lösung ein, die es bereits in Frankreich und den Beneluxstaaten gebe. Ein Zusatzzeichen erlaubt es dort an geeigneten Kreuzungen, bei Rot rechts abzubiegen. An geeigneten T-Kreuzungen dürfe man als Radfahrer auch geradeaus durchfahren. Aber: Wer Grün hat, hat natürlich weiterhin Vorrang. Diese Lösung mache sowohl den Rad- als auch den Autoverkehr flüssiger. Ein Pilotversuch habe gezeigt, erzählt Filippek, dass es auch zu weniger Konflikten zwischen den Verkehrsarten kommt – und dass die neue Lösung auch von den Fußgängern akzeptiert werde.

Der ADFC setzt sich für die Einführung eines entsprechenden Verkehrszeichens in die Straßenverkehrsordnung in Deutschland ein. Wenn der Gesetzgeber dazu nicht bereit ist, soll er nach Ansicht des Clubs zumindest einen entsprechenden Versuch finanzieren und auswerten.

Fußgänger befürchten neue Konflikte zwischen den Verkehrsteilnehmern

Stefan Lieb, Geschäftsführer des Fußgängerverbandes FUSS sieht die Rechtsabbiegeregel hingegen kritisch. „Die Radler könnten Fußgänger übersehen, insbesondere von rechts kommende, weil sie hauptsächlich auf Autos achten würden, die von links kommen“, sagt Lieb der taz. Als Radler sei die Aufmerksamkeit ohnehin mehr auf Autos und Lkws gerichtet, da sie gefährlicher als Fußgänger sind. So könnte es zu neuen Konflikten kommen, meint Lieb.

Einem Versuch mit einer generellen Rot-Freigabe, wie es Janecek vorschlägt, ist der Fußgängerverband aber nicht abgeneigt. „Das müsste dann aber auch für Fußgänger gelten“, sagt Lieb. Fußgänger seien es ohnehin gewohnt, sich auf für sie geltendes Grün nicht zu verlassen. „Wer bei Grün geradeaus läuft, muss sowieso immer schauen, ob nicht Rechtsabbieger aus der gleichen Richtung oder Linksabbieger aus der entgegengesetzten Richtung gefährlich werden können.“

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41 Kommentare

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  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    "FREIE FAHRT FÜR FREIE RADLER"

     

    Fehlt nur noch die Partei, die das auf ihre Fahnen schreibt. Erste Forderung: Alle überflüssigen Ampeln mal abschalten und gucken, was passiert...

  • T geradeaus: JO! Insbesondere mit Fahrradstreifen.

    Rechts abbiegen: JO!

    Macht ja eh schon jeder.

    Aber geradeaus über eine Kreuzung: HUH! Das bekommen insbesondere kleine Anfänger sicher nicht immer gepeilt.

    Im Übrigen ist Warten nicht nur eine Geduldsprobe: man schnauft hechelnd die Abgase der "farting cars" neben einem ein und der Schweiss bricht aus, weil man sich ja schliesslich körperlich anstrengt. Nach +/- 5 Ampeln ist man dann nicht mehr gesellschaftskompatibel.

    Und: man muss schliesslich selber wieder beschleunigen im Gegensatz zu Kraftfahrzeugen.

  • Wieso werden Radfahrer als einzige Verkehrsteilnehmer derart bevorzugt behandelt, während Fußgänger die absolute Arschkarte haben? Ich wünsche mir eine Fußgängerlobby!

    • @Nicky Arnstein:

      Artikel zu Ende lesen hilft. "Stefan Lieb, Geschäftsführer des Fußgängerverbandes FUSS"

      Da, bitteschön, Lobby

    • @Nicky Arnstein:

      Genauso isses! Der Fußgänger ist immer das schwächste Glied dieser Kette. Aber das scheint ja die radelnde Pseudo-Öko-Lobby nicht weiter zu stören.

      Möglichweise würde sich was ändern, wenn die Fußgänger massenweise anfangen würden sich auf den guten alten Spazierstock rück zu besinnen... Mit nem Stöckchen zwischen den Speichen radelt es sich schon mal erheblich fußgängerfreundlicher.

  • Eigentlich ist es völlig egal, ob überhaupt oder was für neue Regeln für Radfahrer da kommen werden. Die halten sich bislang an kein existierendes Regelwerk und werden wohl deshalb dies auch weiter so treiben - und zwar in Stadt und Land.

    Erst Gestern klaubte ich einen dieser albernen Pedalritter aus dem Gebüsch. Dass er sich auf einem sehr holperigen Bergwanderweg befand, wo das Radfahren selbstverständlich aus Gründen von Naturschutz und Sicherheit verboten ist, das wollte der aber schier nicht glauben.

    Von einem anderen Vertreter dieser merkwürdigen Gattung wurde ich auf dem gleichen Wege und am selben Tag beinahe über den Haufen gefahren und dann auch noch beschimpft.

    Meine Überlegung: realistische Einschätzung von Situationen, zivilisiertes Benehmen und Radfahren scheinen nicht kompatibel zu sein.

    • @LittleRedRooster:

      Meinen Sie wirklich, dass es für das Edelweiß auf dem holprigen Bergweg einen Unterschied macht,ob es von einem MTB überrollt wird, oder von einem schweren Wanderschuh zertreten? Ich kenne zig MTBler, die sich sehr wohl rücksichtvoll verhalten, obwohl sie die bescheuerte 2 Meter Regel nicht beachten. Natürlich gibts auch die Anderen, wie überall.

      • @Motzkopf:

        Nee-nee-nee-nee-nee!

        Wir befinden uns hier nicht im Hochgebirge. Da würde sich das Problem möglichweise via 'natürlicher Auslese' von selber erledigen. Den Rest könnten dann ja die Geier holen.

        Aber: Hier gehts auch echt verdammt steil runter, was sich ein Berliner Kuhdamm-Scharwenzler wohl echt nicht so recht vorstellen kann.

        Nein, Edelweiß gips hier nicht, schmale holprige Bergwege mit steil abfallenden Schluchten aber schon, die zottige Wolfsmilch auch und die sibirische Lilie, die Wasseramsel und den Eisvogel (alles Arten, die auf der roten Liste stehen) und und und ... Tja und hier gibts halt leider auch Mountain-Biker, die hier in städtischen Naturschutzgebieten trotz Verbot rumbolzen - und dabei angeblich keine Ahnung haben, dass sie Flora und Fauna zerstören, ja noch nicht mal wissen dass sie sich im Refugium bedrohter Tierarten befinden.

        Letzteres ist natürlich auch kein Wunder, weil sie mit ihrem Verhalten die schutzbedürftige Tierwelt vergrämen, verjagen - und deshalb nie zu Gesicht bekommen. Das gilt auch für Jogger!

        Wer derart schaufend, prustend und stinkend in der Botanik unterwegs ist, der hat nur sein albernes kleines Ego im Sinn, der ist nur mit sich selbst beschäftigt. Wie sollte der seine Sinne für seine Umwelt öffnen können? Geht nicht.

        Und: Man täusche sich nicht: Das ist die gleiche rücksichtslose Ego-Strampelei, die die selben Typen (und noch mehr) im täglichen Strassenverkehr auch veranstalten: Raserei auf Fußgängerwegen mit Gefährdung von Kindern und Alten, Anfahren und Anpöbeln von Fußgängern, Null-Akzeptanz von Verkehrsampeln-und Regeln und Verbotsschildern, Querfahren über Kreuzungen,...usw...usf... Und das alles nicht etwa nur auf verkehrsunsicheren Uralt-Drahteseln ohne Beleuchtung, sondern eben gerade auch auf durchgestylten MTBs, ebenfalls ohne Beleuchtung.

        Das ist leider der Normalfall und nicht etwa die Ausnahme von der Regel. Jeder gegen Jeden - und Gott gegen alle.

    • @LittleRedRooster:

      na, das sind diese Freizeit- und Waldradler, die alle sportlich über den Haufen fahren...

       

      Bei dem Vorschlag geht es aber um Radfahren im Straßenverkehr. Die oben genannten Freizeit-Extrem-Biker fahren dann wohl doch eher mit dem PKW im Straßenverkehr.

      • @Hanne:

        Ah! Wie's scheint, gibt es gute Radler (Straßenverkehr) und böse Radler (Wald). Wieder dazu gelernt.

  • Das Problem sind die unterschiedlichen Kategorien von Fahrradfahrern. Die einen, übervorsichtig, auf dem Gehweg oder auf dem Radweg wie selbstverständlich in falscher Richtung fahrend, die anderen geschwindigkeitsorientiert.

     

    Ich bin mit dem Fahhrad schneller im Büro als mit dem Auto. Allerdings ist Autofahren stressfrei, weil die Regeln konsequent eingehalten werden.

     

    Beim Fahrradfahren gilt nur Selbstschutz. Bei jeder Einmündung muss unabhängig von der Vorfahrt Bremsbereitschaft für Autofahrer bestehen. Jeder Fußgänger in der Nähe des Radwegs ist eine potentielle zu berücksichtigende Gefahr. Ampeln sind zu ignorieren, weil sie den Fahrfluss behindern und zur regelkonformen Überquerung einer Kreuzung teilweise mehre Warteunterbrechungen notwendig wären.

     

    Das geht, solange der Fahrradfahrer die Verkehrslage ausreichend sicher beherrscht und die eigene Fahrsituation ausreichend sicher beurteilen kann. Das kann man bei der Mehrzahl der Fahrradfahrer sicher nicht voraussetzen. Von daher bin ich für das Beibehalten der Regeln, auch wenn ich sie selbst nicht einhalte.

  • Wenn, dann bitte den "Idaho-Stop" auf alle Verkehrsteilnehmer anwenden. aber nur da, wo es auch wirklich Sinn macht:

    Paradebeispiel unserer hessischen Landeshauptstadt:

     

    2 Straßen weiter wurde vor einiger Zeit ein Zebrastreifen mit Ampelanlage installiert. primär ok, da diese Strasse oft als Abkürzung nach Downtown genutzt wird.

     

    90% der Zeit ist aber der Verkehr vollkommen überschaubar. Und was macht diese Ampel? Springt schön brav in bestimmten Intervallen auf Rot, obwohl niemand!! sich in der Nähe aufhält, der über die Straße will.

    Und was machen die Autofahrerkollegen?

    Bleiben brav an der Ampel stehen....

    Solche Beispiele gibts anderswo ebenfalls zu Genüge.

     

    Oder Kreisverkehr. Hier sind an Stellen solche entstanden, wo ich zuerst dachte: "Wasn Quatsch!". Mittlerweile machen die Dinger aber Sinn, weil die Kreuzung viel schneller leer ist.

     

    Fahrradfahren? mach ich in Wiesbaden nicht mehr, weil man:

    - auf der Strasse mangels Radwegen platt gefahren wird

    - vom Ordnungsamt kriminalisiert wird, weil man aus Eigensicherung aufm Gehweg fährt.

    • @Juhmandra:

      Auf der Fahrbahn immer auf dem linken Teil der rechten Reifenspur fahren, so daß die Nase beim Überholen über die (gedachte) Linie kommt. Dann funktioniert plötzlich das Lenkrad im Auto.

       

      Sollte Verkehr von Hinten kommen, dann muß der sich bis zur nächsten Überholmöglichkeit gedulden. Den Gegenverkehr in der unübersichtlichen Kurve zu rammen ist keine solche, Bushaltestellen schon.

  • So lange 99% gefühlt mindestens, des öffentlichen Straßennetzes allein den Autos und deren Regeln und Bedürfnissen ausgerichtet und gestaltet sind ist es obsolet über Kampfbiker oder Gefahr durch Radfahrer oder so einen Quark zu reden.

    Hier in der Diskussion wird stark und schwach verwechselt und da kann ich mich nur wundern. Oder ist der TAZ Leser jetzt auch bei AutoMotorSport.

    • @Tom Farmer:

      100% Zustimmung!

  • Dem ersten Kommentator möchte ich hier mal hervorheben.

    Können wir das Kind denn nicht beim Namen nennen. Wenn ich den Artikel lese, denke ich mir: Die beschreiben eindeutig einen grünen Pfeil, den es unter deutschen schon gab und tun so als ob es das noch nie gab....hä

     

    Also Leute jetzt mal Butter bei de Fische!

     

    Macht einen grünen rechtsabbieger Pfeil an die Ampeln und gut ist!

     

    Oder noch besser: Jeder der das liest, lässt sich von seinem Sohn/Tochter einen Pfeil malen (A4 in Folie) und klebt ihn mit Stöckchen an die Ampel - nach rechts zeigend versteht sich....

     

    Mfg

    etwas irritierter Bürger

  • koennen wir uns zumindest hier bei der taz darauf einigen, nicht mehr die begriffe ´radeln´ und ´radler´ zu verwenden? das sind begriffe aus dem bayuwarischen dialekt entlehnt und dienen im hochdeutschen der verniedlichung, bewusst oder unbewusst. es klingt nach freizeit. es heisst radfahren und radfahrer*in, und das kann von mir aus in einem text auch 50mal hintereinander verwendet werden - radeln und radler sind ein absolutes no-go in einer serioesen debatte. man sagt zum beispiel auch besser immer frau und auf keinen fall weib oder schneckn.

    nur mal so.

    • @the real günni:

      Recht haste Günni!

      Bei Radfahrern gibt es nichts zu verharmlosen, zu verniedlichen. Die sind echt gefährlich!

      • @LittleRedRooster:

        Stimmt kleinesroteshähnchen, die Zeitungen sind voll von zu Tode gekommenden Autofahrern und Fußgängern, die von Radfahrern zur Strecke gebracht wurden... Ich liebe dämliche Verallgemeinerungen!

    • @the real günni:

      In der standarddeutschen Schriftsprache schreibt man auch Gross und klein . ;)

      Das Standarddeutsche enthält viele Begriffe der diversen deutschen Sprachen, Dialekte und Mundarten.

      Und wird als lebendige Sprache auch immer wieder passende Begriffe aus diesen übernehmen.

      • @Wagenbär:

        tja wagenbaer, entweder bewusst oder unbewusst direkt am inhalt vorbeigeredet. aber ich bin mir sicher, eigentlich haben sie doch verstanden, worum es hier geht

  • Natürlich gibt es noch andere Schrauben, an denen man drehen kann, um den Radverkehr flüssiger zu machen.

     

    Aber freies Rechtsabbiegen ist doch eine gute Idee, die auch schon woanders umgesetzt wurde. Gibt es Erfahrungswerte? Kann man nicht ein Pilotprojekt in einer Stadt starten und gucken, wie's läuft?

     

    Nach wie vor gilt doch: Wenn du fährst, obwohl du hättest stehenbleiben müssen, weil jemand von links kam, dann trägst du die Verantwortung.

     

    Ich habe auch nichts gegen RadlerInnen, die bei Rot geradeaus durchfahren, aber bitte: Gucken, Geschwindigkeit anpassen, und wenn nötig, stehenbleiben! Es gibt leider einige, die ungebremst bei Rot durchrauschen, und die ruinieren den Ruf aller anderen mit.

     

    Und für Fussgänger sollte bei Rot gehen auch erlaubt werden. Man muss jedem Kind sowieso beibringen, vorher nach links und rechts zu schauen.

  • Vielleicht sollte man bei der Diskussion mehr aufzeigen, warum viele Radfahrer von den Ampeln genervt sind. Vor 25 Jahren gab es auf meinem damaligen Arbeitsweg in Berlin von Hohenschönhausen nach Wilhelmsruh keine ampelgeregelte Kreuzung, heute sind es deren 16. Das liegt bestimmt nicht an dem stärkeren Radverkehr.

    Und dann kommt noch die bewusste Benachteiligung des Radverkehrs an Ampelkreuzungen mit Radweg dazu. In Pankow gibt es beispielsweise eine Kreuzung mit einer Anfordungsampel, wo man ggf. 2 min wartet, während der Autoverkehr bereits zweimal Grün hatte. Von den großen Kreisverkehren in der Stadt (Großer Stern, Strausberger Platz, Jakob-Kaiser-Platz) will ich gar nicht erst reden.

    Solange sich da nichts ändert, werde ich auch weiter bei Rot fahren, solange es der Verkehr zulässt. Da nehme ich dann auch ein Bußgeld alle paar Jahre in Kauf. Eine Änderung der StVO, wie im Antrag angeregt, würde ich auf alle Fälle begrüßen.

  • radfahrer und Verkehersregeln 2 ubnekannte Welten treffen aufeinander!

    • @Georg Schmidt:

      Herr Schmidt und Rechtschreibregeln- dito!

  • 3G
    34420 (Profil gelöscht)

    Warum wurden gleich nochmal die Ampeln einst eingeführt? Kann sich da bitte mal jemand dran erinnern?

    • @34420 (Profil gelöscht):

      Damit sich der Kfz-Verkehr nicht selbst in die Quere kommt. Um Radfahrer dürfte es damals kaum gegangen sein.

      • 3G
        34420 (Profil gelöscht)
        @Janssonin kiusaus:

        Heute kommt sich der Radverkehr in die Quere. Und zwar täglich.

  • Einige Radfahrer haben doch schon längst ihre eigene Verkehrsregeln.

     

    Über Rot,falsche seite,Bürgersteig ,keine Beleuchtung......eine kleiner Auszug aus dessen Verkehrsregeln.

     

    Ich Fahre selbst viel Fahrrad und kann sagen das dies bei uns zu 50 % zutrifft.

     

    Ich kann nur sagen "Rad ab".

    • @ulf hansen:

      Sie essen also Fleisch das sagt doch vermutlich alles.

       

      Ich hoffe das es bei ihnen klingelt.

    • @ulf hansen:

      Herr Hansen, innerstädtisch ist der autofahrende Abbieger der größte Fahrradkiller, zu 95% trägt der Kraftfahrer Alleinschuld. Immer noch hat der motorisierte Verkehr seine eigenen Regeln: wer keinen Verbrennungsmotor hat, ist lästiges Übel und behindert freie Bürger bei der freien Fahrt. Jedes Jahr sterben immer noch 4000 Menschen im Strassenverkehr. Durch Radfahrer? Die Polemik, die Sie da verbreiten, geht völlig an den Lebenswirklichkeiten vorbei. Würde der Autoverkehr seine Kosten nicht geschickt externalisieren können, müsste der Liter Sprit 5€ kosten.

       

      Und das von einem, der selbst viel Rad fährt. Wieviel Kilometer im Jahr, wenn ich fragen darf?

      • @higonefive:

        andersrum,wenn der Autofahrer sich so verhalten würde wie manche der Fahrrad- faherer dann hätten wir ein Massensterben auf der Strasse.Wenn ein Fahrrad-fahrer einen anfährt kommt es oftmals nicht zu Protokoll.

         

        Ich fahre ca. 3000 kilometer im Jahr mit

        mit meinen KTM e-race über Wald ,Wiesen und Stadtverkehr und selbst im Wald kommen mir Fahrradfahrer entgegen die nicht wissen was rechts oder links ist.

        • @ulf hansen:

          "...mit meinen KTM e-race über Wald, Wiesen..."

           

          das sagt doch vermutlich alles

        • @ulf hansen:

          Radfahrer und Autofahrer sind oft in Personalunion. Warum fahren manche als Autofahrer umsichtiger, um sich mit dem Rad ein anderes mal unbedacht zu bewegen ?

          Als Radfahrer gefährde ich mich hauptsächlich selbst und im umkehrten Verhältnis als Autofahrer eher die Schwächeren. Das sei als Fakt genannt, nicht im Moralkontext als entschuldigend.

          Der Autofahrer ist sich also darüber bewusst, dass er mit dem Auto etwas führt, das zu schwere Verletzungen und zum Tod anderer führen kann.

          Von wem ist also kausal gesehen mehr Verantwortung zu erwarten ? Daraus ergibt sich i.d.R eine umsichtigere, regelkonformere Fahrweise des Autofahrers.

          Ich muss mir als Autofahrer darüber bewusst werden, dass ich erstens eine Art Waffe mit mir führe und zum zweiten der wirkliche Schaden, von wem auch immer verursacht, der Radfahrer oder Fußgänger tragen muss. Sollte der Radfahrer ihn verursacht haben, möchte ich auch nicht schicksalhafter Vollstrecker werden. Und das halte ich mir immer beim Autofahren vor Augen, denn 1t Stahl um mich zu hüllen, um meinen Hintern fortzubewegen, sehe ich mich daraus folgend schon in einer gewissen Grundschuld, wenn ich mich ins Auto setze.

        • @ulf hansen:

          Das Problem ist, die Autofahrer tun das. Jeder hat auf Nachfrage(!) seine eigene Liste von Regeln, die man befolgen soll beziehungsweise nicht befolgen darf. Und dann noch eine Liste, die für alle Anderen gilt, die ist dann wesentlich strenger.

           

          Ausfahrt? Da muß halt der Radfahrer auf dem Radweg langsamer fahren, ich gucke nicht! Radfahrer fährt 30 in der 30er-Zone? Der hält den Verkehr auf! Trotz Gegenverkehr überholen und Radfahrer abdrängen? Verstoß des Radfahrers gegen das Gebot "Du sollst Dich rechtzeitig in Luft auflösen. Radfahrer fährt mit selbem Abstand vorsichtig am stehenden Auto rechts vorbei: Wahnsinnige Verkehrsgefährdung!

          • @Bodo Eggert:

            oh ja.

             

            bin mal von einem überholenden auto leicht touchiert worden mit dem seitenspiegel. (ich fuhr auf der strasse, da der radweg mir dort zu hubbelig war).

             

            autofahrer hält ein paar meter weiter an. als ich am beifahrerfenster anhalte, erwarte ich eine entschuldigung, werde aber angeschrien, dass doch da ein radweg sei.

             

            andersrum:

            ich fahre an einer ampelkreuzung rechts an stehenden autos vorbei. ich touchiere den seitenspiegel leicht mit meinem lenkergriff (das erste und bisher einzige mal). ich halte sofort an und schaue mir den spiegel an. ich sage, sorry, ich glaube, es ist nichts passiert. autofahrer steigt aus und kontrolliert mit hochbeleidigter miene den spiegel.

             

            der erste fall war gefährlich für mich. trotzdem wurde ich angeschrien.

            im zweiten fall habe ich zweifellos mist gebaut, es war zu eng zum vorbeifahren, aber gefährdet war nur ein seitenspiegel und keine person.

             

            ich werde im schnitt mindestens einmal am tag zu eng überholt. ich werde regelmässig angehupt und erschrecke mittlerweile kaum mehr, auch wenn die hupe direkt neben mir ertönt. autofahrer schreien mich durch das fenster an, da sei doch ein radweg. selten wird auch die scheibenwaschanlage direkt neben mir angemacht.

             

            warum ich trotzdem oft auf der strasse fahre? ich hab eine gute strecke zurückzulegen. hubbelige radwege (lose platten, baumwurzeln, löcher, mit teerklumpen lieblos geflickte löcher) bremsen wahnsinnig aus, sind gefährlich und nicht gut für die wirbelsäule. ausserdem sind sie oft zugeparkt/zugestellt. oft laufen fussgängerInnen und/oder hunde drauf herum, oder so dicht, dass ich zur sicherheit stark abbremsen muss.

            aber ich habe den eindruck, viele autofahrerInnen glauben, wir fahren nur auf der strasse, um sie zu ärgern.

             

            noch was zum thema direkt:

            freies rechtsabbiegen wäre sogar gut für den autovekehrsfluss. die radfahrerschlange aus den verbleibenden geradeausfahrern ist schneller aus dem kreuzungsbereich, so dass rechtsabbiegene autos auch eher zum zug kommen.

      • 8G
        86548 (Profil gelöscht)
        @higonefive:

        Sie gehen auf die Argumente von Ulf überhaupt nicht ein. Warum? Weil er recht hat. Viele Radler halten Verkehrsregeln nur für Vorschläge. Es ist erstaunlich, dass es nicht mehr Tote gibt.

  • Zurück in die Zukunft: An geeigneten Ampeln einen grünen Pfeil montieren, wie früher, und schon biegen Autos und Fahrräder auch bei rot rechts ab.

    Da diese grünen Pfeile ein Produkt der DDR waren, muss man nun eben was anderes erfinden. Ein blaues Dreieck vielleicht?

    • @Stefan mit f:

      muss man nicht "erfinden", ist in Deutschland so vorhanden:

       

      "Der Grünpfeil ist nach der deutschen Straßenverkehrs-Ordnung gemäß § 37 Abs. 2 Nr. 1 Satz 8 bis 10 StVO eine nicht leuchtende Ergänzung an Lichtzeichenanlagen, durch die die Wartezeit für Rechtsabbieger bei bestimmten Verkehrssituationen verkürzt wird. Dargestellt wird er durch einen nach rechts gerichteten Pfeil auf einem Zusatzschild rechts neben dem roten Licht der Ampel (Zeichen 720).

       

      Er erlaubt Fahrzeugen das Abbiegen nach rechts trotz roten Lichtzeichens an einer Ampel, wenn sie zuvor an der Haltlinie angehalten haben und wenn eine Behinderung oder Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer, insbesondere des Fußgänger- und Fahrzeugverkehrs der freigegebenen Verkehrsrichtung, ausgeschlossen ist. Es besteht keine Pflicht, in die Kreuzung einzufahren. Im Gegensatz zu leuchtendem Grünlicht ist Warten vor einem Rotlicht mit Grünpfeil keine Verkehrsbehinderung im Sinne der StVO, auch dann nicht, wenn es sich um eine reine Rechtsabbiegespur handelt." https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCnpfeil