Umstrittener belgischer Atomreaktor: Wegen Defekts vom Netz genommen
Kaum war Doel 3 angeschaltet, ist er auch schon wieder aus – wegen nötiger Reparaturen. Die Öffentlichkeit sei nicht gefährdet, teilen die belgischen Behörden mit.
Für die Sicherheit der Anlage und die Umwelt stelle der Defekt keinerlei Gefahr dar, betonte die Sprecherin. Der Reaktor musste ihren Angaben zufolge nicht heruntergefahren werden. Es werde erwartet, dass er bereits in einigen Tagen wieder ans Netz gehen könne, erklärte sie.
Das bei Antwerpen gelegene Kraftwerk Doel 3 war zuletzt wegen Sicherheitsbedenken mehr als eineinhalb Jahre abgeschaltet gewesen, nachdem Haarrisse am Reaktorbehälter entdeckt waren worden. Nach einer Überprüfung teilte die Atomaufsichtsbehörde AFCN jüngst aber mit, dass das Problem keine Gefahr für die Sicherheit des Reaktors darstelle. Er wurde erst am 21. Dezember wieder hochgefahren.
In Deutschland wird der Betrieb von Doel 3 und des baugleichen Reaktors Tihange 2 von Umweltschützern, aber auch von der Bundesregierung sehr kritisch gesehen. „Wir sind besorgt, ob die erforderliche Reaktorsicherheit dieser Anlagen in vollem Umfang gewährleistet ist“, schrieb Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) erst am Heiligabend auf ihrer Facebook-Seite.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Weidel zur AfD-Kanzlerkandidatin gewählt
Radikal und rassistisch
Krieg in der Ukraine
Die Stimmung ist gekippt
Wehrdienst
Würde ich zum Bund?
Debatte um Ausbürgerung
Remigration setzt sich in den Köpfen fest – sogar in grünen
SPD-Parteitag
Nur Friedrich Merz kann die SPD noch retten
Missstände in der „24-Stunden-Pflege“
Wer hilft ihnen?