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Umfrage zur BundestagswahlGrüne im Langzeittief

Laut einer aktuellen Emnid-Umfrage kommen die Grünen nur noch auf 6 Prozent der Wählerstimmen. Das ist so wenig wie zuletzt 2002. Die Union gewinnt hinzu.

Augen zu und durch? Cem Özdemir und seine Partei haben ein Problem Foto: dpa

Berlin afp | Die Grünen stehen einer Umfrage zufolge in der Wählergunst so schlecht dar wie seit 15 Jahren nicht mehr und nähern sich der Fünf-Prozent-Marke. Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Emnid wöchentlich für Bild am Sonntag erhebt, verlieren die Grünen einen Zähler und kommen nur noch auf sechs Prozent.

Zuletzt erreichte die Partei diesen Wert im September 2002. CDU und CSU können hingegen einen Punkt zulegen und liegen jetzt bei 36 Prozent. Damit baut die Union ihren Abstand zur SPD weiter aus. Die Sozialdemokraten stagnieren bei 31 Prozent.

Auch Linke und AfD bleiben wie in der Vorwoche bei jeweils neun Prozent. Die FDP büßt einen Zähler ein und erreicht fünf Prozent. Auf die sonstigen Parteien entfallen vier Prozent (plus ein Prozent).

Für den Sonntagstrend befragte Emnid zwischen dem 13. und 19. April 1.412 repräsentativ Ausgewählte danach, welche Partei sie wählen würden, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre.

Lesen Sie hier den Text über den Umgang der Grünen Jungend mit den schlechten Umfragedaten.

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41 Kommentare

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  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    Ich würde nicht soweit gehen und Kapitalismus als "politische Richtung" zu bezeichnen. Es mag zwar sein, dass der Kapitalismus mich nicht hasst, aber er beutet mich aus und zwingt mich, über den Staat, die Regierung, meine Arbeitskraft an ihn zu verkaufen. Also nehmen ich mal an, dass er mich auch nicht besonders gut leiden kann.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Um es platt zu sagen Es gab auch noch das kommunistische Model, wo sie nichts verkaufen mussten, Held der Arbeit werden konnten, der Staat geradezu geil war auf Menschen mit solchem "Engagement", Sie aber nichts dafür bekamen.

      • @Rudolf Fissner:

        „Held der Arbeit“ konnte man ja nicht allein in einer - faktisch auch nur kapitalistisch ausgerichteten - DDR werden, ohne etwas dafür zu bekommen. Das nennt sich hier heute Generation Praktikum, lebenslange Leiharbeit, Scheinselbständigkeit, mehrere Mini-Jobs am Stück, sowie Nichtbesetzung und Nichtbeförderung im öffentlichen Dienst aufgrund von Haushaltssperren.

  • Eine Partei, der verpflichtende Unisextoiletten, verordnete Veggie-Days, eine blinde Muliti-Kulti-Ideologie und das Verbot von Verbrennungsmotoren wichtiger sind als eine gerechte Vermögenserteilung, hat kein besseres politisches Schicksal verdient.

    • @Nikolai Nikitin:

      Auch wenn ich Ihre drastische Wortwahl nicht und ich viele Ziele der Grünen nach wie vor teile komme ich doch zum gleichen Schluss wie Sie. Die Grünen entwickeln sich immer mehr zu einer schickeren ÖDP oder einem ökologischen Flügel der CDU, s. BaWü, Hessen oder auch die neue Spitze mit Özdemir und Göring-Eckhart. Bürgerlich-konservative Grüne braucht kein Mensch, nur als linke Partei haben die Grünen eine Zukunft.

    • @Nikolai Nikitin:

      ... Vermögensverteilung ...

      • @Nikolai Nikitin:

        Wie stellen man sich denn eine gerechte Vermögensverteilung in einer abgasverseuchten, atomar verseuchten, Gift-verseuchten, Arten-verstorbenen Welt vor?

         

        Da ist mir der integrative Ansatz der Grünen für eine gerechte Umverteilung lieber. Verteilungsgerechtigkeit auf einer Müllkippe? Nö! Nicht mit mir.

        • @Rudolf Fissner:

          Lieber Herr Fissner, Sie sind also der Meinung, dass nur, wenn verpflichtende Unisextoiletten eingeführt, Veggie-Days verordnet, blind einer Multi-Kulti-Ideologie gefrönt und Verbrennungsmotoren gänzlich verboten werden, eine abgas-, atomar und giftverseuchte, artenreiche Umwelt erhalten werden kann ?

          • @Nikolai Nikitin:

            Um mal genauso blöd zu antworten: Sie denkenden dass man mit einem Msastschweineschnitzel Probleme lösen kann?

            • @Rudolf Fissner:

              Wer sich Mastschweineschnitzel Servieren lässt, ist selbst Schuld.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @Nikolai Nikitin:

        Ist es möglich, dass Sie mit Ihrer Auswahl an Kritikpunkten über's Ziel hinausschießen?

        Lassen Sie den Grünen die grünen Themen und freuen Sie sich darüber, dass SPD und Linke so fleißig an der gerechten Vermögensverteilung und damit an ihren Wahlerfolgen arbeiten.

        • @571 (Profil gelöscht):

          Selbstverständlich sollen die Grünen klar bei ihren Ideen bleiben. So fällt es mir doppelt leichter, sie nicht mehr zu wählen.

      • @Nikolai Nikitin:

        Klar, wenn man außer Silberkugeln gegen alles nix gelten lässt, muss man wohl... wen genau wählen?

         

        Und das mit den Veggie-Days war echt die Feigheit, die einen bei den Grünen schon anwidern kann. Es gibt kein Recht auf eine Kantine und kein Recht auf Fleisch in der Kantine. Wenn es an einem Tag in der Woche im öffentlichen Dienst in der Kantine kein Fleisch gibt, kann man sich wie jeder andere Arbeitnehmer auch ja gerne einen Döner oder eine Currywurst oder eine Pizza holen gehen.

         

        Das wäre kein verordneter Tag, das wäre lediglich ein Signal. Dieser Rückzieher war feige. Feigheit kommt nicht gut an. Wenn es nach mir ginge, gäbe es in aus Steuergeldern bezahlten Kantinen NUR vegetarisches Bio-Essen. Wem das nicht schmeckt, der kann ja woanders essen. Muss ich auch, denn mein Arbeitgeber bietet überhaupt kein Essen an.

         

        Die Grünen hätten IMMER Veggie-Days fordern sollen und sich dann auf erstmal einen Veggie-Day runterhandeln lassen sollen. DAS ist das fehlende Politikgeschick bei denen. Die Grünen sind satt und feige und korrupt und opportunistisch geworden. Sowas kommt nicht gut an.

  • Der Standardstichrobenfehler liegt für die kleinen Parteien bei etwa 1,5%. Somit kann man davon ausgehen, dass die wahren Werte in der befragten Stichprobe für die Grünen zwischen 4,5% und 7,5% legen.

     

    Wenn man nun andre Institute betrachtet, was die aktuell zur Sonntagsfrage an Ergebnissen erzielen liegen die Grünen aktuell wohl eher bei 7% als bei 6%. Auch nicht wirklich prickelnd, aber das TAZ-Narrativ ist wohl eher dem eigenen Wunschdenken oder dem Standardstichprobenfehler geschuldet als realen Fakten.

     

    Wer mehr zur Interpretation von Umfrageergebnissen wissen möchte: http://www.bpb.de/apuz/192965/was-steckt-hinter-den-zahlen-methoden-der-demoskopie?p=all

  • Sollten alle die zahlreichen Versuche Peter Unfrieds, die Grünen hier mal wieder mit Politik in Verbindung zu bringen, letztlich gescheitert sein?

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Rainer B.:

      Sieht ganz danach aus.

      Daran wird sich auch so schnell nix ändern.

    • @Rainer B.:

      Naja - is scho recht -

      Gescheit - geht halt anders - gell!

      Aber wie wir Nordlichter - etwas knackig 's - öh formulieren:

      "Wat mal'n Swintroch warden shall -

      Ward sin Leevtach keen Vigelin!"

      kurz - Da mähtste nix. Normal.

    • @Rainer B.:

      Naja - is scho recht -

      Gescheit - geht halt anders - gell!

      Aber wie wir Nordlichter - etwas knackig 's - öh formulieren:

      "Wat mal'n Swintroch warden shall -

      Ward sin Leevtach keen Vigelin!"

      kurz - Da mähtste nix. Normal.

  • Ihren derzeitigen Zustand haben sich die Grünen dank der Anbiederung an die CDU zuzuschreiben. Die Grünen werden sehr wohl gebraucht; nämlich dazu, Frau Merkel abzulösen, zusammen mit

    der SPD die gröbsten Fehler der Hartz IV-Politik zu korrigieren.

    Wenn ich die die dauerhaft guten Umfragewerte für die CDU lese, dann muss ich mich stets fragen, für welche Leistung diese Partei belohnt wird.

    • @Friedrich Grimm:

      Ganz genau deswegen ist Herr Kretschmann abgewählt worden und die Grünen in den anderen Bundesländern hatten sagenhafte Wahlerfolge.

      Besonders dort wo man mit Roten zusammensitzen wollte oder tat.

       

      Ja ne ist klar.

    • @Friedrich Grimm:

      Die CDU wird dafür belohnt, dass sie in einer Zeit, in der sich überall alles ändert, dafür gesorgt hat, dass sich trotz gewaltiger Herausforderungen hier wenig geändert hat.

       

      Und man kann sagen was man will, die meisten Leute finden offenbar, dass das ruhig so bleiben darf. Das Problem der anderen Parteien ist, dass sie keine Alternativen formulieren können, die tatsächlich überzeugen. Und mit "überzeugen" meine ich mehr als "fühlt sich für wut-zerfressene Angstgestörte gut an".

       

      Die SPD hätte durchaus Chancen dazu, aber leider ist die heutige SPD nicht mehr die SPD aus den Zeiten von Willy Brandt.

       

      Die Grünen haben es offenbar zugelassen, sich in die Rolle der Ökodiktatoren drängen zu lassen, und den Rest ihrer Wähler haben sie mit allzu willfährigen Kriegszugeständnissen schon lange vergrault zu haben. Aber vor allem weiß keiner mehr, wofür sie eigentlich stehen, Vielfalt braucht immer noch ein Ziel und darüber redet man dort zumindest öffentlich nicht.

       

      Darüber reden eigentlich eh nur die Rechten und das ist das Problem. Da ist die CDU quasi das geringste Übel, denn die ist zwar auch konservativ, aber mit Merkel auch für Progressive noch wählbar, denn Merkel hat immerhin nicht den Schießbefehl auf mit Plastiktüten bewaffnete obdachlose Fremde erteilt.

      • @Mustardman:

        Doch, man weiß ganz gut, wofür die Grünen stehen. Nikolai Nikitin hat es eben (polemisch) formuliert: die Grünen stehen für den ökologischen Umbau der Gesellschaft, für progressive Werte, sehen sich als Anwalt ethnischer und sexueller Minderheiten, und sind außerdem "irgendwie" immer noch links. Ihr Problem ist, dass ihre Schwerpunkte im momentan aufgeheizten Klima gerade nicht in Mode bzw heftig unter Beschuss sind - und dass das "irgendwie" links im Moment nicht gut genug ist. Zudem hängt ihnen - nicht ganz zu Unrecht - ein elitäres Stigma an.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @Mustardman:

        Schon Konrad Adenauer empfahl:

        "Keine Experimente"...

      • @Mustardman:

        Wenn man alles hat, und die meisten Deutschen haben sehr viel, kann man auch viel verlieren. Die Angst zu verlieren ist riesig. Ich nehme mich da nicht aus. Soll ich den Blick ins Grüne wirklich für bezahlbaren Wohnraum für andere aufgeben?

    • 6G
      64662 (Profil gelöscht)
      @Friedrich Grimm:

      "Wenn ich die die dauerhaft guten Umfragewerte für die CDU lese, dann muss ich mich stets fragen, für welche Leistung diese Partei belohnt wird."

       

      Och, sich stets für die Interessen von Konzernen und Wohlhabenden einzusetzen wird eben in diesem Land belohnt! Dass die große Mehrheit der Wähler gegen ihre eigenen Interessen wählt, ist ja keine neue Erkenntnis!

       

      Deutschland ist nun einmal ein Rechts-Staat.

       

      Meine Einschätzung ist, dass die neoliberalen Menschenfeinde auch in Deutschland erst für die große Mehrheit unübersehbar krachend scheitern müssen, damit neue politische Mehrheiten möglich werden. Es wird aber wohl nicht mehr lange dauern, bis es so weit ist.

      • @64662 (Profil gelöscht):

        Der unbestreitbare Vorteil der Neoliberalen ist, dass sie nur an das Geld der Leute wollen. Damit können die meisten irgendwie umgehen, das ist nicht persönlich gemeint und wenn man dann an Geld kommt, lieben sie einen geradezu. Rational gesehen ist der Kapitalismus zwar ungerecht, aber er hasst einen nicht. Das ist mehr als man über viele andere politische Richtungen sagen kann.

  • Never catch a falling knife!

    Progressive Wähler, deren Stimmen sicher im Bundestag landen sollen, müssen nun - wenn auch schweren Herzens - zur Linken wechseln.

    Für die bürgerlichen Özdemir/KGE/Kreschmann/Palmer-Fans steht die FDP bereit.

  • Das die GRÜNEN ihren eigenen Abstieg so konsequent ignoriert haben ist schon erstaunlich, eigentlich schon wahnhaft. Hier in HH zehrt man noch vom alten Ruhm, bis zur nächsten Wahl. Zeitenwende.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Der Kathrin-Cem-Effekt ist Folge des Schulz-Effekts. Beide Effekte zusammen "pushen" nach Reibungsverlusten Rot und Grün auf gemeinsame dreißig Prozent, sofern Grün die Hürde schafft.

  • Eigentlich sollte bei einer Wahl Sympathie und Äußerlichkeit keine Rolle spielen. Aber wer ist schon ganz frei davon. Mit dem Kreuz auf dem Wahlzettel drückt man schließlich den Wunsch aus, dass die Repräsentanten der Partei das Geschick des Landes bestimmen sollten. Die Grünen haben damit noch mehr als die Sozis ein Problem - Politiker an der Spitze, die bei vielen nicht allzu viel Sympathie hervorrufen.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @fvaderno:

      Klar, die sollten mal von der Heidi Klum GmbH gecastete Schönlinge an ihre Spitzen setzen.

      Problem: Sie bekommen dann auch die passenden Wähler.

  • 6G
    64662 (Profil gelöscht)

    Grüne, die sich in Bundesländern, in denen sie an der Regierung beteiligt sind oder sogar den Ministerpräsidenten stellen, nicht für saubere Atemluft (*) einsetzen (**), sind überflüssig!

     

    (*) Es gibt in nur 3 von 16 Bundesländern konsequente Nichtraucherschutzgesetze für die Gastronomie, was dazu beiträgt, dass Deutschland laut der Association of European Cancer Leagues bei der Tabakkontrolle europaweit unter 35 Staaten auf dem vorletzten Platz liegt!

     

    (**) Positive Ausnahmen: NRW und Saarland

    • @64662 (Profil gelöscht):

      Sehen sie.

       

      Wer kein größeres Problem als das hat wählt Grün.

      • 6G
        64662 (Profil gelöscht)
        @Thomas_Ba_Wü:

        Wie meinen? Welches "größere Problem" als 121.000 Tote pro Jahr gibt es denn in diesem Land? Zu wenig gendergerechte Toiletten vielleicht?

         

        Zu meinen Mindestansprüchen an eine grüne Partei gehört, dass sie sich konsequent für möglichst schadstofffreie Nahrung, sauberes Trinkwasser und reine Atemluft einsetzt! Das tut die Kretschmann-Partei aber nachweislich nicht und daher ist sie für mich unwählbar!

  • Überflüssig

     

    Wer braucht denn noch diese "Grünen"? Umweltpolitik haben längst andere Parteien entdeckt und das Thema ausführlich bearbeitet. Hinzu kommen der grüne Opportunismus und das oft bigotte Verhalten ("Volkserziehung"...). Und dann gibt es noch so manche "grüne Umweltschützer" mit dicken Autos...

    • @Hartz:

      o boy, that`s damned right!!

  • Herr Özdemir ist eingeschlafen. Und KGE schläft eigentlich immer.

    Ob das eine besondere Form der Schlafkrankheit ist ? Gähnial ...

    • @Pink:

      naja, kein wunder, die Grünen vom ehe joscka bis zu den jetzigen sind saniert, das Bankkonto dürfte voll sein, Altersversorgung ok usw, also warum sich noch anstrengen