piwik no script img

US-Präsident auf BettensucheWo schläft Trump beim G20-Gipfel?

Offenbar wollen Hamburger Hotels Trump nicht bei sich nächtigen lassen. Schläft er deshalb in Berlin? Das Interconti dementiert schon mal.

Landet er lieber in Berlin statt in Hamburg? Foto: dpa

Berlin dpa/taz | Schon viele Wochen vor dem G20-Gipfel Anfang Juli in Hamburg wurde spekuliert, dass der amerikanische Präsident Donald Trump nicht am Tagungsort, sondern in Berlin übernachten wird. Zuletzt nannte eine Zeitung das Hotel Intercontinental nahe dem Bahnhof Zoo im Westteil Berlins als Übernachtungsort.

Am Freitag folgte das Dementi. „Eigentlich äußern wir uns nicht zu unseren Gästen – in diesem Fall sagen wir aber klar: Nein, er wohnt nicht bei uns“, sagte eine Sprecherin der dpa.

Wo Trump nun am 7. und 8. Juli wohnen wird, war weiterhin unklar. Berlin wurde in den vergangenen Wochen immer wieder genannt, weil es hieß, Hamburger Hotels hätten dem Präsidenten abgesagt.

Die offiziellen Stellen gaben sich aber verschwiegen und machten weiterhin ein Geheimnis aus dem Ort. Die Bundesregierung äußerte sich nicht zu dem Thema. Die amerikanische Botschaft teilte mit: „Das Weiße Haus bereitet die Teilnahme von Präsident Trump am G20-Gipfel in Hamburg vor und wird alle notwendigen Vorkehrungen für ihn und seine Delegation treffen. Weitere Informationen liegen uns zurzeit nicht vor.“

Die Agentur Interplan, die sich im Auftrag des Auswärtigen Amts um die Unterbringung der Gäste kümmert, erklärte: „Alle Delegationen haben in Hamburg ein Hotel.“ Das allein sagt aber nicht viel aus. Ein Großteil der Amerikaner könnte in Hamburg wohnen – der Präsident aber nicht.

Sollte Trump am 7. Juli direkt in Hamburg ankommen und am 8. Juli wieder von dort abreisen, würde er nur einmal in Deutschland übernachten. Er könnte sich dann am Abend durchaus mit einem Hubschrauber zu einem anderen Ort in der Umgebung Hamburgs oder auch nach Berlin bringen lassen.

Auf der Internetseite des Adlons ist die Präsidenten-Suite an dem Termin nicht mehr verfügbar.

Neben dem Interconti, wo früher häufiger Staatsgäste wohnten, hat auch das Luxushotel Adlon am Brandenburger Tor eine Präsidentensuite mit Panzerglas. Dort wohnte im vergangenen Jahr auch US-Präsident Barack Obama. Einen nicht allzuweit entfernt gelegenen Hubschrauber-Landeplatz gibt es auch – am Bundeskanzleramt.

Auf der Internetseite des Adlons ist die Präsidenten-Suite an dem Termin nicht mehr verfügbar. Das heiße allerdings gar nichts, sagte eine Sprecherin. „Das ist öfter so.“ Ansonsten äußere man sich nicht zu Buchungen und Gästen.

Gegen den G-20-Gipfel werden in Hamburg zahlreiche Proteste und Demos stattfinden. Würde Trump in Berlin nächtigen – und sich täglich nach Hamburg ausfliegen lassen – wären auch in Berlin größere Proteste denkbar.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!