Turbulenzen nach Thomas-Cook-Pleite: Staat soll Condor helfen
Der Bund prüft nach dem Thomas-Cook-Crash Hilfe für die Fluglinie Condor. Hessen ist dafür, Verbraucherschützer und Gewerkschafter auch.

Die im hessischen Kelsterbach ansässige Airline Condor droht in den Sog der Insolvenz der Muttergesellschaft Thomas Cook zu geraten. Während Thomas Cook den Geschäftsbetrieb eingestellt hat, fliegen die 58 Maschinen von Condor weiter. Auch Tickets werden verkauft. Zurzeit sind rund 240.000 PassagierInnen mit der Fluglinie ins Ausland gereist. Die Linie beschäftigt 4.900 Leute.
Um Zahlungsengpässe zu verhindern, hat das Unternehmen einen staatlich verbürgten Übergangskredit beantragt. „Condor hat über die letzten Jahre positive Ergebnisse erwirtschaftet und bewiesen, dass wir uns ausgezeichnet im Markt behaupten können“, sagte Condorchef Ralf Teckentrup. „Das unterscheidet uns von Fällen wie Air Berlin und Germania.“ Die beiden deutschen Fluglinien sind aufgrund ihrer desolaten wirtschaftlichen Lage pleitegegangen – befördert durch den harten Preiskampf in der Branche. Air Berlin hatte Finanzhilfen vom Staat bekommen. Die wurden trotz der Geschäftsaufgabe zurückgezahlt, finanziert aus der Insolvenzmasse. „Air Berlin hat den Kredit getilgt“, sagte der Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums. Nur ein Teil der Zinsen stehe noch aus.
Der Chef des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Klaus Müller, hat an die Bundesregierung appelliert, Condor zu unterstützen. Auch die Gewerkschaft Ufo, die die Interessen des Kabinenpersonals vertritt, fordert das. „Wichtig ist jetzt, dass Kunden und Lieferanten das Vertrauen in die Condor behalten“, sagte die Ufo-Vorsitzende Ufo Sylvia De la Cruz. Die Gewerkschaft hofft, dass Condor als eigenständiges Unternehmen am Markt bleibt.
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