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Streit über Wirksamkeit der HomoöpathieDie Grünen und die Globuli

Kommentar von Michael Lühmann

Die Grünen als Partei haben ein besonderes Verhältnis zur Homöopathie. Am Anfang ihrer Umweltpolitik stand auch eine diffuse Furcht vor der Moderne.

Haben die Grünen ein Globuli-Problem? Foto: imago images

E s läuft für die Grünen. Relativ stabil hohe Zustimmung, starke Vorsitzende, eine gesellschaftliche Stimmung, die sowohl das ökologische Standing der Grünen honoriert als auch deren Haltung zu dem, was man liberalfundamentalisierte Bundesrepublik nennen könnte. Auch der gerade abgeschlossene Parteitag war in der Lage, kritische Themen abzuarbeiten, den Willen zur Regierungsverantwortung zu unterstreichen. Kaum etwas kann also derzeit das grüne Wässerchen trüben, wäre da nicht eine Debatte, deren Heftigkeit überraschen muss – die Debatte um die grüne Haltung zur Homöopathie.

Weil die Grünen diesen Streit nicht so recht abgeräumt bekommen, hat die Partei zu jenem Mittel gegriffen, welches in der Politik immer dann greift, wenn ein Kompromiss nicht ganz einfach scheint: Wenn man nicht mehr weiterweiß, gründet man ’nen Arbeitskreis – auch auf die Gefahr hin, dass dieser kaum zur Klärung beiträgt. So wollen die Grünen nun, so beschloss es die Partei in Bielefeld, ihr Verhältnis zur evidenzbasierten Medizin klären. Der darin eingeschriebene Versuch, ein neues, ein anderes Verhältnis zur Wissenschaft zu definieren, er kann nur zum Scheitern verurteilt sein – schließlich gibt es dem wissenschaftlichen Vernehmen nach keinen „Beweis“ für die Wirksamkeit über den Placebo-Effekt hinaus. Und damit kaum eine wissenschaftliche Begründung für die Erstattung von homöopathischen Präparaten.

Und dennoch wären die Grünen nicht gut beraten, sich von der Homöopathie als komplementärmedizinischem Ansatz zu distanzieren. Nicht weil die bisweilen plumpe Kritik einer harten Prüfung selten standhält. So kann dem ökonomischen Argument der gesellschaftlichen Kosten auch immer das Gegenargument von Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen entgegengehalten werden. Überdies sind auch Placebos nicht kostenfrei zu bekommen. Und das Argument, Homöopathie allein könne etwa bei Krebspatienten fatale Folgen haben, gilt schließlich auch für den legalen Tabak-, Alkohol- und Fleischkonsum – allein ein Verzicht auf ein Tabakwerbeverbot dürfte höhere gesellschaftliche Kosten verursachen als die Erstattung von Homöopathie.

Leiden an der Moderne

Aber gerade darum sollte es bei der grünen Klärung zur Homöopathie nicht gehen. Die entscheidendere Richtschnur für das Verhältnis liefert vielmehr der Blick in die – leider an vielen Punkten verschüttete – Geschichte der Partei und, weiter gefasst, in die ökologische Ideengeschichte und das weitgehend in bürgerlichen Kreisen brüchige, bisweilen irrationale Verhältnis zu Fortschritt und Moderne.

Schließlich steht am Beginn der ökologischen Ideengeschichte nicht zufällig ein (irrationales) Leiden an Moderne, an Fortschritt, ja, an Evidenz. Und nicht zufällig ist es jene Epoche der von Stefan Zweig so treffend beschriebenen Fortschrittsreligion, dem Szientismus seiner Zeit, einhergehend mit massiven Veränderungen der Kommunikations- und Bildgewalt der Zeit – Grammofon, Fotografie, Telefon –, in der Rationalitätsflucht en voque war, in der jeder zehnte Münchner Bürger an Séancen teilnahm, in der Max Weber auf den mythenumrankten Monte Verità floh, in der der bis heute zu Recht Widerspruch provozierende Rudolf Steiner die Homöopathie – Akasha-Chronik beseelt – weiter popularisierte, in der er den demeter-Landbau aufs Gleis der Geschichte setzte.

Es ist dies der Anknüpfungspunkt auch, an dem die junge grüne Bewegung – insbesondere im anthroposophisch geprägten Landesverband Baden-Württemberg – andockte. Am gebrochenen Fortschrittsversprechen des Zeitalters von Planbarkeit und Machbarkeit, dem die Ölpreiskrisen von 1973 und 1979 ein Ende setzen, am aufkommenden Zeitalter des Neoliberalismus und der Globalisierung, war es ein esoterisch-verschrobener, später ins rechte Milieu abdriftender demeter-Bauer, der den Beginn der grünen Parteigeschichte mit markierte: Baldur Springmann, der Liebling auch der Medien in den späten siebziger Jahren.

Und auch die damit eng verwobene Ökologiegeschichte ist eher eine, die, neben dem Aufbau von rationaler Expertise in Fragen von Risiken der Kernkraft und Gefährdungen der Umwelt, von esoterischem Alarmismus überwölbt wurde. Wenn man die zeitgenössischen Äußerungen etwa Carl Amerys zum mythologisch aufgeladenen Waldsterben liest, dann kann man, mit dem Umwelthistoriker Frank Uekötter, kaum noch von einer Annäherung an rationales Denken sprechen. Anders gesagt, der wissens- und evidenzbasierte Ansatz der Grünen in der Klimapolitik stand gerade nicht am Anfang der Parteigeschichte.

Evidenz und Irrationalität

Ein letzter Zeitsprung mag die Ambivalenz von Evidenz und Irrationalität in die heutige Zeit zu transportieren. Es steht außer Frage, dass die ökosoziale Nachhaltigkeitsrevolution, bisher indes mit bescheidenem Erfolg, längst auf die Gesellschaft ausstrahlt. Und an der Spitze dieser Revolution steht, wiederum nicht zufällig, die Anthroposophie: Die GLS-Bank, Unternehmen wie Alnatura, dm, tegut, Marken wie Weleda oder Dr. Hauschka, sie alle teilen sich nicht nur eine anthroposophische Gründungsgeschichte – sie sind auch die Adressaten jener bürgerlichen Sehnsucht nach einer anderen, weniger evidenzbasierten Moderne, von der auch die Grünen profitieren dürften.

Wer also heute im aufklärerischen, szientistischen Gewand modernistisch-fortschrittlich-ra­tio­nal die Welt durchmisst, der übersieht vielleicht, dass es gerade im bürgerlichen Milieu auch schon immer eine Flucht vor dieser Weltbeschreibung gab, in der Lebensreform, in den 70ern, heute. Dies ist auch der Ort der Homöopathiedebatte, die sich weniger um Evidenz scheren sollte als um die Ermöglichung, Weltflucht in (informierten) Zuckerkügelchen als Flucht vor den Härten und Unübersichtlichkeiten der späten Moderne zu finden.

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34 Kommentare

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  • Übrigens aktuell ZDF: Das Internet bläst soviel CO2 in die Luft wie der Flugverkehr.

    Könnte man diese Globulidebatten daher nicht einfach mal einstellen?

    Oder Bürgerräte einrichten, in denen über die Globuli öffentlich debatiert wird?

    • @Rudolf Fissner:

      Die "Globulidebatten" werden so lange anhalten, wie selbsternannte Hüter der Wissenschaftlichkeit destruktiv u. besserwisserisch auf eine bewährte Heilmethode eindreschen, die viele Leute wollen u. die vielen schon geholfen hat.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Diese Information hat mich auch umgehauen.

      Wenn jeder Post hier im Forum über eine Server-Farm in Grönland läuft, ist das andererseits kein Wunder.

      Ansonsten: Alle Macht den Räten.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Das ist doch nicht überraschend, mein Rechenzentrum in Ffm benötigten etwa so viel Strom wie 35.000 Einwohner.

        "Frankfurts Rechenzentren verbrauchen inzwischen mehr Strom als der Flughafen. Und die Betreiber erhöhen stetig ihre Kapazitäten."

        m.faz.net/aktuell/...t-ab-14573388.html

        Aber welcher Technikdinosaurier würde schon gegen uns demonstrieren ;-)

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Sven Günther:

          Dann müsste man den Eleven von FFF eigentlich nahe legen, sie sollen ihre Smartphones ausschalten.

        • @Sven Günther:

          Das liegt am DE-CIX, zentraler Übergabepunkt sämtlicher Daten in und aus Richtung Atlantik. Ob wohl die Rechenkapazität für das Abschnorcheln und Filtern dieser Daten durch den Bundeshorchrichtendienst im Dienste der fünf Äuglein in die 35.000 miteinkalkuliert wurde oder noch obendrauf kommt?

          • @Volker Maerz:

            Und ich dachte wir sind nur wegen der leckeren grünen Soße da, Spaß beiseite, der BND-Datenstaubsauger und die Selektoren sind on top, noch überwachen wir nicht im Auftrag des Staats...

            • @Sven Günther:

              Wobei, wenn das Bundesverwaltungsgericht sich weiter als Totalausfall, wie in den Entscheidung De-CIX vs. BND präsentiert, dann...

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Sven Günther:

          Sie haben ein eigenes Rechenzentrum in Frankoforte?

          Aber das mit dem Saurier habe ich nicht verstanden. Wurden schon Verfahren entdeckt, ausgestorbene Lebewesen zum Demonstrieren zu erwecken?

          Falls ja: ich würde gerne mit einer Herde Mammuts nach Berlin, wahlweise Brüssel ziehen. Hannibal reloaded.

          Tipps erbeten.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            In meinen Arbeitsvertrag stehen so Sachen wie Teilverantwortlicher und die Firma macht Sie persönlich haftbar blabla, nur im schicken Business English.

            Das mit dem Dino war folgendermaßen gemeint, in FFM wird ja zum Beispiel seit langem gegen den FRA demonstriert, das ist ein offensichtliches Ziel, jeder sieht die Flugzeuge, da muss Kerosin rein, der ganze Flughafen braucht Strom, das ist klimaschädlich oder das Kohlekraftwerk am HBF, Kohle rein, CO2 raus.

            Auch hat die produzierende Industrie oder der Flugverkehr ein Imageproblem.

            Die IT Wirtschaft hat dieses Imageproblem größtenteils nicht und bei uns gibt es viel weniger offensichtliches zu sehen, die Stromkabel sind unterirdisch, die Umspannwerke stehen irgendwo in der Nachbarschaft, den Leuten fehlt schlicht die Vorstellungskraft wie viel Energie wir benötigen.

            Auch umweht uns ja immer noch so ein kleiner Hauch von Fortschritt und gegen den Fortschritt demonstrieren nicht viele Leute, denn dann sind Sie nicht dem Neuen aufgeschlossen, verpassen bald den Anschluss, der ganze Quatsch den Lobo früher erzählt hat eben oder wie meine Chefin eben sagt, Technikdinosaurier.

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Sven Günther:

              Danke für die Mühen, die ich Ihnen machen durfte.

              Das haben Sie selbst für einen alten Zausel wie mich verständlich rübergebracht. Das Schildchen "Technikdinosaurier" werde ich mir jetzt auch gerne umhängen.

              Was Sie über die IT schreiben, leuchtet mir ein. Die fehlende SINNLICHE Komponente erinnert mich strukturell an Atomtechnik: die war außerhalb der Reaktoren nie zu sehen, riechen, schmecken. Nach den GAUs in Harrisburg, Tschernobyl, Fukushima ... war sie plötzlich sehr gegenwärtig. Tschernobyl wird ein Grabmal für die Ewigkeit bleiben, an dem noch viele ihre Freude haben werden.

              Mit IT habe ich mich - vielleicht ein Fehler - abgefunden. Genervt fühle ich mich allenfalls durch Details. Etwa die tägliche Flut an bitcoin-Mails, mit denen ich zugemüllt werde. Mir fehlt die IT-Kompetenz, mich dagegen wirkungsvoll zu wehren.

              Mit Lobo meinen Sie jenen digitalen Lautsprecher der ersten Stunden, der mit der Farbenpracht seiner Haare sehr beeindruckt, jedenfalls mehr als mit seinen Argumenten???

              • @76530 (Profil gelöscht):

                Genau den...

  • Dieser Artikel ist, leider keine Seltenheit bei esoterischen Themen in der taz, hochgradig peinlich.



    Esoterisch-magisches Denken apologetisch als Schutz vor der szientistischen Moderne zu proklamieren ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten.



    Ebenso wie die Grünen sollte die taz endlich mal ihr Verhältnis zu Evidensbasierung auf der einen Seite und Esoterik auf der anderen klären.

    • @Dirk Heinen:

      Sorry Dirk, das ist primitives Schwarz-Weiss-Denken; sooo einfach ist die Welt nicht. Die Einsteinsche Relativitätstheorie war am Anfang auch "Esoterik", genau so wie Semmelweis Erkenntnisse: "Zu seinen Lebzeiten wurden seine Erkenntnisse nicht anerkannt und von Kollegen als „spekulativer Unfug“ abgelehnt." Näheres dazu siehe Wikipedia.

  • Der dritte Absatz strotzt ehrlich gesagt nur so vor Unsinn.

    Wenn jemand sich Zuckerkügelchen reinschieben will, soll er das tun, bis sie ihm zu den Ohren rauskommen. Genauso wie jeder, der will, zum Handauflegen gehen kann.

    Aber wer für Homöopathie als Kassenleistung ist, muss foglerichtig das auch für die Behandlungen durch Wunderheiler fordern. Tut man das nicht, muss man erklären, wieso.

    Und der Vergleich mit Tabak und Alkohol ist noch dümmer. Damit er zutreffen würde, müsste der Staat den Verkauf von Tabak und Alkohol als gesundheitsförderlich fördern.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    "Dies ist auch der Ort der Homöopathiedebatte, die sich weniger um Evidenz scheren sollte als um die Ermöglichung, Weltflucht in (informierten) Zuckerkügelchen als Flucht vor den Härten und Unübersichtlichkeiten der späten Moderne zu finden."

    Man könnte natürlich auch fordern, man solle sich mit den Härten und Unübersichtlichkeiten der Moderne auseinandersetzen, anstatt an irgendeinen Schwachsinn zu glauben.

    Aber wenn es denn hilft gegen die schreckliche Moderne, ist es immer noch besser, die Bürger schlucken Kügelchen, als dass sie etwa Antisemiten werden. Nach dem Antisemitismus wird auch gern gegriffen, wenn man mit der Moderne nicht klarkommt.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      Ihr Post ist mir zu gut, um ihn auf unsere - meist übliche - flapsige Art zu zerflücken.

      Die Moderne und ihre zahlreichen Widrigkeiten sind in der Tat das Thema. Ich befürchte, der Jordan ist längst überschritten. Können Sie sich faktisch eine Möglichkeit des 'Auseinandersetzens' vorstellen, die größeres Unheil noch abwenden könnte?

      Dummerweise verhält es sich mit der Homöopathie wie mit Psychotherapie: sie wird von den falschen benutzt. Dass im schwarzbraunen Geläuf das Eine wie das Andere besonders gefragt wäre, darf bezweifelt werden.

      Es beißen nur die an, die eh schon offen und sensibilisiert sind. Deshalb bedaure ich seit langem, dass es kein Gesetz für Zwangsberatungen bei bestimmten Indikationen gibt.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        Mit dem Auseinandersetzen ist eben so eine Sache.

        Ein Reichsbürger ist sicher überzeugt davon, dass er sich mit der Moderne auseinandersetzt.

        Nur macht er das eben so, indem er sich einen Bunker baut mit Lebensmittelvorräten und Waffen drin.

        Vielleicht ist das, denkt man mal zehn Jahre voraus, gar nicht so verkehrt.

        Das Unheil abwenden, da sehe ich ehrlich gesagt schwarz. Selbst, wenn Windräder direkt an die Häuser gebaut werden.

        Ich finde, die Zukunft ist völlig unkalkulierbar.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Erstaunlich, was heute alles Ampullen sind.

    Wie sich die Zeiten ändern. Und die Sprache mit ihr. Brmftigrfh

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Die taz als Zeitung hat ein besonderes Verhältnis zur Homöopathie.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      Ich auch.

      Neulicht machte ich einen Menschenversuch.

      Muttern hat Ohrenschmerzen. In der Apotheke lasse ich mir Kügelchen geben.

      Zu Hause erzähle ich, der Bürgermeister, der Apotheker, der Pfarrer und die Buchhändlerin wären alle ganz begeistert von dem Zeug.

      Halbe Stunde später waren die Schmerzen weg.

      Nachteil: Man braucht jemanden, der einen überzeugend anlügen kann.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Hey Jim, mal logisch denken, gehörst doch auch zur Skeptikergemeinde, nicht nur "schwurbeln". Anal-ysieren wir dein Beispiel mal:



        Es könnte sein, dass die Mutter auf den Apotheker u. den Pfarrer u. auf dich herein gefallen ist. Prima, deine Eulenspiegeliade hat ihr dann geholfen. War wohl besser als sie weiter leiden zu lassen (die Studien zeigen, dass bei Otitis media Antibiotika nicht über Placebo wirken, hast du also gut gemacht).



        Es könne aber auch sein, dass DAS MITTEL als solches geholfen hat u. ihr die Meinung von Pfarrer u. Apotheker etc. nicht sooo wichtig war. Und du auf deinen Unglauben herein gefallen bist u. überheblicherweise GLAUBST, deine Mutter sei a bisserl doof.

        Und - manchmal helfen Mittel NICHT, obwohl man dran glaubt, soll vorkommen, gelle...

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        Wieso denn so streng, Monsieur?

        Ich hätte da ein, zwei (unmaßgebliche) Einwände:

        * Den Placebo-Effekt kennen wir bereits aus der 'Klassischen' (Herkömmlichen) Medizin,

        * Dieser Effekt ist mithin kein spezifisches Homöopathie-Phänomen mit Alleinstellungsmerkmal,

        * Wie in kommunikativen Prozessen üblich, geht es um Wechselwirkungen zwischen den Beteiligten (sprich: es reicht nicht aus, dass Sie Ihre Frau Mama gekonnt anlügen, das traue ich Ihnen ohne Weiteres zu. Es bedarf aber auch einer Mama, die dem lieben Bub die Freude machen möchte, die Illusion der Sofortheilung vorzugaukeln.)

        Das Leben kann so einfach sein - und zugleich kompliziert.

        Ihre Frau Mama hat sich mit Ohrenschmerzen ein prima Symptom ausgesucht, das bis zu zehn homöopathische Optionen zulässt: von dem Evergreen 'Belladonna' (mit dem meine Ex unsere Tochter gerne vergiftet hat), über die oft gegebenen Pulsatilla oder Ferrum phosphoricum bis hin zu Sulfur.

        Ich hoffe für Ihre Mutter und Sie, dass die Wirkung anhält. Ansonsten: es gibt ein sehr hilfreiches Buch "Homöopatie Quickfinder" (GU Verlag) zur Eingrenzung des Mittels bei Selbsthilfe. Habe ich früher auch benutzt.

        Mensch, ich will hier endlich Zeilengeld. Sonst ist Schluss mit lustig.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @76530 (Profil gelöscht):

          Mit Zeilengeld kann ich nicht diesen, aber ich habe gute Kontakte ins Management von GU und somit Zugriff auf das komplette Programm.

          Was solls denn sein?

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @88181 (Profil gelöscht):

            Goldisch. Aber wieso "diesen" - und nicht "jenen"?

            Ich und Geld ausgeben: eher schafft es eine Kuh über eine Hochsprunglatte.

            • 8G
              88181 (Profil gelöscht)
              @76530 (Profil gelöscht):

              Ja das weiß ich jetzt auch nicht. Liegt an der blöden Hektik.

              Es geht nicht um Geld ausgeben.

              Kann man im Profil nicht irgendwie eine E-Mail-Adresse hinterlegen?

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @88181 (Profil gelöscht):

                Zu Ihrer Gretchenfrage: weiß ich nicht.

                Aber dem Einfallsreichtum, mit jemandem außerhalb des virtuellen Raums in Kontakt zu treten, sind keine Grenzen gesetzt - außer den eigenen.

                Bei der Moderation dieses Forums gibt es solche und solche. Eine wundervolle weiße 'best ager' Frau hilft Ihnen bestimmt weiter. Sie trägt den Namen der weiblichen Titelfigur aus einem legendären DDR-Film des Jahres 1973 (o.G.), gespielt von der hinreißenden Angelika Domröse.

                Kryptonia - over and out.

                • 8G
                  88181 (Profil gelöscht)
                  @76530 (Profil gelöscht):

                  Da weiß ich doch gleich wen Sie meinen.

                  Und auch ungefähr, was ich tun muss.

                  • 7G
                    76530 (Profil gelöscht)
                    @88181 (Profil gelöscht):

                    Dann halte ich es mal mit Rudi Carrell: Lass Dich überrumpeln ... ;-)

  • Es gibt innerhalb dessen, was unter der Überschrift „Homöopathie“ diskutiert wird, Medikamente mit niedrigen und hohen „Potenzen“. Erstere enthalten nachweisbar noch Wirkstoffe, letztere nicht, können also unter der geltenden wiss. Norm als „Placebo“ bezeichnet werden.

    Solange diese materiell grundverschiedenen “Potenzen“ weder differenziert untersucht noch differenziert diskutiert werden, ist das eine Showveranstaltung, bei der sich zwei ebenso antimodernistische oder antirationale Glaubensrichtungen rechthaberisch gegenseitig bekämpfen.

    Hauptsache recht bekommen, ob das jeweilge Studiendesign oder die verkürzten Glaubenssätze und anekdotischen Erfahrungen die eigene Meinung faktisch überhaupt stützen können, wird von keiner der interessierten Parteien hinterfragt.

    Bei einer so geführten Debatte kann am Ende bestenfalls ein besseres Ergebnis für Pharmakonzerne stehen. Deren Methoden und Interessen sind stets lauter und gemeinwohlorientiert, also spielt ruhig weiter im derzeit umkämpftesten gesundheitspolitischen Sandkasten für notorische Besserwisser. Immerhin geht es um 1 Million im Gesamtrahmen von 16 Milliarden Euro Ausgaben für Medikamente und Hilfsmittel (Stand 2018).

  • 0G
    05158 (Profil gelöscht)

    Nein.!Nicht doch!

    Es geht schonWIEDER los.....

    Lang leben Globuli!



    Nieder mit den Globuli!

    Aus!

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @05158 (Profil gelöscht):

      Nee, nee, nee.

      So einfach geht das auch nicht. Ich sage nur: Dualität ist das Zauberwort.

      By the way: ich könnte mal wieder umschalten. Auf die Freilichtbühne oberhalb von Kloster Banz in der Nähe der Stadt Staffelstein (mittlerweile Bad!) ...

      • 0G
        05158 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        Autschn, Mano....

        Vielleicht lagert im Bad Kloster Banz(in der Nähe der Stadt Staffelstein) als Leihgabe aus Dresden der "Große Orangene"



        Altersvorsorge ist alles!

        • 0G
          05158 (Profil gelöscht)
          @05158 (Profil gelöscht):

          Lachen ist alles!



          Ich meine natürlich Bad Staffelstein!



          ;)