Solarprojekt in Brandenburg: Kein Wald für Photovoltaik
In Brandenburg sollen Hunderte von Hektar Wald Solarmodulen weichen. Schon im Interesse der Solarenergie sollte dieser Solarpark gestoppt werden.
S olarzellen sind eine faszinierende Technik. Kein Lärm, keine Abgase, nicht einmal bewegliche Teile, die verschleißen können und gewartet werden müssen. Wenn die Module nicht mechanisch beschädigt werden und keine Feuchtigkeit eindringt, können sie eine halbe Ewigkeit halten. Wo sonst gibt es heute Technik, die so lange im Einsatz ist und so wenig Service beansprucht?
Man braucht nur Sonne und schon hat man Strom. Diesen bekommt man heute dank langjähriger Forschung zu beeindruckend niedrigen Kosten, auch weil die Zellen inzwischen eine sehr respektable Effizienz erreichen.
Doch dann kommt das große Aber: Selbst die großartigste Technik ist – man könnte Fatalist werden – nicht davor gefeit, irgendwann pervertiert zu werden. In Brandenburg wollen Investoren Hunderte von Hektar Wald roden, um Solarmodule in die Landschaft zu stellen. Selbst wenn es, wie die Projektierer behaupten, nur ein recht monotoner Nadelwald wäre: Solche Projekte müssen tabu sein.
Wälder sind wichtig für das Lokalklima, für den Wasserhaushalt, für die Artenvielfalt. Sie zu zerstören für riesige Felder von Solarmodulen ist Frevel. Zumal angesichts der Tatsache, dass es auf längst versiegelten Flächen in Deutschland noch enorme Potenziale gibt. Wenn man durch die Städte geht, ist es manchmal zum Haareraufen, wie viele Flächen noch ungenutzt sind. Hier muss die Zukunft der Photovoltaik liegen: auf Dächern, an Fassaden, über Parkplätzen und Verkehrswegen – was nebenbei bemerkt auch architektonisch immer attraktiver wird, weil die Farbpalette der Module an Vielfalt gewinnt.
Unterdessen unterminiert das Solarprojekt Hohensaaten die Akzeptanz, die die Energiewende so dringend benötigt. Wenig überraschend arbeiten sich längst all jene, die die gesamte Energiewende für einen Irrweg halten, leidenschaftlich an dem geplanten Kahlschlag für die Module ab. Klar, für sie ist das ein gefundenes Fressen: Ein weiterer Grund, solche Auswüchse der Photovoltaik zu unterbinden – neben allen ökologischen Betrachtungen.
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