piwik no script img

Siebter Test innerhalb von zwei WochenNordkorea setzt Raketentests fort

Nordkore feuerte am Sonntag zwei ballistische Raketen in Richtung des Japanischen Meeres ab. Südkorea fürchtet Atomtests.

Demonstration gegen Atomwaffen 2017 in Berlin Foto: Paul Zinken/dpa

Tokio Reuters | Nordkorea hat seine Raketentest-Serie fortgesetzt. Das Land feuerte am Sonntag zwei ballistische Raketen in Richtung des Japanischen Meeres ab, teilten benachbarte Länder mit. Es war bereits der siebte Test innerhalb von zwei Wochen. Japan und die USA zeigten sich beunruhigt. Aus Südkorea hieß es, die schnelle Abfolge von Tests könnte darauf hin deuten, dass Nordkorea womöglich auf seinen ersten Atomtest seit 2017 zusteuert. Vorbereitungen werden bereits seit Monaten beobachtet.

Beide am Sonntag abgefeuerten Raketen erreichten eine Höhe von 100 Kilometern und flogen 350 Kilometer weit, sagte Japans Verteidigungsminister vor Journalisten. Derzeit werde untersucht, um welchen Raketentyp es sich handele. Es bestehe die Möglichkeit, dass sie von U-Booten abgefeuert worden seien. Sie seien vor Japans ausschließlicher Wirtschaftszone niedergegangen. Am Dienstag war eine von Nordkorea abgefeuerte ballistische Rakete erstmals seit fünf Jahren über Japan geflogen, bevor sie in den Pazifischen Ozean stürzte. Der Abschuss löste Alarm aus, die Bevölkerung wurde aufgefordert, Schutz zu suchen.

Nordkorea bezeichnete die Raketentests der vergangenen Tage am Samstag als Selbstverteidigungsmaßnahme gegen direkte Bedrohungen durch die USA. Die Sicherheit seiner Nachbarn sei nicht gefährdet. Die USA und Südkorea hatten am Freitag ein gemeinsames Seemanöver abgehalten, an dem auch ein amerikanischer Flugzeugträger beteiligt war.

In den vergangenen Jahren schlugen Bemühungen fehl, Nordkorea zur Abkehr von seinem Atomprogramm zu bewegen. Dazu wurden eine Serie von Sanktionen verhängt. Gleichzeitig wurden aber auch diplomatische Bemühungen um eine Entspannung angestoßen. Nach einer ganzen Reihe von nordkoreanischen Waffentests nahmen die Spannungen zuletzt wieder zu. Anfang September verabschiedete Nordkorea ein Atomwaffengesetz, das das Recht auf einen nuklearen Erstschlag zur Selbstverteidigung vorsieht. Auch der Status als Atommacht wird darin „unumkehrbar“ verankert, wie staatliche Medien des Landes meldeten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!