Sexualisierte Gewalt der Hamas: Gemischte Reaktionen auf UN-Bericht
Die UN befinden in ihrem Bericht: Die Vorwürfe sexualisierter Gewalt am 7. Oktober sind glaubwürdig. Die Reaktionen aus Israel sind gespalten.
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Von anderer israelischer Seite jedoch kam heftige Kritik. Israels Außenminister Israel Katz kündigte am Montagabend an, den israelischen Botschafter bei den UN zu Konsultationen nach Hause zu beordern. In einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung auf X, vormals Twitter, drückte er seinen Ärger darüber aus, dass der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, keine sofortige Zusammenkunft des UN-Sicherheitsrates veranlasste, um den Bericht zu diskutieren und erforderliche Sanktionen einzuleiten. Israel hat den Vereinten Nationen wiederholt vorgeworfen, auf die grausamen Verbrechen vom 7. Oktober nicht angemessen reagiert zu haben.
Dem am Montag von den Vereinten Nationen veröffentlichten Bericht zufolge gebe es „berechtigten Grund zur Annahme“, dass es während des Terroranschlags der islamistischen Hamas in Israel zu Vergewaltigungen und Gruppenvergewaltigungen an mindestens drei Orten gekommen sei. Zudem gebe es überzeugende Informationen, dass sexualisierte Gewalt auch gegen Geiseln verübt worden sei und dies momentan im Gazastreifen weiter andauern könne. Der Bericht hat nicht das Mandat, Schuldige zu benennen.
Die UN-Sonderbeauftragte für sexuelle Gewalt in Konflikten, Pramilla Patten, traf in ihrem zweiwöchigen Aufenthalt in Israel auch Israelis, die aus der Hamas-Geiselhaft freigelassen worden waren. Trotz eines Aufrufs von Patten an die Opfer sexueller Gewalt, die Taten zu bezeugen, meldete sich keine Betroffene.
Die Hamas wies den Bericht zurück
Die Hamas wies den Bericht der UN zurück. Der von der UN-Sonderberichterstatterin vorgelegte Bericht enthalte „falsche“ und „unbegründete“ Vorwürfe und dokumentiere keinerlei Zeugenaussagen von angeblichen Opfern, erklärte die von den USA und der EU als Terrororganisation eingestufte Hamas am Dienstag.
In dem Papier heißt es zugleich, dass es auch Hinweise zu sexualisierter Gewalt gegen Palästinenser*innen in israelischer Gefangenschaft gebe, darunter erzwungene Entblößung, angedrohte Vergewaltigung, Schläge auch im Genitalbereich.
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