Schwerer Angriff auf Blauhelme: 14 UN-Soldaten im Kongo getötet
Schwerbewaffnete Angreifer versuchten, eine UN-Basis in der Provinz Nord-Kivu zu stürmen. Die Bilanz: 14 UN-Soldaten sind tot, 43 verletzt.
UN-Generalsekretär Antonio Guterres sagte am Nachmittag in New York, es sei der „schlimmste Angriff der jüngeren Geschichte“ auf Friedenstruppen der Vereinten Nationen. Die für Friedenseinsätze zuständige UN-Abteilung äußerte ihre „Empörung“. Die Monusco sagte, sie bereite gemeinsam mit Kongos Armee eine militärische Reaktion vor.
Die Blauhelmbasis liegt an einer Flussbrücke über den Semliki-Fluss an einer sehr unsicheren Straße zwischen den Orten Mbau und Kamango in einer bergigen Region nahe der ugandischen Grenze. Die Region nahe der Distrikthauptstadt Beni ist in den vergangenen Monaten mehrfach Schauplatz schwerer Kämpfe mit Angriffen auf UN-Truppen und Massakern an Zivilisten gewesen.
UNO und Regierung machen dafür regelmäßig die ADF verantwortlich. Kongolesische Oppositionelle sagen, die ADF sei längst von einzelnen Regierungsoffizieren unterwandert und werde von diesen als Vorwand benutzt, um oppositionelle Zivilbevölkerungen anzugreifen.
Der UN-Radiosender „Radio Okapi“ hatte am Donnerstag abend gemeldet, UN-Truppen hätten einen Angriff auf die fragliche Basis mit hohen Verlusten zurückgeschlagen, ohne Zahlen zu nennen. In der Basis sind tansanische Elitesoldaten der „Force Intervention Brigade“ (FIB) der UN-Mission stationiert – die Eingreiftruppe der Monusco, die Kampfoperationen gegen bewaffnete Gruppen in Nord-Kivu durchführen soll.
Die UNO unterhält im Kongo die größte Blauhelmmission der Welt. In dem Land sind 4,1 Millionen Menschen auf der Flucht.
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