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Schutz vor CoronavirusNicht jede Maske schützt gleich

Kommt eine Mundschutzpflicht, um die Coronapandemie einzudämmen? Wissen wir nicht. Hier kommen aber fünf wichtige Infos zu den Masken selbst.

Unterschiedliche Masken haben unterschiedliche Funktionen Foto: Kate INa Äulov/dpa

Sind einfache Atemschutzmasken ein wirksamer Schutz gegen Corona?

Es gibt unterschiedliche Masken und damit auch unterschiedliche Funktionen. Den einfachen Mund-Nasen-Schutz (MNS) kennt jeder schon vom Sehen. Dabei werden Mund und Nase durch einen eng anliegenden Stoff verborgen. Diese Masken schützen vor allem andere, wenn der Träger selbst infiziert ist. Deshalb empfehlen Fachleute, dass MNS zum Beispiel beim Einkauf getragen werden. So lässt sich die Ausbreitung von Corona verlangsamen, weil sie bis zu 90 Prozent der Viren aufhält, die beim Niesen oder Husten in die Maske geschleudert werden.

Umgekehrt halten MNS die Übertragung des Virus von anderen nicht auf. Es gelten daher hier alle empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen wie Händewaschen oder Abstandhalten weiter.

Welche Masken schützen auch vor einer Ansteckung mit Corona?

Es gibt den professionellen Standard FFP 2. Diese Masken sind zusätzlich mit einem speziellen Filter versehen. Sie halten das Virus auf. Praktisch sind sie derzeit nicht erhältlich, oder nur zu horrenden Preisen. Vom Kauf durch Privatleute raten die Behörden und Virologen ab. Denn diese Masken werden in Arztpraxen und Krankenhäusern dringend benötigt. Das Gesundheitswesen soll die verfügbaren Produkte zum Selbstschutz als Erstes bekommen.

Sollte ich Masken im Internet bestellen, wenn es in der Nähe keine zu kaufen gibt?

Der Onlinekauf kann schnell teuer und nutzlos werden. Das beobachten gerade die Verbraucherzentralen. Angebote wie der Zehnerpack Atemschutzmasken für 999 Euro oder der halbe Liter Handdesinfektionsmittel für 199 Euro haben die Verbraucherschützer alarmiert.

„Betrüger und windige Geschäftemacher nutzen die Verunsicherung durch die Coronakrise gezielt aus“, warnt der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv). Zwar hat Ebay Anzeigen dieser Art aus seinem Angebot verbannt. Doch über Werbemails ködern die Anbieter weiter Kunden.

Wie kann ich Schutzmasken selbst herstellen?

Im Prinzip benötigt der Heimbastler nur wenige Teile und Werkzeuge, um Masken für den Eigenbedarf oder die Nachbarschaft herzustellen. Eine schöne Anleitung aus China hat der Chefvirologe der Berliner Charité, Christian Drosten, via Twitter verbreitet. An Material wird benötigt: zwei Blätter zweilagiges Küchenkrepp, ein Papiertaschentuch, breites Klebeband, ein Stück Draht, eine Schere, ein Locher, vier Gummibänder.

Nach dem sorgfältigen Händewaschen werden die beiden Blätter Küchenkrepp übereinander gelegt und das obere Blatt um 90 Grad gedreht. Darauf wird das Papiertaschentuch ausgebreitet, das auf der Innenseite der Maske liegen soll.

Nun werden die Ränder mit der Schere so abgeschnitten, dass die drei Lagen gleich groß sind. Anschließend wird der Packen in der Mitte durchgeschnitten. Mit dem Klebeband werden nun die beiden kürzeren Ränder beidseitig abgeklebt. Am oberen Rand der Maske wird der Draht in der Mitte platziert und ebenfalls mit Klebeband fixiert.

Nun kommt der Locher zum Einsatz: Durch Papier und Klebeband werden links und rechts je zwei Löcher gestanzt. Durch die Löcher werden die Gummibänder geschlungen und befestigt. Fertig ist die Maske. Einmal aufgesetzt, lässt sich die Nase mithilfe des Drahtes abdichten.

Lassen sich Masken verlässlich desinfizieren und mehrfach verwenden?

Es ist noch zu wenig über das Coronavirus bekannt, als dass die Wissenschaft eindeutige Ratschläge veröffentlicht. Für die Profis gibt es zwar wiederverwendbare FFP2-Masken. Aber derzeit sind sowohl diese als auch einfache MNS-Masken Mangelware. Vorsicht vor vielen Falschmeldungen, die zu dieser Frage im Netz kursieren: Derzeit ist weder sicher belegt, wie lange das Virus aktiv bleibt, zum Beispiel an einer in der Sonne zum Trocknen aufgehängten Maske. Noch wissen die Forscher definitiv, bei welcher Temperatur sich das Virus geschlagen gibt.

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2 Kommentare

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  • 8G
    82286 (Profil gelöscht)

    Die Dame fällt doch nach drei Atemzügen bewußtlos um. Ebenso wie jener griechische Markthändler, der (hier?) vor Tagen zu besichtigen war.

    Plastiktüten gehören nicht in die Hände von Kindern.

  • Ich verstehe die ganze Diskussion nicht, vor allem im Zusammenhang des ansonsten stetig bemühten Kanons, dass alles gemacht werden muss, um die Verbreitung des Virus einzudämmmen. Diese relativ niedrigschwellige und wenig beeinflussende Maßnahme wird jetzt seit Wochen zerredet und schlecht gemacht. Handyortung und andere autokratischen Maßnahmen werden frenetisch als Heldentaten bejubelt. Oft lehnen jene Schutzmasken ab, die harte Notstandsgesetze abfeiern. Autoritärer Charakter, der in der jetzigen Situation Führung und Kante sucht. Eine traurige Gesellschaft.